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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Das Ausfugen.
Verfahren ist aber sehr unzweckmäßig, dagegen sind die Skizzen A',
C, B, F, G besser. Das Verstreichen der Fugen geschieht mit dem
Fugeneisen, dessen Spitze sich nach der Fugenform zu richten hat.

[Abbildung] Fig. 177 A -- G.

Es wird empfohlen, die Fugen nicht mit einem eisernen, sondern
mit einem hölzernen Instrument nach nebenstehender Form (Fig. 178)
zu reinigen, weil das Eisen die Steinkanten zu sehr glättet und dann
der einzubringende Fugenmörtel weniger
gut haftet. Auch das starke Reiben
(Poliren) der Fugen soll nicht gut sein,
weil hierdurch dem Mörtel zu schnell
Wasser entzogen wird und die Güte des-
selben leiden dürfte, zumal auch bei
Kalkmörtel ein gewisser Theil Wasser
zum Erhärten nothwendig ist. Das
Reinigen der Fugen braucht ohnehin nur
bis etwa 2 zm Tiefe zu geschehen.

Bei den ganz vorzüglich ausgeführten
Rohbauten der großen Eisenbahnbrücke

[Abbildung] Fig. 178.
über die Weichsel bei Dirschau wurde das Ausfugen nach dem jedes-
maligen Aufmauern von 4 -- 5 Schaaren (Schichten) sofort (mit Ce-
ment) vorgenommen, also ehe der Mörtel in den Fugen erhärtet war
und Schmutzflecken noch abgewischt werden konnten, bevor sie trock-
neten. Zum Aus- und Abwischen der aufgekratzten Fugen bediente
man sich des Werges. Obgleich der Arbeiter dann zwei verschiedene
Arbeiten in unmittelbarem Wechsel vorzunehmen hat, wird doch der
nicht zu unterschätzende Vortheil erzielt, daß das Ausfugen gleich auf
derselben Rüstung, und zwar bevor der zum Mauern verwendete

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Das Ausfugen.
Verfahren iſt aber ſehr unzweckmäßig, dagegen ſind die Skizzen A',
C, B, F, G beſſer. Das Verſtreichen der Fugen geſchieht mit dem
Fugeneiſen, deſſen Spitze ſich nach der Fugenform zu richten hat.

[Abbildung] Fig. 177 A — G.

Es wird empfohlen, die Fugen nicht mit einem eiſernen, ſondern
mit einem hölzernen Inſtrument nach nebenſtehender Form (Fig. 178)
zu reinigen, weil das Eiſen die Steinkanten zu ſehr glättet und dann
der einzubringende Fugenmörtel weniger
gut haftet. Auch das ſtarke Reiben
(Poliren) der Fugen ſoll nicht gut ſein,
weil hierdurch dem Mörtel zu ſchnell
Waſſer entzogen wird und die Güte des-
ſelben leiden dürfte, zumal auch bei
Kalkmörtel ein gewiſſer Theil Waſſer
zum Erhärten nothwendig iſt. Das
Reinigen der Fugen braucht ohnehin nur
bis etwa 2 zm Tiefe zu geſchehen.

Bei den ganz vorzüglich ausgeführten
Rohbauten der großen Eiſenbahnbrücke

[Abbildung] Fig. 178.
über die Weichſel bei Dirſchau wurde das Ausfugen nach dem jedes-
maligen Aufmauern von 4 — 5 Schaaren (Schichten) ſofort (mit Ce-
ment) vorgenommen, alſo ehe der Mörtel in den Fugen erhärtet war
und Schmutzflecken noch abgewiſcht werden konnten, bevor ſie trock-
neten. Zum Aus- und Abwiſchen der aufgekratzten Fugen bediente
man ſich des Werges. Obgleich der Arbeiter dann zwei verſchiedene
Arbeiten in unmittelbarem Wechſel vorzunehmen hat, wird doch der
nicht zu unterſchätzende Vortheil erzielt, daß das Ausfugen gleich auf
derſelben Rüſtung, und zwar bevor der zum Mauern verwendete

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[163/0179] Das Ausfugen. Verfahren iſt aber ſehr unzweckmäßig, dagegen ſind die Skizzen A', C, B, F, G beſſer. Das Verſtreichen der Fugen geſchieht mit dem Fugeneiſen, deſſen Spitze ſich nach der Fugenform zu richten hat. [Abbildung Fig. 177 A — G.] Es wird empfohlen, die Fugen nicht mit einem eiſernen, ſondern mit einem hölzernen Inſtrument nach nebenſtehender Form (Fig. 178) zu reinigen, weil das Eiſen die Steinkanten zu ſehr glättet und dann der einzubringende Fugenmörtel weniger gut haftet. Auch das ſtarke Reiben (Poliren) der Fugen ſoll nicht gut ſein, weil hierdurch dem Mörtel zu ſchnell Waſſer entzogen wird und die Güte des- ſelben leiden dürfte, zumal auch bei Kalkmörtel ein gewiſſer Theil Waſſer zum Erhärten nothwendig iſt. Das Reinigen der Fugen braucht ohnehin nur bis etwa 2 zm Tiefe zu geſchehen. Bei den ganz vorzüglich ausgeführten Rohbauten der großen Eiſenbahnbrücke [Abbildung Fig. 178.] über die Weichſel bei Dirſchau wurde das Ausfugen nach dem jedes- maligen Aufmauern von 4 — 5 Schaaren (Schichten) ſofort (mit Ce- ment) vorgenommen, alſo ehe der Mörtel in den Fugen erhärtet war und Schmutzflecken noch abgewiſcht werden konnten, bevor ſie trock- neten. Zum Aus- und Abwiſchen der aufgekratzten Fugen bediente man ſich des Werges. Obgleich der Arbeiter dann zwei verſchiedene Arbeiten in unmittelbarem Wechſel vorzunehmen hat, wird doch der nicht zu unterſchätzende Vortheil erzielt, daß das Ausfugen gleich auf derſelben Rüſtung, und zwar bevor der zum Mauern verwendete 11*

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/179>, abgerufen am 24.11.2024.