in die horizontalen Schaaren des Gemäuers eingreifen. Diese Me- thode verdient Nachahmung, weil sie die Eintheilung der Wölbsteine wesentlich erleichtert.
[Abbildung]
Fig. 249.
Sollen die oberen Wölbsteine gerade mit der Schichtenhöhe aufhören, wie z. B. in Fig. 250, so ist eine zweckmäßige Steineintheilung nur dann zu bewerkstelligen, wenn man die centrale Fugenrichtung ganz aufgiebt, was zwar nicht
[Abbildung]
Fig. 250.
correct erscheint, aber immerhin die Solidität der kleinen Werkstein- bögen nicht beeinträchtigt.
Weit günstiger gestaltet sich die Werksteineintheilung bei Aus- führung der Wandflächen von Ziegeln oder Bruchsteinen, welche schließlich überputzt werden, so daß nur die Sandstein-Bogenumfassung sichtbar bleibt (Fig. 251). Man giebt in diesem Falle die Fugen- richtung von dem Mittelpunkte aus an und setzt für jeden Wölbstein eine beliebige Länge fest.
Die Ueberdeckung einer 2,1m weiten Maueröffnung mit einem Spitzbogen macht Fig. 252 ersichtlich. Der Bogen selbst besteht aus gleich großen Werkstücken, die an der inneren Kante abgefast sind (siehe das schraffirte Profil); an der äußeren Bogenkante läuft ein Gesimsprofil herum, welches sich an der Wand in horizontaler Rich- tung weiter fortsetzt. Innerhalb der Bogenöffnung befindet sich ein
Zweites Kapitel. Die Bögen.
in die horizontalen Schaaren des Gemäuers eingreifen. Dieſe Me- thode verdient Nachahmung, weil ſie die Eintheilung der Wölbſteine weſentlich erleichtert.
[Abbildung]
Fig. 249.
Sollen die oberen Wölbſteine gerade mit der Schichtenhöhe aufhören, wie z. B. in Fig. 250, ſo iſt eine zweckmäßige Steineintheilung nur dann zu bewerkſtelligen, wenn man die centrale Fugenrichtung ganz aufgiebt, was zwar nicht
[Abbildung]
Fig. 250.
correct erſcheint, aber immerhin die Solidität der kleinen Werkſtein- bögen nicht beeinträchtigt.
Weit günſtiger geſtaltet ſich die Werkſteineintheilung bei Aus- führung der Wandflächen von Ziegeln oder Bruchſteinen, welche ſchließlich überputzt werden, ſo daß nur die Sandſtein-Bogenumfaſſung ſichtbar bleibt (Fig. 251). Man giebt in dieſem Falle die Fugen- richtung von dem Mittelpunkte aus an und ſetzt für jeden Wölbſtein eine beliebige Länge feſt.
Die Ueberdeckung einer 2,1m weiten Maueröffnung mit einem Spitzbogen macht Fig. 252 erſichtlich. Der Bogen ſelbſt beſteht aus gleich großen Werkſtücken, die an der inneren Kante abgefaſt ſind (ſiehe das ſchraffirte Profil); an der äußeren Bogenkante läuft ein Geſimsprofil herum, welches ſich an der Wand in horizontaler Rich- tung weiter fortſetzt. Innerhalb der Bogenöffnung befindet ſich ein
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Zweites Kapitel. Die Bögen.
in die horizontalen Schaaren des Gemäuers eingreifen. Dieſe Me-
thode verdient Nachahmung, weil ſie die Eintheilung der Wölbſteine
weſentlich erleichtert.
[Abbildung Fig. 249.]
Sollen die oberen Wölbſteine gerade mit der
Schichtenhöhe aufhören, wie z. B. in Fig. 250,
ſo iſt eine zweckmäßige Steineintheilung nur
dann zu bewerkſtelligen, wenn man die centrale
Fugenrichtung ganz aufgiebt, was zwar nicht
[Abbildung Fig. 250.]
correct erſcheint, aber immerhin die Solidität der kleinen Werkſtein-
bögen nicht beeinträchtigt.
Weit günſtiger geſtaltet ſich die Werkſteineintheilung bei Aus-
führung der Wandflächen von Ziegeln oder Bruchſteinen, welche
ſchließlich überputzt werden, ſo daß nur die Sandſtein-Bogenumfaſſung
ſichtbar bleibt (Fig. 251). Man giebt in dieſem Falle die Fugen-
richtung von dem Mittelpunkte aus an und ſetzt für jeden Wölbſtein
eine beliebige Länge feſt.
Die Ueberdeckung einer 2,1m weiten Maueröffnung mit einem
Spitzbogen macht Fig. 252 erſichtlich. Der Bogen ſelbſt beſteht aus
gleich großen Werkſtücken, die an der inneren Kante abgefaſt ſind
(ſiehe das ſchraffirte Profil); an der äußeren Bogenkante läuft ein
Geſimsprofil herum, welches ſich an der Wand in horizontaler Rich-
tung weiter fortſetzt. Innerhalb der Bogenöffnung befindet ſich ein
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/262>, abgerufen am 25.11.2024.
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