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Wecker, Anna: Ein Köstlich new Kochbuch Von allerhand Speisen/ an Gemüsen/ Obs/ Fleisch/ Geflügel/ Wildpret/ Fischen vnd Gebachens. Hrsg. v. Katharina Taurellus. 2. Aufl. Amberg, 1598.

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Erster Theil
Noch auff ein andere art.

WAnn du die Gersten/ wie oben gemelt/ durchge-
trieben hast/ so rühr auch eyer dotter darein/ nach dem du es
machen wilt. Dann ein Mandelmilch/ sie sey worvon sie
wölle/ von wasser/ Milch oder fleischbrüh/ allemal zu einem dotter
zwo eyerschalen vol. Wo ich aber schreib zu einer schalen minder
oder mehr/ merck also: Den eyern sol sol man am spitz ein klein löch-
lein machen/ daß eben das ey herauß kan bracht werden/ vnnd dann
miß darmit. Nun machs mit Zucker süß/ oder nicht/ deines gefal-
lens/ vnnd thu es inn ein schüssel oder blat/ vnd kochs wie ein ander
schüsselmuß: allein gib jm oben ab nicht zu grosse hitz/ die krancken
sollen kein scharrend/ oder daß sich an der pfannen oder schüssel anlegt
oder anbrent/ essen vnd dergleichen.

Ein Gersten mit Milch in gemein.

WAnn die Gersten wol gesotten/ so wasche sie ab/
wie sonst/ vnd thu sie in ein siedende Milch/ seyhe sie ab von
Mandeln/ oder sonst eine gute Milch/ vnd dann kanstu ein
klein schön meel darein brennen/ wanns rocht magstu es zuckern/ so
du wilt/ auch wol in einer Milch sieden biß auff jhr statt/ darnach in
eine schüssel thun/ vnd ein gute wol zubereite Mandelmilch also sie-
dend darüber giessen/ biß dienet wol denen die grober natur/ so nicht
mit geringen subtilen sachen zuerspeisen seynd/ denen kompt offt ein
dicker haberbrey recht/ sonsten wann die Gersten abgewaschen/ so ist
die beste krafft vnd nütz darvon/ wann das Korn vom halm fält/ bleibt
dir nichts dann ein leer stro zum strewen/ wanns gleich das viech biß-
weilen essen muß/ gibts nicht vil Milch noch schmaltz.

Ein andere form.

SChäle zu eim schüsselein voll sechs oder acht guter
Mandeln/ vnnd hab zuvor ein wolgekochte Gersten in einer
fleischbrüh/ oder lauterem wasser abgekocht/ nach deiner ge-
legenheit/ wann dann die Mandeln wol gestossen/ nimb einen guten

löffel
Erſter Theil
Noch auff ein andere art.

WAnn du die Gerſten/ wie oben gemelt/ durchge-
trieben haſt/ ſo ruͤhr auch eyer dotter darein/ nach dem du es
machen wilt. Dann ein Mandelmilch/ ſie ſey worvon ſie
woͤlle/ von waſſer/ Milch oder fleiſchbruͤh/ allemal zu einem dotter
zwo eyerſchalen vol. Wo ich aber ſchreib zu einer ſchalen minder
oder mehr/ merck alſo: Den eyern ſol ſol man am ſpitz ein klein loͤch-
lein machen/ daß eben das ey herauß kan bracht werden/ vnnd dann
miß darmit. Nun machs mit Zucker ſuͤß/ oder nicht/ deines gefal-
lens/ vnnd thu es inn ein ſchuͤſſel oder blat/ vnd kochs wie ein ander
ſchuͤſſelmuß: allein gib jm oben ab nicht zu groſſe hitz/ die krancken
ſollen kein ſcharrẽd/ oder daß ſich an der pfañen oder ſchuͤſſel anlegt
oder anbrent/ eſſen vnd dergleichen.

Ein Gerſten mit Milch in gemein.

