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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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endlich älter und erfahrener wurde, und zu einem großen Sündenbock gedieh (Rauschender Beifall.) Ihr Schafe zur Rechten und ihr Böcke zur Linken, hört meine Rede! Beide liebe ich euch, und es ist nur aus altadliger Courtoisie, daß ich mich gewöhnlich mehr der Rechten zuwende, ja, Euch ihr trefflichen Mutterschaafe, da ihr der Stamm und der Hort der ganzen Race seid. (Bravo! Bravo! auf der Rechten.) O, mein Enthusiasmus für Euch und für diese Versammlung kennt keine Gränzen. Mit euch, ihr Schaafe und Böcke, will ich schaffen und wirken für alle Schaafe und Böcke außerhalb dieser Versammlung. (Stürmische Jubelunterbrechung.) Groß ist unsere Aufgabe, aber nichts wird uns erschüttern. Einer der kühnsten Streiter stehe ich unter Euch, heiter das Haupt erhebend, und nur eins, ach, kränkt mich und schnürt mir das Herz zusammen (peinliche Aufmerksamkeit und lautlose Stille). Ja, eins nur thut mir weh, daß ihr herrlichen Merino-Mutterschaafe und Böcke all miteinander hypothezirt seid, und daß ihr nicht geschoren werdet - für mich."

Es wird meinen Lesern nicht entgangen sein, daß die Beredsamkeit unsres Helden namentlich in einer tieftraurigen elegischen Wehmuth ihren Hauptreiz hat. Viele der ausgezeichnetsten Schaafe und Böcke haben mir versichert, daß sie bei verschiedenen

endlich älter und erfahrener wurde, und zu einem großen Sündenbock gedieh (Rauschender Beifall.) Ihr Schafe zur Rechten und ihr Böcke zur Linken, hört meine Rede! Beide liebe ich euch, und es ist nur aus altadliger Courtoisie, daß ich mich gewöhnlich mehr der Rechten zuwende, ja, Euch ihr trefflichen Mutterschaafe, da ihr der Stamm und der Hort der ganzen Race seid. (Bravo! Bravo! auf der Rechten.) O, mein Enthusiasmus für Euch und für diese Versammlung kennt keine Gränzen. Mit euch, ihr Schaafe und Böcke, will ich schaffen und wirken für alle Schaafe und Böcke außerhalb dieser Versammlung. (Stürmische Jubelunterbrechung.) Groß ist unsere Aufgabe, aber nichts wird uns erschüttern. Einer der kühnsten Streiter stehe ich unter Euch, heiter das Haupt erhebend, und nur eins, ach, kränkt mich und schnürt mir das Herz zusammen (peinliche Aufmerksamkeit und lautlose Stille). Ja, eins nur thut mir weh, daß ihr herrlichen Merino-Mutterschaafe und Böcke all miteinander hypothezirt seid, und daß ihr nicht geschoren werdet – für mich.“

Es wird meinen Lesern nicht entgangen sein, daß die Beredsamkeit unsres Helden namentlich in einer tieftraurigen elegischen Wehmuth ihren Hauptreiz hat. Viele der ausgezeichnetsten Schaafe und Böcke haben mir versichert, daß sie bei verschiedenen

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[124/0130] endlich älter und erfahrener wurde, und zu einem großen Sündenbock gedieh (Rauschender Beifall.) Ihr Schafe zur Rechten und ihr Böcke zur Linken, hört meine Rede! Beide liebe ich euch, und es ist nur aus altadliger Courtoisie, daß ich mich gewöhnlich mehr der Rechten zuwende, ja, Euch ihr trefflichen Mutterschaafe, da ihr der Stamm und der Hort der ganzen Race seid. (Bravo! Bravo! auf der Rechten.) O, mein Enthusiasmus für Euch und für diese Versammlung kennt keine Gränzen. Mit euch, ihr Schaafe und Böcke, will ich schaffen und wirken für alle Schaafe und Böcke außerhalb dieser Versammlung. (Stürmische Jubelunterbrechung.) Groß ist unsere Aufgabe, aber nichts wird uns erschüttern. Einer der kühnsten Streiter stehe ich unter Euch, heiter das Haupt erhebend, und nur eins, ach, kränkt mich und schnürt mir das Herz zusammen (peinliche Aufmerksamkeit und lautlose Stille). Ja, eins nur thut mir weh, daß ihr herrlichen Merino-Mutterschaafe und Böcke all miteinander hypothezirt seid, und daß ihr nicht geschoren werdet – für mich.“ Es wird meinen Lesern nicht entgangen sein, daß die Beredsamkeit unsres Helden namentlich in einer tieftraurigen elegischen Wehmuth ihren Hauptreiz hat. Viele der ausgezeichnetsten Schaafe und Böcke haben mir versichert, daß sie bei verschiedenen

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/130>, abgerufen am 05.12.2024.