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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] viel Löcher als da sind in dem Siebe, liebes Kind, so viel Länder sollst du sehn, dann magst du zu Grabe gehn.

Zur Schilderung der Wanderlust der Schwaben.

Lat.: Quando Suevus nascitur, tunc in cribro ponitur dicit ei mater simul atque pater: foramina quot cribro hoc ordine sunt miro, tot terras circumire debes sic vitam finire. (Aus einer wiener Handschrift des 13. Jahrhunderts.) (Schwabenspiegel, 25.)


Schwabenland.

7 Victoria im Schwabenland. - Auerbach, Volksbüchlein, II, 345.

Wird aus den Spottsagen, weil sich seiner Zeit Schwaben und Schweizer gegenseitig neckten, hergeleitet.


Schwäbin.

3 Ein alte Schwäbinne karg leihet Pfennig um die Mark und kaufet Weizen und Korn und behält's als wär' es verlorn, bis ihr käm' ein theures Jahr. - Schwabenspiegel, 34.


Schwach (Adj.).

6 Schwach von Geist und schwer von Hand, macht dem Lehrer harten Stand.

7 Wer schwach ist, findet bald seinen Tyrannen.

It.: Ogni debole ha sempre il suo tiranno. (Giani, 466.)


Schwalbe.

49 Auf Schwalb und Eichhorn merks bald, wenn sie verschwunden, wird es kalt. - Marienkalender, 1879, S. 25.

50 Die Schwalbe baut ihr Nest noch wie zu Adam's Zeiten. - Reimann, Naturleben des Vaterlandes (Berlin 1854), S. 269.

Nur in der Hauptsache richtig, sonst hat sich gerade die Schwalbe bei ihrem Nesterbau den Verhältnissen sehr anbequemt.

51 Die Schwalbe und die Flechte, die flogen wol über das wilde Meer; die Schwalbe die kam wieder, die Flechte nimmermehr. - Neue Illustrirte Zeitung, 1879, I, 10.

Mit diesem Spruche heilt man im Harz die Flechtenkrankheit auf sympathetischem Wege, indem man früh morgens, ehe man noch mit jemand gesprochen und ehe man etwas genossen hat, obige Reime hersagt.

*52 Die Schwolm fliegen niedrich, 's wird ej Watter gan. - Larisch, 22.


Schwamm.

16 Späte Schwämme, später Schnee. - Bohemia, 1874, Nr. 47.


Schwammengräfin.

* Die Schwammengräfin.

Uebler Beiname der Gräfin Assenberg unter den Bewohnern des böhmischen Erzgebirges. "Ihre ausgedehnten Waldungen darf kein hungernder oder frierender Dorfbewohner betreten, ohne vorher seinen >Schwammen-, Beeren- oder Klaubzettel< in der gräflichen Kanzlei gelöst zu haben, der allein ihn berechtigt, im Walde Holzabfälle zu sammeln oder Schwämme und Preisselbeeren zu suchen." (Prager Tageblatt, 1877, Nr. 111.)


Schwank.

3 Wenn man gut schwenck treibt, so würfft gern vmb d' karr' oder wagen. - Granatapfel, 67a, 1.


Schwanken.

4 Wer schwankt, ist dem Fallen nah. - Scheffel, Ekkehard, II, 21.


Schwanz.

57 Aus einem alten Schwanze wird kein frischer Hering.

58 Schlägt man auf den Schwanz, so schreit der Kopf. - Storch, Freiknecht, II, 264.

*59 Tritt nicht auf den Schwanz der ruhenden Schlange. - Merx, 243.


Schwänzeln.

* Um etwas herum schwänzeln, wie des Bettlers Hund um die Küche.


Schwär.

14 Das sticht den Schwär auf. - Herberger, II, 332.


Schwärmen.

5 Schwärmen erzeugt Härmen. - Gubitz, Volkskalender, 1859, S. 38.


Schwärmer.

4 Sonderbarer Schwärmer, sagte der Feuerwerker, da wollt' es nicht brennen.


[Spaltenumbruch]
Schwarz.

92 Auf Schwarz ist nit leichtlich weiss zu malen. - Schaltjahr, III, 432.

93 Bin ich schon schwartz vnd krumb, bin ich doch redlich vnd krumb. - Dietrich, I, 745.

94 Das ist so schwarz, als wenn ein blinder Mohr im schwarzen Frack in rabenschwarzer Mitternacht in einem vier Stock tiefen Kohlenkeller auf einem Pechpflaster sitzend, Kienruss frisst und Tinte säuft.

95 Mak di schwart, mak di schwart, Kübler kömmt un Eberhard.

Diese Redensart war in den vierziger Jahren in Danzig üblich und wurde den Spitzbuben in den Mund gelegt, welche vor dem Polizeicommissar Kübler und dem Gensdarmen Eberhard in Furcht lebten.

96 Schwarz oder weiss, doch niemals grau; kalt oder heiss, doch niemals lau; was du auch bist, zu jeder Frist, gut oder schlecht, sei es nur recht.

*97 Er ist schwarz, ein jeder hüt sich für ihm. - Monatsblätter, V, 94, 8.


Schwarzbrot.

6 Besser Schwarzbrot, das besteht, als Weissbrot, das zu Ende geht.

It.: E meglio il pan nero che dura, che il bianco che finisca. (Giani, 1258.)


Schwarze (der).

4 Was soll dem Schwarzen die Seife, dem Narren der Rath? - Ausland, 1872, S. 1205.


Schwarze (die).

4 Lieber eine Schwarze ohne Heller frei'n, als der Mann einer reichen Blondine sein.

It.: Meglio una mora senza quattrini, che una biancona con cento zecchini. (Giani, 291.)

Ein anderes italienisches Sprichwort gibt auch den Grund an, warum man das dunkele Haar vorzieht; man behauptet, das blonde Haar sei flatterhaft in der Liebe, das braune habe ernstere Triebe: Capelli biondi, amori leggieri, capelli bruni, amor piu serii. (Giani, 290.)


Schwarzwald.

2 Am Schwarzwald begegnete der Teufel dem Satan.

Das Verwandte findet sich leicht zusammen.

Böhm.: Svuj sveho poznal, i na pivo pozval. Pod cernym lesem potkal se cert s besem. (Celakovsky, 37.)

3 Wenn der ganze Schwarzwald ausstirbt, so erb' ich keinen Tannzapfen. - Horn, Spinnstube, 1851, S. 144.


Schwatzen.

76 Mit Schwatzen bringt man die Garküche nicht zum Kochen. - Merx, 179.

77 Schwätzen ist der Weiber Ruhm, Thun der Männer Eigenthum.

It.: I fatti son maschi, e le parole femmine. (Giani, 631.) (Zugleich Wortspiel. Il fatto ist männlich, la parola weiblich.)

*78 Du schwetzest mer dann ein Turteltaub.

"Man sagt, dass die Turteltauben seer vil schwetzen, dieweyl die nit allein mit dem schnobel, sunder auch mit dem hindern teil redend: darumb man diess sprichwort von schwätzigen leuten braucht." (Gessner, Vogelbuch, 249a.)

*79 Schwatzen können wie die Schwaben. - Ayrer, I, 55, 7.


Schwätzer.

32 Der Schwätzer hält sich nicht für faul, weil er fleissig mit dem Maul. - Devisenbuch, 48.


Schweden.

4 Schweden hat drei unterirdische Schätze. - Beiche, 234b.

So werden seine Silber-, Kupfer- und Eisengruben genannt.


Schwedengelaufe.

* A Schwedengeläuf. (Warschau.)

D. i. eine wilde Flucht wie vor den Schweden. Bezieht sich auf den Einfall der Schweden in Polen im Jahre 1655.


Schweif.

3 Der Schweif ist beim Fuchs am schwersten auszubalgen.

Nach einem Briefe des Malers Müller. (Augsburger Allgemeine Zeitung, 8. August 1874.) Das dicke Ende kommt nach.


[Spaltenumbruch] viel Löcher als da sind in dem Siebe, liebes Kind, so viel Länder sollst du sehn, dann magst du zu Grabe gehn.

Zur Schilderung der Wanderlust der Schwaben.

Lat.: Quando Suevus nascitur, tunc in cribro ponitur dicit ei mater simul atque pater: foramina quot cribro hoc ordine sunt miro, tot terras circumire debes sic vitam finire. (Aus einer wiener Handschrift des 13. Jahrhunderts.) (Schwabenspiegel, 25.)


Schwabenland.

7 Victoria im Schwabenland.Auerbach, Volksbüchlein, II, 345.

Wird aus den Spottsagen, weil sich seiner Zeit Schwaben und Schweizer gegenseitig neckten, hergeleitet.


Schwäbin.

3 Ein alte Schwäbinne karg leihet Pfennig um die Mark und kaufet Weizen und Korn und behält's als wär' es verlorn, bis ihr käm' ein theures Jahr.Schwabenspiegel, 34.


Schwach (Adj.).

6 Schwach von Geist und schwer von Hand, macht dem Lehrer harten Stand.

7 Wer schwach ist, findet bald seinen Tyrannen.

It.: Ogni debole ha sempre il suo tiranno. (Giani, 466.)


Schwalbe.

49 Auf Schwalb und Eichhorn merks bald, wenn sie verschwunden, wird es kalt.Marienkalender, 1879, S. 25.

50 Die Schwalbe baut ihr Nest noch wie zu Adam's Zeiten.Reimann, Naturleben des Vaterlandes (Berlin 1854), S. 269.

Nur in der Hauptsache richtig, sonst hat sich gerade die Schwalbe bei ihrem Nesterbau den Verhältnissen sehr anbequemt.

51 Die Schwalbe und die Flechte, die flogen wol über das wilde Meer; die Schwalbe die kam wieder, die Flechte nimmermehr.Neue Illustrirte Zeitung, 1879, I, 10.

Mit diesem Spruche heilt man im Harz die Flechtenkrankheit auf sympathetischem Wege, indem man früh morgens, ehe man noch mit jemand gesprochen und ehe man etwas genossen hat, obige Reime hersagt.

*52 Die Schwolm fliegen niedrich, 's wird ej Watter gan.Larisch, 22.


Schwamm.

16 Späte Schwämme, später Schnee.Bohemia, 1874, Nr. 47.


Schwammengräfin.

* Die Schwammengräfin.

Uebler Beiname der Gräfin Assenberg unter den Bewohnern des böhmischen Erzgebirges. „Ihre ausgedehnten Waldungen darf kein hungernder oder frierender Dorfbewohner betreten, ohne vorher seinen ›Schwammen-, Beeren- oder Klaubzettel‹ in der gräflichen Kanzlei gelöst zu haben, der allein ihn berechtigt, im Walde Holzabfälle zu sammeln oder Schwämme und Preisselbeeren zu suchen.“ (Prager Tageblatt, 1877, Nr. 111.)


Schwank.

3 Wenn man gut schwenck treibt, so würfft gern vmb d' karr' oder wagen.Granatapfel, 67a, 1.


Schwanken.

4 Wer schwankt, ist dem Fallen nah.Scheffel, Ekkehard, II, 21.


Schwanz.

57 Aus einem alten Schwanze wird kein frischer Hering.

58 Schlägt man auf den Schwanz, so schreit der Kopf.Storch, Freiknecht, II, 264.

*59 Tritt nicht auf den Schwanz der ruhenden Schlange.Merx, 243.


Schwänzeln.

* Um etwas herum schwänzeln, wie des Bettlers Hund um die Küche.


Schwär.

14 Das sticht den Schwär auf.Herberger, II, 332.


Schwärmen.

5 Schwärmen erzeugt Härmen.Gubitz, Volkskalender, 1859, S. 38.


Schwärmer.

4 Sonderbarer Schwärmer, sagte der Feuerwerker, da wollt' es nicht brennen.


[Spaltenumbruch]
Schwarz.

92 Auf Schwarz ist nit leichtlich weiss zu malen.Schaltjahr, III, 432.

93 Bin ich schon schwartz vnd krumb, bin ich doch redlich vnd krumb.Dietrich, I, 745.

94 Das ist so schwarz, als wenn ein blinder Mohr im schwarzen Frack in rabenschwarzer Mitternacht in einem vier Stock tiefen Kohlenkeller auf einem Pechpflaster sitzend, Kienruss frisst und Tinte säuft.

95 Mak di schwart, mak di schwart, Kübler kömmt un Eberhard.

Diese Redensart war in den vierziger Jahren in Danzig üblich und wurde den Spitzbuben in den Mund gelegt, welche vor dem Polizeicommissar Kübler und dem Gensdarmen Eberhard in Furcht lebten.

96 Schwarz oder weiss, doch niemals grau; kalt oder heiss, doch niemals lau; was du auch bist, zu jeder Frist, gut oder schlecht, sei es nur recht.

*97 Er ist schwarz, ein jeder hüt sich für ihm.Monatsblätter, V, 94, 8.


Schwarzbrot.

6 Besser Schwarzbrot, das besteht, als Weissbrot, das zu Ende geht.

It.: È meglio il pan nero che dura, che il bianco che finisca. (Giani, 1258.)


Schwarze (der).

4 Was soll dem Schwarzen die Seife, dem Narren der Rath?Ausland, 1872, S. 1205.


Schwarze (die).

4 Lieber eine Schwarze ohne Heller frei'n, als der Mann einer reichen Blondine sein.

It.: Meglio una mora senza quattrini, che una biancona con cento zecchini. (Giani, 291.)

Ein anderes italienisches Sprichwort gibt auch den Grund an, warum man das dunkele Haar vorzieht; man behauptet, das blonde Haar sei flatterhaft in der Liebe, das braune habe ernstere Triebe: Capelli biondi, amori leggieri, capelli bruni, amor più serii. (Giani, 290.)


Schwarzwald.

2 Am Schwarzwald begegnete der Teufel dem Satan.

Das Verwandte findet sich leicht zusammen.

Böhm.: Svůj svého poznal, i na pivo pozval. Pod černým lesem potkal se čert s bĕsem. (Čelakovsky, 37.)

3 Wenn der ganze Schwarzwald ausstirbt, so erb' ich keinen Tannzapfen.Horn, Spinnstube, 1851, S. 144.


Schwatzen.

76 Mit Schwatzen bringt man die Garküche nicht zum Kochen.Merx, 179.

77 Schwätzen ist der Weiber Ruhm, Thun der Männer Eigenthum.

It.: I fatti son maschi, e le parole femmine. (Giani, 631.) (Zugleich Wortspiel. Il fatto ist männlich, la parola weiblich.)

*78 Du schwetzest mer dann ein Turteltaub.

„Man sagt, dass die Turteltauben seer vil schwetzen, dieweyl die nit allein mit dem schnobel, sunder auch mit dem hindern teil redend: darumb man diess sprichwort von schwätzigen leuten braucht.“ (Gessner, Vogelbuch, 249a.)

*79 Schwatzen können wie die Schwaben.Ayrer, I, 55, 7.


Schwätzer.

32 Der Schwätzer hält sich nicht für faul, weil er fleissig mit dem Maul.Devisenbuch, 48.


Schweden.

4 Schweden hat drei unterirdische Schätze.Beiche, 234b.

So werden seine Silber-, Kupfer- und Eisengruben genannt.


Schwedengelaufe.

* A Schwedengeläuf. (Warschau.)

D. i. eine wilde Flucht wie vor den Schweden. Bezieht sich auf den Einfall der Schweden in Polen im Jahre 1655.


Schweif.

3 Der Schweif ist beim Fuchs am schwersten auszubalgen.

Nach einem Briefe des Malers Müller. (Augsburger Allgemeine Zeitung, 8. August 1874.) Das dicke Ende kommt nach.


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[[861]/0873] viel Löcher als da sind in dem Siebe, liebes Kind, so viel Länder sollst du sehn, dann magst du zu Grabe gehn. Zur Schilderung der Wanderlust der Schwaben. Lat.: Quando Suevus nascitur, tunc in cribro ponitur dicit ei mater simul atque pater: foramina quot cribro hoc ordine sunt miro, tot terras circumire debes sic vitam finire. (Aus einer wiener Handschrift des 13. Jahrhunderts.) (Schwabenspiegel, 25.) Schwabenland. 7 Victoria im Schwabenland. – Auerbach, Volksbüchlein, II, 345. Wird aus den Spottsagen, weil sich seiner Zeit Schwaben und Schweizer gegenseitig neckten, hergeleitet. Schwäbin. 3 Ein alte Schwäbinne karg leihet Pfennig um die Mark und kaufet Weizen und Korn und behält's als wär' es verlorn, bis ihr käm' ein theures Jahr. – Schwabenspiegel, 34. Schwach (Adj.). 6 Schwach von Geist und schwer von Hand, macht dem Lehrer harten Stand. 7 Wer schwach ist, findet bald seinen Tyrannen. It.: Ogni debole ha sempre il suo tiranno. (Giani, 466.) Schwalbe. 49 Auf Schwalb und Eichhorn merks bald, wenn sie verschwunden, wird es kalt. – Marienkalender, 1879, S. 25. 50 Die Schwalbe baut ihr Nest noch wie zu Adam's Zeiten. – Reimann, Naturleben des Vaterlandes (Berlin 1854), S. 269. Nur in der Hauptsache richtig, sonst hat sich gerade die Schwalbe bei ihrem Nesterbau den Verhältnissen sehr anbequemt. 51 Die Schwalbe und die Flechte, die flogen wol über das wilde Meer; die Schwalbe die kam wieder, die Flechte nimmermehr. – Neue Illustrirte Zeitung, 1879, I, 10. Mit diesem Spruche heilt man im Harz die Flechtenkrankheit auf sympathetischem Wege, indem man früh morgens, ehe man noch mit jemand gesprochen und ehe man etwas genossen hat, obige Reime hersagt. *52 Die Schwolm fliegen niedrich, 's wird ej Watter gan. – Larisch, 22. Schwamm. 16 Späte Schwämme, später Schnee. – Bohemia, 1874, Nr. 47. Schwammengräfin. * Die Schwammengräfin. Uebler Beiname der Gräfin Assenberg unter den Bewohnern des böhmischen Erzgebirges. „Ihre ausgedehnten Waldungen darf kein hungernder oder frierender Dorfbewohner betreten, ohne vorher seinen ›Schwammen-, Beeren- oder Klaubzettel‹ in der gräflichen Kanzlei gelöst zu haben, der allein ihn berechtigt, im Walde Holzabfälle zu sammeln oder Schwämme und Preisselbeeren zu suchen.“ (Prager Tageblatt, 1877, Nr. 111.) Schwank. 3 Wenn man gut schwenck treibt, so würfft gern vmb d' karr' oder wagen. – Granatapfel, 67a, 1. Schwanken. 4 Wer schwankt, ist dem Fallen nah. – Scheffel, Ekkehard, II, 21. Schwanz. 57 Aus einem alten Schwanze wird kein frischer Hering. 58 Schlägt man auf den Schwanz, so schreit der Kopf. – Storch, Freiknecht, II, 264. *59 Tritt nicht auf den Schwanz der ruhenden Schlange. – Merx, 243. Schwänzeln. * Um etwas herum schwänzeln, wie des Bettlers Hund um die Küche. Schwär. 14 Das sticht den Schwär auf. – Herberger, II, 332. Schwärmen. 5 Schwärmen erzeugt Härmen. – Gubitz, Volkskalender, 1859, S. 38. Schwärmer. 4 Sonderbarer Schwärmer, sagte der Feuerwerker, da wollt' es nicht brennen. Schwarz. 92 Auf Schwarz ist nit leichtlich weiss zu malen. – Schaltjahr, III, 432. 93 Bin ich schon schwartz vnd krumb, bin ich doch redlich vnd krumb. – Dietrich, I, 745. 94 Das ist so schwarz, als wenn ein blinder Mohr im schwarzen Frack in rabenschwarzer Mitternacht in einem vier Stock tiefen Kohlenkeller auf einem Pechpflaster sitzend, Kienruss frisst und Tinte säuft. 95 Mak di schwart, mak di schwart, Kübler kömmt un Eberhard. Diese Redensart war in den vierziger Jahren in Danzig üblich und wurde den Spitzbuben in den Mund gelegt, welche vor dem Polizeicommissar Kübler und dem Gensdarmen Eberhard in Furcht lebten. 96 Schwarz oder weiss, doch niemals grau; kalt oder heiss, doch niemals lau; was du auch bist, zu jeder Frist, gut oder schlecht, sei es nur recht. *97 Er ist schwarz, ein jeder hüt sich für ihm. – Monatsblätter, V, 94, 8. Schwarzbrot. 6 Besser Schwarzbrot, das besteht, als Weissbrot, das zu Ende geht. It.: È meglio il pan nero che dura, che il bianco che finisca. (Giani, 1258.) Schwarze (der). 4 Was soll dem Schwarzen die Seife, dem Narren der Rath? – Ausland, 1872, S. 1205. Schwarze (die). 4 Lieber eine Schwarze ohne Heller frei'n, als der Mann einer reichen Blondine sein. It.: Meglio una mora senza quattrini, che una biancona con cento zecchini. (Giani, 291.) Ein anderes italienisches Sprichwort gibt auch den Grund an, warum man das dunkele Haar vorzieht; man behauptet, das blonde Haar sei flatterhaft in der Liebe, das braune habe ernstere Triebe: Capelli biondi, amori leggieri, capelli bruni, amor più serii. (Giani, 290.) Schwarzwald. 2 Am Schwarzwald begegnete der Teufel dem Satan. Das Verwandte findet sich leicht zusammen. Böhm.: Svůj svého poznal, i na pivo pozval. Pod černým lesem potkal se čert s bĕsem. (Čelakovsky, 37.) 3 Wenn der ganze Schwarzwald ausstirbt, so erb' ich keinen Tannzapfen. – Horn, Spinnstube, 1851, S. 144. Schwatzen. 76 Mit Schwatzen bringt man die Garküche nicht zum Kochen. – Merx, 179. 77 Schwätzen ist der Weiber Ruhm, Thun der Männer Eigenthum. It.: I fatti son maschi, e le parole femmine. (Giani, 631.) (Zugleich Wortspiel. Il fatto ist männlich, la parola weiblich.) *78 Du schwetzest mer dann ein Turteltaub. „Man sagt, dass die Turteltauben seer vil schwetzen, dieweyl die nit allein mit dem schnobel, sunder auch mit dem hindern teil redend: darumb man diess sprichwort von schwätzigen leuten braucht.“ (Gessner, Vogelbuch, 249a.) *79 Schwatzen können wie die Schwaben. – Ayrer, I, 55, 7. Schwätzer. 32 Der Schwätzer hält sich nicht für faul, weil er fleissig mit dem Maul. – Devisenbuch, 48. Schweden. 4 Schweden hat drei unterirdische Schätze. – Beiche, 234b. So werden seine Silber-, Kupfer- und Eisengruben genannt. Schwedengelaufe. * A Schwedengeläuf. (Warschau.) D. i. eine wilde Flucht wie vor den Schweden. Bezieht sich auf den Einfall der Schweden in Polen im Jahre 1655. Schweif. 3 Der Schweif ist beim Fuchs am schwersten auszubalgen. Nach einem Briefe des Malers Müller. (Augsburger Allgemeine Zeitung, 8. August 1874.) Das dicke Ende kommt nach.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [861]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/873>, abgerufen am 23.11.2024.