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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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1774 Auf en fremde Hund schlägt alles nei. - (Neresheim.)

1775 Besser den Hund selber verzehren, als sich von ihm fressen lassen.

1776 Böser Hund ist besser krank als gesund.

Span.: Hijo malo, mas vale doliente que sano. (Cahier, 3463.)

1777 Dät is en schlecht Hunt, de biet Ös licht un nich dorvan fret. - Engelien, 215.

1778 Dem Hund viel Knochen, gibt im Fell viel Pochen. - Glaubrecht, Heidehaus, 60.

1779 Dem Hunde ist schlecht das Bett zu machen.

Bei Tunnicius (1284): Dem hunde is quat dat bedde maken. (Maximus est sudor dromadi consternere lectum.)

1780 Den zottigen Hunden und den faulen Leuten wird g'schwind warm. (Wien.)

1781 Der bissige Hund zeigt seine Zähne nicht. - Merx, 288.

1782 Der geschlagene Hund flieht, auch wenn er nur den Schatten eines Stockes sieht.

It.: Cane battuto teme l' ombra del bastone. (Giani, 276.)

1783 Der Hünd chappt1 a Beigel2 beim Bäcker; der Bäcker bleibt a Bäcker ün der Hund bleibt a Hünd.

1) Hascht.

2) Eine Art Brezel. - Das Unrecht, das man dem Reichen thut, macht ihn nicht immer arm.

1784 Der Hund, der einmal vom Leder gefressen, ist schwer davon zu entwöhnen. - Zinkgref, IV, 187.

1785 Der Hund gehört an die Ketten.

1786 Der Hund hat den Wetzstein getragen. - Egerbote, 1877.

Wenn jemand unter einem nichtigen Verwände in einem Hause Fuss zu fassen sucht, um etwas ganz anderes zu erreichen.

1787 Der Hund ist ein treuer Gefährte; man darf aber doch den Knittel nicht vergessen. - Sanders, 69.

1788 Der Hund ist rauh, drum friert er nicht; der Bauer reich, drum klagt er nicht.

1789 Der Hund ist wenig werth, der sich an jedes Pfeifen kehrt.

1790 Der Hund kommt, wenn man ihn ruft, ein lieber Gast kommt ungerufen. - Bertram, 75.

1791 Der Hund riecht nicht mehr an die Wand, an der er sich einmal die Nase verbrannt.

Holl.: Een hont en riekt niet aen de kant, daer hij de neus heeft eens gebrant. (Cats, 295.)

1792 Der Hund, so mit dem Schwanze wedelt, liebt seinen Herrn.

1793 Der Hund soll dem Herrn, die Katze der Frau dienen (gefallen).

1794 Der Hund, welcher naschen (stehlen) will, versteht es, wenn man nach dem Stock greift.

1795 Der Hund wird vom Laufen, der Narr von fremden Sorgen alt. - Schuller, 37.

1796 Der junge Hund spielt immer, wenn der alte will.

1797 Die Hunde beissen sich untereinander, wenn aber ein Wolf kommt, sind sie einig.

1798 Die Hunde haben den Jäger gefressen.

"Wenn einer der Vnkosten halben, so auff die Jaghunde gehen, in Armut kompt." (Theatr. Diabolorum, 266a.)

1799 Die Hunde laufen vorm Walde nie, vor dem Stocke laufen sie. - Schuller, 37.

1800 Die Hunde sind nicht Schuld am Sterben der Pferde.

1801 Ein alter Hund und hungriger Floh beissen scharf.

1802 Ein beissender (bissiger) Hund ist schlimm, noch schlimmer ein zankendes Weib. - Bertram, 63.

1803 Ein fauler Hund hat kein Absteigequartier. - Merx, 34.

1804 Ein gebissener Hund hat zum Wiederbeissen Grund.

1805 Ein Hund bellt nicht lange.

[Spaltenumbruch] 1806 Ein Hund, der Hasenblut frisst, sehr gut zum Hasenjagen ist.

1807 Ein Hund hat kein Ehrgefühl.

1808 Ein Hund ohne Schweif, eine Kuh ohne Hörner und ein kleiner Mann mit Klinge sind drei hoffärtige Dinge.

1809 Ein Hund und ein Hase thun selten gut beisammen. (Rheinpfalz.)

1810 Einem neidigen Hund schlägt die Suppen nicht zu. - Gansler, II.

1811 Einen Hund ohne Halsband kann jeder schlagen und treten.

1812 Eingesperrte Hunde suchen herauszukommen oder heulen zum Erbarmen.

1813 Es beisst kein fremder Hund einen einheimischen.

1814 Es mocht ein hunt wol smecken, das die fladen gut weren. - Hofmann, 38, 155.

1815 Es sind drey böser Hunde: Ingratitudinem, Superbiam et Invidiam; welchen diese drey Hunde beissen, der ist sehr übel gebissen. - Luther, Colloq.; Monatsbl., VII, 15.

1816 Gegen böse Hunde gehören böse Stöcke.

Bei Tunnicius (1067): Tegen bose hunde horen quade stocke. (Saeva canum rabies duro cohibenda bacillo.)

1817 He is nett as 'n Hund, de ut de Kett kummt. - Kern, 678.

Von wildem, ungestümem Benehmen.

1818 Hinaus mit dem Hund aus der Stube.

Um zu sagen: Fort mit den trüben Gedanken.

1819 Hinter dem Hunde heisst es: du Hund; vor dem Hunde heisst es: Herr Hund.

1820 Hund mit der Wurst to de Dör utgeit, Sneider 't Weif mit de Ellstock sleit. - Kern, 370.

Ein paar Zeilen eines Tanzliedes, die sprichwörtlich geworden sind.

1821 Hund und Grobian und venediger Edelmann lassen die Thüre offen stahn.

It.: Ne can ne villan, ne gentiluomo venezian. (Giani, 1383.)

1822 Hunde sind nicht gut zu schicken, denn sie fressen oft die Botschaft.

Besonders wenn man sie nach Wurst und andern Fleischwaaren sendet.

1823 Hunde und Huren wollen immer haben und kosten viel zu unterhalten. - Wirth, I, 213.

1824 Hunde und Wirthe schmeicheln nicht umsonst.

It.: Carezza di cani e inviti d' osti, non puo fare che non ti costi. (Giani, 285.)

1825 In ein hunt gehört hunt essen. - Hofmann, 28, 22.

1826 Ist der Hund oft geprügelt schon, so darfst ihn nur mit dem Stocke drohn. - Wenzig, 78.

1827 Ist schlimm der Hund, misgönnt er fremdem Mund und selbst dem eignen Schlund. - Wenzig, 80.

1828 Ja, an alte Hund. (Schwaben.)

1829 Je mehr Hunde und Windspiel im Felde, je lustiger ist die Jagd. - Harssdörffer, 2632.

1830 Jedem was sein, dem Hund das Bein. - Wenzig, 77.

1831 Junge Hunde riechen anders als Säuen.

Lat.: Aliter catuli longe olent, aliter sues. (Plautus.)

1832 Lauernde Hunde beissen zuerst.

Bei Tunnicius (631): Lupende hunde byten ersten. (Crebrius obmordet tacitus latrante molossus.)

1833 Ma bringt ehnda aus an todten Hund an Schass (Schuss, Wind) als aus dem a Wort. (Niederösterr.)

1834 Mach dich mit keinem Hund gemein, wenn du nicht willst gebissen sein.

1835 Magere Hunde leiden am meisten von den Fliegen.

1836 Man bind't die Hunde nicht mit Bratwürsten an. - Auerbach, Neues Leben, III, 32.

1837 Man gibt einem bösen Hunde lieber zwei Stück Brot als einem guten eins. (Rheinpfalz.)

[Spaltenumbruch]

1774 Auf en fremde Hund schlägt alles nei. – (Neresheim.)

1775 Besser den Hund selber verzehren, als sich von ihm fressen lassen.

1776 Böser Hund ist besser krank als gesund.

Span.: Hijo malo, mas vale doliente que sano. (Cahier, 3463.)

1777 Dät is en schlecht Hunt, de biet Ös licht un nich dorvan fret.Engelien, 215.

1778 Dem Hund viel Knochen, gibt im Fell viel Pochen.Glaubrecht, Heidehaus, 60.

1779 Dem Hunde ist schlecht das Bett zu machen.

Bei Tunnicius (1284): Dem hunde is quât dat bedde maken. (Maximus est sudor dromadi consternere lectum.)

1780 Den zottigen Hunden und den faulen Leuten wird g'schwind warm. (Wien.)

1781 Der bissige Hund zeigt seine Zähne nicht.Merx, 288.

1782 Der geschlagene Hund flieht, auch wenn er nur den Schatten eines Stockes sieht.

It.: Cane battuto teme l' ombra del bastone. (Giani, 276.)

1783 Der Hünd chappt1 a Beigel2 beim Bäcker; der Bäcker bleibt a Bäcker ün der Hund bleibt a Hünd.

1) Hascht.

2) Eine Art Brezel. – Das Unrecht, das man dem Reichen thut, macht ihn nicht immer arm.

1784 Der Hund, der einmal vom Leder gefressen, ist schwer davon zu entwöhnen.Zinkgref, IV, 187.

1785 Der Hund gehört an die Ketten.

1786 Der Hund hat den Wetzstein getragen.Egerbote, 1877.

Wenn jemand unter einem nichtigen Verwände in einem Hause Fuss zu fassen sucht, um etwas ganz anderes zu erreichen.

1787 Der Hund ist ein treuer Gefährte; man darf aber doch den Knittel nicht vergessen.Sanders, 69.

1788 Der Hund ist rauh, drum friert er nicht; der Bauer reich, drum klagt er nicht.

1789 Der Hund ist wenig werth, der sich an jedes Pfeifen kehrt.

1790 Der Hund kommt, wenn man ihn ruft, ein lieber Gast kommt ungerufen.Bertram, 75.

1791 Der Hund riecht nicht mehr an die Wand, an der er sich einmal die Nase verbrannt.

Holl.: Een hont en riekt niet aen de kant, daer hij de neus heeft eens gebrant. (Cats, 295.)

1792 Der Hund, so mit dem Schwanze wedelt, liebt seinen Herrn.

1793 Der Hund soll dem Herrn, die Katze der Frau dienen (gefallen).

1794 Der Hund, welcher naschen (stehlen) will, versteht es, wenn man nach dem Stock greift.

1795 Der Hund wird vom Laufen, der Narr von fremden Sorgen alt.Schuller, 37.

1796 Der junge Hund spielt immer, wenn der alte will.

1797 Die Hunde beissen sich untereinander, wenn aber ein Wolf kommt, sind sie einig.

1798 Die Hunde haben den Jäger gefressen.

„Wenn einer der Vnkosten halben, so auff die Jaghunde gehen, in Armut kompt.“ (Theatr. Diabolorum, 266a.)

1799 Die Hunde laufen vorm Walde nie, vor dem Stocke laufen sie.Schuller, 37.

1800 Die Hunde sind nicht Schuld am Sterben der Pferde.

1801 Ein alter Hund und hungriger Floh beissen scharf.

1802 Ein beissender (bissiger) Hund ist schlimm, noch schlimmer ein zankendes Weib.Bertram, 63.

1803 Ein fauler Hund hat kein Absteigequartier.Merx, 34.

1804 Ein gebissener Hund hat zum Wiederbeissen Grund.

1805 Ein Hund bellt nicht lange.

[Spaltenumbruch] 1806 Ein Hund, der Hasenblut frisst, sehr gut zum Hasenjagen ist.

1807 Ein Hund hat kein Ehrgefühl.

1808 Ein Hund ohne Schweif, eine Kuh ohne Hörner und ein kleiner Mann mit Klinge sind drei hoffärtige Dinge.

1809 Ein Hund und ein Hase thun selten gut beisammen. (Rheinpfalz.)

1810 Einem neidigen Hund schlägt die Suppen nicht zu.Gansler, II.

1811 Einen Hund ohne Halsband kann jeder schlagen und treten.

1812 Eingesperrte Hunde suchen herauszukommen oder heulen zum Erbarmen.

1813 Es beisst kein fremder Hund einen einheimischen.

1814 Es mocht ein hunt wol smecken, das die fladen gut weren.Hofmann, 38, 155.

1815 Es sind drey böser Hunde: Ingratitudinem, Superbiam et Invidiam; welchen diese drey Hunde beissen, der ist sehr übel gebissen.Luther, Colloq.; Monatsbl., VII, 15.

1816 Gegen böse Hunde gehören böse Stöcke.

Bei Tunnicius (1067): Tegen bose hunde horen quade stocke. (Saeva canum rabies duro cohibenda bacillo.)

1817 He is nett as 'n Hund, de ut de Kett kummt.Kern, 678.

Von wildem, ungestümem Benehmen.

1818 Hinaus mit dem Hund aus der Stube.

Um zu sagen: Fort mit den trüben Gedanken.

1819 Hinter dem Hunde heisst es: du Hund; vor dem Hunde heisst es: Herr Hund.

1820 Hund mit der Wurst to de Dör utgeit, Snîder 't Wîf mit de Ellstock sleit.Kern, 370.

Ein paar Zeilen eines Tanzliedes, die sprichwörtlich geworden sind.

1821 Hund und Grobian und venediger Edelmann lassen die Thüre offen stahn.

It.: Nè can nè villan, nè gentiluomo venezian. (Giani, 1383.)

1822 Hunde sind nicht gut zu schicken, denn sie fressen oft die Botschaft.

Besonders wenn man sie nach Wurst und andern Fleischwaaren sendet.

1823 Hunde und Huren wollen immer haben und kosten viel zu unterhalten.Wirth, I, 213.

1824 Hunde und Wirthe schmeicheln nicht umsonst.

It.: Carezza di cani e inviti d' osti, non può fare che non ti costi. (Giani, 285.)

1825 In ein hunt gehört hunt essen.Hofmann, 28, 22.

1826 Ist der Hund oft geprügelt schon, so darfst ihn nur mit dem Stocke drohn.Wenzig, 78.

1827 Ist schlimm der Hund, misgönnt er fremdem Mund und selbst dem eignen Schlund.Wenzig, 80.

1828 Ja, an alte Hund. (Schwaben.)

1829 Je mehr Hunde und Windspiel im Felde, je lustiger ist die Jagd.Harssdörffer, 2632.

1830 Jedem was sein, dem Hund das Bein.Wenzig, 77.

1831 Junge Hunde riechen anders als Säuen.

Lat.: Aliter catuli longe olent, aliter sues. (Plautus.)

1832 Lauernde Hunde beissen zuerst.

Bei Tunnicius (631): Lupende hunde byten êrsten. (Crebrius obmordet tacitus latrante molossus.)

