Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Zweites Kapitel. Die Gewölbe. und entsteht in der Mitte des Kappenfeldes ein linsen-förmiger Schlitz, der an der weitesten Stelle höchstens eine Steinlänge mißt und mit der gewöhnlichen Kufwöl- [Abbildung]
Fig. 331. bung (e) geschlossen wird. Wiebereits erwähnt, verdient die ringförmige Einwölbung auf Rutschbögen bei Kellergewölben vor allen anderen Methoden den Vorzug. Fünftens: Moller hat, um Zweites Kapitel. Die Gewölbe. und entſteht in der Mitte des Kappenfeldes ein linſen-förmiger Schlitz, der an der weiteſten Stelle höchſtens eine Steinlänge mißt und mit der gewöhnlichen Kufwöl- [Abbildung]
Fig. 331. bung (e) geſchloſſen wird. Wiebereits erwähnt, verdient die ringförmige Einwölbung auf Rutſchbögen bei Kellergewölben vor allen anderen Methoden den Vorzug. Fünftens: Moller hat, um <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <list> <item><pb facs="#f0338" n="322"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel. Die Gewölbe.</fw><lb/> und entſteht in der Mitte des Kappenfeldes ein linſen-<lb/> förmiger Schlitz, der an der weiteſten Stelle höchſtens<lb/> eine Steinlänge mißt und mit der gewöhnlichen Kufwöl-<lb/><figure><head>Fig. 331.</head></figure><lb/> bung <hi rendition="#aq">(e)</hi> geſchloſſen wird. Wie<lb/> bereits erwähnt, verdient die<lb/> ringförmige Einwölbung auf<lb/> Rutſchbögen bei Kellergewölben<lb/> vor allen anderen Methoden<lb/> den Vorzug.</item> </list><lb/> <p><hi rendition="#g">Fünftens</hi>: Moller hat, um<lb/> den Schub der Kappe ganz<lb/> und gar aufzuheben und in<lb/> einen verticalen Druck zu ver-<lb/> wandeln, die Hinter- (reſp.<lb/> Nach-) mauerung bis zur<lb/> Scheitelhöhe des Kappenrückens<lb/> im Verbande mit dem Ge-<lb/> wölbe hergeſtellt, und zwar in<lb/> der Weiſe (Fig. 331), daß die<lb/> eine Schaar aus Läufern <hi rendition="#aq">(l)</hi>, die<lb/> andere aus Streckern beſteht;<lb/> letztere iſt mit der Nachmauerung<lb/> vereinigt und ſchließt mit der<lb/> oberen, von der Nachmauerung<lb/> beſtimmten horizontalen Linie <hi rendition="#aq">a f</hi><lb/> ab. Die Nachmauerung über<lb/> den Läuferſchaaren ſetzt ſich aus<lb/> hochkantig geſtellten Ziegeln zu-<lb/> ſammen und reicht bis in das<lb/> Widerlagsmauerwerk <hi rendition="#aq">abc</hi> hinein;<lb/> in der Streckerſchaar iſt das Wi-<lb/> derlager <hi rendition="#aq">f h g</hi> zwar iſolirt ge-<lb/> mauert, es erhält aber durch<lb/> den Mörtel mit dem übrigen<lb/> Mauerwerk eine feſte Lage.<lb/> Ueberhaupt ſpielt hierbei die<lb/> Bindekraft des Mörtels eine<lb/> große Rolle, und wäre be-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0338]
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
und entſteht in der Mitte des Kappenfeldes ein linſen-
förmiger Schlitz, der an der weiteſten Stelle höchſtens
eine Steinlänge mißt und mit der gewöhnlichen Kufwöl-
[Abbildung Fig. 331.]
bung (e) geſchloſſen wird. Wie
bereits erwähnt, verdient die
ringförmige Einwölbung auf
Rutſchbögen bei Kellergewölben
vor allen anderen Methoden
den Vorzug.
Fünftens: Moller hat, um
den Schub der Kappe ganz
und gar aufzuheben und in
einen verticalen Druck zu ver-
wandeln, die Hinter- (reſp.
Nach-) mauerung bis zur
Scheitelhöhe des Kappenrückens
im Verbande mit dem Ge-
wölbe hergeſtellt, und zwar in
der Weiſe (Fig. 331), daß die
eine Schaar aus Läufern (l), die
andere aus Streckern beſteht;
letztere iſt mit der Nachmauerung
vereinigt und ſchließt mit der
oberen, von der Nachmauerung
beſtimmten horizontalen Linie a f
ab. Die Nachmauerung über
den Läuferſchaaren ſetzt ſich aus
hochkantig geſtellten Ziegeln zu-
ſammen und reicht bis in das
Widerlagsmauerwerk abc hinein;
in der Streckerſchaar iſt das Wi-
derlager f h g zwar iſolirt ge-
mauert, es erhält aber durch
den Mörtel mit dem übrigen
Mauerwerk eine feſte Lage.
Ueberhaupt ſpielt hierbei die
Bindekraft des Mörtels eine
große Rolle, und wäre be-
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