d = 0,7m; d1 (wenn jede Schornsteinwandung 1/2 Ziegel stark an- genommen wird) = 0,94m;
D = d + 1/60 H = 0,7 + (1/60 . 24) = 1,10m;
jede untere Wandstärke = jeder oberen plus 1/40 H, somit 0,12 + 0,6 = 0,72m; demnach D1 = 2 (0,72) + D = 2 (0,72) + 1,10 = 2,54m.
Die weitere Construktion des Schornsteins geschieht auf folgende Weise (Fig. 114): man theile die Höhe des Schornsteins, welche man als gerade Linie senkrecht vom Erdboden aufträgt, in Geschosse von 4--4,5m ein, trage aber rechts und links von dieser Linie die halbe lichte Weite des Schornsteinrohres ab und fange von dem obersten Punkte mit 1/2 resp. 1 Steinstärke an; alsdann mache man jedes tiefere Geschoß 1/2 Ziegel stärker und begrenze auf diese Weise die Konturen des Schornsteins.
Nun ordne man auf beliebige Höhe etwa 1/4 bis 1/5 der ganzen Schornsteinlänge den Unterbau lothrecht an. Derselbe ist unten mit einem Plinthenvorsprung, oben entweder mit einer einfachen Ab- fafung oder besser mit einem passenden Gesimse versehen. Ebenso führt man das innere Rohr im Unterbau lothrecht hinab und ändert danach die Abböschung, indem man die erste in der Zeichnung bei- behält. Auch wenn der Schornstein rund oder vieleckig gemacht wird, erhält der Unterbau einen quadratischen Querschnitt. Der Absatz über dem Unterbaugesims wird entweder als Wasserschlag schräg ablaufend in Cement und Dachziegeln oder mit einer Rollschicht in Cementmörtel, oder mit Sandstein- resp. Schieferplatten abgedeckt.
Zum Reinigen wird unten im Kamine eine Oeffnung von min- destens 0,6m Weite und Höhe freigelassen und dieselbe nach dem jedesmaligen Gebrauche zugemauert.
Um das Besteigen im Innern zu ermöglichen, werden in der einen Ecke eiserne Stäbe in horizontaler Lage in den Höhenabständen von 0,6m leiterartig eingemauert.
Das Mauern der Kamine geschieht in der Weise, daß man von den Ecken und in der Mitte einer jeden Seite den Verband anlegt und dann von der Mitte aus verbandmäßig eintheilt. Die Aus- gleichung der in jeder Schicht sich verändernden Längen findet durch Einlegen eines behauenen Quartierstücks statt; dabei ist der Verband mittelst Kopfstücken vorzuziehen.
Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
Bei 24m Höhe betragen die Dimenſionen (Fig. 113):
d = 0,7m; d1 (wenn jede Schornſteinwandung ½ Ziegel ſtark an- genommen wird) = 0,94m;
Die weitere Conſtruktion des Schornſteins geſchieht auf folgende Weiſe (Fig. 114): man theile die Höhe des Schornſteins, welche man als gerade Linie ſenkrecht vom Erdboden aufträgt, in Geſchoſſe von 4—4,5m ein, trage aber rechts und links von dieſer Linie die halbe lichte Weite des Schornſteinrohres ab und fange von dem oberſten Punkte mit ½ reſp. 1 Steinſtärke an; alsdann mache man jedes tiefere Geſchoß ½ Ziegel ſtärker und begrenze auf dieſe Weiſe die Konturen des Schornſteins.
Nun ordne man auf beliebige Höhe etwa ¼ bis ⅕ der ganzen Schornſteinlänge den Unterbau lothrecht an. Derſelbe iſt unten mit einem Plinthenvorſprung, oben entweder mit einer einfachen Ab- fafung oder beſſer mit einem paſſenden Geſimſe verſehen. Ebenſo führt man das innere Rohr im Unterbau lothrecht hinab und ändert danach die Abböſchung, indem man die erſte in der Zeichnung bei- behält. Auch wenn der Schornſtein rund oder vieleckig gemacht wird, erhält der Unterbau einen quadratiſchen Querſchnitt. Der Abſatz über dem Unterbaugeſims wird entweder als Waſſerſchlag ſchräg ablaufend in Cement und Dachziegeln oder mit einer Rollſchicht in Cementmörtel, oder mit Sandſtein- reſp. Schieferplatten abgedeckt.