WAnn die Gerſten wol geſotten/ ſo waſche ſie ab/
wie ſonſt/ vnd thu ſie in ein ſiedende Milch/ ſeyhe ſie ab von
Mandeln/ oder ſonſt eine gute Milch/ vnd dann kanſtu ein
klein ſchoͤn meel darein brennen/ wanns rocht magſtu es zuckern/ ſo
du wilt/ auch wol in einer Milch ſieden biß auff jhr ſtatt/ darnach in
eine ſchuͤſſel thun/ vnd ein gute wol zubereite Mandelmilch alſo ſie-
dend daruͤber gieſſen/ biß dienet wol denen die grober natur/ ſo nicht
mit geringen ſubtilen ſachen zuerſpeiſen ſeynd/ denen kompt offt ein
dicker haberbrey recht/ ſonſten wann die Gerſten abgewaſchen/ ſo iſt
die beſte krafft vnd nuͤtz darvon/ wañ das Korn vom halm faͤlt/ bleibt
dir nichts dann ein leer ſtro zum ſtrewen/ wanns gleich das viech biß-
weilen eſſen muß/ gibts nicht vil Milch noch ſchmaltz.

Ein andere form.

SChaͤle zu eim ſchuͤſſelein voll ſechs oder acht guter
Mandeln/ vnnd hab zuvoꝛ ein wolgekochte Gerſten in einer
fleiſchbruͤh/ oder lauterem waſſer abgekocht/ nach deiner ge-
legenheit/ wann dann die Mandeln wol geſtoſſen/ nimb einen guten

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[10/0022] Erſter Theil Noch auff ein andere art. WAnn du die Gerſten/ wie oben gemelt/ durchge- trieben haſt/ ſo ruͤhr auch eyer dotter darein/ nach dem du es machen wilt. Dann ein Mandelmilch/ ſie ſey worvon ſie woͤlle/ von waſſer/ Milch oder fleiſchbruͤh/ allemal zu einem dotter zwo eyerſchalen vol. Wo ich aber ſchreib zu einer ſchalen minder oder mehr/ merck alſo: Den eyern ſol ſol man am ſpitz ein klein loͤch- lein machen/ daß eben das ey herauß kan bracht werden/ vnnd dann miß darmit. Nun machs mit Zucker ſuͤß/ oder nicht/ deines gefal- lens/ vnnd thu es inn ein ſchuͤſſel oder blat/ vnd kochs wie ein ander ſchuͤſſelmuß: allein gib jm oben ab nicht zu groſſe hitz/ die krancken ſollen kein ſcharrẽd/ oder daß ſich an der pfañen oder ſchuͤſſel anlegt oder anbrent/ eſſen vnd dergleichen. Ein Gerſten mit Milch in gemein. WAnn die Gerſten wol geſotten/ ſo waſche ſie ab/ wie ſonſt/ vnd thu ſie in ein ſiedende Milch/ ſeyhe ſie ab von Mandeln/ oder ſonſt eine gute Milch/ vnd dann kanſtu ein klein ſchoͤn meel darein brennen/ wanns rocht magſtu es zuckern/ ſo du wilt/ auch wol in einer Milch ſieden biß auff jhr ſtatt/ darnach in eine ſchuͤſſel thun/ vnd ein gute wol zubereite Mandelmilch alſo ſie- dend daruͤber gieſſen/ biß dienet wol denen die grober natur/ ſo nicht mit geringen ſubtilen ſachen zuerſpeiſen ſeynd/ denen kompt offt ein dicker haberbrey recht/ ſonſten wann die Gerſten abgewaſchen/ ſo iſt die beſte krafft vnd nuͤtz darvon/ wañ das Korn vom halm faͤlt/ bleibt dir nichts dann ein leer ſtro zum ſtrewen/ wanns gleich das viech biß- weilen eſſen muß/ gibts nicht vil Milch noch ſchmaltz. Ein andere form. SChaͤle zu eim ſchuͤſſelein voll ſechs oder acht guter Mandeln/ vnnd hab zuvoꝛ ein wolgekochte Gerſten in einer fleiſchbruͤh/ oder lauterem waſſer abgekocht/ nach deiner ge- legenheit/ wann dann die Mandeln wol geſtoſſen/ nimb einen guten loͤffel

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Zitationshilfe: Wecker, Anna: Ein Köstlich new Kochbuch Von allerhand Speisen/ an Gemüsen/ Obs/ Fleisch/ Geflügel/ Wildpret/ Fischen vnd Gebachens. Hrsg. v. Katharina Taurellus. 2. Aufl. Amberg, 1598, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wecker_kochbuch_1598/22>, abgerufen am 21.11.2024.