Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 663 Die Welt gleicht Noah's Arche schier, hat wenig Menschen, aber viel Gethier. It.: Il mondo, di Noe gli e proprio l' arca; di bestie assai, di pochi uomini carca. (Giani, 1100.) 664 Die Welt hat vier Griffe im Gebrauch: schinden ohne Messer, braten ohne Feuer, waschen ohne laugen, und statt der Brillen durch die Finger sehen. - Wirth, I, 589. 665 Die Welt in Kriegesnoth ist der Soldaten Brot. It.: Il mondo senza pace e il danaro del soldato. (Giani, 1564.) 666 Die Welt ist aller Tücken voll, drum schau' um dich, trau ihr nicht z'wol (zu sehr). - Hertz, 32. Hausinschrift in der Schweiz. 667 Die Welt ist ein Aas, und die sich drum beissen und reissen, sind Hunde. - Harssdörffer, 477. 668 Die Welt ist ein Pantoffel, den man wechselt, wann's gefällt. It.: Il mondo e come le scarpette, chi le cava, e chi le mette. (Giani, 1099.) 669 Die Welten rollen weiter. Sagt das buddhistische Sprichwort, wenn etwas ohne Abschluss bleibt. (Blumenthal, Monatshefte, IV, 423.) 670 Es ist nichts Besseres in der Welt, als wenn man Treu und Glauben hält. - Philippi, II, 32. 671 Junker Welt ist Meister. - Dietrich, II, 25. 672 Man hat nichts von der Welt, als was man mit den Zähnen davon zieht. Sprichwort eines Professors der Theologie in Rostock, wie Arn. Ruge erzählt. (Niederschles. Zeitung, 1878, Nr. 15.) 673 Wat is de Welt grot, sä' de Jung, do stunn' e up 'n Messelkar un kek öwer 'n Kohlhoff. - Plattdütscher Klenner. 674 Wenn die Welt spricht, du seist berauscht, so gehe, hast du auch nicht gegessen, und getrunken nicht, fein nach Haus und lege dich ins Bett hinein. - Schuller, 54. 675 Wer die ganze Welt geschlagen und sich selbst noch nicht besiegt, der hat noch nicht Noth zu fragen, wo der Pass zum Monde liegt. - Brennecke. 676 Wir brachten nichts mit in die Welt und lassen auch zurück all' Gut und Geld. Lat.: Nil feret ad manes divitis umbra suas. (Ovid.) (Philippi, II, 26.) 677 Würd's in der Welt nur Einen Goldschmied geben, er könnte blos vom Junker leben. - Schuller, 55. 678 Wohin man kommt auch in der Welt, gibt's Schwaben, Juden und böses Geld. In Italien sagt man: Ueberall in der Welt sind Bergamasker, Florentiner, Sperlinge und Bettelmönche. It.: Bergamaschi, Fiorentini, passere e frati mendicanti n' e pieno tutto il mondo. (Giani, 1102.) *679 Es wird nicht gleich die Welt kosten. *680 Mit aller Welt Krieg und mit England Frieden. It.: Guerra con tutto il mondo e pace con l' Inghilterra. (Giani, 850.) *681 Willst du für eine zerstörte Welt einen neuen Grund legen? - Merx, 257. Weltadel. Weltadel ist Geldadel. - Dietrich, I, 862. Weltlich. Wer halb weltlich und halb geistlich ist, der mag wol ganz des Satans sein. - Harssdörffer, 1214. Weltmeer. Das Weltmeer besteht aus Tropfen. Weltrath. Weltrath, wilder Rath; Gottes Rath, guter Rath. - Caspari, 216. Wenden. 12 Früh gewandt und spät gebrannt gibt Korn ins Land. (Eifel.) Wendisch. * Lovestu dat ik wendesch si. - Freybe, Redentiner Spiel, 84, 303-307. Glaubst du denn, dass ich wendisch sei? Die Wenden waren in der spätem sächsischen Zeit von gewissen [Spaltenumbruch] ehrlichen Gewerben ausgeschlossen. "Nicht wendisch sein" heisst, ein Recht auf alle Gewerbe haben. (Vgl. Andre, Wendische Wanderstudien, Stuttgart 1874, S. 8.) Wenig. 94 Besser wenig in Andacht, als viel ohne sie. - Löwenheim, 37, 155. 95 Draussen zu wenig und zu viel, zu Haus ist Mass und Ziel. (Rheinpfalz.) 96 Hast du wenig, doch in Frieden, ist dir wahres Glück beschieden. It.: Poco ma con pace, molto mi piace. (Giani, 1223.) 97 Wenig und oft füllt und leert den Beutel unverhofft. It.: Poco e spesso riempie o vuota il borsello. (Giani, 1361.) 98 Wer oft wenig gewinnt, gewinnt viel. 99 Wer sich an wenig lest genügen, dem gibt man vil mit gutem fügen. Lat.: Dignus erit magno, quod parua capit iubilando. (Loci comm., 153.) 100 Wer wenig gibt, gibt ebenso gern. - Merx, 29. 101 Zwey wenig brauchet und zwey viel, wer sich in kurtzer Zeit bereichern will: wenig Schamhaftigkeit und wenig Gewissen, viel Fleiss und viel Geitz. - Harssdörffer, 298. Weniges. 16 Wer das Wenige nicht weiss, weiss das Viele gewiss nicht. - Merx, 195. Wenn. 27 Wenn das Wenn und das Aber nicht wär', stände die ganze Welt nicht mehr. (Köthen.) Wer. 2 Wer? Peter Blär, huckt ungren Dösch un kickt hervär. (Ermland.) - Frischbier, II, 382. Werden. 28 Was eim nit werden soll, das streift ain reis ab. - Zimmerische Chronik, IV. Werfen. 21 Man würfft etwan auch einen Lumpen auf eine Bank. - Kaisersberg. Lat.: In humilis exaltator. 22 Merr muess nix weiter werffe, as merr's widder hole kann. (Münsterthal.) - Alsatia, 1851, S. 11. Werk. 143 Angefangen Werk ist halb gethan. Frz.: Besogne commencee est plus qu'a demi faite. (Cahier, 405.) 144 Beginne ein Werk mit Verstand, mit Ueberlegung befrage die Vernunft, dann bereuest du das gethane Werk nicht. - Merx, 186. 145 Ein schweres Werk macht geschickte (fleissige) Arbeiter. Dän.: Idig gjerning gjör duelig mester. (Bohn I, 380.) 146 Fängst du dein Werk mit Beten an, ist's um die Hälfte schon gethan. - Weingärtner, 90. Werkzeug. 12 Abgenütztes Werkzeug ehrt den Meister. 13 Wenn das Werkzeug fehlt, feiert der Meister. Werle. Wer eine Werle (Maulwurfsgrille) tödtet, dem sind neun Sünden vergeben. (Niederlausitz.) Wermuth. 8 Süsser Wermuth ist eher zu finden, als Schweigen, wo sich Weiber verbinden. It.: Piu facile trovar dolce l' assenzio, che in mezzo a tante donne un gran silenzio. (Giani, 598.) Westwind. 3 Westwind und Abendroth machen die Kälte todt. - Marienkalender, 1879, S. 30. Wetter. 220 Dat 's Wedder, um Hunn optohangen - kumt Keen un sieht to. - Plattdütscher Husfründ, II, 50. 221 Gutes Wetter ist des Bauern Retter. Günstige Witterung lohnt die Mühe des Landmanns. It.: Il gran freddo di Gennajo, il mal tempo di Febbrajo, il vento di Marzo, le dolci acqua d' Aprile, il buon mieter di Giugno, il buon batter di Luglio, le tre acque d' Agosto, con la buona stagione, vogliono piu che il tron di Salamone. (Biber.) 222 'S gibt gut Wetter, 's ist alles aufgegessen. Wenn bei Tisch nichts übrig bleibt.
[Spaltenumbruch] 663 Die Welt gleicht Noah's Arche schier, hat wenig Menschen, aber viel Gethier. It.: Il mondo, di Noè gli è proprio l' arca; di bestie assai, di pochi uomini carca. (Giani, 1100.) 664 Die Welt hat vier Griffe im Gebrauch: schinden ohne Messer, braten ohne Feuer, waschen ohne laugen, und statt der Brillen durch die Finger sehen. – Wirth, I, 589. 665 Die Welt in Kriegesnoth ist der Soldaten Brot. It.: Il mondo senza pace è il danaro del soldato. (Giani, 1564.) 666 Die Welt ist aller Tücken voll, drum schau' um dich, trau ihr nicht z'wol (zu sehr). – Hertz, 32. Hausinschrift in der Schweiz. 667 Die Welt ist ein Aas, und die sich drum beissen und reissen, sind Hunde. – Harssdörffer, 477. 668 Die Welt ist ein Pantoffel, den man wechselt, wann's gefällt. It.: Il mondo è come le scarpette, chi le cava, e chi le mette. (Giani, 1099.) 669 Die Welten rollen weiter. Sagt das buddhistische Sprichwort, wenn etwas ohne Abschluss bleibt. 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663 Die Welt gleicht Noah's Arche schier, hat wenig Menschen, aber viel Gethier.
It.: Il mondo, di Noè gli è proprio l' arca; di bestie assai, di pochi uomini carca. (Giani, 1100.)
664 Die Welt hat vier Griffe im Gebrauch: schinden ohne Messer, braten ohne Feuer, waschen ohne laugen, und statt der Brillen durch die Finger sehen. – Wirth, I, 589.
665 Die Welt in Kriegesnoth ist der Soldaten Brot.
It.: Il mondo senza pace è il danaro del soldato. (Giani, 1564.)
666 Die Welt ist aller Tücken voll, drum schau' um dich, trau ihr nicht z'wol (zu sehr). – Hertz, 32.
Hausinschrift in der Schweiz.
667 Die Welt ist ein Aas, und die sich drum beissen und reissen, sind Hunde. – Harssdörffer, 477.
668 Die Welt ist ein Pantoffel, den man wechselt, wann's gefällt.
It.: Il mondo è come le scarpette, chi le cava, e chi le mette. (Giani, 1099.)
669 Die Welten rollen weiter.
Sagt das buddhistische Sprichwort, wenn etwas ohne Abschluss bleibt. (Blumenthal, Monatshefte, IV, 423.)
670 Es ist nichts Besseres in der Welt, als wenn man Treu und Glauben hält. – Philippi, II, 32.
671 Junker Welt ist Meister. – Dietrich, II, 25.
672 Man hat nichts von der Welt, als was man mit den Zähnen davon zieht.
Sprichwort eines Professors der Theologie in Rostock, wie Arn. Ruge erzählt. (Niederschles. Zeitung, 1878, Nr. 15.)
673 Wat is de Welt grôt, sä' de Jung, do stunn' e up 'n Messelkâr un kêk öwer 'n Kohlhoff. – Plattdütscher Klenner.
674 Wenn die Welt spricht, du seist berauscht, so gehe, hast du auch nicht gegessen, und getrunken nicht, fein nach Haus und lege dich ins Bett hinein. – Schuller, 54.
675 Wer die ganze Welt geschlagen und sich selbst noch nicht besiegt, der hat noch nicht Noth zu fragen, wo der Pass zum Monde liegt. – Brennecke.
676 Wir brachten nichts mit in die Welt und lassen auch zurück all' Gut und Geld.
Lat.: Nil feret ad manes divitis umbra suas. (Ovid.) (Philippi, II, 26.)
677 Würd's in der Welt nur Einen Goldschmied geben, er könnte blos vom Junker leben. – Schuller, 55.
678 Wohin man kommt auch in der Welt, gibt's Schwaben, Juden und böses Geld.
In Italien sagt man: Ueberall in der Welt sind Bergamasker, Florentiner, Sperlinge und Bettelmönche.
It.: Bergamaschi, Fiorentini, passere e frati mendicanti n' è pieno tutto il mondo. (Giani, 1102.)
*679 Es wird nicht gleich die Welt kosten.
*680 Mit aller Welt Krieg und mit England Frieden.
It.: Guerra con tutto il mondo e pace con l' Inghilterra. (Giani, 850.)
*681 Willst du für eine zerstörte Welt einen neuen Grund legen? – Merx, 257.
Weltadel.
Weltadel ist Geldadel. – Dietrich, I, 862.
Weltlich.
Wer halb weltlich und halb geistlich ist, der mag wol ganz des Satans sein. – Harssdörffer, 1214.
Weltmeer.
Das Weltmeer besteht aus Tropfen.
Weltrath.
Weltrath, wilder Rath; Gottes Rath, guter Rath. – Caspari, 216.
Wenden.
12 Früh gewandt und spät gebrannt gibt Korn ins Land. (Eifel.)
Wendisch.
* Lovestu dat ik wendesch si. – Freybe, Redentiner Spiel, 84, 303-307.
Glaubst du denn, dass ich wendisch sei? Die Wenden waren in der spätem sächsischen Zeit von gewissen
ehrlichen Gewerben ausgeschlossen. „Nicht wendisch sein“ heisst, ein Recht auf alle Gewerbe haben. (Vgl. André, Wendische Wanderstudien, Stuttgart 1874, S. 8.)
Wenig.
94 Besser wenig in Andacht, als viel ohne sie. – Löwenheim, 37, 155.
95 Draussen zu wenig und zu viel, zu Haus ist Mass und Ziel. (Rheinpfalz.)
96 Hast du wenig, doch in Frieden, ist dir wahres Glück beschieden.
It.: Poco ma con pace, molto mi piace. (Giani, 1223.)
97 Wenig und oft füllt und leert den Beutel unverhofft.
It.: Poco e spesso riempie o vuota il borsello. (Giani, 1361.)
98 Wer oft wenig gewinnt, gewinnt viel.
99 Wer sich an wenig lest genügen, dem gibt man vil mit gutem fügen.
Lat.: Dignus erit magno, quod parua capit iubilando. (Loci comm., 153.)
100 Wer wenig gibt, gibt ebenso gern. – Merx, 29.
101 Zwey wenig brauchet und zwey viel, wer sich in kurtzer Zeit bereichern will: wenig Schamhaftigkeit und wenig Gewissen, viel Fleiss und viel Geitz. – Harssdörffer, 298.
Weniges.
16 Wer das Wenige nicht weiss, weiss das Viele gewiss nicht. – Merx, 195.
Wenn.
27 Wenn das Wenn und das Aber nicht wär', stände die ganze Welt nicht mehr. (Köthen.)
Wer.
2 Wer? Peter Blär, huckt ungren Dösch un kickt hervär. (Ermland.) – Frischbier, II, 382.
Werden.
28 Was eim nit werden soll, das streift ain reis ab. – Zimmerische Chronik, IV.
Werfen.
21 Man würfft etwan auch einen Lumpen auf eine Bank. – Kaisersberg.
Lat.: In humilis exaltator.
22 Merr muess nix weiter werffe, as merr's widder hole kann. (Münsterthal.) – Alsatia, 1851, S. 11.
Werk.
143 Angefangen Werk ist halb gethan.
Frz.: Besogne commencée est plus qu'à demi faite. (Cahier, 405.)
144 Beginne ein Werk mit Verstand, mit Ueberlegung befrage die Vernunft, dann bereuest du das gethane Werk nicht. – Merx, 186.
145 Ein schweres Werk macht geschickte (fleissige) Arbeiter.
Dän.: Idig gjerning gjör duelig mester. (Bohn I, 380.)
146 Fängst du dein Werk mit Beten an, ist's um die Hälfte schon gethan. – Weingärtner, 90.
Werkzeug.
12 Abgenütztes Werkzeug ehrt den Meister.
13 Wenn das Werkzeug fehlt, feiert der Meister.
Werle.
Wer eine Werle (Maulwurfsgrille) tödtet, dem sind neun Sünden vergeben. (Niederlausitz.)
Wermuth.
8 Süsser Wermuth ist eher zu finden, als Schweigen, wo sich Weiber verbinden.
It.: Più facile trovar dolce l' assenzio, che in mezzo a tante donne un gran silenzio. (Giani, 598.)
Westwind.
3 Westwind und Abendroth machen die Kälte todt. – Marienkalender, 1879, S. 30.
Wetter.
220 Dat 's Wedder, um Hunn optohangen – kumt Keen un sieht to. – Plattdütscher Husfründ, II, 50.
221 Gutes Wetter ist des Bauern Retter.
Günstige Witterung lohnt die Mühe des Landmanns.
It.: Il gran freddo di Gennajo, il mal tempo di Febbrajo, il vento di Marzo, le dolci acqua d' Aprile, il buon mieter di Giugno, il buon batter di Luglio, le tre acque d' Agosto, con la buona stagione, vogliono più che il tron di Salamone. (Biber.)
222 'S gibt gut Wetter, 's ist alles aufgegessen.
Wenn bei Tisch nichts übrig bleibt.
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