Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

Bild:
<< vorherige Seite

Verband und Anordnung der Entlastungsbögen.
Korbbogenform und stützen sich gegen die Sandsteinwiderlager k.
Diese Anordnung dürfte besonders in sandsteinreichen Gegenden an-
zuempfehlen sein, da die Mauerung des unteren Theiles der kleinen
Korbbögen mit Schwierigkeit verbunden ist.

Vielfach benutzt man den Entlastungsbogen, um weite scheitrechte
Bogen aufzufangen; zu diesem Zwecke hängt eine eiserne Flachschiene
a a (Fig. 244) an einer eisernen Rundstange b b, die über dem Scheitel
des Entlastungsbogen von einem breiten Splint c c gehalten wird.

[Abbildung] Fig. 244.
In dieser Figur bezeichnet d d das Lehrgerüst und e e e das Unter-
stützungsbrett zu demselben.

Für noch größere Spannweiten wird empfohlen, in der Mitte der
Oeffnung einen Sandsteinblock (b) aufzuhängen, welcher den rechts
und links herzustellenden scheitrechten Bögen als Widerlager dient
(Fig. 245). Hierbei muß man aber beachten, daß die Einwölbung
der letzteren erst nach dem vollständigen Setzen des großen Bogens
stattfinden darf.

Für die Bogendimensionen geben wir folgende allgemeine Regeln:

Die Regeln für die Stärke der halbkreisförmigen Gewölbe und Bögen
gelten annähernd auch für solche mit Segmentform, wenn man statt
der Spannweite den Durchmesser des Kreises in Rechnung stellt, dessen
Theil das flache Gewölbe oder der flache Bogen ist.

Sämmtliche Bögen und Gewölbe sind bis zu 2/3 der Höhe des
Gewölbes als hintermauert anzunehmen.

Wanderley, Bauconstr. II. 16

Verband und Anordnung der Entlaſtungsbögen.
Korbbogenform und ſtützen ſich gegen die Sandſteinwiderlager k.
Dieſe Anordnung dürfte beſonders in ſandſteinreichen Gegenden an-
zuempfehlen ſein, da die Mauerung des unteren Theiles der kleinen
Korbbögen mit Schwierigkeit verbunden iſt.

Vielfach benutzt man den Entlaſtungsbogen, um weite ſcheitrechte
Bogen aufzufangen; zu dieſem Zwecke hängt eine eiſerne Flachſchiene
a a (Fig. 244) an einer eiſernen Rundſtange b b, die über dem Scheitel
des Entlaſtungsbogen von einem breiten Splint c c gehalten wird.

[Abbildung] Fig. 244.
In dieſer Figur bezeichnet d d das Lehrgerüſt und e e e das Unter-
ſtützungsbrett zu demſelben.

Für noch größere Spannweiten wird empfohlen, in der Mitte der
Oeffnung einen Sandſteinblock (b) aufzuhängen, welcher den rechts
und links herzuſtellenden ſcheitrechten Bögen als Widerlager dient
(Fig. 245). Hierbei muß man aber beachten, daß die Einwölbung
der letzteren erſt nach dem vollſtändigen Setzen des großen Bogens
ſtattfinden darf.

Für die Bogendimenſionen geben wir folgende allgemeine Regeln:

Die Regeln für die Stärke der halbkreisförmigen Gewölbe und Bögen
gelten annähernd auch für ſolche mit Segmentform, wenn man ſtatt
der Spannweite den Durchmeſſer des Kreiſes in Rechnung ſtellt, deſſen
Theil das flache Gewölbe oder der flache Bogen iſt.

Sämmtliche Bögen und Gewölbe ſind bis zu ⅔ der Höhe des
Gewölbes als hintermauert anzunehmen.

