Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Zweites Kapitel. Die Gewölbe. mit dem Steinfugenschnitt, B zeigt die obere Ansicht des Extrados mitder Nachmauerung, C stellt den Querschnitt nach der Schnittlinie S S, D nach S T. In letzterem Querschnitt (D) sieht man einen Theil des Extrados. Den Diagonalschnitt durch dieses Gewölbe giebt Fig. 336. Beim Zusammentreffen der Schichten in der Kehle (Ixe) muß die [Abbildung]
Fig. 337. [Abbildung]
Fig. 338. die inneren Leibungen in der Kehllinie vollständig schneiden sollen(Fig. 337). Der auf diese Weise sich bildende hohle Winkel wird beim Putzen Für die Einwölbung auf den Kuf ist eine vollständige Einschalung Zweites Kapitel. Die Gewölbe. mit dem Steinfugenſchnitt, B zeigt die obere Anſicht des Extrados mitder Nachmauerung, C ſtellt den Querſchnitt nach der Schnittlinie S S, D nach S T. In letzterem Querſchnitt (D) ſieht man einen Theil des Extrados. Den Diagonalſchnitt durch dieſes Gewölbe giebt Fig. 336. Beim Zuſammentreffen der Schichten in der Kehle (Ixe) muß die [Abbildung]
Fig. 337. [Abbildung]
Fig. 338. die inneren Leibungen in der Kehllinie vollſtändig ſchneiden ſollen(Fig. 337). Der auf dieſe Weiſe ſich bildende hohle Winkel wird beim Putzen Für die Einwölbung auf den Kuf iſt eine vollſtändige Einſchalung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0344" n="328"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel. Die Gewölbe.</fw><lb/> mit dem Steinfugenſchnitt, <hi rendition="#aq">B</hi> zeigt die obere Anſicht des Extrados mit<lb/> der Nachmauerung, <hi rendition="#aq">C</hi> ſtellt den Querſchnitt nach der Schnittlinie <hi rendition="#aq">S S</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">D</hi> nach <hi rendition="#aq">S T.</hi> In letzterem Querſchnitt <hi rendition="#aq">(D)</hi> ſieht man einen Theil des<lb/> Extrados. Den Diagonalſchnitt durch dieſes Gewölbe giebt Fig. 336.</p><lb/> <p>Beim Zuſammentreffen der Schichten in der Kehle (Ixe) muß die<lb/> Stoßfuge der einen Schaar der einen Wange ſich genau der Lager-<lb/> fuge der gleich hohen Schicht der anderen Wange anſchließen. Es<lb/> greifen daher die Schichten der einen Wange abwechſelnd in die an-<lb/> dere Wange über. Die Steine müſſen hierzu nach einer doppelten<lb/> Schmiege gehauen werden, wobei in den Kehlen aber immer ein Stück<lb/> an dem einen Steine fehlt, welches vorhanden ſein müßte, wenn ſich<lb/><figure><head>Fig. 337.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 338.</head></figure><lb/> die inneren Leibungen in der Kehllinie vollſtändig ſchneiden ſollen<lb/> (Fig. 337).</p><lb/> <p>Der auf dieſe Weiſe ſich bildende hohle Winkel wird beim Putzen<lb/> des Gewölbes ausgefüllt. Der Rücken kann vollſtändig nach der rich-<lb/> tigen Extradosfläche abgearbeitet werden, da es aber auf deſſen Aus-<lb/> ſehen nicht ankommt, kann im Grat die vortretende Steinecke auch<lb/> ſtehen bleiben.</p><lb/> <p>Für die Einwölbung auf den Kuf iſt eine vollſtändige Einſchalung<lb/> oder Einlattung der Lehrbögen erforderlich. Man ſtellt zuerſt einen<lb/> ganzen Diagonallehrbogen <hi rendition="#aq">b</hi> auf und unterſtützt denſelben in der<lb/> Mitte mit einem Stiele <hi rendition="#aq">m</hi> („Mönch“), alsdann legt man gegen dieſen<lb/> Bogen in der anderen diagonalen Richtung zwei halbe Diagonal-<lb/> bögen <hi rendition="#aq">a a.</hi> Sodann ordnet man die ſogenannten Hauptbögen <hi rendition="#aq">c</hi> und<lb/> die „Schiftbögen“ <hi rendition="#aq">s</hi> an, welche an den Stellen, wo ſie gegen die<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [328/0344]
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
mit dem Steinfugenſchnitt, B zeigt die obere Anſicht des Extrados mit
der Nachmauerung, C ſtellt den Querſchnitt nach der Schnittlinie S S,
D nach S T. In letzterem Querſchnitt (D) ſieht man einen Theil des
Extrados. Den Diagonalſchnitt durch dieſes Gewölbe giebt Fig. 336.
Beim Zuſammentreffen der Schichten in der Kehle (Ixe) muß die
Stoßfuge der einen Schaar der einen Wange ſich genau der Lager-
fuge der gleich hohen Schicht der anderen Wange anſchließen. Es
greifen daher die Schichten der einen Wange abwechſelnd in die an-
dere Wange über. Die Steine müſſen hierzu nach einer doppelten
Schmiege gehauen werden, wobei in den Kehlen aber immer ein Stück
an dem einen Steine fehlt, welches vorhanden ſein müßte, wenn ſich
[Abbildung Fig. 337.]
[Abbildung Fig. 338.]
die inneren Leibungen in der Kehllinie vollſtändig ſchneiden ſollen
(Fig. 337).
Der auf dieſe Weiſe ſich bildende hohle Winkel wird beim Putzen
des Gewölbes ausgefüllt. Der Rücken kann vollſtändig nach der rich-
tigen Extradosfläche abgearbeitet werden, da es aber auf deſſen Aus-
ſehen nicht ankommt, kann im Grat die vortretende Steinecke auch
ſtehen bleiben.
Für die Einwölbung auf den Kuf iſt eine vollſtändige Einſchalung
oder Einlattung der Lehrbögen erforderlich. Man ſtellt zuerſt einen
ganzen Diagonallehrbogen b auf und unterſtützt denſelben in der
Mitte mit einem Stiele m („Mönch“), alsdann legt man gegen dieſen
Bogen in der anderen diagonalen Richtung zwei halbe Diagonal-
bögen a a. Sodann ordnet man die ſogenannten Hauptbögen c und
die „Schiftbögen“ s an, welche an den Stellen, wo ſie gegen die
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