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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Gedichte.
Cartel

Des Ehrwerbenden Teutschen
Adels/ auffgeführet
Bey H. Achilles Friderichen Hertzo-
gen zu Wirtemberg/ etc.
1616.

WJr kommen nicht hieher Vns selbsten vil zu
rühmen/
Oder durch frembde sprach die warheit zuverblümen/
Als ob wir kämen her auß einem End der Welt/
Oder wider belebt von Elisischem Feld.
Nein. Teufel seind wir nicht/ noch Risen/ noch halb-
Götter/
Noch Helden/ noch Wildleut/ noch vnsers Lands
verspötter;
Das edle Teutsche Reich ist vnser Vatterland
Teutsch seind wir von geburt/ von stammen/ hertz vnd
hand;
Was dient es frembden preiß vnd Namen zu ent-
lehnen?
Teutschland bedarff sich nicht mit Außländern be-
schönen:
Wie dan die welt wol weist/ daß Teutschland alle zeit
Hat leut fürtrefflich gnug zum friden vnd zum streit.
Darumb
T 3
Gedichte.
Cartel

Des Ehrwerbenden Teutſchen
Adels/ auffgefuͤhret
Bey H. Achilles Friderichen Hertzo-
gen zu Wirtemberg/ ꝛc.
1616.

WJr kommen nicht hieher Vns ſelbſten vil zu
ruͤhmen/
Oder durch frembde ſprach die warheit zuverbluͤmē/
Als ob wir kaͤmen her auß einem End der Welt/
Oder wider belebt von Eliſiſchem Feld.
Nein. Teufel ſeind wir nicht/ noch Riſen/ noch halb-
Goͤtter/
Noch Helden/ noch Wildleut/ noch vnſers Lands
verſpoͤtter;
Das edle Teutſche Reich iſt vnſer Vatterland
Teutſch ſeind wir von geburt/ von ſtammen/ hertz vnd
hand;
Was dient es frembden preiß vnd Namen zu ent-
lehnen?
Teutſchland bedarff ſich nicht mit Außlaͤndern be-
ſchoͤnen:
Wie dan die welt wol weiſt/ daß Teutſchland alle zeit
Hat leut fuͤrtrefflich gnug zum friden vnd zum ſtreit.
Darumb
T 3
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[277/0295] Gedichte. Cartel Des Ehrwerbenden Teutſchen Adels/ auffgefuͤhret Bey H. Achilles Friderichen Hertzo- gen zu Wirtemberg/ ꝛc. 1616. WJr kommen nicht hieher Vns ſelbſten vil zu ruͤhmen/ Oder durch frembde ſprach die warheit zuverbluͤmē/ Als ob wir kaͤmen her auß einem End der Welt/ Oder wider belebt von Eliſiſchem Feld. Nein. Teufel ſeind wir nicht/ noch Riſen/ noch halb- Goͤtter/ Noch Helden/ noch Wildleut/ noch vnſers Lands verſpoͤtter; Das edle Teutſche Reich iſt vnſer Vatterland Teutſch ſeind wir von geburt/ von ſtammen/ hertz vnd hand; Was dient es frembden preiß vnd Namen zu ent- lehnen? Teutſchland bedarff ſich nicht mit Außlaͤndern be- ſchoͤnen: Wie dan die welt wol weiſt/ daß Teutſchland alle zeit Hat leut fuͤrtrefflich gnug zum friden vnd zum ſtreit. Darumb T 3

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/295>, abgerufen am 24.11.2024.