Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite
Das erste Buch.
Nu versprich ich dir/ vnd gelob/
(Will dir es auch ferners steif halten)

Daß deiner Tugent ruhm vnd lob
Soll weder sterben noch veralten:
Dan ich will Sie so tief vnd klar
Auf der Ewigkeit tafel etzen/
Das auch das all-fressende Jahr
Sie niemahls wirt könden verlötzen:
Jch will mit so getrewem mund
(Wan ja die Musen nicht betriegen)

Machen dei[n ]ehr der welt so kund/
Das sie sich dar ab alle stund
Soll/ wie du dich ab mir/ vernüegen.
Gleich wie man in der fünstern nacht
Das Firmament voll stern kan sehen;
Also aller Tugenten pracht
Sihet man nur auf dir bestehen.
Du bist recht den Halb-göttern gleich
So die Alten so hoch geehret;
Amor vnd Mars haben jhr reich
Durch dein gesicht vnd muht vermehret:
Förtigkeit/ Höflichkeit/ Wolstand
Haben dein gantz edle sehl innen/
Daß duleichtlicht in allemland
Mit
Das erſte Buch.
Nu verſprich ich dir/ vnd gelob/
(Will dir es auch ferners ſteif halten)

Daß deiner Tugent ruhm vnd lob
Soll weder ſterben noch veralten:
Dan ich will Sie ſo tief vnd klar
Auf der Ewigkeit tafel etzen/
Das auch das all-freſſende Jahr
Sie niemahls wirt koͤnden verloͤtzen:
Jch will mit ſo getrewem mund
(Wan ja die Muſen nicht betriegen)

Machen dei[n ]ehr der welt ſo kund/
Das ſie ſich dar ab alle ſtund
Soll/ wie du dich ab mir/ vernuͤegen.
Gleich wie man in der fuͤnſtern nacht
Das Firmament voll ſtern kan ſehen;
Alſo aller Tugenten pracht
Sihet man nur auf dir beſtehen.
Du biſt recht den Halb-goͤttern gleich
So die Alten ſo hoch geehret;
Amor vnd Mars haben jhr reich
Durch dein geſicht vnd muht vermehret:
Foͤrtigkeit/ Hoͤflichkeit/ Wolſtand
Haben dein gantz edle ſehl innen/
Daß duleichtlicht in allemland
Mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0079" n="75"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw><lb/>
          <lg n="4">
            <l>Nu ver&#x017F;prich ich dir/ vnd gelob/<lb/>
(Will dir es auch ferners &#x017F;teif halten)</l><lb/>
            <l>Daß deiner Tugent ruhm vnd lob</l><lb/>
            <l>Soll weder &#x017F;terben noch veralten:</l><lb/>
            <l>Dan ich will Sie &#x017F;o tief vnd klar</l><lb/>
            <l>Auf der Ewigkeit tafel etzen/</l><lb/>
            <l>Das auch das all-fre&#x017F;&#x017F;ende Jahr</l><lb/>
            <l>Sie niemahls wirt ko&#x0364;nden verlo&#x0364;tzen:</l><lb/>
            <l>Jch will mit &#x017F;o getrewem mund<lb/>
(Wan ja die Mu&#x017F;en nicht betriegen)</l><lb/>
            <l>Machen dei<supplied>n </supplied>ehr der welt &#x017F;o kund/</l><lb/>
            <l>Das &#x017F;ie &#x017F;ich dar ab alle &#x017F;tund</l><lb/>
            <l>Soll/ wie du dich ab mir/ vernu&#x0364;egen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l>Gleich wie man in der fu&#x0364;n&#x017F;tern nacht</l><lb/>
            <l>Das Firmament voll &#x017F;tern kan &#x017F;ehen;</l><lb/>
            <l>Al&#x017F;o aller Tugenten pracht</l><lb/>
            <l>Sihet man nur auf dir be&#x017F;tehen.</l><lb/>
            <l>Du bi&#x017F;t recht den Halb-go&#x0364;ttern gleich</l><lb/>
            <l>So die Alten &#x017F;o hoch geehret;</l><lb/>
            <l>Amor vnd Mars haben jhr reich</l><lb/>
            <l>Durch dein ge&#x017F;icht vnd muht vermehret:</l><lb/>
            <l>Fo&#x0364;rtigkeit/ Ho&#x0364;flichkeit/ Wol&#x017F;tand</l><lb/>
            <l>Haben dein gantz edle &#x017F;ehl innen/</l><lb/>
            <l>Daß duleichtlicht in allemland<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/></l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0079] Das erſte Buch. Nu verſprich ich dir/ vnd gelob/ (Will dir es auch ferners ſteif halten) Daß deiner Tugent ruhm vnd lob Soll weder ſterben noch veralten: Dan ich will Sie ſo tief vnd klar Auf der Ewigkeit tafel etzen/ Das auch das all-freſſende Jahr Sie niemahls wirt koͤnden verloͤtzen: Jch will mit ſo getrewem mund (Wan ja die Muſen nicht betriegen) Machen dein ehr der welt ſo kund/ Das ſie ſich dar ab alle ſtund Soll/ wie du dich ab mir/ vernuͤegen. Gleich wie man in der fuͤnſtern nacht Das Firmament voll ſtern kan ſehen; Alſo aller Tugenten pracht Sihet man nur auf dir beſtehen. Du biſt recht den Halb-goͤttern gleich So die Alten ſo hoch geehret; Amor vnd Mars haben jhr reich Durch dein geſicht vnd muht vermehret: Foͤrtigkeit/ Hoͤflichkeit/ Wolſtand Haben dein gantz edle ſehl innen/ Daß duleichtlicht in allemland Mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/79
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/79>, abgerufen am 22.11.2024.