Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Zweites Kapitel. Die Gewölbe. im Gleichgewicht sich befindet, und daß das Kugelgewölbenicht, wie ein Tonnengewölbe, durch Schlußsteine geschlossen zu [Abbildung]
Fig. 359. sein braucht, sondern in jeder beliebigen Schichtung offen bleibenkann. Auf diese Thatsache gestützt, entstand denn auch die Anwendung [Abbildung]
Fig. 360. Man findet nämlich nicht selten auf einem Wie schon in Fig. 357 gezeigt und hierbei Zweites Kapitel. Die Gewölbe. im Gleichgewicht ſich befindet, und daß das Kugelgewölbenicht, wie ein Tonnengewölbe, durch Schlußſteine geſchloſſen zu [Abbildung]
Fig. 359. ſein braucht, ſondern in jeder beliebigen Schichtung offen bleibenkann. Auf dieſe Thatſache geſtützt, entſtand denn auch die Anwendung [Abbildung]
Fig. 360. Man findet nämlich nicht ſelten auf einem Wie ſchon in Fig. 357 gezeigt und hierbei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0360" n="344"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel. Die Gewölbe.</fw><lb/> im Gleichgewicht ſich befindet, und daß das Kugelgewölbe<lb/> nicht, wie ein Tonnengewölbe, durch Schlußſteine geſchloſſen zu<lb/><figure><head>Fig. 359.</head></figure><lb/> ſein braucht, ſondern in jeder beliebigen Schichtung offen bleiben<lb/> kann.</p><lb/> <p>Auf dieſe Thatſache geſtützt, entſtand denn auch die Anwendung<lb/> der ſogenannten <hi rendition="#g">Laternen</hi> über den Kuppelgewölben.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 360.</head> </figure><lb/> <p>Man findet nämlich nicht ſelten auf einem<lb/> ſolchen oben offenen Kugelgewölbe eine cylin-<lb/> driſche Mauer, welche oft wegen der Beleuch-<lb/> tung mit Fenſteröffnungen durchbrochen oder<lb/> durch Säulenſtellungen erſetzt ſind; die Laternen<lb/> laſſen ſich dann wiederum durch ein kleines<lb/> Kuppelgewölbe ſchließen. Fig. 360 zeigt dieſes<lb/> Princip, bei welchem die Grundform des Rau-<lb/> mes gleichgiltig bleibt.</p><lb/> <p>Wie ſchon in Fig. 357 gezeigt und hierbei<lb/> näher erklärt wurde, wird bei einem Kugelge-<lb/> wölbe über einem quadratiſchen Raume die<lb/> obere Kalotte weggeſchnitten und auf dem<lb/> kreisförmigen Ring, der durch Herauswölbung<lb/> der vier Zwickel nach einer Kugelfläche mit der<lb/> Diagonale als Durchmeſſer aus den Ecken<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [344/0360]
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
im Gleichgewicht ſich befindet, und daß das Kugelgewölbe
nicht, wie ein Tonnengewölbe, durch Schlußſteine geſchloſſen zu
[Abbildung Fig. 359.]
ſein braucht, ſondern in jeder beliebigen Schichtung offen bleiben
kann.
Auf dieſe Thatſache geſtützt, entſtand denn auch die Anwendung
der ſogenannten Laternen über den Kuppelgewölben.
[Abbildung Fig. 360.]
Man findet nämlich nicht ſelten auf einem
ſolchen oben offenen Kugelgewölbe eine cylin-
driſche Mauer, welche oft wegen der Beleuch-
tung mit Fenſteröffnungen durchbrochen oder
durch Säulenſtellungen erſetzt ſind; die Laternen
laſſen ſich dann wiederum durch ein kleines
Kuppelgewölbe ſchließen. Fig. 360 zeigt dieſes
Princip, bei welchem die Grundform des Rau-
mes gleichgiltig bleibt.
Wie ſchon in Fig. 357 gezeigt und hierbei
näher erklärt wurde, wird bei einem Kugelge-
wölbe über einem quadratiſchen Raume die
obere Kalotte weggeſchnitten und auf dem
kreisförmigen Ring, der durch Herauswölbung
der vier Zwickel nach einer Kugelfläche mit der
Diagonale als Durchmeſſer aus den Ecken
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Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/360>, abgerufen am 23.07.2024. |