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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

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Das erste Buch.
Wollet jhr dan zu hart mich zwingen/
Mit seuftzen vnerdicht
Meinen tag vor nacht zu volbringen?

A.
Jch waiß nicht.
F.
Wisset/ mein gaist kan sich bemühen/
O mein einige aufenthalt/
Wol durch meiner seufzen gewalt
Den leib vnd nicht die lieb zufliehen.
Wie lang sollen die zehern fliessen
Vber mein angesicht
Eh ich eines trosts zugeniessen?
A.
Jch waiß nicht.
F.
Wisset/ O himelische zaichen/
Schöne augen/ daß mein verdruß/
Will durch stehtigen zeherfluß
Euch oder den Tod selbs erwaichen.
Glaubet jhr villeicht das mein bitten
Sey allein ein gedicht
Nach anderer Liebhaber sitten?
A.
Jch waiß nicht.
F.
Wisset/ wie niemand kan erwöhlen
Ein löblichere Dienstbarkeit/
Das auch niemand jhre rawheit
Dan wer sie leydet kan er zöhlen.
Wöl-

Das erſte Buch.
Wollet jhr dan zu hart mich zwingen/
Mit ſeuftzen vnerdicht
Meinen tag vor nacht zu volbringen?

A.
Jch waiß nicht.
F.
Wiſſet/ mein gaiſt kan ſich bemuͤhen/
O mein einige aufenthalt/
Wol durch meiner ſeufzen gewalt
Den leib vnd nicht die lieb zufliehen.
Wie lang ſollen die zehern flieſſen
Vber mein angeſicht
Eh ich eines troſts zugenieſſen?
A.
Jch waiß nicht.
F.
Wiſſet/ O himeliſche zaichen/
Schoͤne augen/ daß mein verdruß/
Will durch ſtehtigen zeherfluß
Euch oder den Tod ſelbs erwaichen.
Glaubet jhr villeicht das mein bitten
Sey allein ein gedicht
Nach anderer Liebhaber ſitten?
A.
Jch waiß nicht.
F.
Wiſſet/ wie niemand kan erwoͤhlen
Ein loͤblichere Dienſtbarkeit/
Das auch niemand jhre rawheit
Dan wer ſie leydet kan er zoͤhlen.
Woͤl-
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[98/0102] Das erſte Buch. Wollet jhr dan zu hart mich zwingen/ Mit ſeuftzen vnerdicht Meinen tag vor nacht zu volbringen? A. Jch waiß nicht. F. Wiſſet/ mein gaiſt kan ſich bemuͤhen/ O mein einige aufenthalt/ Wol durch meiner ſeufzen gewalt Den leib vnd nicht die lieb zufliehen. Wie lang ſollen die zehern flieſſen Vber mein angeſicht Eh ich eines troſts zugenieſſen? A. Jch waiß nicht. F. Wiſſet/ O himeliſche zaichen/ Schoͤne augen/ daß mein verdruß/ Will durch ſtehtigen zeherfluß Euch oder den Tod ſelbs erwaichen. Glaubet jhr villeicht das mein bitten Sey allein ein gedicht Nach anderer Liebhaber ſitten? A. Jch waiß nicht. F. Wiſſet/ wie niemand kan erwoͤhlen Ein loͤblichere Dienſtbarkeit/ Das auch niemand jhre rawheit Dan wer ſie leydet kan er zoͤhlen. Woͤl-

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/102>, abgerufen am 25.11.2024.