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Wedekind, Frank: Frühlings Erwachen. Zürich, 1891.

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kommenem Einklang mit dem Spezial-Gutachten unseres geschätzten
Herrn Collegen für Kaligraphie die denkbar bedenklichste Aehn-
lichkeit mit der Ihrigen. --
Melchior. Ich habe ...
Sonnenstich. Sie haben sich ruhig zu verhalten! --
Ungeachtet der erdrückenden Thatsache der von Seiten unantast-
barer Autoritäten anerkannten Aehnlichkeit, glauben wir uns
vorderhand noch jeder weiteren Maßnahmen enthalten zu dürfen,
um in erster Linie den Schuldigen über das ihm demgemäß zur
Last fallende Vergehen wider die Sittlichkeit in Verbindung mit
daraus resultirender Veranlassung zur Selbstentleibung ausführlich
zu vernehmen. --
Melchior. Ich habe ...
Sonnenstich. Sie haben die genau präzisirten Fragen,
die ich Ihnen der Reihe nach vorlege, eine um die andere, mit
einem schlichten und bescheidenen "Ja" oder "Nein" zu beant-
worten. -- Habebald!
Habebald. Befehlen, Herr Rektor!
Sonnenstich. Die Akten! -- -- Ich ersuche unseren
Schriftführer, Herrn Collega Fliegentod, von nun an möglichst
wortgetreu zu protokolliren. -- (zu Melchior) Kennen Sie dieses
Schriftstück?
Melchior. Ja.
Sonnenstich. Wissen Sie, was dieses Schriftstück enthält?
Me[l]chior. Ja.
Sonnenstich. Ist die Schrift dieses Schriftstücks die
Ihrige?
Melchior. Ja.
Sonnenstich. Sind die in dieses Schriftstück eingestreuten
lebensgroßen Abbildungen gleichfalls von Ihrer Hand?
kommenem Einklang mit dem Spezial-Gutachten unſeres geſchätzten
Herrn Collegen für Kaligraphie die denkbar bedenklichſte Aehn-
lichkeit mit der Ihrigen. —
Melchior. Ich habe …
Sonnenſtich. Sie haben ſich ruhig zu verhalten! —
Ungeachtet der erdrückenden Thatſache der von Seiten unantaſt-
barer Autoritäten anerkannten Aehnlichkeit, glauben wir uns
vorderhand noch jeder weiteren Maßnahmen enthalten zu dürfen,
um in erſter Linie den Schuldigen über das ihm demgemäß zur
Laſt fallende Vergehen wider die Sittlichkeit in Verbindung mit
daraus reſultirender Veranlaſſung zur Selbſtentleibung ausführlich
zu vernehmen. —
Melchior. Ich habe …
Sonnenſtich. Sie haben die genau präziſirten Fragen,
die ich Ihnen der Reihe nach vorlege, eine um die andere, mit
einem ſchlichten und beſcheidenen „Ja“ oder „Nein“ zu beant-
worten. — Habebald!
Habebald. Befehlen, Herr Rektor!
Sonnenſtich. Die Akten! — — Ich erſuche unſeren
Schriftführer, Herrn Collega Fliegentod, von nun an möglichſt
wortgetreu zu protokolliren. — (zu Melchior) Kennen Sie dieſes
Schriftſtück?
Melchior. Ja.
Sonnenſtich. Wiſſen Sie, was dieſes Schriftſtück enthält?
Me[l]chior. Ja.
Sonnenſtich. Iſt die Schrift dieſes Schriftſtücks die
Ihrige?
Melchior. Ja.
Sonnenſtich. Sind die in dieſes Schriftſtück eingeſtreuten
lebensgroßen Abbildungen gleichfalls von Ihrer Hand?
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[55/0071] kommenem Einklang mit dem Spezial-Gutachten unſeres geſchätzten Herrn Collegen für Kaligraphie die denkbar bedenklichſte Aehn- lichkeit mit der Ihrigen. — Melchior. Ich habe … Sonnenſtich. Sie haben ſich ruhig zu verhalten! — Ungeachtet der erdrückenden Thatſache der von Seiten unantaſt- barer Autoritäten anerkannten Aehnlichkeit, glauben wir uns vorderhand noch jeder weiteren Maßnahmen enthalten zu dürfen, um in erſter Linie den Schuldigen über das ihm demgemäß zur Laſt fallende Vergehen wider die Sittlichkeit in Verbindung mit daraus reſultirender Veranlaſſung zur Selbſtentleibung ausführlich zu vernehmen. — Melchior. Ich habe … Sonnenſtich. Sie haben die genau präziſirten Fragen, die ich Ihnen der Reihe nach vorlege, eine um die andere, mit einem ſchlichten und beſcheidenen „Ja“ oder „Nein“ zu beant- worten. — Habebald! Habebald. Befehlen, Herr Rektor! Sonnenſtich. Die Akten! — — Ich erſuche unſeren Schriftführer, Herrn Collega Fliegentod, von nun an möglichſt wortgetreu zu protokolliren. — (zu Melchior) Kennen Sie dieſes Schriftſtück? Melchior. Ja. Sonnenſtich. Wiſſen Sie, was dieſes Schriftſtück enthält? Melchior. Ja. Sonnenſtich. Iſt die Schrift dieſes Schriftſtücks die Ihrige? Melchior. Ja. Sonnenſtich. Sind die in dieſes Schriftſtück eingeſtreuten lebensgroßen Abbildungen gleichfalls von Ihrer Hand?

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Zitationshilfe: Wedekind, Frank: Frühlings Erwachen. Zürich, 1891, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wedekind_erwachen_1891/71>, abgerufen am 21.11.2024.