Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 246 Die Welt ist Welt und bleibt Welt, so lang sie sein wird. - Opel, 371; Petri, II, 149. "Wie sie war von anfang, also ist sie noch vnd wird bey ihrer art bleiben biss zum garaus." (Lehmann, 891, 3.) 247 Die Welt ist Welt und bleibt Welt, wer sich darauf verlässt, der fällt. - Körte2, 8380. Engl.: The world ist round, if you cannot swim therein, you run a ground. (Gaal, 1705.) Frz.: Le monde est rond, qui ne sait nager va au fond. 248 Die Welt ist wie ein Leiter, daran einer auffsteigt, der ander herab fält. - Lehmann, 892, 10. It.: Il mondo e fatto a scale; chi le scende, e chi le sale. (Cahier, 2990.) 249 Die Welt ist wie ein trunken Bauer, hilft man ihm auf der einen Seite in Sattel, so fällt er auf der andern wieder hinab. - Luther's Tischr., 20; Sailer, 337. Dän.: Mangen er som en drukken bonde; hielper man hannem paa en side i sadelen, strox styrter han af til en anden. (Prov. dan., 290.) 250 Die Welt kan nit ohn Hebammstul vnd Babststul sein. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 413. Sie hat sich aber zu behelfen gewusst, ehe sie erfunden wurden. 251 Die Welt kann der Schreiber (und Lumpen) nicht entbehren. - Henisch, 898, 11; Petri, II, 150; Eiselein, 555; Simrock, 9193. 252 Die Welt kann eher fünfhundert Baalspfaffen ernähren, als Einen Elias. - Petri, II, 150. 253 Die Welt kann's nicht leiden, dass einer rein ist (weisse Wäsche trägt). Schiller (Jungfrau von Orleans): "Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen und das Erhabne in den Staub zu ziehn." 254 Die Welt lässt ihr Tadeln nicht. Ueberschrift eines Gedichts von F. R. H. von Kanitz. (Düsseldorf, II.) 255 Die Welt lässt sich nicht mit dem Paternoster regieren. - Winckler, XIV, 31. 256 Die Welt leugt nicht eher, als wenn sie das Maul auffthut. - Petri, II, 150. 257 Die Welt liebt, wer ihr am meisten gibt. Engl.: I wot well how the world wags; he is most lovd that hath most bags. (Bohn II, 145.) 258 Die Welt liegt im Orgen, ohne Pfand muss man nicht borgen. "Es heisst, man siehet gantz die Welt im argen liegen, die Weissheit ist sehr rar, die Wahrheit sehr verhasst." (Keller, 132b.) Das Wort: Die Welt liegt im Argen ist aus 1 Joh. 5, 19 entlehnt. 259 Die Welt lohnet nicht anders als mit Undank. - Heuseler, 216. It.: Il mondo perseguita chi lo seguita, e seguita chi lo perseguita. (Pazzaglia, 232, 4.) 260 Die Welt lohnt wider gbür vnd recht, gleich wie der Henker seinen Knecht. - Eyering, II, 397. 261 Die Welt lohnt, wie der Bock, wenn er Hörner kriegt. - Simrock, 1176; Eiselein, 88 u. 298. 262 Die Welt lohnt wie der Schafbock, der stösst seinen eigenen Herrn. - Petri, II, 150. 263 Die Welt macht Leute. - Gaal, 1708; Körte, 6692; Siebenkees, 251. Die fremde Welt bildet. 264 Die Welt meint, sie könne Gott Brillen verkauffen. - Petri, II, 150. 265 Die Welt meint, wenn sie für jedem Dorff einen Pfaffen hing, so möchts gut werden. - Petri, II, 150. 266 Die Welt mit Falsch wirbt, der eine lebt, der andre stirbt. 267 Die Welt muss nach den Zehngeboten regiert werden, das Evangelium gehört in den Beichtstuel. - Herberger, I, 816. 268 Die Welt muss Zoll geben. Holl.: De wereld geeft tol. (Harrebomee, II, 450b.) 269 Die Welt ohn Sonn ist blind wie ein Ehbett ohne Kind. - Henisch, 420, 17; Petri, II, 150. 