gleichen, daß man in die entstandenen Lücken zwei schlanke, aus hartem Holze oder Eisen gefertigte Keile mit großer Gewalt ein- treibt (Fig. 37 B). Dies Eintreiben geschieht noch, so lange der
[Abbildung]
Fig. 42.
Balken eingespannt ist. In der Praxis wen- det man stets, auch bei bester Ausführung, verzahnte Balken mit Keilen an.
Bei sorgfältiger Herstellung beträgt die Tragfähigkeit eines verzahnten Balkens 3/4 von der eines vollen, bei gleicher Höhe und freiliegender Länge. Da wir weiter unten behufs Berechnung der Holzstärken eines vollen Balkens die Formel
[Formel 1]
aufstellen, so ergiebt sich, daß beim verzahnten Balken
[Formel 2]
sein muß.
Bei der Annahme gleicher Tragfähigkeit der beiden Hölzer wird bei gleicher freiliegen- der Länge betragen:
[Formel 3]
es ist dann, wenn b : H und b : h = 5 : 7, 0,7 . H3 = 0,933 h3 oder 0,19 H = 0,21 h.
Daraus folgt, daß unter gleichen Umstän- den (Belastung und freiliegender Länge und Tannenholz) die Höhe des verzahnten Balkens mindestens 1,1, besser 1,1--1,3 mal höher sein muß, als die eines Trägers aus vollem Holze.
Erwähnt sei schließlich noch, daß die un- teren Holzfasern auf absolute, die oberen auf rückwirkende Festigkeit in Anspruch ge- nommen werden, und man über jeden Stoß eine eiserne Schiene, dagegen zwischen die
Erſtes Kapitel.
gleichen, daß man in die entſtandenen Lücken zwei ſchlanke, aus hartem Holze oder Eiſen gefertigte Keile mit großer Gewalt ein- treibt (Fig. 37 B). Dies Eintreiben geſchieht noch, ſo lange der
[Abbildung]
Fig. 42.
Balken eingeſpannt iſt. In der Praxis wen- det man ſtets, auch bei beſter Ausführung, verzahnte Balken mit Keilen an.
Bei ſorgfältiger Herſtellung beträgt die Tragfähigkeit eines verzahnten Balkens ¾ von der eines vollen, bei gleicher Höhe und freiliegender Länge. Da wir weiter unten behufs Berechnung der Holzſtärken eines vollen Balkens die Formel
[Formel 1]
aufſtellen, ſo ergiebt ſich, daß beim verzahnten Balken
[Formel 2]
ſein muß.
Bei der Annahme gleicher Tragfähigkeit der beiden Hölzer wird bei gleicher freiliegen- der Länge betragen:
[Formel 3]
es iſt dann, wenn b : H und b : h = 5 : 7, 0,7 . H3 = 0,933 h3 oder 0,19 H = 0,21 h.
Daraus folgt, daß unter gleichen Umſtän- den (Belaſtung und freiliegender Länge und Tannenholz) die Höhe des verzahnten Balkens mindeſtens 1,1, beſſer 1,1—1,3 mal höher ſein muß, als die eines Trägers aus vollem Holze.
Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß die un- teren Holzfaſern auf abſolute, die oberen auf rückwirkende Feſtigkeit in Anſpruch ge- nommen werden, und man über jeden Stoß eine eiſerne Schiene, dagegen zwiſchen die
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Erſtes Kapitel.
gleichen, daß man in die entſtandenen Lücken zwei ſchlanke, aus
hartem Holze oder Eiſen gefertigte Keile mit großer Gewalt ein-
treibt (Fig. 37 B). Dies Eintreiben geſchieht noch, ſo lange der
[Abbildung Fig. 42.]
Balken eingeſpannt iſt. In der Praxis wen-
det man ſtets, auch bei beſter Ausführung,
verzahnte Balken mit Keilen an.
Bei ſorgfältiger Herſtellung beträgt die
Tragfähigkeit eines verzahnten Balkens ¾
von der eines vollen, bei gleicher Höhe und
freiliegender Länge. Da wir weiter unten
behufs Berechnung der Holzſtärken eines vollen
Balkens die Formel
[FORMEL] aufſtellen, ſo ergiebt ſich, daß beim verzahnten
Balken
[FORMEL] ſein muß.
Bei der Annahme gleicher Tragfähigkeit
der beiden Hölzer wird bei gleicher freiliegen-
der Länge betragen:
[FORMEL] es iſt dann,
wenn b : H und b : h = 5 : 7,
0,7 . H3 = 0,933 h3 oder
0,19 H = 0,21 h.
Daraus folgt, daß unter gleichen Umſtän-
den (Belaſtung und freiliegender Länge und
Tannenholz) die Höhe des verzahnten Balkens
mindeſtens 1,1, beſſer 1,1—1,3 mal höher ſein
muß, als die eines Trägers aus vollem Holze.
Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß die un-
teren Holzfaſern auf abſolute, die oberen
auf rückwirkende Feſtigkeit in Anſpruch ge-
nommen werden, und man über jeden Stoß
eine eiſerne Schiene, dagegen zwiſchen die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/26>, abgerufen am 02.03.2025.
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