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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.
mehrerer schwacher Hölzer, die fest zusammengebolzt werden,
zu ersetzen pflegt.

Da solche Combinationen stets kostspielig sind und viel Arbeit
machen, darf man sie nur vereinzelt anwenden.

Die Verstärkung kann stattfinden:

a) mittelst Verzahnung,
b) " Verdübelung,
c) " Bohlenstreben,
d) " Armirung,
e) " linsenförmiger Ausbauchung.

Die ersten beiden Fälle ad a und b wurden schon in dem ersten
Druckbogen vorgeführt.

Eine umfassende Verwendung fanden die verdübelten Träger in
der großartigen Wagner-Werkstatt der Wagenbauanstalt von A. H.
Pflug in Berlin, die seit 1857 der "Actiengesellschaft für Beschaffung
von Eisenbahnbedarf" gehört; die große Wagner-Werkstatt wurde
1858 erbaut und stellen wir in Fig. 151 A im Querschnitt, B theil-
weise im Längenschnitt dar. Das ganze Gebäude ist 141m lang
und 31,25m breit. Im Kellergeschoß sind mehrere große Säge-
maschinen zum Zerschneiden der größeren Stämme aufgestellt. Die
weiten Räumlichkeiten bieten hinreichenden Platz zum Niederlegen
der größten Hölzer.

Das Gebäude wird durch die Doppelstiele, welche die obere
Balkenlage und das Dachwerk tragen, in drei gleich breite Längen-
schiffe getheilt. Die Seitenschiffe erhalten durch große Fenster hin-
länglich Licht, während das Mittelschiff von oben beleuchtet wird.
Es ist hier dem Bedürfniß nach großen Räumlichkeiten möglichst ent-
sprochen und an jeder Stelle die erforderliche Helligkeit geschafft, die
da unbedingt unerläßlich ist, wo man die zu bearbeitenden Gegen-
stände nicht drehen und wenden kann, wie man will.

Nach dem zweiten Geschoß gelangt man mittelst breiten eisernen
Treppen an beiden Enden des Gebäudes; in diesem Geschoß werden
die Bretter und Balken zugerichtet mittelst vieler Hobel- und Säge-
maschinen aller Art. Da hier eine große Menge Holz aufgeschichtet
liegt und schwere Maschinen stehen, so mußten die Constructionen

Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau.
mehrerer ſchwacher Hölzer, die feſt zuſammengebolzt werden,
zu erſetzen pflegt.

Da ſolche Combinationen ſtets koſtſpielig ſind und viel Arbeit
machen, darf man ſie nur vereinzelt anwenden.

Die Verſtärkung kann ſtattfinden:

a) mittelſt Verzahnung,
b) „ Verdübelung,
c) „ Bohlenſtreben,
d) „ Armirung,
e) „ linſenförmiger Ausbauchung.

Die erſten beiden Fälle ad a und b wurden ſchon in dem erſten
Druckbogen vorgeführt.

Eine umfaſſende Verwendung fanden die verdübelten Träger in
der großartigen Wagner-Werkſtatt der Wagenbauanſtalt von A. H.
Pflug in Berlin, die ſeit 1857 der „Actiengeſellſchaft für Beſchaffung
von Eiſenbahnbedarf“ gehört; die große Wagner-Werkſtatt wurde
1858 erbaut und ſtellen wir in Fig. 151 A im Querſchnitt, B theil-
weiſe im Längenſchnitt dar. Das ganze Gebäude iſt 141m lang
und 31,25m breit. Im Kellergeſchoß ſind mehrere große Säge-
maſchinen zum Zerſchneiden der größeren Stämme aufgeſtellt. Die
weiten Räumlichkeiten bieten hinreichenden Platz zum Niederlegen
der größten Hölzer.

Das Gebäude wird durch die Doppelſtiele, welche die obere
Balkenlage und das Dachwerk tragen, in drei gleich breite Längen-
ſchiffe getheilt. Die Seitenſchiffe erhalten durch große Fenſter hin-
länglich Licht, während das Mittelſchiff von oben beleuchtet wird.
Es iſt hier dem Bedürfniß nach großen Räumlichkeiten möglichſt ent-
ſprochen und an jeder Stelle die erforderliche Helligkeit geſchafft, die
da unbedingt unerläßlich iſt, wo man die zu bearbeitenden Gegen-
ſtände nicht drehen und wenden kann, wie man will.

Nach dem zweiten Geſchoß gelangt man mittelſt breiten eiſernen
Treppen an beiden Enden des Gebäudes; in dieſem Geſchoß werden
die Bretter und Balken zugerichtet mittelſt vieler Hobel- und Säge-
maſchinen aller Art. Da hier eine große Menge Holz aufgeſchichtet
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[77/0089] Die Balkenlagen oder der Decken- und Bodenbau. mehrerer ſchwacher Hölzer, die feſt zuſammengebolzt werden, zu erſetzen pflegt. Da ſolche Combinationen ſtets koſtſpielig ſind und viel Arbeit machen, darf man ſie nur vereinzelt anwenden. Die Verſtärkung kann ſtattfinden: a) mittelſt Verzahnung, b) „ Verdübelung, c) „ Bohlenſtreben, d) „ Armirung, e) „ linſenförmiger Ausbauchung. Die erſten beiden Fälle ad a und b wurden ſchon in dem erſten Druckbogen vorgeführt. Eine umfaſſende Verwendung fanden die verdübelten Träger in der großartigen Wagner-Werkſtatt der Wagenbauanſtalt von A. H. Pflug in Berlin, die ſeit 1857 der „Actiengeſellſchaft für Beſchaffung von Eiſenbahnbedarf“ gehört; die große Wagner-Werkſtatt wurde 1858 erbaut und ſtellen wir in Fig. 151 A im Querſchnitt, B theil- weiſe im Längenſchnitt dar. Das ganze Gebäude iſt 141m lang und 31,25m breit. Im Kellergeſchoß ſind mehrere große Säge- maſchinen zum Zerſchneiden der größeren Stämme aufgeſtellt. Die weiten Räumlichkeiten bieten hinreichenden Platz zum Niederlegen der größten Hölzer. Das Gebäude wird durch die Doppelſtiele, welche die obere Balkenlage und das Dachwerk tragen, in drei gleich breite Längen- ſchiffe getheilt. Die Seitenſchiffe erhalten durch große Fenſter hin- länglich Licht, während das Mittelſchiff von oben beleuchtet wird. Es iſt hier dem Bedürfniß nach großen Räumlichkeiten möglichſt ent- ſprochen und an jeder Stelle die erforderliche Helligkeit geſchafft, die da unbedingt unerläßlich iſt, wo man die zu bearbeitenden Gegen- ſtände nicht drehen und wenden kann, wie man will. Nach dem zweiten Geſchoß gelangt man mittelſt breiten eiſernen Treppen an beiden Enden des Gebäudes; in dieſem Geſchoß werden die Bretter und Balken zugerichtet mittelſt vieler Hobel- und Säge- maſchinen aller Art. Da hier eine große Menge Holz aufgeſchichtet liegt und ſchwere Maſchinen ſtehen, ſo mußten die Conſtructionen

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/89>, abgerufen am 24.11.2024.