Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

Bild:
<< vorherige Seite
Sockelgesimse. Die Gurt- und Bandgesimse.
Die Plinthen- oder Sockelgesimse

von Sandstein haben wir bereits bei den Fig. 149 bis 152 dargestellt,
es bleiben somit noch die Anordnungen mit Ziegeln übrig. Dieselben
können entweder im Ziegelrohbau bleiben mit Verwendung der Form-
steine resp. der einfachen Ziegeln, oder mit Kalk- resp. Cement über-
putzt werden. Im ersten Falle läßt man hohle Formsteine in der
Höhe von etwa drei bis fünf Ziegelschaaren anfertigen und nach der
in Fig. 513 dargestellten Methode in Cementmörtel anbringen.

Bei gewöhnlichen Zins- und Wohnhäusern begnügt man sich mit
einem Cement- oder Kalküberputz der Sockelgesimse, wobei die Ziegel-

[Abbildung] Fig. 514.
schaaren soweit vorspringen, daß man den Putz allenthalben nur
3--4zm aufzutragen braucht (Fig. 514).

Die Gurt- und Bandgesimse

zergliedern die Facade in horizontaler Richtung und markiren die
inneren Etagen resp. Etagenbalkenlagen.

Die Höhe und Größe dieser Gesimse richtet sich nach den architek-
tonischen Verhältnissen der Facade; sie haben in der Regel eine Höhe
von 0,13--0,25m und laden 0,18--0,27m weit aus; alsdann beträgt die
Auflagsbreite in der Mauer bei Benutzung des Sandsteins oder des
Granits circa 0,30m (Fig. 515). Das Gesims wird bei einfachen Roh-

Sockelgeſimſe. Die Gurt- und Bandgeſimſe.
Die Plinthen- oder Sockelgeſimſe

von Sandſtein haben wir bereits bei den Fig. 149 bis 152 dargeſtellt,
es bleiben ſomit noch die Anordnungen mit Ziegeln übrig. Dieſelben
können entweder im Ziegelrohbau bleiben mit Verwendung der Form-
ſteine reſp. der einfachen Ziegeln, oder mit Kalk- reſp. Cement über-
putzt werden. Im erſten Falle läßt man hohle Formſteine in der
Höhe von etwa drei bis fünf Ziegelſchaaren anfertigen und nach der
in Fig. 513 dargeſtellten Methode in Cementmörtel anbringen.

Bei gewöhnlichen Zins- und Wohnhäuſern begnügt man ſich mit
einem Cement- oder Kalküberputz der Sockelgeſimſe, wobei die Ziegel-

[Abbildung] Fig. 514.
ſchaaren ſoweit vorſpringen, daß man den Putz allenthalben nur
3—4zm aufzutragen braucht (Fig. 514).

Die Gurt- und Bandgeſimſe

zergliedern die Façade in horizontaler Richtung und markiren die
inneren Etagen reſp. Etagenbalkenlagen.

