Wedekind, Frank: Erdgeist. Paris; Leipzig, 1895. Schwarz. Erklär' mir den eigentümlichen Auftritt. Schön. Du hast eine halbe Million geheiratet ... Schwarz. Daraus kann man mir kein Verbrechen machen. Schön. Du hast dir einen Namen geschaffen. Du kannst unbehelligt arbeiten. Du brauchst dir keinen Wunsch zu versagen. Schwarz. Was habt ihr gegen mich? Schön. Seit sechs Monaten schwegst du in allen Himmeln. Du hast eine Frau, um deren Vorzüge die Welt dich beneidet und die einen Mann verdient, den sie achten kann. Schwarz. Achtet sie mich nicht? Schön. Nein. Schwarz. -- Ich komme aus den düstren Tiefen der Gesellschaft. Sie ist von oben her. Ich hege keinen heißeren Wunsch, als ihr ebenbürtig zu werden. (Schön die hand reichend) Ich danke dir. Schwarz. Erklär’ mir den eigentümlichen Auftritt. Schön. Du haſt eine halbe Million geheiratet … Schwarz. Daraus kann man mir kein Verbrechen machen. Schön. Du haſt dir einen Namen geſchaffen. Du kannſt unbehelligt arbeiten. Du brauchſt dir keinen Wunſch zu verſagen. Schwarz. Was habt ihr gegen mich? Schön. Seit ſechs Monaten ſchwegſt du in allen Himmeln. Du haſt eine Frau, um deren Vorzüge die Welt dich beneidet und die einen Mann verdient, den ſie achten kann. Schwarz. Achtet ſie mich nicht? Schön. Nein. Schwarz. — Ich komme aus den düſtren Tiefen der Geſellſchaft. Sie iſt von oben her. Ich hege keinen heißeren Wunſch, als ihr ebenbürtig zu werden. (Schön die hand reichend) Ich danke dir. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0101" n="95"/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/> <p>Erklär’ mir den eigentümlichen Auftritt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Du haſt eine halbe Million geheiratet …</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/> <p>Daraus kann man mir kein Verbrechen machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Du haſt dir einen Namen geſchaffen. Du<lb/> kannſt unbehelligt arbeiten. Du brauchſt dir keinen<lb/> Wunſch zu verſagen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/> <p>Was habt ihr gegen mich?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Seit ſechs Monaten ſchwegſt du in allen Himmeln.<lb/> Du haſt eine Frau, um deren Vorzüge die Welt<lb/> dich beneidet und die einen Mann verdient, den<lb/> ſie achten kann.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/> <p>Achtet ſie mich nicht?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schön.</hi> </speaker><lb/> <p>Nein.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schwarz.</hi> </speaker><lb/> <p>— Ich komme aus den düſtren Tiefen der<lb/> Geſellſchaft. Sie iſt von oben her. Ich hege keinen<lb/> heißeren Wunſch, als ihr ebenbürtig zu werden.</p><lb/> <stage>(Schön die hand reichend)</stage> <p>Ich danke dir.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0101]
Schwarz.
Erklär’ mir den eigentümlichen Auftritt.
Schön.
Du haſt eine halbe Million geheiratet …
Schwarz.
Daraus kann man mir kein Verbrechen machen.
Schön.
Du haſt dir einen Namen geſchaffen. Du
kannſt unbehelligt arbeiten. Du brauchſt dir keinen
Wunſch zu verſagen.
Schwarz.
Was habt ihr gegen mich?
Schön.
Seit ſechs Monaten ſchwegſt du in allen Himmeln.
Du haſt eine Frau, um deren Vorzüge die Welt
dich beneidet und die einen Mann verdient, den
ſie achten kann.
Schwarz.
Achtet ſie mich nicht?
Schön.
Nein.
Schwarz.
— Ich komme aus den düſtren Tiefen der
Geſellſchaft. Sie iſt von oben her. Ich hege keinen
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