270 Die Welt reisst allweg das Korn fürs Unkraut aus. - Opel, 395. [Spaltenumbruch] 271 Die Welt, sagt der Wahrsager, ist im Untergehen, aber wo bleibt dann er selber? (Surinam.) Um zu sagen: Niemand verurtheile andere, denn er spricht sich damit sein eigenes Urtheil. Niemand überhebe sich über andere, da er nicht besser ist als sie. 272 Die Welt schaltet, Gott waltet. - Körte, 6685; Körte2, 8386; Simrock, 3859; Einsiedel, 6. 273 Die Welt sieht wol auf den Kragen, aber nicht in den Magen. 274 Die Welt singt lieber Alt als Bass. - Parömiakon, 1748. Will lieber hoch hinaus als fein demüthig bleiben. 275 Die Welt soll friedlich leben. - Graf, 529, 337. 276 Die Welt spart die Warheit an die feyertag. - Henisch, 1091, 65; Petri, II, 150. 277 Die Welt spinnt lauter grobes Garn. - Simrock, 11532; Sailer, 87. 278 Die Welt steckt voller bossheit vnd vntrew. - Henisch, 465, 49. Dän.: Bedragerie er saa meget i verden. (Harrebomee, II, 52a.) Lat.: Nunqum mores, quos extuli, refero. (Seneca.) - Quoties inter homines fui, minor homo redii. (Thomas a Kempis.) Poln.: Jilekroc sie na swiat ukaze tylekroc sie w czem nakaze. (Celakovsky, 278.) 279 Die Welt stehet nicht auff einem Mann. - Petri, II, 150. 280 Die Welt theilt sich in Schurken und Narren. - Eiselein, 641. 281 Die Welt treibt grosse Buberei, als ob kein Gott im Himmel sei. - Eiselein, 249. 282 Die Welt und schwangere Frauen wollen seltsam Zeug verdauen. 283 Die Welt verändert sich und wir in ihr. Böhm.: Svet se meni, a my v nem. (Celakovsky, 278.) 284 Die Welt volgt den zeiten vnnd leuffen wie der Schatten dem leib. - Lehmann, 854, 24. 285 Die Welt voll lugen vnd falschheit staht, allen Geisternglauben ist kein rath. - Henisch, 1636, 10. 286 Die Welt wäre gut genug, wenn nur die Leute (Menschen) etwas nutz wären. - Mayer, II, 50; Steiger, 508; Simrock, 11531; Körte, 6683. 287 Die Welt wil also mit Gotte theilen, dass sie das beste davon trage vnd also Gott Brillen verkauffen. - Schottel, 1142a. 288 Die Welt wil betrogen seyn, sagt der Mönch, darumb bin ich hier. - Zinkgref, IV, 245. "Wäre der Luther noch einhundert Jahr ausgeblieben, oder im ersten Bad ertränkt worden, sagten die Pfaffen, so wären wir bey vnsern renten vnd prebenden geblieben. Wenn sie das hätten thun wöllen, so hätten sie die Bawren gelehrt haberstro essen, das gleich wie das Sprichwort laut: Mundus vult decipi." (Zinkgref, IV, 506.) 289 Die Welt wil eine Nasen haben, darumb muss man jhr eine drehen. - Theatrum Diabolorum, 407b. 290 Die Welt wil immer das Ross vnter dem schwantz zehmen. - Petri, II, 151. 291 Die Welt wil jhr nicht sagen lassen, sie wils erfahren. - Petri, II, 151. 292 Die Welt wil jhrer bossheit kein wort haben. - Henisch, 465, 16. 293 Die Welt wil Nachteulen haben, da fliegen Vögel zu. - Petri, II, 151. 294 Die Welt wil vnd muss ein Bapstthumb haben vnd solt sie's stälen. - Franck, Zeytbuch, I. 295 Die Welt will betrogen sein. - Lehmann, II, 73, 83; Simrock, 6688; Dove, 83, 292, 369, 882 u. 1102. Dän.: Verden vil vaere gekked. (Prov. dan., 561.) Holl.: De wereld wil bedrogen zijn. (Harrebomee, II, 450; Schuppius, I, 552.) Lat.: Muneribus vel dii capiuntur. (Philippi, I, 264.) Schwed.: Werlden wil wara gjäckerd. (Grubb, 882.) 296 Die Welt will betrogen sein, darum werde sie betrogen. - Härlin, 59; Eiselein, 640; Hillmer, 431; Sailer, 126; Klosterspiegel, 65, 6; Masson, 237. 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246 Die Welt ist Welt und bleibt Welt, so lang sie sein wird. – Opel, 371; Petri, II, 149.
„Wie sie war von anfang, also ist sie noch vnd wird bey ihrer art bleiben biss zum garaus.“ (Lehmann, 891, 3.)
247 Die Welt ist Welt und bleibt Welt, wer sich darauf verlässt, der fällt. – Körte2, 8380.
Engl.: The world ist round, if you cannot swim therein, you run a ground. (Gaal, 1705.)
Frz.: Le monde est rond, qui ne sait nager va au fond.
248 Die Welt ist wie ein Leiter, daran einer auffsteigt, der ander herab fält. – Lehmann, 892, 10.
It.: Il mondo è fatto a scale; chi le scende, e chi le sale. (Cahier, 2990.)
249 Die Welt ist wie ein trunken Bauer, hilft man ihm auf der einen Seite in Sattel, so fällt er auf der andern wieder hinab. – Luther's Tischr., 20; Sailer, 337.
Dän.: Mangen er som en drukken bonde; hielper man hannem paa en side i sadelen, strox styrter han af til en anden. (Prov. dan., 290.)
250 Die Welt kan nit ohn Hebammstul vnd Babststul sein. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 413.
Sie hat sich aber zu behelfen gewusst, ehe sie erfunden wurden.
251 Die Welt kann der Schreiber (und Lumpen) nicht entbehren. – Henisch, 898, 11; Petri, II, 150; Eiselein, 555; Simrock, 9193.
252 Die Welt kann eher fünfhundert Baalspfaffen ernähren, als Einen Elias. – Petri, II, 150.
253 Die Welt kann's nicht leiden, dass einer rein ist (weisse Wäsche trägt).
Schiller (Jungfrau von Orleans): „Es liebt die Welt das Strahlende zu schwärzen und das Erhabne in den Staub zu ziehn.“
254 Die Welt lässt ihr Tadeln nicht.
Ueberschrift eines Gedichts von F. R. H. von Kanitz. (Düsseldorf, II.)
255 Die Welt lässt sich nicht mit dem Paternoster regieren. – Winckler, XIV, 31.
256 Die Welt leugt nicht eher, als wenn sie das Maul auffthut. – Petri, II, 150.
257 Die Welt liebt, wer ihr am meisten gibt.
Engl.: I wot well how the world wags; he is most lovd that hath most bags. (Bohn II, 145.)
258 Die Welt liegt im Orgen, ohne Pfand muss man nicht borgen.
„Es heisst, man siehet gantz die Welt im argen liegen, die Weissheit ist sehr rar, die Wahrheit sehr verhasst.“ (Keller, 132b.) Das Wort: Die Welt liegt im Argen ist aus 1 Joh. 5, 19 entlehnt.
259 Die Welt lohnet nicht anders als mit Undank. – Heuseler, 216.
It.: Il mondo perseguita chi lo seguita, e seguita chi lo perseguita. (Pazzaglia, 232, 4.)
260 Die Welt lohnt wider gbür vnd recht, gleich wie der Henker seinen Knecht. – Eyering, II, 397.
261 Die Welt lohnt, wie der Bock, wenn er Hörner kriegt. – Simrock, 1176; Eiselein, 88 u. 298.
262 Die Welt lohnt wie der Schafbock, der stösst seinen eigenen Herrn. – Petri, II, 150.
263 Die Welt macht Leute. – Gaal, 1708; Körte, 6692; Siebenkees, 251.
Die fremde Welt bildet.
264 Die Welt meint, sie könne Gott Brillen verkauffen. – Petri, II, 150.
265 Die Welt meint, wenn sie für jedem Dorff einen Pfaffen hing, so möchts gut werden. – Petri, II, 150.
266 Die Welt mit Falsch wirbt, der eine lebt, der andre stirbt.
267 Die Welt muss nach den Zehngeboten regiert werden, das Evangelium gehört in den Beichtstuel. – Herberger, I, 816.
268 Die Welt muss Zoll geben.
Holl.: De wereld geeft tol. (Harrebomée, II, 450b.)
269 Die Welt ohn Sonn ist blind wie ein Ehbett ohne Kind. – Henisch, 420, 17; Petri, II, 150.
270 Die Welt reisst allweg das Korn fürs Unkraut aus. – Opel, 395.
271 Die Welt, sagt der Wahrsager, ist im Untergehen, aber wo bleibt dann er selber? (Surinam.)
Um zu sagen: Niemand verurtheile andere, denn er spricht sich damit sein eigenes Urtheil. Niemand überhebe sich über andere, da er nicht besser ist als sie.
272 Die Welt schaltet, Gott waltet. – Körte, 6685; Körte2, 8386; Simrock, 3859; Einsiedel, 6.
273 Die Welt sieht wol auf den Kragen, aber nicht in den Magen.
274 Die Welt singt lieber Alt als Bass. – Parömiakon, 1748.
Will lieber hoch hinaus als fein demüthig bleiben.
275 Die Welt soll friedlich leben. – Graf, 529, 337.
276 Die Welt spart die Warheit an die feyertag. – Henisch, 1091, 65; Petri, II, 150.
277 Die Welt spinnt lauter grobes Garn. – Simrock, 11532; Sailer, 87.
278 Die Welt steckt voller bossheit vnd vntrew. – Henisch, 465, 49.
Dän.: Bedragerie er saa meget i verden. (Harrebomée, II, 52a.)
Lat.: Nunqum mores, quos extuli, refero. (Seneca.) – Quoties inter homines fui, minor homo redii. (Thomas a Kempis.)
Poln.: Jilekroć się na świat ukažę tylekroć się w czém nakažę. (Čelakovsky, 278.)
279 Die Welt stehet nicht auff einem Mann. – Petri, II, 150.
280 Die Welt theilt sich in Schurken und Narren. – Eiselein, 641.
281 Die Welt treibt grosse Buberei, als ob kein Gott im Himmel sei. – Eiselein, 249.
282 Die Welt und schwangere Frauen wollen seltsam Zeug verdauen.
283 Die Welt verändert sich und wir in ihr.
Böhm.: Svĕt se mĕni, a my v nĕm. (Čelakovsky, 278.)
284 Die Welt volgt den zeiten vnnd leuffen wie der Schatten dem leib. – Lehmann, 854, 24.
285 Die Welt voll lugen vnd falschheit staht, allen Geisternglauben ist kein rath. – Henisch, 1636, 10.
286 Die Welt wäre gut genug, wenn nur die Leute (Menschen) etwas nutz wären. – Mayer, II, 50; Steiger, 508; Simrock, 11531; Körte, 6683.
287 Die Welt wil also mit Gotte theilen, dass sie das beste davon trage vnd also Gott Brillen verkauffen. – Schottel, 1142a.
288 Die Welt wil betrogen seyn, sagt der Mönch, darumb bin ich hier. – Zinkgref, IV, 245.
„Wäre der Luther noch einhundert Jahr ausgeblieben, oder im ersten Bad ertränkt worden, sagten die Pfaffen, so wären wir bey vnsern renten vnd prebenden geblieben. Wenn sie das hätten thun wöllen, so hätten sie die Bawren gelehrt haberstro essen, das gleich wie das Sprichwort laut: Mundus vult decipi.“ (Zinkgref, IV, 506.)
289 Die Welt wil eine Nasen haben, darumb muss man jhr eine drehen. – Theatrum Diabolorum, 407b.
290 Die Welt wil immer das Ross vnter dem schwantz zehmen. – Petri, II, 151.
291 Die Welt wil jhr nicht sagen lassen, sie wils erfahren. – Petri, II, 151.
292 Die Welt wil jhrer bossheit kein wort haben. – Henisch, 465, 16.
293 Die Welt wil Nachteulen haben, da fliegen Vögel zu. – Petri, II, 151.
294 Die Welt wil vnd muss ein Bapstthumb haben vnd solt sie's stälen. – Franck, Zeytbuch, I.
295 Die Welt will betrogen sein. – Lehmann, II, 73, 83; Simrock, 6688; Dove, 83, 292, 369, 882 u. 1102.
Dän.: Verden vil være gekked. (Prov. dan., 561.)
Holl.: De wereld wil bedrogen zijn. (Harrebomée, II, 450; Schuppius, I, 552.)
Lat.: Muneribus vel dii capiuntur. (Philippi, I, 264.)
Schwed.: Werlden wil wara gjäckerd. (Grubb, 882.)
296 Die Welt will betrogen sein, darum werde sie betrogen. – Härlin, 59; Eiselein, 640; Hillmer, 431; Sailer, 126; Klosterspiegel, 65, 6; Masson, 237.
Fischart (Bewärung und Erklärung, Bl. A, 3) sagt: „Diess Sprichwort stäts im Mund vmzogen, die Welt, die will doch sein betrogen.“ Und Bl. A, 3b: „Kurtzumb
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