Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statu Pertvrbato Franciae et Germaniae: Vnpartheyischer wolmeynender Discursuum Supplementum, oder Fünffter Theil. Frankfurt (Main), 1653.Deß Card. Mazarini Consil. vnd Dienst. man wider die jenige Declaration handele/ die jhr mit so grossem Rechtvnd Herrlichkeit habt erhalten. Solcher gestalt werdet jhr vns verbin- den/ vnser Leben/ vnd vnsere Freyheit zu ewren Diensten anzuwenden/ auff daß jhr erkennet/ wie wir gewißlich sind. Jhr Herrn/ Ewre gantz demütige vnd gantz wohl geneygte Diner Diese Supplicationen schickte das Parlament nach Hooff: Der Als nun das Parlament wieder angangen/ giengen die Stimmen Vnder dessen wurd der Marschalck von Turenne geschlagen/ zu Pa- H h ij
Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt. man wider die jenige Declaration handele/ die jhr mit ſo groſſem Rechtvnd Herꝛlichkeit habt erhalten. Solcher geſtalt werdet jhr vns verbin- den/ vnſer Leben/ vnd vnſere Freyheit zu ewren Dienſten anzuwenden/ auff daß jhr erkennet/ wie wir gewißlich ſind. Jhr Herꝛn/ Ewre gantz demuͤtige vnd gantz wohl geneygte Diner Dieſe Supplicationen ſchickte das Parlament nach Hooff: Der Als nun das Parlament wieder angangen/ giengen die Stimmen Vnder deſſen wurd der Marſchalck von Turenne geſchlagen/ zu Pa- H h ij
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Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt.
man wider die jenige Declaration handele/ die jhr mit ſo groſſem Recht
vnd Herꝛlichkeit habt erhalten. Solcher geſtalt werdet jhr vns verbin-
den/ vnſer Leben/ vnd vnſere Freyheit zu ewren Dienſten anzuwenden/
auff daß jhr erkennet/ wie wir gewißlich ſind.
Jhr Herꝛn/ Ewre gantz demuͤtige vnd gantz wohl geneygte Diner
Henry de Bourbon. Armand de Bourbon. Henry Vorteans.
Geben zu Cudboville, den 19. November/ 1650.
Dieſe Supplicationen ſchickte das Parlament nach Hooff: Der
Hertzog von Orleans ſagt/ ſeine Meynung waͤre nie geweſen/ daß man
die Printzen nach dem Havre ſolte fuͤhren: man muͤſte ſehen/ ſie von
dannen zubringen. Aber die Koͤnigin lage zu Bett/ vnd ſagt in Beyſeyn
deß Koͤnigs/ zu den erforderten Deputirten: das Parlament ſolte nichts
mehr verhandlen/ biß ſie wieder beſſer waͤre/ ſo wolte ſie als dann mit dem
Hertzogen von Orleans weiter Vnderredung pflegen.
Als nun das Parlament wieder angangen/ giengen die Stimmen
mehrentheils dahien/ man ſolte Jhre Mayeſtaͤten erinnern/ die Prin-
tzen wieder frey zulaſſen/ oder in das Louure zu fuͤhren/ als ein Fuͤrſtliche
Gefaͤngnuß/ vnd das Recht laſſen ergehen: Darbey aber nicht vergeſ-
ſen/ daß der Cardinal Mazarin/ mit ſeiner boͤſen Verwaltung/ an allem
Vnheyl ſchuld truͤge/ welches man die letzte vier Jahr genugſam em-
pfunden. Er lege newe Kriegsſteuren an/ vbermache aber die Gelder
auß dem Koͤnigreich/ vnd gebeden Soldaten nichts/ darumb ſie zu Rau-
ben vnd zu Pluͤndern genoͤthiget wuͤrden. Es werde ja dem Printzen
nichts anderſt in dem Koͤniglichen Schreiben vorgeworffen/ als der vn-
maͤſſige Ehrgeitz/ alle Gubernament ſeinem Anhang zuerwerben; wel-
cher Anklage der Cardinal mehr koͤnte beſchuldigt werden/ zumahl der-
ſelb die Reyß nach Rethel zu keinem andern Ende angeordnet/ als
Charteville, vnd Montolympe zu erhandeln. Auch fiſche er gantz
Franckreich an Geld auß/ vnd habe die fuͤrnehmſte Feſtungen in ſeiner
Gewalt. Franckreich ſolte durch ein gebohrnen Frantzoſen verwal-
tet werden; vnd da ein ſolcher ſchon das Geld verſchwenden ſolte/ blieb
es doch im Land/ an ſtatt dieſer Frembdling alles nach Jtalien ver-
ſchickte.
Vnder deſſen wurd der Marſchalck von Turenne geſchlagen/
von dem Marſchalck Pleſſis Pralin, darumb der Koͤnig das Te Deum
zu Pa-
H h ij
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