Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.Was sunst zuförchten ist vertreiben: Jn Jhr/ gleichsam in einem vosten schloß Kan sein gemüht/ mächtig/ einig vnd groß/ Des Lebens krieg sicher verwalten/ Vnd die belägrung frey außhalten: Mit Jhr kan Er in gutem Glück (Welches oft falsch) sich gantz sanftmühtig naigen; Aber wider des Vnglücks dück Sein starckes hertz allzeit sigreich erzaigen. Ja seiner streitbaren faust macht Wirt seine feind (ob Got will) noch zustören/ Das man Jhren verlust soll hören Durch meiner stim vnvergänglichen pracht. Euterpe. DVrch meiner stim vnvergänglichen pracht Muß ich seine Mäßigkeit preisen/ Die als sein Raht vnd Doctor tag vnd nache Thät seine begird vnderweisen. Sie hält den zaum mit so gewißer hand Jn seiner sehl/ das in allem zustand Sein gaist/ geberden vnd gedancken Niemahl vnder einander schwancken: Sie A v
Was ſunſt zufoͤrchten iſt vertreiben: Jn Jhr/ gleichſam in einem voſten ſchloß Kan ſein gemuͤht/ maͤchtig/ einig vñ groß/ Des Lebens krieg ſicher verwalten/ Vnd die belaͤgrung frey außhalten: Mit Jhr kan Er in gutem Gluͤck (Welches oft falſch) ſich gantz ſanftmuͤhtig naigen; Aber wider des Vngluͤcks duͤck Sein ſtarckes hertz allzeit ſigreich erzaigen. Ja ſeiner ſtreitbaren fauſt macht Wirt ſeine feind (ob Got will) noch zuſtoͤren/ Das man Jhren verluſt ſoll hoͤren Durch meiner ſtim vnvergaͤnglichẽ pracht. Euterpe. DVrch meiner ſtim vnvergaͤnglichen pracht Muß ich ſeine Maͤßigkeit preiſen/ Die als ſein Raht vñ Doctor tag vñ nache Thaͤt ſeine begird vnderweiſen. Sie haͤlt den zaum mit ſo gewißer hand Jn ſeiner ſehl/ das in allem zuſtand Sein gaiſt/ geberden vnd gedancken Niemahl vnder einander ſchwancken: Sie A v
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <sp> <lg type="poem"> <pb facs="#f0013" n="9.[9]"/> <l>Was ſunſt zufoͤrchten iſt vertreiben:</l><lb/> <l>Jn Jhr/ gleichſam in einem voſten ſchloß</l><lb/> <l>Kan ſein gemuͤht/ maͤchtig/ einig vñ groß/</l><lb/> <l>Des Lebens krieg ſicher verwalten/</l><lb/> <l>Vnd die belaͤgrung frey außhalten:</l><lb/> <l>Mit Jhr kan Er in gutem Gluͤck</l><lb/> <l>(Welches oft falſch) ſich gantz ſanftmuͤhtig</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">naigen;</hi> </l><lb/> <l>Aber wider des Vngluͤcks duͤck</l><lb/> <l>Sein ſtarckes hertz allzeit ſigreich erzaigen.</l><lb/> <l>Ja ſeiner ſtreitbaren fauſt macht</l><lb/> <l>Wirt ſeine feind (ob Got will) noch zuſtoͤren/</l><lb/> <l>Das man Jhren verluſt ſoll hoͤren</l><lb/> <l>Durch meiner ſtim vnvergaͤnglichẽ pracht.</l> </lg> </sp><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#fr">Euterpe.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>Vrch meiner ſtim vnvergaͤnglichen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">pracht</hi> </l><lb/> <l>Muß ich ſeine Maͤßigkeit preiſen/</l><lb/> <l>Die als ſein Raht vñ Doctor tag vñ nache</l><lb/> <l>Thaͤt ſeine begird vnderweiſen.</l><lb/> <l>Sie haͤlt den zaum mit ſo gewißer hand</l><lb/> <l>Jn ſeiner ſehl/ das in allem zuſtand</l><lb/> <l>Sein gaiſt/ geberden vnd gedancken</l><lb/> <l>Niemahl vnder einander ſchwancken:</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A v</fw> <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/> </lg> </sp> </div> </front> </text> </TEI> [9.[9]/0013]
Was ſunſt zufoͤrchten iſt vertreiben:
Jn Jhr/ gleichſam in einem voſten ſchloß
Kan ſein gemuͤht/ maͤchtig/ einig vñ groß/
Des Lebens krieg ſicher verwalten/
Vnd die belaͤgrung frey außhalten:
Mit Jhr kan Er in gutem Gluͤck
(Welches oft falſch) ſich gantz ſanftmuͤhtig
naigen;
Aber wider des Vngluͤcks duͤck
Sein ſtarckes hertz allzeit ſigreich erzaigen.
Ja ſeiner ſtreitbaren fauſt macht
Wirt ſeine feind (ob Got will) noch zuſtoͤren/
Das man Jhren verluſt ſoll hoͤren
Durch meiner ſtim vnvergaͤnglichẽ pracht.
Euterpe.
DVrch meiner ſtim vnvergaͤnglichen
pracht
Muß ich ſeine Maͤßigkeit preiſen/
Die als ſein Raht vñ Doctor tag vñ nache
Thaͤt ſeine begird vnderweiſen.
Sie haͤlt den zaum mit ſo gewißer hand
Jn ſeiner ſehl/ das in allem zuſtand
Sein gaiſt/ geberden vnd gedancken
Niemahl vnder einander ſchwancken:
Sie
A v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |