Hirnenden der Hölzer eine dünne Bleiplatte legen muß, damit die Hirnenden sich nicht zusammendrücken.
b.Die Verdübelung.
Die Bearbeitung des eben beschriebenen Balkens oder Trägers ist ziemlich schwierig, deshalb begnügt man sich meistens damit, zwei Balken stumpf aufein- ander zu legen und fest zu verbolzen. Um die Ver- schiebung derselben unmöglich zu machen, treibt man schlanke eiserne oder eichene Dübel zwischen die Balken- hälften. Diese erhalten entweder nach Fig. 42 b qua- dratische, oder nach a rechteckige Querschnitte. Die Höhe des ganzen Balkens beträgt ebenfalls 1/12 -- 1/15 der ganzen Spannweite; auch wird die Sprengung gleich 1/60 der Spannweite gemacht. -- Die Tragfähigkeit des verdübelten Balkens ist gleich der des verzahnten, also gleich 3/4 der Tragfähigkeit eines vollen Balkens unter sonst gleichen Umständen.
Da die Verschiebung der beiden Holztheile in der Mitte des Balkens sehr gering ist, dagegen nach den Enden progressiv zunimmt, sind die Keile hauptsächlich an den Balkenenden erforderlich.
Wie ersichtlich, besteht in Fig. 42 der obere Theil aus zwei schräggeschnittenen Stücken; dies kann aber nur bei horizontalliegenden Hölzern, z. B. bei Trägern und Unterzügen, geschehen. In der Regel legt man zwei gleichstarke Hölzer aufeinander. Bei allen geneigt liegenden verdübelten Constructionen (siehe Fig. 47 u. 48) muß solches stets stattfinden. In diesem Falle fällt die sogenannte "Stechung" fort.
Die Verwendung der verdübelten Hölzer ist eine mannigfache; die Fig. 44 zeigt die Verdübelung zweier Balken bei Sprengewerken, Fig. 45 bei Sattelhölzern, Fig. 46 desgl., Fig. 47 bei Zusammenkuppelung zweier aufeinander liegender Hängestreben (bei dieser Figur ist der Hängebalken verzahnt), Fig. 48 bei Verstärkung der Hauptstreben in Fettendächern, u. s. w.
[Abbildung]
Fig. 43.
Elementarverbindungen. Einfache Holzverbände.
Hirnenden der Hölzer eine dünne Bleiplatte legen muß, damit die Hirnenden ſich nicht zuſammendrücken.
b.Die Verdübelung.
Die Bearbeitung des eben beſchriebenen Balkens oder Trägers iſt ziemlich ſchwierig, deshalb begnügt man ſich meiſtens damit, zwei Balken ſtumpf aufein- ander zu legen und feſt zu verbolzen. Um die Ver- ſchiebung derſelben unmöglich zu machen, treibt man ſchlanke eiſerne oder eichene Dübel zwiſchen die Balken- hälften. Dieſe erhalten entweder nach Fig. 42 b qua- dratiſche, oder nach a rechteckige Querſchnitte. Die Höhe des ganzen Balkens beträgt ebenfalls 1/12 — 1/15 der ganzen Spannweite; auch wird die Sprengung gleich 1/60 der Spannweite gemacht. — Die Tragfähigkeit des verdübelten Balkens iſt gleich der des verzahnten, alſo gleich ¾ der Tragfähigkeit eines vollen Balkens unter ſonſt gleichen Umſtänden.
Da die Verſchiebung der beiden Holztheile in der Mitte des Balkens ſehr gering iſt, dagegen nach den Enden progreſſiv zunimmt, ſind die Keile hauptſächlich an den Balkenenden erforderlich.
Wie erſichtlich, beſteht in Fig. 42 der obere Theil aus zwei ſchräggeſchnittenen Stücken; dies kann aber nur bei horizontalliegenden Hölzern, z. B. bei Trägern und Unterzügen, geſchehen. In der Regel legt man zwei gleichſtarke Hölzer aufeinander. Bei allen geneigt liegenden verdübelten Conſtructionen (ſiehe Fig. 47 u. 48) muß ſolches ſtets ſtattfinden. In dieſem Falle fällt die ſogenannte „Stechung“ fort.
Die Verwendung der verdübelten Hölzer iſt eine mannigfache; die Fig. 44 zeigt die Verdübelung zweier Balken bei Sprengewerken, Fig. 45 bei Sattelhölzern, Fig. 46 desgl., Fig. 47 bei Zuſammenkuppelung zweier aufeinander liegender Hängeſtreben (bei dieſer Figur iſt der Hängebalken verzahnt), Fig. 48 bei Verſtärkung der Hauptſtreben in Fettendächern, u. ſ. w.