Zum Reinigen wird unten im Kamine eine Oeffnung von min- deſtens 0,6m Weite und Höhe freigelaſſen und dieſelbe nach dem jedesmaligen Gebrauche zugemauert.
Um das Beſteigen im Innern zu ermöglichen, werden in der einen Ecke eiſerne Stäbe in horizontaler Lage in den Höhenabſtänden von 0,6m leiterartig eingemauert.
Das Mauern der Kamine geſchieht in der Weiſe, daß man von den Ecken und in der Mitte einer jeden Seite den Verband anlegt und dann von der Mitte aus verbandmäßig eintheilt. Die Aus- gleichung der in jeder Schicht ſich verändernden Längen findet durch Einlegen eines behauenen Quartierſtücks ſtatt; dabei iſt der Verband mittelſt Kopfſtücken vorzuziehen.
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[106/0122]
Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
Bei 24m Höhe betragen die Dimenſionen (Fig. 113):
d = 0,7m; d1 (wenn jede Schornſteinwandung ½ Ziegel ſtark an-
genommen wird) = 0,94m;
D = d + 1/60 H = 0,7 + (1/60 . 24) = 1,10m;
jede untere Wandſtärke = jeder oberen plus 1/40 H, ſomit 0,12 + 0,6
= 0,72m; demnach
D1 = 2 (0,72) + D = 2 (0,72) + 1,10 = 2,54m.
Die weitere Conſtruktion des Schornſteins geſchieht auf folgende
Weiſe (Fig. 114): man theile die Höhe des Schornſteins, welche man
als gerade Linie ſenkrecht vom Erdboden aufträgt, in Geſchoſſe von
4—4,5m ein, trage aber rechts und links von dieſer Linie die halbe
lichte Weite des Schornſteinrohres ab und fange von dem oberſten
Punkte mit ½ reſp. 1 Steinſtärke an; alsdann mache man jedes
tiefere Geſchoß ½ Ziegel ſtärker und begrenze auf dieſe Weiſe die
Konturen des Schornſteins.
Nun ordne man auf beliebige Höhe etwa ¼ bis ⅕ der ganzen
Schornſteinlänge den Unterbau lothrecht an. Derſelbe iſt unten
mit einem Plinthenvorſprung, oben entweder mit einer einfachen Ab-
fafung oder beſſer mit einem paſſenden Geſimſe verſehen. Ebenſo
führt man das innere Rohr im Unterbau lothrecht hinab und ändert
danach die Abböſchung, indem man die erſte in der Zeichnung bei-
behält. Auch wenn der Schornſtein rund oder vieleckig gemacht wird,
erhält der Unterbau einen quadratiſchen Querſchnitt. Der Abſatz
über dem Unterbaugeſims wird entweder als Waſſerſchlag ſchräg
ablaufend in Cement und Dachziegeln oder mit einer Rollſchicht in
Cementmörtel, oder mit Sandſtein- reſp. Schieferplatten abgedeckt.
Zum Reinigen wird unten im Kamine eine Oeffnung von min-
deſtens 0,6m Weite und Höhe freigelaſſen und dieſelbe nach dem
jedesmaligen Gebrauche zugemauert.
Um das Beſteigen im Innern zu ermöglichen, werden in der
einen Ecke eiſerne Stäbe in horizontaler Lage in den Höhenabſtänden
von 0,6m leiterartig eingemauert.
Das Mauern der Kamine geſchieht in der Weiſe, daß man von
den Ecken und in der Mitte einer jeden Seite den Verband anlegt
und dann von der Mitte aus verbandmäßig eintheilt. Die Aus-
gleichung der in jeder Schicht ſich verändernden Längen findet durch
Einlegen eines behauenen Quartierſtücks ſtatt; dabei iſt der Verband
mittelſt Kopfſtücken vorzuziehen.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/122>, abgerufen am 23.07.2024.
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