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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Zweites Kapitel.

Auch das System der Sturzdecken mit Fachausfüllung
haben wir bereits bei Besprechung der deutschen Balkenlage in
Fig. 133 A B (Einschubdecke) illustrirt. In Fig. 169 A B geben wir
sie in größerem Maßstabe; an den Balkenseiten sind glattgeschnittene
Leisten befestigt, auf welchen die Einschub- oder Sturzbretterenden
ruhen; die Zwischenräume der Tramen sind mit Schutt oder Lehm
ausgefüllt, welcher die Tramenoberfläche um etwa 8zm überragt.
Hierauf sind die 8zm hohen und 8zm breiten Polster p horizontal nach
der Wage gebettet und die Fußbodenbretter gebracht.

Die Sturzbretter kann man auch in Nuthen einschieben (nach
Fig. 170); ferner ist es zweckmäßig, die Polster p parallel zu den
Tramen und zwischen diese zu legen (nach Fig. 170), wodurch
etwa 4zm an Beschüttung gespart werden kann. In Dachboden-
räumen kommt auf die Beschüttung anstatt der Bretterdielung ein
flaches Ziegelpflaster oder eine Betonschicht.

Die Sturzböden mit Fehl- oder Fälltramen (Fig. 171 A B)
bestehen eigentlich aus zwei Balkenlagen, von denen die eine zum
Tragen der Beschüttung und des Fußbodens, die andere zum Halten
der Decke oder des Plafonds dient. Die oberen Träme liegen
0,9--1m auseinander, und tragen die Sturzbretter b. Damit die
Gesammthöhe der Decke nicht allzugroß ausfalle, legt man die Sturz-
bretter am liebsten auf angenagelte Leisten (vielfach sind sie über die
Balken gestreckt und aufeinander "gestülpt" oder "gestürzt"), wie
Fig. 171 zeigt. Die unteren Tramen f, sogenannte "Fälltramen",
welche nur für den Plafond vorhanden sind, bleiben mindestens 6zm
von den Sturzbrettern entfernt, damit beim Schwingen der "Sturz-
tramen" s, die Fällträmen f nicht berührt werden. Meistens ordnet
man die Sturztramen s eine Ziegelschaar (Schicht) über der Unter-
fläche der Fälltramen f an.

Falls die übereinander befindlichen Wände keine Absätze haben
wie in Fig. 171, legt man sowohl die Sturz-, als auch die Fäll-
tramen nur auf eichene Mauerklötze, indem man unter das Auf-
lager von f einen so breiten Klotz (Bohlen- oder Lattenabschnitt)
schiebt, daß dieser auch das Auflager für s bildet.

Beim Vorhandensein der Mauerabsätze sind Rastschließen unter dem
Tramenauflager besser; jedoch nur die Fälltramen können auf der
durchgehenden Rastschließe ruhen, während die Sturztramen von
Rastklötzen in der Höhe einer Ziegelschaar unterstützt werden müssen.

Zweites Kapitel.

Auch das Syſtem der Sturzdecken mit Fachausfüllung
haben wir bereits bei Beſprechung der deutſchen Balkenlage in
Fig. 133 A B (Einſchubdecke) illuſtrirt. In Fig. 169 A B geben wir
ſie in größerem Maßſtabe; an den Balkenſeiten ſind glattgeſchnittene
Leiſten befeſtigt, auf welchen die Einſchub- oder Sturzbretterenden
ruhen; die Zwiſchenräume der Tramen ſind mit Schutt oder Lehm
ausgefüllt, welcher die Tramenoberfläche um etwa 8zm überragt.
Hierauf ſind die 8zm hohen und 8zm breiten Polſter p horizontal nach
der Wage gebettet und die Fußbodenbretter gebracht.

Die Sturzbretter kann man auch in Nuthen einſchieben (nach
Fig. 170); ferner iſt es zweckmäßig, die Polſter p parallel zu den
Tramen und zwiſchen dieſe zu legen (nach Fig. 170), wodurch
etwa 4zm an Beſchüttung geſpart werden kann. In Dachboden-
räumen kommt auf die Beſchüttung anſtatt der Bretterdielung ein
flaches Ziegelpflaſter oder eine Bétonſchicht.