[Abbildung]
Fig. 43.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbn="15"facs="#f0027"/><fwtype="header"place="top">Elementarverbindungen. Einfache Holzverbände.</fw><lb/>
Hirnenden der Hölzer eine dünne Bleiplatte legen muß, damit die<lb/>
Hirnenden ſich nicht zuſammendrücken.</p></div><lb/><divn="4"><head><hirendition="#aq">b.</hi><hirendition="#g">Die Verdübelung</hi>.</head><lb/><p>Die Bearbeitung des eben beſchriebenen Balkens<lb/>
oder Trägers iſt ziemlich ſchwierig, deshalb begnügt<lb/>
man ſich meiſtens damit, zwei Balken ſtumpf aufein-<lb/>
ander zu legen und feſt zu verbolzen. Um die Ver-<lb/>ſchiebung derſelben unmöglich zu machen, treibt man<lb/>ſchlanke eiſerne oder eichene Dübel zwiſchen die Balken-<lb/>
hälften. Dieſe erhalten entweder nach Fig. 42 <hirendition="#aq">b</hi> qua-<lb/>
dratiſche, oder nach <hirendition="#aq">a</hi> rechteckige Querſchnitte. Die Höhe<lb/>
des <hirendition="#g">ganzen</hi> Balkens beträgt ebenfalls 1/12 — 1/15 der<lb/>
ganzen Spannweite; auch wird die Sprengung gleich<lb/>
1/60 der Spannweite gemacht. — Die Tragfähigkeit des<lb/>
verdübelten Balkens iſt gleich der des verzahnten, alſo<lb/>
gleich ¾ der Tragfähigkeit eines vollen Balkens unter<lb/>ſonſt gleichen Umſtänden.</p><lb/><p>Da die <choice><sic>Berſchiebung</sic><corr>Verſchiebung</corr></choice> der beiden Holztheile in der<lb/>
Mitte des Balkens ſehr gering iſt, dagegen nach den<lb/>
Enden progreſſiv zunimmt, ſind die Keile hauptſächlich<lb/>
an den Balkenenden erforderlich.</p><lb/><p>Wie erſichtlich, beſteht in Fig. 42 der obere Theil<lb/>
aus zwei ſchräggeſchnittenen Stücken; dies kann aber<lb/>
nur bei horizontalliegenden Hölzern, z. B. bei Trägern<lb/>
und Unterzügen, geſchehen. In der Regel legt man<lb/>
zwei gleichſtarke Hölzer aufeinander. Bei allen geneigt<lb/>
liegenden verdübelten Conſtructionen (ſiehe Fig. 47 u.<lb/>
48) muß ſolches ſtets ſtattfinden. In dieſem Falle<lb/>
fällt die ſogenannte „Stechung“ fort.</p><lb/><p>Die Verwendung der verdübelten Hölzer iſt eine<lb/>
mannigfache; die Fig. 44 zeigt die Verdübelung zweier<lb/>
Balken bei Sprengewerken, Fig. 45 bei Sattelhölzern,<lb/>
Fig. 46 desgl., Fig. 47 bei Zuſammenkuppelung zweier<lb/>
aufeinander liegender Hängeſtreben (bei dieſer Figur<lb/>
iſt der Hängebalken verzahnt), Fig. 48 bei Verſtärkung<lb/>
der Hauptſtreben in Fettendächern, u. ſ. w.</p><lb/><figure><head>Fig. 43.</head></figure><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[15/0027]
Elementarverbindungen. Einfache Holzverbände.
Hirnenden der Hölzer eine dünne Bleiplatte legen muß, damit die
Hirnenden ſich nicht zuſammendrücken.
b. Die Verdübelung.
Die Bearbeitung des eben beſchriebenen Balkens
oder Trägers iſt ziemlich ſchwierig, deshalb begnügt
man ſich meiſtens damit, zwei Balken ſtumpf aufein-
ander zu legen und feſt zu verbolzen. Um die Ver-
ſchiebung derſelben unmöglich zu machen, treibt man
ſchlanke eiſerne oder eichene Dübel zwiſchen die Balken-
hälften. Dieſe erhalten entweder nach Fig. 42 b qua-
dratiſche, oder nach a rechteckige Querſchnitte. Die Höhe
des ganzen Balkens beträgt ebenfalls 1/12 — 1/15 der
ganzen Spannweite; auch wird die Sprengung gleich
1/60 der Spannweite gemacht. — Die Tragfähigkeit des
verdübelten Balkens iſt gleich der des verzahnten, alſo
gleich ¾ der Tragfähigkeit eines vollen Balkens unter
ſonſt gleichen Umſtänden.
Da die Verſchiebung der beiden Holztheile in der
Mitte des Balkens ſehr gering iſt, dagegen nach den
Enden progreſſiv zunimmt, ſind die Keile hauptſächlich
an den Balkenenden erforderlich.
Wie erſichtlich, beſteht in Fig. 42 der obere Theil
aus zwei ſchräggeſchnittenen Stücken; dies kann aber
nur bei horizontalliegenden Hölzern, z. B. bei Trägern
und Unterzügen, geſchehen. In der Regel legt man
zwei gleichſtarke Hölzer aufeinander. Bei allen geneigt
liegenden verdübelten Conſtructionen (ſiehe Fig. 47 u.
48) muß ſolches ſtets ſtattfinden. In dieſem Falle
fällt die ſogenannte „Stechung“ fort.
Die Verwendung der verdübelten Hölzer iſt eine
mannigfache; die Fig. 44 zeigt die Verdübelung zweier
Balken bei Sprengewerken, Fig. 45 bei Sattelhölzern,
Fig. 46 desgl., Fig. 47 bei Zuſammenkuppelung zweier
aufeinander liegender Hängeſtreben (bei dieſer Figur
iſt der Hängebalken verzahnt), Fig. 48 bei Verſtärkung
der Hauptſtreben in Fettendächern, u. ſ. w.
[Abbildung Fig. 43.]
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/27>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.