gerade hier ist es vom bedeutenden Vortheil, daß die Bögen den- selben Radius, d. h. gleiche Krümmung haben, insofern sich in der Ausführung bei den Rippen immer derselbe Lehrbogen verwenden läßt.
Wir wollen nun vor Allem an einem einfachen Sterngewölbe das Verfahren zeigen, um die verschiedenen Bogenlinien der Rippen, Grate u. s. w. auf geometrischem Wege zu finden.
[Abbildung]
Fig. 463.
[Abbildung]
Fig. 464.
Fig. 464 sei der Grundriß eines einfachen Sterngewölbes, a b c der Horizontalschnitt des Pfeilers in der Kämpferebene, c F der Schild- bogen über c G und d e f ein mittlerer Horizontalschnitt in der Höhe f g; ferner seien die Scheitellinien Horizontal und sämmtliche Rippen Kreissegmente, d. h. nicht aus 2 oder 3 Bögen zusammengesetzt.
Um nun die Diagonalrippe über A E zu finden, errichte man in e und E Senkrechte und mache e t = f g und E H = F G, durch die drei Punkte b, t und H ist nun ein Kreisbogen zu legen, der nach einfacher Construktion gefunden wird. Auf diese Weise wird die Mittelrippe über A C construirt und auch die über A B und A D können so gefunden werden, falls die über A D nicht gestelzt ist. Da dies jedoch hier der Fall ist, so muß auch die Mittelrippe über A B gestelzt werden.
Um vor Allem die Rippe über A D zu finden, ist die Höhe der senkrechten Stelzung a s anzunehmen, dann errichte man in d eine
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
gerade hier iſt es vom bedeutenden Vortheil, daß die Bögen den- ſelben Radius, d. h. gleiche Krümmung haben, inſofern ſich in der Ausführung bei den Rippen immer derſelbe Lehrbogen verwenden läßt.
Wir wollen nun vor Allem an einem einfachen Sterngewölbe das Verfahren zeigen, um die verſchiedenen Bogenlinien der Rippen, Grate u. ſ. w. auf geometriſchem Wege zu finden.
[Abbildung]
Fig. 463.
[Abbildung]
Fig. 464.
Fig. 464 ſei der Grundriß eines einfachen Sterngewölbes, a b c der Horizontalſchnitt des Pfeilers in der Kämpferebene, c F der Schild- bogen über c G und d e f ein mittlerer Horizontalſchnitt in der Höhe f g; ferner ſeien die Scheitellinien Horizontal und ſämmtliche Rippen Kreisſegmente, d. h. nicht aus 2 oder 3 Bögen zuſammengeſetzt.
Um nun die Diagonalrippe über A E zu finden, errichte man in e und E Senkrechte und mache e t = f g und E H = F G, durch die drei Punkte b, t und H iſt nun ein Kreisbogen zu legen, der nach einfacher Conſtruktion gefunden wird. Auf dieſe Weiſe wird die Mittelrippe über A C conſtruirt und auch die über A B und A D können ſo gefunden werden, falls die über A D nicht geſtelzt iſt. Da dies jedoch hier der Fall iſt, ſo muß auch die Mittelrippe über A B geſtelzt werden.
Um vor Allem die Rippe über A D zu finden, iſt die Höhe der ſenkrechten Stelzung a s anzunehmen, dann errichte man in d eine
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Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
gerade hier iſt es vom bedeutenden Vortheil, daß die Bögen den-
ſelben Radius, d. h. gleiche Krümmung haben, inſofern ſich in der
Ausführung bei den Rippen immer derſelbe Lehrbogen verwenden
läßt.
Wir wollen nun vor Allem an einem einfachen Sterngewölbe das
Verfahren zeigen, um die verſchiedenen Bogenlinien der Rippen,
Grate u. ſ. w. auf geometriſchem Wege zu finden.
[Abbildung Fig. 463.]
[Abbildung Fig. 464.]
Fig. 464 ſei der Grundriß eines einfachen Sterngewölbes, a b c
der Horizontalſchnitt des Pfeilers in der Kämpferebene, c F der Schild-
bogen über c G und d e f ein mittlerer Horizontalſchnitt in der Höhe
f g; ferner ſeien die Scheitellinien Horizontal und ſämmtliche Rippen
Kreisſegmente, d. h. nicht aus 2 oder 3 Bögen zuſammengeſetzt.
Um nun die Diagonalrippe über A E zu finden, errichte man in
e und E Senkrechte und mache e t = f g und E H = F G, durch die
drei Punkte b, t und H iſt nun ein Kreisbogen zu legen, der nach
einfacher Conſtruktion gefunden wird. Auf dieſe Weiſe wird die
Mittelrippe über A C conſtruirt und auch die über A B und A D können
ſo gefunden werden, falls die über A D nicht geſtelzt iſt. Da dies
jedoch hier der Fall iſt, ſo muß auch die Mittelrippe über A B geſtelzt
werden.
Um vor Allem die Rippe über A D zu finden, iſt die Höhe der
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/462>, abgerufen am 25.11.2024.
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