Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite

Das erste Buch.

Hetten müssen durch tod verblaichen/
Wa Er sie nicht khün vnd sigreich
Aufgezaichnet mit rohten zaichen.

Mit solcher farb hat deine hand
Den allerstreitbarsten Soldaten
Jn Vngern vnd in Niderland
Fürgemahlet vil grosse thaten.
Wie oft hat deine Dapferkeit
Vbermenschliche werck verrichtet/
Vnd deines feinds hoch muht vernichte[t]
Durch sein verdiente Dienstbarkeit?
Wievil sehlen hat deine wöhr
Auß den stoltzen cörpern getriben/
Das das feld von der feinden hör
Einer schedelstat gleich gebliben?
Seind nicht die Thonaw vnd der Rhein
Oft roht worden von deinen stichen?
Seind nicht ab deiner wafen schein
Die dapferste feind oft verblichen?
Aber/ es ist gar nicht mein will/
(Wie es dan auch nicht mein vermögen)

Deine thaten hie außzulögen/
Darumb halt ich nu jetzund still:
Weil auch taussent Tugenten mehr
Dich
D iij

Das erſte Buch.

Hetten muͤſſen durch tod verblaichen/
Wa Er ſie nicht khuͤn vnd ſigreich
Aufgezaichnet mit rohten zaichen.

Mit ſolcher farb hat deine hand
Den allerſtreitbarſten Soldaten
Jn Vngern vnd in Niderland
Fuͤrgemahlet vil groſſe thaten.
Wie oft hat deine Dapferkeit
Vbermenſchliche werck verꝛichtet/
Vnd deines feinds hoch muht vernichte[t]
Durch ſein verdiente Dienſtbarkeit?
Wievil ſehlen hat deine woͤhr
Auß den ſtoltzen coͤrpern getriben/
Das das feld von der feinden hoͤr
Einer ſchedelſtat gleich gebliben?
Seind nicht die Thonaw vnd der Rhein
Oft roht worden von deinen ſtichen?
Seind nicht ab deiner wafen ſchein
Die dapferſte feind oft verblichen?
Aber/ es iſt gar nicht mein will/
(Wie es dan auch nicht mein vermoͤgen)

Deine thaten hie außzuloͤgen/
Darumb halt ich nu jetzund ſtill:
Weil auch tauſſent Tugenten mehr
Dich
D iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg n="34">
            <l>
              <pb facs="#f0057" n="53"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw>
            </l><lb/>
            <l>Hetten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en durch tod verblaichen/</l><lb/>
            <l>Wa Er &#x017F;ie nicht khu&#x0364;n vnd &#x017F;igreich</l><lb/>
            <l>Aufgezaichnet mit rohten zaichen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="35">
            <l>Mit &#x017F;olcher farb hat deine hand</l><lb/>
            <l>Den aller&#x017F;treitbar&#x017F;ten Soldaten</l><lb/>
            <l>Jn Vngern vnd in Niderland</l><lb/>
            <l>Fu&#x0364;rgemahlet vil gro&#x017F;&#x017F;e thaten.</l><lb/>
            <l>Wie oft hat deine Dapferkeit</l><lb/>
            <l>Vbermen&#x017F;chliche werck ver&#xA75B;ichtet/</l><lb/>
            <l>Vnd deines feinds hoch muht vernichte<supplied>t</supplied></l><lb/>
            <l>Durch &#x017F;ein verdiente Dien&#x017F;tbarkeit?</l><lb/>
            <l>Wievil &#x017F;ehlen hat deine wo&#x0364;hr</l><lb/>
            <l>Auß den &#x017F;toltzen co&#x0364;rpern getriben/</l><lb/>
            <l>Das das feld von der feinden ho&#x0364;r</l><lb/>
            <l>Einer &#x017F;chedel&#x017F;tat gleich gebliben?</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="36">
            <l>Seind nicht die Thonaw vnd der Rhein</l><lb/>
            <l>Oft roht worden von deinen &#x017F;tichen?</l><lb/>
            <l>Seind nicht ab deiner wafen &#x017F;chein</l><lb/>
            <l>Die dapfer&#x017F;te feind oft verblichen?</l><lb/>
            <l>Aber/ es i&#x017F;t gar nicht mein will/<lb/>
(Wie es dan auch nicht mein vermo&#x0364;gen)</l><lb/>
            <l>Deine thaten hie außzulo&#x0364;gen/</l><lb/>
            <l>Darumb halt ich nu jetzund &#x017F;till:</l><lb/>
            <l>Weil auch tau&#x017F;&#x017F;ent Tugenten mehr<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Dich</fw><lb/></l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0057] Das erſte Buch. Hetten muͤſſen durch tod verblaichen/ Wa Er ſie nicht khuͤn vnd ſigreich Aufgezaichnet mit rohten zaichen. Mit ſolcher farb hat deine hand Den allerſtreitbarſten Soldaten Jn Vngern vnd in Niderland Fuͤrgemahlet vil groſſe thaten. Wie oft hat deine Dapferkeit Vbermenſchliche werck verꝛichtet/ Vnd deines feinds hoch muht vernichtet Durch ſein verdiente Dienſtbarkeit? Wievil ſehlen hat deine woͤhr Auß den ſtoltzen coͤrpern getriben/ Das das feld von der feinden hoͤr Einer ſchedelſtat gleich gebliben? Seind nicht die Thonaw vnd der Rhein Oft roht worden von deinen ſtichen? Seind nicht ab deiner wafen ſchein Die dapferſte feind oft verblichen? Aber/ es iſt gar nicht mein will/ (Wie es dan auch nicht mein vermoͤgen) Deine thaten hie außzuloͤgen/ Darumb halt ich nu jetzund ſtill: Weil auch tauſſent Tugenten mehr Dich D iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/57
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/57>, abgerufen am 25.11.2024.