Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Mauern aus Hohlsteinen. besten in dem Binder, d. h. in der Längenrichtung des Steins(Fig. 72 A B). Unvortheilhaft sind solche Lochsteine, bei denen die Löcher in der Breite des Ziegels durchgehen (Fig. 80 C D), da diese [Abbildung]
Fig. 81. bedeutend eher zerbrechen. Erfahrungsmäßig müssen alle Wandun-gen und Stege der Hohlziegel gleiche Stärke erhalten, damit sie gleichmäßig austrocknen, schwinden und reißen können. Um wider- standsfähige Ziegel zu erhalten, ist eine Wandstärke des Thons von 1,5--2zm angemessen. Die Hohlziegel eignen sich, da sie auf zwei gegenüber befindlichen Seiten offen sind, nur für das glatte und volle Mauerwerk. Ecken, Fenster- und Thüreinfassungen, Pfeiler- vorlagen u. s. w. kann man mit ihnen nicht ausführen, sondern hierzu bedient man sich der vollen Steine, was übrigens von keinem besonderen Nachtheile ist. Die Verwendung der Hohlsteine Derartige Isolirschichten, welche [Abbildung]
Fig. 82. Wohnraume abhalten sollen, ordnet man vielsach in bewohnten Keller-räumen an; auch vor der Fensterbrüstung (Parapet) leisten sie gute Wanderley, Bauconstr. II. 5
Mauern aus Hohlſteinen. beſten in dem Binder, d. h. in der Längenrichtung des Steins(Fig. 72 A B). Unvortheilhaft ſind ſolche Lochſteine, bei denen die Löcher in der Breite des Ziegels durchgehen (Fig. 80 C D), da dieſe [Abbildung]
Fig. 81. bedeutend eher zerbrechen. Erfahrungsmäßig müſſen alle Wandun-gen und Stege der Hohlziegel gleiche Stärke erhalten, damit ſie gleichmäßig austrocknen, ſchwinden und reißen können. Um wider- ſtandsfähige Ziegel zu erhalten, iſt eine Wandſtärke des Thons von 1,5—2zm angemeſſen. Die Hohlziegel eignen ſich, da ſie auf zwei gegenüber befindlichen Seiten offen ſind, nur für das glatte und volle Mauerwerk. Ecken, Fenſter- und Thüreinfaſſungen, Pfeiler- vorlagen u. ſ. w. kann man mit ihnen nicht ausführen, ſondern hierzu bedient man ſich der vollen Steine, was übrigens von keinem beſonderen Nachtheile iſt. Die Verwendung der Hohlſteine Derartige Iſolirſchichten, welche [Abbildung]
Fig. 82. Wohnraume abhalten ſollen, ordnet man vielſach in bewohnten Keller-räumen an; auch vor der Fenſterbrüſtung (Parapet) leiſten ſie gute Wanderley, Bauconſtr. II. 5
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Mauern aus Hohlſteinen.
beſten in dem Binder, d. h. in der Längenrichtung des Steins
(Fig. 72 A B). Unvortheilhaft ſind ſolche Lochſteine, bei denen die
Löcher in der Breite des Ziegels durchgehen (Fig. 80 C D), da dieſe
[Abbildung Fig. 81.]
bedeutend eher zerbrechen. Erfahrungsmäßig müſſen alle Wandun-
gen und Stege der Hohlziegel gleiche Stärke erhalten, damit ſie
gleichmäßig austrocknen, ſchwinden und reißen können. Um wider-
ſtandsfähige Ziegel zu erhalten, iſt eine Wandſtärke des Thons von
1,5—2zm angemeſſen. Die Hohlziegel eignen ſich, da ſie auf zwei
gegenüber befindlichen Seiten offen ſind, nur für das glatte und
volle Mauerwerk. Ecken, Fenſter- und Thüreinfaſſungen, Pfeiler-
vorlagen u. ſ. w. kann man mit ihnen nicht ausführen, ſondern
hierzu bedient man ſich der vollen
Steine, was übrigens von keinem
beſonderen Nachtheile iſt.
Die Verwendung der Hohlſteine
geſchieht meiſtens entweder zu Iſo-
lirſchichten oder Verblendun-
gen des Mauerwerks. In erſterem
Falle ſtellt man die Ziegel auf die
hohe Kante, wobei ſelbſtverſtändlich
mit dem Cementmörtel nicht geſpart
werden darf, da die Steine in kei-
nem Verbande mit den Mauerwerk
ſtehen. Dieſe Manipulation geſchieht
nach Fig. 82.
Derartige Iſolirſchichten, welche
die Feuchtigkeit des Mauerwerks vom
[Abbildung Fig. 82.]
Wohnraume abhalten ſollen, ordnet man vielſach in bewohnten Keller-
räumen an; auch vor der Fenſterbrüſtung (Parapet) leiſten ſie gute
Wanderley, Bauconſtr. II. 5
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Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/81>, abgerufen am 23.07.2024. |