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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Zweites Kapitel.
ander stehenden Wände gleiche Dicke haben, sie durch die Diebelbäume
sehr geschwächt werden (Fig. 165 A); auch selbst beim Absetzen der
[Abbildung] Fig. 165.
Mauer an jeder Seite um 1/4 Stein findet eine störende Unter-
brechung statt (Fig. 165 B). Aus diesem Grunde sind Dippelböden
entweder blos über dem obersten Stockwerk oder nur dort zweck-
mäßig, wo die Mauerabsätze 1/2 Ziegellänge betragen.

Um eine Verschwächung der Mauern zu vermeiden, hat man in
neuerer Zeit in Wien folgende Vorkehrung getroffen: in Entfernung
von 2,5m werden I-Träger (Traversen) aus Schmiedeeisen auf die
Vorder- und Mittelmauern gelegt und zwischen die Träger die Dippel-
bäume auf die Flanschen gebracht. Damit die eisernen Träger t die
Last auf das Mauerwerk gleichmäßig übertragen, muß jedes Träger-
ende auf einem 0,3m im Kubus messenden Sandsteinblock s ruhen.
Bei den in der Fig. 166 angenommenen Cotirungen macht man jeden
Diebelbaum 18zm hoch, 38zm breit, den Träger bei 6,5m freiliegender
Länge 24,5zm hoch, 12zm breit; somit erhält die ganze Decke ein-
schließlich der 2zm starken Stuckaturung, der 6zm hohen Beschüttung
und der 6,5zm hohen Steinschicht, eine Höhe von 33zm.

Damit die ganze Dippeldecke eine feste und steife Fläche bilde und
die einzelnen Bäume sich nicht selbstständig bewegen, werden die
nebeneinander liegenden Balken in Entfernungen von 2m entweder
von der Seite, oder von oben mit hölzernen "Dippeln", "Diebeln"

Zweites Kapitel.
ander ſtehenden Wände gleiche Dicke haben, ſie durch die Diebelbäume
ſehr geſchwächt werden (Fig. 165 A); auch ſelbſt beim Abſetzen der
[Abbildung] Fig. 165.
Mauer an jeder Seite um ¼ Stein findet eine ſtörende Unter-
brechung ſtatt (Fig. 165 B). Aus dieſem Grunde ſind Dippelböden
entweder blos über dem oberſten Stockwerk oder nur dort zweck-
mäßig, wo die Mauerabſätze ½ Ziegellänge betragen.

Um eine Verſchwächung der Mauern zu vermeiden, hat man in
neuerer Zeit in Wien folgende Vorkehrung getroffen: in Entfernung
von 2,5m werden I-Träger (Traverſen) aus Schmiedeeiſen auf die
Vorder- und Mittelmauern gelegt und zwiſchen die Träger die Dippel-
bäume auf die Flanſchen gebracht. Damit die eiſernen Träger t die
Laſt auf das Mauerwerk gleichmäßig übertragen, muß jedes Träger-
ende auf einem 0,3m im Kubus meſſenden Sandſteinblock s ruhen.
Bei den in der Fig. 166 angenommenen Cotirungen macht man jeden
Diebelbaum 18zm hoch, 38zm breit, den Träger bei 6,5m freiliegender
Länge 24,5zm hoch, 12zm breit; ſomit erhält die ganze Decke ein-
ſchließlich der 2zm ſtarken Stuckaturung, der 6zm hohen Beſchüttung
und der 6,5zm hohen Steinſchicht, eine Höhe von 33zm.

Damit die ganze Dippeldecke eine feſte und ſteife Fläche bilde und
die einzelnen Bäume ſich nicht ſelbſtſtändig bewegen, werden die
nebeneinander liegenden Balken in Entfernungen von 2m entweder
von der Seite, oder von oben mit hölzernen „Dippeln“, „Diebeln“

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[98/0110] Zweites Kapitel. ander ſtehenden Wände gleiche Dicke haben, ſie durch die Diebelbäume ſehr geſchwächt werden (Fig. 165 A); auch ſelbſt beim Abſetzen der [Abbildung Fig. 165.] Mauer an jeder Seite um ¼ Stein findet eine ſtörende Unter- brechung ſtatt (Fig. 165 B). Aus dieſem Grunde ſind Dippelböden entweder blos über dem oberſten Stockwerk oder nur dort zweck- mäßig, wo die Mauerabſätze ½ Ziegellänge betragen. Um eine Verſchwächung der Mauern zu vermeiden, hat man in neuerer Zeit in Wien folgende Vorkehrung getroffen: in Entfernung von 2,5m werden I-Träger (Traverſen) aus Schmiedeeiſen auf die Vorder- und Mittelmauern gelegt und zwiſchen die Träger die Dippel- bäume auf die Flanſchen gebracht. Damit die eiſernen Träger t die Laſt auf das Mauerwerk gleichmäßig übertragen, muß jedes Träger- ende auf einem 0,3m im Kubus meſſenden Sandſteinblock s ruhen. Bei den in der Fig. 166 angenommenen Cotirungen macht man jeden Diebelbaum 18zm hoch, 38zm breit, den Träger bei 6,5m freiliegender Länge 24,5zm hoch, 12zm breit; ſomit erhält die ganze Decke ein- ſchließlich der 2zm ſtarken Stuckaturung, der 6zm hohen Beſchüttung und der 6,5zm hohen Steinſchicht, eine Höhe von 33zm. Damit die ganze Dippeldecke eine feſte und ſteife Fläche bilde und die einzelnen Bäume ſich nicht ſelbſtſtändig bewegen, werden die nebeneinander liegenden Balken in Entfernungen von 2m entweder von der Seite, oder von oben mit hölzernen „Dippeln“, „Diebeln“

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/110>, abgerufen am 24.11.2024.