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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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967 Ich habe mit Pferden zu thun, wie ein Bojar, sagte der Schinder, als man ihn nach seinem Stande fragte. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592.

968 Je älter ein Pferd, desto runder, behäbiger.

Was wol nur unter gewissen Verhältnissen zutreffen dürfte.

969 Jedes Pferd wehrt sich die Mücken weg mit seinem eigenen Schwanz. - P. Heyse.

970 Man kauft kein Pferd, man sehe ihm denn in das Maul, noch einen Topf, man probire denn seinen Klang.

971 Mein Pferd ist müde, sagte Klaus, es ist zu Fuss in die Stadt kommen.

972 Niemand sein pferd wol hefften thut, wo nicht ist henck vnd halffter gut. - Loci comm., 92.

Lat.: Firmiter ad dubium scit nemo ligare caballum.

973 Nimmst du dem Pferd den Sattel nicht vom Rücken, so kannst du seine Wunden nicht erblicken. - Schuller, 47.

974 Pferd und Kuh zackern (spannen) schlecht zusammen. - Frommel II, 13.

975 Pferd und Schwein sind beide gute Waar, haben aber ungleich Haar.

Böhm.: Strefuje se svine s konem, jenom srst' trochu jina. (Celakovsky, 99.)

976 Pferde, Hunde, Vögel und Bedientenschwarm machen den reichsten Besitzer arm.

It.: Cavalli, cani, uccelli e servitori, ruinano i Signori. (Giani, 1490.)

977 Sein blindes Pferd gegen ein lahmes vertauschen.

Engl.: To change for the worse.

Frz.: Changer son cheval borgne contre un aveugle.

It.: Cambiare un abito nuovo per un vecchio.

Schwed.: Byta bort sin enögda häst mot en blind. (Marin, 6.)

978 So lange das Pferd nicht eingespannt, sind seine Unarten nicht bekannt. (Rumänisch.) - Franzos, Vom Don zur Donau.

979 Wenn das Pferd die Aehren abgebissen hat, mistet es auf die Stoppeln.

980 Wenn das Pferd satt ist, so tanzt es. - Jähns, I.

981 Wenn das Pferd satt ist, so trauert es.

Bei Tunnicius (13): Wan dat pert sat is, so truret dat. (Dormit equus, multo plenus dum gramine venter.)

982 Wenn ein Pferd seine Kräfte kennte, es liesse sich von keinem Knaben leiten (mishandeln).

"Ein Volk unter einem Tyrannen nannte Scaliger ein gezäumtes Pferd, welches seine Stärke nicht kennt." (Harssdörffer, 1414.)

983 Wenn jedes Pferd vor einer Hure stolperte, so würde man lieber zu Fuss gehen als reiten. - Wirth, I, 418.

984 Wer auf dem Pferde sitzt, geräth auch zuweilen unter dasselbe.

Böhm.: Kdo byva na koni, byva i pod konem. (Rybicka, 238.)

985 Wer eigen Pferd reiten will, muss eigen Hafer füttern.

986 Wer ein gutes Pferd hat und schönes Weib, der hat mehr Sorg' als Zeitvertreib.

It.: Chi ha buon cavallo e bella moglie, non ista mai senza doglie. (Giani, 338.)

987 Wer kein junges Pferd besitzt, muss ein altes füttern.

988 Wer sein Pferd durch einen Anwalt versorgt, verdient, dass er in Person zu Fuss gehe. - Harssdörffer, 736.

989 Wer sein Pferd will gut beschlagen han, muss zur rechten Schmiede gahn.

Wer Hülfe braucht, wende sich jedesmal an den rechten Helfer. Um zu sagen: Der ist mein Schützer, auf den kann ich mich verlassen. Die Polen hatten die Redensart: Pan Broniec. (Kijew, 8.) D. h.: der Herr Beschützer, Vertheidiger, Retter.

990 Wer vielfach sich abgibt mit Pferd und Gewehr, hat täglich mit Todfeinden den nächsten Verkehr. - Jähns, I.

991 Wer vom Pferde gefallen ist, muss keinen Esel reiten. - Merx, 69.


[Spaltenumbruch]

992 Wer zu Pferde über eine Brücke reiset, hat den Tod vor Augen.

Span.: A los ojos tiene la muerte, quien a cavallo passa la puente. (Zeiller.)

993 Wo das Pferd nicht einkehrt, verzehrt der Reiter wenig. - Storch, Freiknecht, II, 265.

994 Wo nur das Pferd sein mag, sagte jener, und ritt darauf.

*995 Auf dem Pferde des heiligen Franciscus reisen.

D. h. zu Fuss, wie die armen Franciscanermönche im Gegensatz zu den reichen Benedictinern, die zu Pferde reisten.

It.: Andare sul cavallo di San Francesco. (Giani, 1804.)

*996 Dazu sollen mich keine zehn Pferde ziehen.

*997 Diese Pferde sehen aus wie ein paar Heftnadeln. (Wien.) - Grandjean, Unterhaltungen, II, 66.

*998 Er sitzt auf dem Pferde wie die Klammer auf der Leine.

*999 Er steigt aufs Pferd und vergisst Gott; er steigt vom Pferde und vergisst das Pferd. - Merx, 196.

*1000 Es ist ein Pferd, das wie ein Füllen wiehert.

*1001 Heut wollen wir einmal ein Pferd laufen lassen. - Jähns, I, 238.

Einmal ausgelassen sein.

*1002 Wie's kippehuser Pärd. (S. Gehen 340.)


Pferdeapfel.

*2 Er helt seine Pferdäpffel für Pomeranzen und Bisamknöpffe. - Herberger, Ib, 343.

*3 Seine Pferdeäpfel müssen immer Pommeranzen seyn. - Herberger, II, 354.


Pferdedoctor.

2 Nömt sik en Perdokter Veterinär, so markt man vum Dokter nix, ok nix vum Per. - Plattdütscher Husfründ, III, 20.


Pferdefuss.

*3 Der Pferdefuss schaut heraus.

Hinter dem freundlichen, Vertrauen erweckenden Aeussern verbirgt sich Falschheit und Gefahr.


Pferdehandel.

4 Im Pferdehandel niemand trau, nicht deinem Freund, nicht deiner Frau.


Pfifferling.

10 Mit einem Pfifferling in der Hand schlägt man keinen Nagel in die Wand. - Neue Freie Presse, 4592.

*11 Ja, Pfifferlinge! - Herberger, II, 19.

Abweisende Antwort.


Pfifficus.

*3 Er is ein Pfiffikus, er is nit hinne wie vorne. - Zeller, Vetter aus der Palz, 256.


Pfiffig.

*6 Er ist so pfiffig wie der Spion von Aalen. - F. Hoffmann, Neuer deutscher Jugendfreund, 1876, S. 379.


Pfingstregen.

5 Pfingstregen, grosser Segen. - Wunderlich, 39.


Pfitzpfennig.

* Ein geitziger Pfitzpfennig. (S. Kargefilz, Nachtr.) - Dietrich, 163.


Pflanze.

14 Malle Planten, sä de Düwel, do seg he de Krüüz up 'n Karkhof. - Schröder, 934.


Pflanzen.

8 Wer vieles pflanzt und es nicht hütet, dem wird die Mühe schlecht vergütet.

It.: Chi assai pone e non custode, assai tribola e poco gode. (Giani, 453.)


Pflaster.

*32 Er greifft ins Pflaster wie ein friesischer Hengst. - Theatr. Diabolorum, 373a.

Vom Hoffärtigen.

*33 Lej 'n og ej Pfloster uf. - Larisch, 19.

D. h. Thue ihm etwas Gutes, dass er nicht grollt.


Pflaume.

19 Dat geiht so ne, Plumen öäten, un kein Geld göäwen. - Schlingmann, 1140.


Pflegen.