Die Sturzböden mit Fehl- oder Fälltramen (Fig. 171 A B)
beſtehen eigentlich aus zwei Balkenlagen, von denen die eine zum
Tragen der Beſchüttung und des Fußbodens, die andere zum Halten
der Decke oder des Plafonds dient. Die oberen Träme liegen
0,9—1m auseinander, und tragen die Sturzbretter b. Damit die
Geſammthöhe der Decke nicht allzugroß ausfalle, legt man die Sturz-
bretter am liebſten auf angenagelte Leiſten (vielfach ſind ſie über die
Balken geſtreckt und aufeinander „geſtülpt“ oder „geſtürzt“), wie
Fig. 171 zeigt. Die unteren Tramen f, ſogenannte „Fälltramen“,
welche nur für den Plafond vorhanden ſind, bleiben mindeſtens 6zm
von den Sturzbrettern entfernt, damit beim Schwingen der „Sturz-
tramen“ s, die Fällträmen f nicht berührt werden. Meiſtens ordnet
man die Sturztramen s eine Ziegelſchaar (Schicht) über der Unter-
fläche der Fälltramen f an.

Falls die übereinander befindlichen Wände keine Abſätze haben
wie in Fig. 171, legt man ſowohl die Sturz-, als auch die Fäll-
tramen nur auf eichene Mauerklötze, indem man unter das Auf-
lager von f einen ſo breiten Klotz (Bohlen- oder Lattenabſchnitt)
ſchiebt, daß dieſer auch das Auflager für s bildet.

Beim Vorhandenſein der Mauerabſätze ſind Raſtſchließen unter dem
Tramenauflager beſſer; jedoch nur die Fälltramen können auf der
durchgehenden Raſtſchließe ruhen, während die Sturztramen von
Raſtklötzen in der Höhe einer Ziegelſchaar unterſtützt werden müſſen.

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[102/0114] Zweites Kapitel. Auch das Syſtem der Sturzdecken mit Fachausfüllung haben wir bereits bei Beſprechung der deutſchen Balkenlage in Fig. 133 A B (Einſchubdecke) illuſtrirt. In Fig. 169 A B geben wir ſie in größerem Maßſtabe; an den Balkenſeiten ſind glattgeſchnittene Leiſten befeſtigt, auf welchen die Einſchub- oder Sturzbretterenden ruhen; die Zwiſchenräume der Tramen ſind mit Schutt oder Lehm ausgefüllt, welcher die Tramenoberfläche um etwa 8zm überragt. Hierauf ſind die 8zm hohen und 8zm breiten Polſter p horizontal nach der Wage gebettet und die Fußbodenbretter gebracht. Die Sturzbretter kann man auch in Nuthen einſchieben (nach Fig. 170); ferner iſt es zweckmäßig, die Polſter p parallel zu den Tramen und zwiſchen dieſe zu legen (nach Fig. 170), wodurch etwa 4zm an Beſchüttung geſpart werden kann. In Dachboden- räumen kommt auf die Beſchüttung anſtatt der Bretterdielung ein flaches Ziegelpflaſter oder eine Bétonſchicht. Die Sturzböden mit Fehl- oder Fälltramen (Fig. 171 A B) beſtehen eigentlich aus zwei Balkenlagen, von denen die eine zum Tragen der Beſchüttung und des Fußbodens, die andere zum Halten der Decke oder des Plafonds dient. Die oberen Träme liegen 0,9—1m auseinander, und tragen die Sturzbretter b. Damit die Geſammthöhe der Decke nicht allzugroß ausfalle, legt man die Sturz- bretter am liebſten auf angenagelte Leiſten (vielfach ſind ſie über die Balken geſtreckt und aufeinander „geſtülpt“ oder „geſtürzt“), wie Fig. 171 zeigt. Die unteren Tramen f, ſogenannte „Fälltramen“, welche nur für den Plafond vorhanden ſind, bleiben mindeſtens 6zm von den Sturzbrettern entfernt, damit beim Schwingen der „Sturz- tramen“ s, die Fällträmen f nicht berührt werden. Meiſtens ordnet man die Sturztramen s eine Ziegelſchaar (Schicht) über der Unter- fläche der Fälltramen f an. Falls die übereinander befindlichen Wände keine Abſätze haben wie in Fig. 171, legt man ſowohl die Sturz-, als auch die Fäll- tramen nur auf eichene Mauerklötze, indem man unter das Auf- lager von f einen ſo breiten Klotz (Bohlen- oder Lattenabſchnitt) ſchiebt, daß dieſer auch das Auflager für s bildet. Beim Vorhandenſein der Mauerabſätze ſind Raſtſchließen unter dem Tramenauflager beſſer; jedoch nur die Fälltramen können auf der durchgehenden Raſtſchließe ruhen, während die Sturztramen von Raſtklötzen in der Höhe einer Ziegelſchaar unterſtützt werden müſſen.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/114>, abgerufen am 24.11.2024.