Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Viertes Kapitel. einzelnen Bohlenlagen (Fig. 361 C) und stellt man den Längenver-band am besten mit einer Forstfette (r) her (ebenfalls Bohle), die bei jedem Bohlensparren auf einer Bohlenzange z ruht. Der Bogen- fuß steckt mit Zapfen in den Balkenenden (Fig. 361 D); der Auf- schiebling (a) füllt die Lücke zwischen Sparren und Balken aus. [Abbildung]
Fig. 361 Wegen der gebogenen Dachflächen können Schiefer und Pfannen aufA--F. den Bohlensparren nicht liegen, jedoch Stroh, Rohr und Dachpappe sind zulässig. In Fig. 361 A--B wird die Anlage eines spitzbogigen Bogen- Dagegen veranschaulicht Fig. 361 F ein anderes Bogendach nach Die Binderentfernung für beide Fälle beträgt beim Pappdach Manchmal werden die Decken nur theilweise mit Bohlenbögen Eine sehr interessante Anwendung des Bohlenbogendaches finden Viertes Kapitel. einzelnen Bohlenlagen (Fig. 361 C) und ſtellt man den Längenver-band am beſten mit einer Forſtfette (r) her (ebenfalls Bohle), die bei jedem Bohlenſparren auf einer Bohlenzange z ruht. Der Bogen- fuß ſteckt mit Zapfen in den Balkenenden (Fig. 361 D); der Auf- ſchiebling (a) füllt die Lücke zwiſchen Sparren und Balken aus. [Abbildung]
Fig. 361 Wegen der gebogenen Dachflächen können Schiefer und Pfannen aufA—F. den Bohlenſparren nicht liegen, jedoch Stroh, Rohr und Dachpappe ſind zuläſſig. In Fig. 361 A—B wird die Anlage eines ſpitzbogigen Bogen- Dagegen veranſchaulicht Fig. 361 F ein anderes Bogendach nach Die Binderentfernung für beide Fälle beträgt beim Pappdach Manchmal werden die Decken nur theilweiſe mit Bohlenbögen Eine ſehr intereſſante Anwendung des Bohlenbogendaches finden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0248" n="236"/><fw place="top" type="header">Viertes Kapitel.</fw><lb/> einzelnen Bohlenlagen (Fig. 361 <hi rendition="#aq">C</hi>) und ſtellt man den Längenver-<lb/> band am beſten mit einer Forſtfette (<hi rendition="#aq">r</hi>) her (ebenfalls Bohle), die<lb/> bei jedem Bohlenſparren auf einer Bohlenzange <hi rendition="#aq">z</hi> ruht. Der Bogen-<lb/> fuß ſteckt mit Zapfen in den Balkenenden (Fig. 361 <hi rendition="#aq">D</hi>); der Auf-<lb/> ſchiebling (<hi rendition="#aq">a</hi>) füllt die Lücke zwiſchen Sparren und Balken aus.<lb/><figure><head>Fig. 361 </head><p><hi rendition="#aq">A—F.</hi></p></figure><lb/> Wegen der gebogenen Dachflächen können Schiefer und Pfannen auf<lb/> den Bohlenſparren nicht liegen, jedoch Stroh, Rohr und Dachpappe<lb/> ſind zuläſſig.</p><lb/> <p>In Fig. 361 <hi rendition="#aq">A—B</hi> wird die Anlage eines ſpitzbogigen Bogen-<lb/> daches illuſtrirt; <hi rendition="#aq">C</hi> und <hi rendition="#aq">D</hi> geben die Details dazu an.</p><lb/> <p>Dagegen veranſchaulicht Fig. 361 <hi rendition="#aq">F</hi> ein anderes Bogendach nach<lb/> einem Halbkreiſe, und zwar in Verbindung mit einer Drempelwand;<lb/><hi rendition="#aq">E</hi> ſtellt die Details zu dieſer Figur dar.</p><lb/> <p>Die Binderentfernung für beide Fälle beträgt beim Pappdach<lb/> 1,5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> und in Fig. 361 <hi rendition="#aq">A</hi> für Rohrbedachung 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>.</p><lb/> <p>Manchmal werden die Decken nur theilweiſe mit Bohlenbögen<lb/> verſehen, welche lediglich nur zur Herſtellung einer Bogendecke, aber<lb/> nicht der Conſtruktion wegen nothwendig ſind. Eine ſolche Con-<lb/> ſtruktion enthält beiſpielsweiſe eine Kirche in Paſſau (Fig. 362.) Die<lb/> ganze Spannweite der Kirche beträgt 11<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>.</p><lb/> <p>Eine ſehr intereſſante Anwendung des Bohlenbogendaches finden<lb/> wir über der Börſe des Viehmarkts in Berlin, entworfen vom Bau-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [236/0248]
Viertes Kapitel.
einzelnen Bohlenlagen (Fig. 361 C) und ſtellt man den Längenver-
band am beſten mit einer Forſtfette (r) her (ebenfalls Bohle), die
bei jedem Bohlenſparren auf einer Bohlenzange z ruht. Der Bogen-
fuß ſteckt mit Zapfen in den Balkenenden (Fig. 361 D); der Auf-
ſchiebling (a) füllt die Lücke zwiſchen Sparren und Balken aus.
[Abbildung Fig. 361 A—F.]
Wegen der gebogenen Dachflächen können Schiefer und Pfannen auf
den Bohlenſparren nicht liegen, jedoch Stroh, Rohr und Dachpappe
ſind zuläſſig.
In Fig. 361 A—B wird die Anlage eines ſpitzbogigen Bogen-
daches illuſtrirt; C und D geben die Details dazu an.
Dagegen veranſchaulicht Fig. 361 F ein anderes Bogendach nach
einem Halbkreiſe, und zwar in Verbindung mit einer Drempelwand;
E ſtellt die Details zu dieſer Figur dar.
Die Binderentfernung für beide Fälle beträgt beim Pappdach
1,5m und in Fig. 361 A für Rohrbedachung 2m.
Manchmal werden die Decken nur theilweiſe mit Bohlenbögen
verſehen, welche lediglich nur zur Herſtellung einer Bogendecke, aber
nicht der Conſtruktion wegen nothwendig ſind. Eine ſolche Con-
ſtruktion enthält beiſpielsweiſe eine Kirche in Paſſau (Fig. 362.) Die
ganze Spannweite der Kirche beträgt 11m.
Eine ſehr intereſſante Anwendung des Bohlenbogendaches finden
wir über der Börſe des Viehmarkts in Berlin, entworfen vom Bau-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeWanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |