Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.
Das gestirn/ so durch seine raiß Täglich der gantzen welt muß zinden/ Sicht zwar alles in dem Vmbkraiß/ Kan aber dir niemand gleich finden. Dein glaub/ trew/ vnd beständigkeit Seind an purheit nicht zuvergleichen; So darf auch deine Dapferkeit Keines Helden dapferkeit weichen: Vnd deines frülings süsse blust Reuchet schon so lieblich auf erden/ Das das Teutschland in seiner brust Spricht mit wunder vnd höchstem lust Das dein Herbst gar fruchtreich müß wer- den. Doch/ wievil früchten hat es schon Von deiner dapfern faust empfangen? Sicht man nicht einen baum mit wohn Zumahl voll blust vnd früchten hangen? Also bist du. Dir ist nicht gnug Deines Churfürsten hof zuzieren/ Vnd erfahren/ beredt/ vnd klug Jn vilen sprachen zu studieren Son-
Das geſtirn/ ſo durch ſeine raiß Taͤglich der gantzen welt muß zinden/ Sicht zwar alles in dem Vmbkraiß/ Kan aber dir niemand gleich finden. Dein glaub/ trew/ vnd beſtaͤndigkeit Seind an purheit nicht zuvergleichen; So darf auch deine Dapferkeit Keines Helden dapferkeit weichen: Vnd deines fruͤlings ſuͤſſe bluſt Reuchet ſchon ſo lieblich auf erden/ Das das Teutſchland in ſeiner bruſt Spricht mit wunder vnd hoͤchſtem luſt Das dein Herbſt gar fruchtreich muͤß wer- den. Doch/ wievil fruͤchten hat es ſchon Von deiner dapfern fauſt empfangen? Sicht man nicht einen baum mit wohn Zumahl voll bluſt vnd fruͤchten hangen? Alſo biſt du. Dir iſt nicht gnug Deines Churfuͤrſten hof zuzieren/ Vnd erfahren/ beredt/ vnd klug Jn vilen ſprachen zu ſtudieren Son-
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Das erſte Buch.
Mit lieb oder macht deiner Hand
Der menſchen hertzen kanſt gewinnen.
Das geſtirn/ ſo durch ſeine raiß
Taͤglich der gantzen welt muß zinden/
Sicht zwar alles in dem Vmbkraiß/
Kan aber dir niemand gleich finden.
Dein glaub/ trew/ vnd beſtaͤndigkeit
Seind an purheit nicht zuvergleichen;
So darf auch deine Dapferkeit
Keines Helden dapferkeit weichen:
Vnd deines fruͤlings ſuͤſſe bluſt
Reuchet ſchon ſo lieblich auf erden/
Das das Teutſchland in ſeiner bruſt
Spricht mit wunder vnd hoͤchſtem luſt
Das dein Herbſt gar fruchtreich muͤß wer-
den.
Doch/ wievil fruͤchten hat es ſchon
Von deiner dapfern fauſt empfangen?
Sicht man nicht einen baum mit wohn
Zumahl voll bluſt vnd fruͤchten hangen?
Alſo biſt du. Dir iſt nicht gnug
Deines Churfuͤrſten hof zuzieren/
Vnd erfahren/ beredt/ vnd klug
Jn vilen ſprachen zu ſtudieren
Son-
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Zitationshilfe: | Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/80>, abgerufen am 05.07.2024. |