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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Die Dachgerüste.
fläche eines Walmdaches, e b und e c die Gratlinien; Fig. 409 B,
f g = die halbe Dachbreite und g i die Höhe des Daches, so ist
i f die Länge der Sparren und i h die Länge des Gratsparrens. Man
ziehe also c h l, mache h l gleich der Sparrenlänge f i und ziehe durch l
eine Parallele mit h d, und l c als die Länge des Gratsparrens h i, dann
wird sein d c l m die Fläche über n e c d. Das nämliche Verfahren
beobachtet man auch über a b e n, um die entgegengesetzte niederge-
klappte Dachfläche a b o p zu bekommen.

Die Fläche über dem Walm entsteht, wenn man die Länge des
Gratsparrens h i in den Zirkel nimmt und aus c und b Kreis-
bögen beschreibt, wodurch die Walmfläche c g b in wahrer Größe
sich ergiebt.

b) Schiefe Walmdächer. Die Abwalmung von schiefwinkligen
Giebeln (Fig. 410) erfolgt auf folgende Weise: Zunächst wird der

[Abbildung] Fig. 410.
Forst parallel mit den Lang-
seiten gezeichnet, alsdann wird
in b ein Loth gefällt und die-
ses so lang gemacht, daß b d
gleich der halben Gebäudebreite,
also gleich e f mißt, sodann
wird aus d eine Parallele
mit b c gezogen, welche den
Forst in g schneidet. Die Ver-
bindungslinien g mit b und c
geben die Horizontalprojectio-
nen der Grate; g ist der Anfallspunkt, an welchem der senkrecht
zu den Langwänden gerichtete Anfallsbinder x g x liegt; die Schift-
sparren y und z (in der Walmfläche) stehen senkrecht zu den Um-
fassungswänden.

c) Die windschiefen Walmdächer entstehen, wenn die beiden
Front- oder Langwände nicht parallel zu den Langwänden gerichtet
sind, wobei es aber ganz gleichgiltig ist, ob die Giebelwände rechte,
spitze oder stumpfe Winkel mit den Langseiten bilden (Fig. 411 A -- C).

[Abbildung] Fig. 411

A -- C.

Die Dachgerüſte.
fläche eines Walmdaches, e b und e c die Gratlinien; Fig. 409 B,
f g = die halbe Dachbreite und g i die Höhe des Daches, ſo iſt
i f die Länge der Sparren und i h die Länge des Gratſparrens. Man
ziehe alſo c h l, mache h l gleich der Sparrenlänge f i und ziehe durch l
eine Parallele mit h d, und l c als die Länge des Gratſparrens h i, dann
wird ſein d c l m die Fläche über n e c d. Das nämliche Verfahren
beobachtet man auch über a b e n, um die entgegengeſetzte niederge-
klappte Dachfläche a b o p zu bekommen.

Die Fläche über dem Walm entſteht, wenn man die Länge des
Gratſparrens h i in den Zirkel nimmt und aus c und b Kreis-
bögen beſchreibt, wodurch die Walmfläche c g b in wahrer Größe
ſich ergiebt.

b) Schiefe Walmdächer. Die Abwalmung von ſchiefwinkligen
Giebeln (Fig. 410) erfolgt auf folgende Weiſe: Zunächſt wird der

[Abbildung] Fig. 410.
Forſt parallel mit den Lang-
ſeiten gezeichnet, alsdann wird
in b ein Loth gefällt und die-
ſes ſo lang gemacht, daß b d
gleich der halben Gebäudebreite,
alſo gleich e f mißt, ſodann
wird aus d eine Parallele
mit b c gezogen, welche den
Forſt in g ſchneidet. Die Ver-
bindungslinien g mit b und c
geben die Horizontalprojectio-
nen der Grate; g iſt der Anfallspunkt, an welchem der ſenkrecht
zu den Langwänden gerichtete Anfallsbinder x g x liegt; die Schift-
ſparren y und z (in der Walmfläche) ſtehen ſenkrecht zu den Um-
faſſungswänden.

c) Die windſchiefen Walmdächer entſtehen, wenn die beiden
Front- oder Langwände nicht parallel zu den Langwänden gerichtet
ſind, wobei es aber ganz gleichgiltig iſt, ob die Giebelwände rechte,
ſpitze oder ſtumpfe Winkel mit den Langſeiten bilden (Fig. 411 AC).

[Abbildung] Fig. 411

AC.

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[279/0291] Die Dachgerüſte. fläche eines Walmdaches, e b und e c die Gratlinien; Fig. 409 B, f g = die halbe Dachbreite und g i die Höhe des Daches, ſo iſt i f die Länge der Sparren und i h die Länge des Gratſparrens. Man ziehe alſo c h l, mache h l gleich der Sparrenlänge f i und ziehe durch l eine Parallele mit h d, und l c als die Länge des Gratſparrens h i, dann wird ſein d c l m die Fläche über n e c d. Das nämliche Verfahren beobachtet man auch über a b e n, um die entgegengeſetzte niederge- klappte Dachfläche a b o p zu bekommen. Die Fläche über dem Walm entſteht, wenn man die Länge des Gratſparrens h i in den Zirkel nimmt und aus c und b Kreis- bögen beſchreibt, wodurch die Walmfläche c g b in wahrer Größe ſich ergiebt. b) Schiefe Walmdächer. Die Abwalmung von ſchiefwinkligen Giebeln (Fig. 410) erfolgt auf folgende Weiſe: Zunächſt wird der [Abbildung Fig. 410.] Forſt parallel mit den Lang- ſeiten gezeichnet, alsdann wird in b ein Loth gefällt und die- ſes ſo lang gemacht, daß b d gleich der halben Gebäudebreite, alſo gleich e f mißt, ſodann wird aus d eine Parallele mit b c gezogen, welche den Forſt in g ſchneidet. Die Ver- bindungslinien g mit b und c geben die Horizontalprojectio- nen der Grate; g iſt der Anfallspunkt, an welchem der ſenkrecht zu den Langwänden gerichtete Anfallsbinder x g x liegt; die Schift- ſparren y und z (in der Walmfläche) ſtehen ſenkrecht zu den Um- faſſungswänden. c) Die windſchiefen Walmdächer entſtehen, wenn die beiden Front- oder Langwände nicht parallel zu den Langwänden gerichtet ſind, wobei es aber ganz gleichgiltig iſt, ob die Giebelwände rechte, ſpitze oder ſtumpfe Winkel mit den Langſeiten bilden (Fig. 411 A — C). [Abbildung Fig. 411 A — C.]

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/291>, abgerufen am 24.11.2024.