Wanderley, Bauconſtr. II. 16
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0257" n="241"/><fw place="top" type="header">Verband und Anordnung der Entla&#x017F;tungsbögen.</fw><lb/>
Korbbogenform und &#x017F;tützen &#x017F;ich gegen die Sand&#x017F;teinwiderlager <hi rendition="#aq">k.</hi><lb/>
Die&#x017F;e Anordnung dürfte be&#x017F;onders in &#x017F;and&#x017F;teinreichen Gegenden an-<lb/>
zuempfehlen &#x017F;ein, da die Mauerung des unteren Theiles der kleinen<lb/>
Korbbögen mit Schwierigkeit verbunden i&#x017F;t.</p><lb/>
                <p>Vielfach benutzt man den Entla&#x017F;tungsbogen, um weite &#x017F;cheitrechte<lb/>
Bogen aufzufangen; zu die&#x017F;em Zwecke hängt eine ei&#x017F;erne Flach&#x017F;chiene<lb/><hi rendition="#aq">a a</hi> (Fig. 244) an einer ei&#x017F;ernen Rund&#x017F;tange <hi rendition="#aq">b b</hi>, die über dem Scheitel<lb/>
des Entla&#x017F;tungsbogen von einem breiten Splint <hi rendition="#aq">c c</hi> gehalten wird.<lb/><figure><head>Fig. 244.</head></figure><lb/>
In die&#x017F;er Figur bezeichnet <hi rendition="#aq">d d</hi> das Lehrgerü&#x017F;t und <hi rendition="#aq">e e e</hi> das Unter-<lb/>
&#x017F;tützungsbrett zu dem&#x017F;elben.</p><lb/>
                <p>Für noch größere Spannweiten wird empfohlen, in der Mitte der<lb/>
Oeffnung einen Sand&#x017F;teinblock <hi rendition="#aq">(b)</hi> aufzuhängen, welcher den rechts<lb/>
und links herzu&#x017F;tellenden &#x017F;cheitrechten Bögen als Widerlager dient<lb/>
(Fig. 245). Hierbei muß man aber beachten, daß die Einwölbung<lb/>
der letzteren er&#x017F;t nach dem voll&#x017F;tändigen Setzen des großen Bogens<lb/>
&#x017F;tattfinden darf.</p><lb/>
                <p>Für die Bogendimen&#x017F;ionen geben wir folgende allgemeine Regeln:</p><lb/>
                <p>Die Regeln für die Stärke der halbkreisförmigen Gewölbe und Bögen<lb/>
gelten annähernd auch für &#x017F;olche mit Segmentform, wenn man &#x017F;tatt<lb/>
der Spannweite den Durchme&#x017F;&#x017F;er des Krei&#x017F;es in Rechnung &#x017F;tellt, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Theil das flache Gewölbe oder der flache Bogen i&#x017F;t.</p><lb/>
                <p>Sämmtliche Bögen und Gewölbe &#x017F;ind bis zu &#x2154; der Höhe des<lb/>
Gewölbes als hintermauert anzunehmen.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">Wanderley, Baucon&#x017F;tr. <hi rendition="#aq">II.</hi> 16</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0257] Verband und Anordnung der Entlaſtungsbögen. Korbbogenform und ſtützen ſich gegen die Sandſteinwiderlager k. Dieſe Anordnung dürfte beſonders in ſandſteinreichen Gegenden an- zuempfehlen ſein, da die Mauerung des unteren Theiles der kleinen Korbbögen mit Schwierigkeit verbunden iſt. Vielfach benutzt man den Entlaſtungsbogen, um weite ſcheitrechte Bogen aufzufangen; zu dieſem Zwecke hängt eine eiſerne Flachſchiene a a (Fig. 244) an einer eiſernen Rundſtange b b, die über dem Scheitel des Entlaſtungsbogen von einem breiten Splint c c gehalten wird. [Abbildung Fig. 244.] In dieſer Figur bezeichnet d d das Lehrgerüſt und e e e das Unter- ſtützungsbrett zu demſelben. Für noch größere Spannweiten wird empfohlen, in der Mitte der Oeffnung einen Sandſteinblock (b) aufzuhängen, welcher den rechts und links herzuſtellenden ſcheitrechten Bögen als Widerlager dient (Fig. 245). Hierbei muß man aber beachten, daß die Einwölbung der letzteren erſt nach dem vollſtändigen Setzen des großen Bogens ſtattfinden darf. Für die Bogendimenſionen geben wir folgende allgemeine Regeln: Die Regeln für die Stärke der halbkreisförmigen Gewölbe und Bögen gelten annähernd auch für ſolche mit Segmentform, wenn man ſtatt der Spannweite den Durchmeſſer des Kreiſes in Rechnung ſtellt, deſſen Theil das flache Gewölbe oder der flache Bogen iſt. Sämmtliche Bögen und Gewölbe ſind bis zu ⅔ der Höhe des Gewölbes als hintermauert anzunehmen. Wanderley, Bauconſtr. II. 16

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/257
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/257>, abgerufen am 25.11.2024.