4 Man muss sie pflegen wie Heuschrecken und Raupen.

Lat.: Non magis parcemus, quam lupis. (Aristoph.) (Philippi, II, 39.)


[Spaltenumbruch]

967 Ich habe mit Pferden zu thun, wie ein Bojar, sagte der Schinder, als man ihn nach seinem Stande fragte. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.

968 Je älter ein Pferd, desto runder, behäbiger.

Was wol nur unter gewissen Verhältnissen zutreffen dürfte.

969 Jedes Pferd wehrt sich die Mücken weg mit seinem eigenen Schwanz.P. Heyse.

970 Man kauft kein Pferd, man sehe ihm denn in das Maul, noch einen Topf, man probire denn seinen Klang.

971 Mein Pferd ist müde, sagte Klaus, es ist zu Fuss in die Stadt kommen.

972 Niemand sein pferd wol hefften thut, wo nicht ist henck vnd halffter gut.Loci comm., 92.

Lat.: Firmiter ad dubium scit nemo ligare caballum.

973 Nimmst du dem Pferd den Sattel nicht vom Rücken, so kannst du seine Wunden nicht erblicken.Schuller, 47.

974 Pferd und Kuh zackern (spannen) schlecht zusammen.Frommel II, 13.

975 Pferd und Schwein sind beide gute Waar, haben aber ungleich Haar.

Böhm.: Strefuje se svinĕ s konĕm, jenom srst' trochu jiná. (Čelakovský, 99.)

976 Pferde, Hunde, Vögel und Bedientenschwarm machen den reichsten Besitzer arm.

It.: Cavalli, cani, uccelli e servitori, ruinano i Signori. (Giani, 1490.)

977 Sein blindes Pferd gegen ein lahmes vertauschen.

Engl.: To change for the worse.

Frz.: Changer son cheval borgne contre un aveugle.

It.: Cambiare un abito nuovo per un vecchio.

Schwed.: Byta bort sin enögda häst mot en blind. (Marin, 6.)

978 So lange das Pferd nicht eingespannt, sind seine Unarten nicht bekannt. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau.

979 Wenn das Pferd die Aehren abgebissen hat, mistet es auf die Stoppeln.

980 Wenn das Pferd satt ist, so tanzt es.Jähns, I.

981 Wenn das Pferd satt ist, so trauert es.

Bei Tunnicius (13): Wan dat pert sat is, so truret dat. (Dormit equus, multo plenus dum gramine venter.)

982 Wenn ein Pferd seine Kräfte kennte, es liesse sich von keinem Knaben leiten (mishandeln).

„Ein Volk unter einem Tyrannen nannte Scaliger ein gezäumtes Pferd, welches seine Stärke nicht kennt.“ (Harssdörffer, 1414.)

983 Wenn jedes Pferd vor einer Hure stolperte, so würde man lieber zu Fuss gehen als reiten.Wirth, I, 418.

984 Wer auf dem Pferde sitzt, geräth auch zuweilen unter dasselbe.

Böhm.: Kdo bývá na koni, bývá i pod konĕm. (Rybička, 238.)

985 Wer eigen Pferd reiten will, muss eigen Hafer füttern.

986 Wer ein gutes Pferd hat und schönes Weib, der hat mehr Sorg' als Zeitvertreib.

It.: Chi ha buon cavallo e bella moglie, non istà mai senza doglie. (Giani, 338.)

987 Wer kein junges Pferd besitzt, muss ein altes füttern.

988 Wer sein Pferd durch einen Anwalt versorgt, verdient, dass er in Person zu Fuss gehe.Harssdörffer, 736.

989 Wer sein Pferd will gut beschlagen han, muss zur rechten Schmiede gahn.

Wer Hülfe braucht, wende sich jedesmal an den rechten Helfer. Um zu sagen: Der ist mein Schützer, auf den kann ich mich verlassen. Die Polen hatten die Redensart: Pan Broniec. (Kijew, 8.) D. h.: der Herr Beschützer, Vertheidiger, Retter.

990 Wer vielfach sich abgibt mit Pferd und Gewehr, hat täglich mit Todfeinden den nächsten Verkehr.Jähns, I.

991 Wer vom Pferde gefallen ist, muss keinen Esel reiten.Merx, 69.


[Spaltenumbruch]

992 Wer zu Pferde über eine Brücke reiset, hat den Tod vor Augen.

Span.: A los ojos tiene la muerte, quien a cavallo passa la puente. (Zeiller.)

993 Wo das Pferd nicht einkehrt, verzehrt der Reiter wenig.Storch, Freiknecht, II, 265.

994 Wo nur das Pferd sein mag, sagte jener, und ritt darauf.

*995 Auf dem Pferde des heiligen Franciscus reisen.

D. h. zu Fuss, wie die armen Franciscanermönche im Gegensatz zu den reichen Benedictinern, die zu Pferde reisten.

It.: Andare sul cavallo di San Francesco. (Giani, 1804.)

*996 Dazu sollen mich keine zehn Pferde ziehen.

*997 Diese Pferde sehen aus wie ein paar Heftnadeln. (Wien.) – Grandjean, Unterhaltungen, II, 66.

*998 Er sitzt auf dem Pferde wie die Klammer auf der Leine.

*999 Er steigt aufs Pferd und vergisst Gott; er steigt vom Pferde und vergisst das Pferd.Merx, 196.

*1000 Es ist ein Pferd, das wie ein Füllen wiehert.

*1001 Heut wollen wir einmal ein Pferd laufen lassen.Jähns, I, 238.

Einmal ausgelassen sein.

*1002 Wie's kippehuser Pärd. (S. Gehen 340.)


Pferdeapfel.

*2 Er helt seine Pferdäpffel für Pomeranzen und Bisamknöpffe.Herberger, Ib, 343.

*3 Seine Pferdeäpfel müssen immer Pommeranzen seyn.Herberger, II, 354.


Pferdedoctor.

2 Nömt sik en Perdokter Veterinär, so markt man vum Dokter nix, ok nix vum Per.Plattdütscher Husfründ, III, 20.


Pferdefuss.

*3 Der Pferdefuss schaut heraus.

Hinter dem freundlichen, Vertrauen erweckenden Aeussern verbirgt sich Falschheit und Gefahr.


Pferdehandel.

4 Im Pferdehandel niemand trau, nicht deinem Freund, nicht deiner Frau.


Pfifferling.

10 Mit einem Pfifferling in der Hand schlägt man keinen Nagel in die Wand.Neue Freie Presse, 4592.

*11 Ja, Pfifferlinge!Herberger, II, 19.

Abweisende Antwort.


Pfifficus.

*3 Er is ein Pfiffikus, er is nit hinne wie vorne.Zeller, Vetter aus der Palz, 256.


Pfiffig.

*6 Er ist so pfiffig wie der Spion von Aalen.F. Hoffmann, Neuer deutscher Jugendfreund, 1876, S. 379.


Pfingstregen.

5 Pfingstregen, grosser Segen.Wunderlich, 39.


Pfitzpfennig.

* Ein geitziger Pfitzpfennig. (S. Kargefilz, Nachtr.) – Dietrich, 163.


Pflanze.

14 Malle Planten, sä de Düwel, do sêg he de Krüüz up 'n Karkhof.Schröder, 934.


Pflanzen.

8 Wer vieles pflanzt und es nicht hütet, dem wird die Mühe schlecht vergütet.

It.: Chi assai pone e non custode, assai tribola e poco gode. (Giani, 453.)


Pflaster.

*32 Er greifft ins Pflaster wie ein friesischer Hengst.Theatr. Diabolorum, 373a.

Vom Hoffärtigen.

*33 Lej 'n og ej Pfloster uf.Larisch, 19.

D. h. Thue ihm etwas Gutes, dass er nicht grollt.


Pflaume.

19 Dat geiht so ne, Plumen öäten, un kein Geld göäwen.Schlingmann, 1140.


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4 Man muss sie pflegen wie Heuschrecken und Raupen.

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[[828]/0840] 967 Ich habe mit Pferden zu thun, wie ein Bojar, sagte der Schinder, als man ihn nach seinem Stande fragte. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592. 968 Je älter ein Pferd, desto runder, behäbiger. Was wol nur unter gewissen Verhältnissen zutreffen dürfte. 969 Jedes Pferd wehrt sich die Mücken weg mit seinem eigenen Schwanz. – P. Heyse. 970 Man kauft kein Pferd, man sehe ihm denn in das Maul, noch einen Topf, man probire denn seinen Klang. 971 Mein Pferd ist müde, sagte Klaus, es ist zu Fuss in die Stadt kommen. 972 Niemand sein pferd wol hefften thut, wo nicht ist henck vnd halffter gut. – Loci comm., 92. Lat.: Firmiter ad dubium scit nemo ligare caballum. 973 Nimmst du dem Pferd den Sattel nicht vom Rücken, so kannst du seine Wunden nicht erblicken. – Schuller, 47. 974 Pferd und Kuh zackern (spannen) schlecht zusammen. – Frommel II, 13. 975 Pferd und Schwein sind beide gute Waar, haben aber ungleich Haar. Böhm.: Strefuje se svinĕ s konĕm, jenom srst' trochu jiná. (Čelakovský, 99.) 976 Pferde, Hunde, Vögel und Bedientenschwarm machen den reichsten Besitzer arm. It.: Cavalli, cani, uccelli e servitori, ruinano i Signori. (Giani, 1490.) 977 Sein blindes Pferd gegen ein lahmes vertauschen. Engl.: To change for the worse. Frz.: Changer son cheval borgne contre un aveugle. It.: Cambiare un abito nuovo per un vecchio. Schwed.: Byta bort sin enögda häst mot en blind. (Marin, 6.) 978 So lange das Pferd nicht eingespannt, sind seine Unarten nicht bekannt. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau. 979 Wenn das Pferd die Aehren abgebissen hat, mistet es auf die Stoppeln. 980 Wenn das Pferd satt ist, so tanzt es. – Jähns, I. 981 Wenn das Pferd satt ist, so trauert es. Bei Tunnicius (13): Wan dat pert sat is, so truret dat. (Dormit equus, multo plenus dum gramine venter.) 982 Wenn ein Pferd seine Kräfte kennte, es liesse sich von keinem Knaben leiten (mishandeln). „Ein Volk unter einem Tyrannen nannte Scaliger ein gezäumtes Pferd, welches seine Stärke nicht kennt.“ (Harssdörffer, 1414.) 983 Wenn jedes Pferd vor einer Hure stolperte, so würde man lieber zu Fuss gehen als reiten. – Wirth, I, 418. 984 Wer auf dem Pferde sitzt, geräth auch zuweilen unter dasselbe. Böhm.: Kdo bývá na koni, bývá i pod konĕm. (Rybička, 238.) 985 Wer eigen Pferd reiten will, muss eigen Hafer füttern. 986 Wer ein gutes Pferd hat und schönes Weib, der hat mehr Sorg' als Zeitvertreib. It.: Chi ha buon cavallo e bella moglie, non istà mai senza doglie. (Giani, 338.) 987 Wer kein junges Pferd besitzt, muss ein altes füttern. 988 Wer sein Pferd durch einen Anwalt versorgt, verdient, dass er in Person zu Fuss gehe. – Harssdörffer, 736. 989 Wer sein Pferd will gut beschlagen han, muss zur rechten Schmiede gahn. Wer Hülfe braucht, wende sich jedesmal an den rechten Helfer. Um zu sagen: Der ist mein Schützer, auf den kann ich mich verlassen. Die Polen hatten die Redensart: Pan Broniec. (Kijew, 8.) D. h.: der Herr Beschützer, Vertheidiger, Retter. 990 Wer vielfach sich abgibt mit Pferd und Gewehr, hat täglich mit Todfeinden den nächsten Verkehr. – Jähns, I. 991 Wer vom Pferde gefallen ist, muss keinen Esel reiten. – Merx, 69. 992 Wer zu Pferde über eine Brücke reiset, hat den Tod vor Augen. Span.: A los ojos tiene la muerte, quien a cavallo passa la puente. (Zeiller.) 993 Wo das Pferd nicht einkehrt, verzehrt der Reiter wenig. – Storch, Freiknecht, II, 265. 994 Wo nur das Pferd sein mag, sagte jener, und ritt darauf. *995 Auf dem Pferde des heiligen Franciscus reisen. D. h. zu Fuss, wie die armen Franciscanermönche im Gegensatz zu den reichen Benedictinern, die zu Pferde reisten. It.: Andare sul cavallo di San Francesco. (Giani, 1804.) *996 Dazu sollen mich keine zehn Pferde ziehen. *997 Diese Pferde sehen aus wie ein paar Heftnadeln. (Wien.) – Grandjean, Unterhaltungen, II, 66. *998 Er sitzt auf dem Pferde wie die Klammer auf der Leine. *999 Er steigt aufs Pferd und vergisst Gott; er steigt vom Pferde und vergisst das Pferd. – Merx, 196. *1000 Es ist ein Pferd, das wie ein Füllen wiehert. *1001 Heut wollen wir einmal ein Pferd laufen lassen. – Jähns, I, 238. Einmal ausgelassen sein. *1002 Wie's kippehuser Pärd. (S. Gehen 340.) Pferdeapfel. *2 Er helt seine Pferdäpffel für Pomeranzen und Bisamknöpffe. – Herberger, Ib, 343. *3 Seine Pferdeäpfel müssen immer Pommeranzen seyn. – Herberger, II, 354. Pferdedoctor. 2 Nömt sik en Perdokter Veterinär, so markt man vum Dokter nix, ok nix vum Per. – Plattdütscher Husfründ, III, 20. Pferdefuss. *3 Der Pferdefuss schaut heraus. Hinter dem freundlichen, Vertrauen erweckenden Aeussern verbirgt sich Falschheit und Gefahr. Pferdehandel. 4 Im Pferdehandel niemand trau, nicht deinem Freund, nicht deiner Frau. Pfifferling. 10 Mit einem Pfifferling in der Hand schlägt man keinen Nagel in die Wand. – Neue Freie Presse, 4592. *11 Ja, Pfifferlinge! – Herberger, II, 19. Abweisende Antwort. Pfifficus. *3 Er is ein Pfiffikus, er is nit hinne wie vorne. – Zeller, Vetter aus der Palz, 256. Pfiffig. *6 Er ist so pfiffig wie der Spion von Aalen. – F. Hoffmann, Neuer deutscher Jugendfreund, 1876, S. 379. Pfingstregen. 5 Pfingstregen, grosser Segen. – Wunderlich, 39. Pfitzpfennig. * Ein geitziger Pfitzpfennig. (S. Kargefilz, Nachtr.) – Dietrich, 163. Pflanze. 14 Malle Planten, sä de Düwel, do sêg he de Krüüz up 'n Karkhof. – Schröder, 934. Pflanzen. 8 Wer vieles pflanzt und es nicht hütet, dem wird die Mühe schlecht vergütet. It.: Chi assai pone e non custode, assai tribola e poco gode. (Giani, 453.) Pflaster. *32 Er greifft ins Pflaster wie ein friesischer Hengst. – Theatr. Diabolorum, 373a. Vom Hoffärtigen. *33 Lej 'n og ej Pfloster uf. – Larisch, 19. D. h. Thue ihm etwas Gutes, dass er nicht grollt. Pflaume. 19 Dat geiht so ne, Plumen öäten, un kein Geld göäwen. – Schlingmann, 1140. Pflegen. 4 Man muss sie pflegen wie Heuschrecken und Raupen. Lat.: Non magis parcemus, quam lupis. (Aristoph.) (Philippi, II, 39.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [828]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/840>, abgerufen am 23.11.2024.