Die Höhe und Größe dieſer Geſimſe richtet ſich nach den architek-
toniſchen Verhältniſſen der Façade; ſie haben in der Regel eine Höhe
von 0,13—0,25m und laden 0,18—0,27m weit aus; alsdann beträgt die
Auflagsbreite in der Mauer bei Benutzung des Sandſteins oder des
Granits circa 0,30m (Fig. 515). Das Geſims wird bei einfachen Roh-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0507" n="491"/>
          <fw place="top" type="header">Sockelge&#x017F;im&#x017F;e. Die Gurt- und Bandge&#x017F;im&#x017F;e.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g">Die Plinthen- oder Sockelge&#x017F;im&#x017F;e</hi> </head><lb/>
            <p>von Sand&#x017F;tein haben wir bereits bei den Fig. 149 bis 152 darge&#x017F;tellt,<lb/>
es bleiben &#x017F;omit noch die Anordnungen mit Ziegeln übrig. Die&#x017F;elben<lb/>
können entweder im Ziegelrohbau bleiben mit Verwendung der Form-<lb/>
&#x017F;teine re&#x017F;p. der einfachen Ziegeln, oder mit Kalk- re&#x017F;p. Cement über-<lb/>
putzt werden. Im er&#x017F;ten Falle läßt man <hi rendition="#g">hohle</hi> Form&#x017F;teine in der<lb/>
Höhe von etwa drei bis fünf Ziegel&#x017F;chaaren anfertigen und nach der<lb/>
in Fig. 513 darge&#x017F;tellten Methode in Cementmörtel anbringen.</p><lb/>
            <p>Bei gewöhnlichen Zins- und Wohnhäu&#x017F;ern begnügt man &#x017F;ich mit<lb/>
einem Cement- oder Kalküberputz der Sockelge&#x017F;im&#x017F;e, wobei die Ziegel-<lb/><figure><head>Fig. 514.</head></figure><lb/>
&#x017F;chaaren &#x017F;oweit vor&#x017F;pringen, daß man den Putz allenthalben nur<lb/>
3&#x2014;4<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> aufzutragen braucht (Fig. 514).</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g">Die Gurt- und Bandge&#x017F;im&#x017F;e</hi> </head><lb/>
            <p>zergliedern die Fa<hi rendition="#aq">ç</hi>ade in horizontaler Richtung und markiren die<lb/>
inneren Etagen re&#x017F;p. Etagenbalkenlagen.</p><lb/>
            <p>Die Höhe und Größe die&#x017F;er Ge&#x017F;im&#x017F;e richtet &#x017F;ich nach den architek-<lb/>
toni&#x017F;chen Verhältni&#x017F;&#x017F;en der Fa<hi rendition="#aq">ç</hi>ade; &#x017F;ie haben in der Regel eine Höhe<lb/>
von 0,13&#x2014;0,25<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> und laden 0,18&#x2014;0,27<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> weit aus; alsdann beträgt die<lb/>
Auflagsbreite in der Mauer bei Benutzung des Sand&#x017F;teins oder des<lb/>
Granits circa 0,30<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> (Fig. 515). Das Ge&#x017F;ims wird bei einfachen Roh-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0507] Sockelgeſimſe. Die Gurt- und Bandgeſimſe. Die Plinthen- oder Sockelgeſimſe von Sandſtein haben wir bereits bei den Fig. 149 bis 152 dargeſtellt, es bleiben ſomit noch die Anordnungen mit Ziegeln übrig. Dieſelben können entweder im Ziegelrohbau bleiben mit Verwendung der Form- ſteine reſp. der einfachen Ziegeln, oder mit Kalk- reſp. Cement über- putzt werden. Im erſten Falle läßt man hohle Formſteine in der Höhe von etwa drei bis fünf Ziegelſchaaren anfertigen und nach der in Fig. 513 dargeſtellten Methode in Cementmörtel anbringen. Bei gewöhnlichen Zins- und Wohnhäuſern begnügt man ſich mit einem Cement- oder Kalküberputz der Sockelgeſimſe, wobei die Ziegel- [Abbildung Fig. 514.] ſchaaren ſoweit vorſpringen, daß man den Putz allenthalben nur 3—4zm aufzutragen braucht (Fig. 514). Die Gurt- und Bandgeſimſe zergliedern die Façade in horizontaler Richtung und markiren die inneren Etagen reſp. Etagenbalkenlagen. Die Höhe und Größe dieſer Geſimſe richtet ſich nach den architek- toniſchen Verhältniſſen der Façade; ſie haben in der Regel eine Höhe von 0,13—0,25m und laden 0,18—0,27m weit aus; alsdann beträgt die Auflagsbreite in der Mauer bei Benutzung des Sandſteins oder des Granits circa 0,30m (Fig. 515). Das Geſims wird bei einfachen Roh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/507
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/507>, abgerufen am 27.11.2024.