Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Der Verband der Spitzbögen. Unten hält eine Latte c die Bogenschenkel zusammen und steht derLehrbogen auf Kreuzhölzern. (Ueber die Ausrüstung der Bögen siehe bei den Gerüsten (Zimmerconstruktion 1. Band, Seite 302 und bei den Tonnengewölben im 2. Bande). Bei Spitzbögen bis 1,25m Weite bedient man sich der Lehrbögen, Wenn der Bogen eine solche Tiefe hat, daß zwei Lehrbögen nicht Bögen von mehr als 2 Stein Stärke und mit starker Krümmung Dieselben besitzen jedoch eine geringere Tragfähigkeit als ein ein- Wenn zwei Bögen sich gegen ein gemeinsames schmales Wider- [Abbildung]
Fig. 235 B--A. besonders bei Anlage großer Oeffnungen in den Gebäudefrontwändenfür die Schauläden (Fig. 236). Eine andere Anordnung dieser Art, jedoch mit Segmentbogen, Der Verband der Spitzbögen. Unten hält eine Latte c die Bogenſchenkel zuſammen und ſteht derLehrbogen auf Kreuzhölzern. (Ueber die Ausrüſtung der Bögen ſiehe bei den Gerüſten (Zimmerconſtruktion 1. Band, Seite 302 und bei den Tonnengewölben im 2. Bande). Bei Spitzbögen bis 1,25m Weite bedient man ſich der Lehrbögen, Wenn der Bogen eine ſolche Tiefe hat, daß zwei Lehrbögen nicht Bögen von mehr als 2 Stein Stärke und mit ſtarker Krümmung Dieſelben beſitzen jedoch eine geringere Tragfähigkeit als ein ein- Wenn zwei Bögen ſich gegen ein gemeinſames ſchmales Wider- [Abbildung]
Fig. 235 B—A. beſonders bei Anlage großer Oeffnungen in den Gebäudefrontwändenfür die Schauläden (Fig. 236). Eine andere Anordnung dieſer Art, jedoch mit Segmentbogen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0251" n="235"/><fw place="top" type="header">Der Verband der Spitzbögen.</fw><lb/> Unten hält eine Latte <hi rendition="#aq">c</hi> die Bogenſchenkel zuſammen und ſteht der<lb/> Lehrbogen auf Kreuzhölzern. (Ueber die Ausrüſtung der Bögen ſiehe<lb/> bei den Gerüſten (Zimmerconſtruktion 1. Band, Seite 302 und bei<lb/> den Tonnengewölben im 2. Bande).</p><lb/> <p>Bei Spitzbögen bis 1,25<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Weite bedient man ſich der Lehrbögen,<lb/> die ähnlich wie Fig. 225 conſtruirt ſind.</p><lb/> <p>Wenn der Bogen eine ſolche Tiefe hat, daß zwei Lehrbögen nicht<lb/> im Stande ſind die Steine genügend zu unterſtützen, dann ſtellt<lb/> man an jeder Seite des Bogens ein Lehrgerüſt auf und bringt man<lb/> auf dieſelben die 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> ſtarken Latten. Selbſtverſtändlich hat man dann<lb/> beim Aufreißen des Bogens darauf zu achten, daß die doppelte Latten-<lb/> ſtärke von der Bogenweite in Abzug kommt.</p><lb/> <p>Bögen von mehr als 2 Stein Stärke und mit ſtarker Krümmung<lb/> müſſen aus ſehr keilig zugehauenen Steinen beſtehen; um dies zu<lb/> vermeiden, ordnet man lieber mehrere Ringe übereinander an<lb/> (Fig. 234 <hi rendition="#aq">A—E</hi>).</p><lb/> <p>Dieſelben beſitzen jedoch eine geringere Tragfähigkeit als ein ein-<lb/> ziger Bogen von der Geſammthöhe der Ringe, und müſſen daher von<lb/> vorneherein eine größere Höhe erhalten, als den Bögen mit nur<lb/><hi rendition="#g">einem</hi> Ringe zukommt.</p><lb/> <p>Wenn zwei Bögen ſich gegen ein gemeinſames ſchmales Wider-<lb/> lager ſetzen, kragt man zuvor das Mauerwerk etwas aus, um ein<lb/> paſſendes Auflager zu ſchaffen (Fig. 235 <hi rendition="#aq">A</hi>), oder man ſtellt den<lb/> Kopf des Pfeilers aus Sandſtein her (Fig. 235 <hi rendition="#aq">B</hi>); dies geſchieht<lb/><figure><head>Fig. 235 <hi rendition="#aq">B—A.</hi></head></figure><lb/> beſonders bei Anlage großer Oeffnungen in den Gebäudefrontwänden<lb/> für die Schauläden (Fig. 236).</p><lb/> <p>Eine andere Anordnung dieſer Art, jedoch mit Segmentbogen,<lb/> deren Sandſteinwiderlager auf eiſernen Säulen ruhen, zeigt Fig. 237.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0251]
Der Verband der Spitzbögen.
Unten hält eine Latte c die Bogenſchenkel zuſammen und ſteht der
Lehrbogen auf Kreuzhölzern. (Ueber die Ausrüſtung der Bögen ſiehe
bei den Gerüſten (Zimmerconſtruktion 1. Band, Seite 302 und bei
den Tonnengewölben im 2. Bande).
Bei Spitzbögen bis 1,25m Weite bedient man ſich der Lehrbögen,
die ähnlich wie Fig. 225 conſtruirt ſind.
Wenn der Bogen eine ſolche Tiefe hat, daß zwei Lehrbögen nicht
im Stande ſind die Steine genügend zu unterſtützen, dann ſtellt
man an jeder Seite des Bogens ein Lehrgerüſt auf und bringt man
auf dieſelben die 2zm ſtarken Latten. Selbſtverſtändlich hat man dann
beim Aufreißen des Bogens darauf zu achten, daß die doppelte Latten-
ſtärke von der Bogenweite in Abzug kommt.
Bögen von mehr als 2 Stein Stärke und mit ſtarker Krümmung
müſſen aus ſehr keilig zugehauenen Steinen beſtehen; um dies zu
vermeiden, ordnet man lieber mehrere Ringe übereinander an
(Fig. 234 A—E).
Dieſelben beſitzen jedoch eine geringere Tragfähigkeit als ein ein-
ziger Bogen von der Geſammthöhe der Ringe, und müſſen daher von
vorneherein eine größere Höhe erhalten, als den Bögen mit nur
einem Ringe zukommt.
Wenn zwei Bögen ſich gegen ein gemeinſames ſchmales Wider-
lager ſetzen, kragt man zuvor das Mauerwerk etwas aus, um ein
paſſendes Auflager zu ſchaffen (Fig. 235 A), oder man ſtellt den
Kopf des Pfeilers aus Sandſtein her (Fig. 235 B); dies geſchieht
[Abbildung Fig. 235 B—A.]
beſonders bei Anlage großer Oeffnungen in den Gebäudefrontwänden
für die Schauläden (Fig. 236).
Eine andere Anordnung dieſer Art, jedoch mit Segmentbogen,
deren Sandſteinwiderlager auf eiſernen Säulen ruhen, zeigt Fig. 237.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeWanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |