Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite

Das erste Buch.

Vnd dein geschwader sigreich rennen
Vber die Feind mit stehtem glück;
Also das du in mancher schlacht/
Strafend die/ so vns vmbsunst hassen/
Die höll durch Sie volckreich gemacht/
Vnd jhr feld gantz einöd verlassen.

O wievil widerwärtigkeit
Würden wol vil Länder erfahren/
Wa nicht Got deine Dapferkeit
Bewahrte solche zubewahren!
Der Griechen fruchtbarer verstand
Hat nicht mehr wunderwerck erdichtet/
Dan du in der wahrheit verrichtet
So wol mit dem haupt als der hand.
Aber zuferr ist dises Zihl/
Vnd meine schwachheit zuvermessen:
Deine thaten/ deren so vil/
Kan man nicht zöhlen noch vergessen.
Jch geschweig deines leibs vnd muhts/
Welche von keiner müh müd werden;
Des Vrsprungs deines Helden-bluts/
Deiner so löblichen geberden/
Jch geschweig deiner gnad vnd güt/
So die gehorsame erquicket/
Wie

Das erſte Buch.

Vnd dein geſchwader ſigreich rennen
Vber die Feind mit ſtehtem gluͤck;
Alſo das du in mancher ſchlacht/
Strafend die/ ſo vns vmbſunſt haſſen/
Die hoͤll durch Sie volckreich gemacht/
Vnd jhr feld gantz einoͤd verlaſſen.

O wievil widerwaͤrtigkeit
Wuͤrden wol vil Laͤnder erfahren/
Wa nicht Got deine Dapferkeit
Bewahrte ſolche zubewahren!
Der Griechen fruchtbarer verſtand
Hat nicht mehr wunderwerck erdichtet/
Dan du in der wahrheit verꝛichtet
So wol mit dem haupt als der hand.
Aber zuferꝛ iſt diſes Zihl/
Vnd meine ſchwachheit zuvermeſſen:
Deine thaten/ deren ſo vil/
Kan man nicht zoͤhlen noch vergeſſen.
Jch geſchweig deines leibs vnd muhts/
Welche von keiner muͤh muͤd werden;
Des Vrſprungs deines Helden-bluts/
Deiner ſo loͤblichen geberden/
Jch geſchweig deiner gnad vnd guͤt/
So die gehorſame erquicket/
Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg n="25">
            <l>
              <pb facs="#f0052" n="48"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw>
            </l><lb/>
            <l>Vnd dein ge&#x017F;chwader &#x017F;igreich rennen</l><lb/>
            <l>Vber die Feind mit &#x017F;tehtem glu&#x0364;ck;</l><lb/>
            <l>Al&#x017F;o das du in mancher &#x017F;chlacht/</l><lb/>
            <l>Strafend die/ &#x017F;o vns vmb&#x017F;un&#x017F;t ha&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>Die ho&#x0364;ll durch Sie volckreich gemacht/</l><lb/>
            <l>Vnd jhr feld gantz eino&#x0364;d verla&#x017F;&#x017F;en.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="26">
            <l>O wievil widerwa&#x0364;rtigkeit</l><lb/>
            <l>Wu&#x0364;rden wol vil La&#x0364;nder erfahren/</l><lb/>
            <l>Wa nicht Got deine Dapferkeit</l><lb/>
            <l>Bewahrte &#x017F;olche zubewahren<hi rendition="#i">!</hi></l><lb/>
            <l>Der Griechen fruchtbarer ver&#x017F;tand</l><lb/>
            <l>Hat nicht mehr wunderwerck erdichtet/</l><lb/>
            <l>Dan du in der wahrheit ver&#xA75B;ichtet</l><lb/>
            <l>So wol mit dem haupt als der hand.</l><lb/>
            <l>Aber zufer&#xA75B; i&#x017F;t di&#x017F;es Zihl/</l><lb/>
            <l>Vnd meine &#x017F;chwachheit zuverme&#x017F;&#x017F;en:</l><lb/>
            <l>Deine thaten/ deren &#x017F;o vil/</l><lb/>
            <l>Kan man nicht zo&#x0364;hlen noch verge&#x017F;&#x017F;en.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="27">
            <l>Jch ge&#x017F;chweig deines leibs vnd muhts/</l><lb/>
            <l>Welche von keiner mu&#x0364;h mu&#x0364;d werden;</l><lb/>
            <l>Des Vr&#x017F;prungs deines Helden-bluts/</l><lb/>
            <l>Deiner &#x017F;o lo&#x0364;blichen geberden/</l><lb/>
            <l>Jch ge&#x017F;chweig deiner gnad vnd gu&#x0364;t/</l><lb/>
            <l>So die gehor&#x017F;ame erquicket/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/></l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0052] Das erſte Buch. Vnd dein geſchwader ſigreich rennen Vber die Feind mit ſtehtem gluͤck; Alſo das du in mancher ſchlacht/ Strafend die/ ſo vns vmbſunſt haſſen/ Die hoͤll durch Sie volckreich gemacht/ Vnd jhr feld gantz einoͤd verlaſſen. O wievil widerwaͤrtigkeit Wuͤrden wol vil Laͤnder erfahren/ Wa nicht Got deine Dapferkeit Bewahrte ſolche zubewahren! Der Griechen fruchtbarer verſtand Hat nicht mehr wunderwerck erdichtet/ Dan du in der wahrheit verꝛichtet So wol mit dem haupt als der hand. Aber zuferꝛ iſt diſes Zihl/ Vnd meine ſchwachheit zuvermeſſen: Deine thaten/ deren ſo vil/ Kan man nicht zoͤhlen noch vergeſſen. Jch geſchweig deines leibs vnd muhts/ Welche von keiner muͤh muͤd werden; Des Vrſprungs deines Helden-bluts/ Deiner ſo loͤblichen geberden/ Jch geſchweig deiner gnad vnd guͤt/ So die gehorſame erquicket/ Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/52
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/52>, abgerufen am 25.11.2024.