1833 Ma bringt ehnda aus an todten Hund an Schass (Schuss, Wind) als aus dem a Wort. (Niederösterr.)

1834 Mach dich mit keinem Hund gemein, wenn du nicht willst gebissen sein.

1835 Magere Hunde leiden am meisten von den Fliegen.

1836 Man bind't die Hunde nicht mit Bratwürsten an.Auerbach, Neues Leben, III, 32.

1837 Man gibt einem bösen Hunde lieber zwei Stück Brot als einem guten eins. (Rheinpfalz.)

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[[727]/0739] 1774 Auf en fremde Hund schlägt alles nei. – (Neresheim.) 1775 Besser den Hund selber verzehren, als sich von ihm fressen lassen. 1776 Böser Hund ist besser krank als gesund. Span.: Hijo malo, mas vale doliente que sano. (Cahier, 3463.) 1777 Dät is en schlecht Hunt, de biet Ös licht un nich dorvan fret. – Engelien, 215. 1778 Dem Hund viel Knochen, gibt im Fell viel Pochen. – Glaubrecht, Heidehaus, 60. 1779 Dem Hunde ist schlecht das Bett zu machen. Bei Tunnicius (1284): Dem hunde is quât dat bedde maken. (Maximus est sudor dromadi consternere lectum.) 1780 Den zottigen Hunden und den faulen Leuten wird g'schwind warm. (Wien.) 1781 Der bissige Hund zeigt seine Zähne nicht. – Merx, 288. 1782 Der geschlagene Hund flieht, auch wenn er nur den Schatten eines Stockes sieht. It.: Cane battuto teme l' ombra del bastone. (Giani, 276.) 1783 Der Hünd chappt1 a Beigel2 beim Bäcker; der Bäcker bleibt a Bäcker ün der Hund bleibt a Hünd. 1) Hascht. 2) Eine Art Brezel. – Das Unrecht, das man dem Reichen thut, macht ihn nicht immer arm. 1784 Der Hund, der einmal vom Leder gefressen, ist schwer davon zu entwöhnen. – Zinkgref, IV, 187. 1785 Der Hund gehört an die Ketten. 1786 Der Hund hat den Wetzstein getragen. – Egerbote, 1877. Wenn jemand unter einem nichtigen Verwände in einem Hause Fuss zu fassen sucht, um etwas ganz anderes zu erreichen. 1787 Der Hund ist ein treuer Gefährte; man darf aber doch den Knittel nicht vergessen. – Sanders, 69. 1788 Der Hund ist rauh, drum friert er nicht; der Bauer reich, drum klagt er nicht. 1789 Der Hund ist wenig werth, der sich an jedes Pfeifen kehrt. 1790 Der Hund kommt, wenn man ihn ruft, ein lieber Gast kommt ungerufen. – Bertram, 75. 1791 Der Hund riecht nicht mehr an die Wand, an der er sich einmal die Nase verbrannt. Holl.: Een hont en riekt niet aen de kant, daer hij de neus heeft eens gebrant. (Cats, 295.) 1792 Der Hund, so mit dem Schwanze wedelt, liebt seinen Herrn. 1793 Der Hund soll dem Herrn, die Katze der Frau dienen (gefallen). 1794 Der Hund, welcher naschen (stehlen) will, versteht es, wenn man nach dem Stock greift. 1795 Der Hund wird vom Laufen, der Narr von fremden Sorgen alt. – Schuller, 37. 1796 Der junge Hund spielt immer, wenn der alte will. 1797 Die Hunde beissen sich untereinander, wenn aber ein Wolf kommt, sind sie einig. 1798 Die Hunde haben den Jäger gefressen. „Wenn einer der Vnkosten halben, so auff die Jaghunde gehen, in Armut kompt.“ (Theatr. Diabolorum, 266a.) 1799 Die Hunde laufen vorm Walde nie, vor dem Stocke laufen sie. – Schuller, 37. 1800 Die Hunde sind nicht Schuld am Sterben der Pferde. 1801 Ein alter Hund und hungriger Floh beissen scharf. 1802 Ein beissender (bissiger) Hund ist schlimm, noch schlimmer ein zankendes Weib. – Bertram, 63. 1803 Ein fauler Hund hat kein Absteigequartier. – Merx, 34. 1804 Ein gebissener Hund hat zum Wiederbeissen Grund. 1805 Ein Hund bellt nicht lange. 1806 Ein Hund, der Hasenblut frisst, sehr gut zum Hasenjagen ist. 1807 Ein Hund hat kein Ehrgefühl. 1808 Ein Hund ohne Schweif, eine Kuh ohne Hörner und ein kleiner Mann mit Klinge sind drei hoffärtige Dinge. 1809 Ein Hund und ein Hase thun selten gut beisammen. (Rheinpfalz.) 1810 Einem neidigen Hund schlägt die Suppen nicht zu. – Gansler, II. 1811 Einen Hund ohne Halsband kann jeder schlagen und treten. 1812 Eingesperrte Hunde suchen herauszukommen oder heulen zum Erbarmen. 1813 Es beisst kein fremder Hund einen einheimischen. 1814 Es mocht ein hunt wol smecken, das die fladen gut weren. – Hofmann, 38, 155. 1815 Es sind drey böser Hunde: Ingratitudinem, Superbiam et Invidiam; welchen diese drey Hunde beissen, der ist sehr übel gebissen. – Luther, Colloq.; Monatsbl., VII, 15. 1816 Gegen böse Hunde gehören böse Stöcke. Bei Tunnicius (1067): Tegen bose hunde horen quade stocke. (Saeva canum rabies duro cohibenda bacillo.) 1817 He is nett as 'n Hund, de ut de Kett kummt. – Kern, 678. Von wildem, ungestümem Benehmen. 1818 Hinaus mit dem Hund aus der Stube. Um zu sagen: Fort mit den trüben Gedanken. 1819 Hinter dem Hunde heisst es: du Hund; vor dem Hunde heisst es: Herr Hund. 1820 Hund mit der Wurst to de Dör utgeit, Snîder 't Wîf mit de Ellstock sleit. – Kern, 370. Ein paar Zeilen eines Tanzliedes, die sprichwörtlich geworden sind. 1821 Hund und Grobian und venediger Edelmann lassen die Thüre offen stahn. It.: Nè can nè villan, nè gentiluomo venezian. (Giani, 1383.) 1822 Hunde sind nicht gut zu schicken, denn sie fressen oft die Botschaft. Besonders wenn man sie nach Wurst und andern Fleischwaaren sendet. 1823 Hunde und Huren wollen immer haben und kosten viel zu unterhalten. – Wirth, I, 213. 1824 Hunde und Wirthe schmeicheln nicht umsonst. It.: Carezza di cani e inviti d' osti, non può fare che non ti costi. (Giani, 285.) 1825 In ein hunt gehört hunt essen. – Hofmann, 28, 22. 1826 Ist der Hund oft geprügelt schon, so darfst ihn nur mit dem Stocke drohn. – Wenzig, 78. 1827 Ist schlimm der Hund, misgönnt er fremdem Mund und selbst dem eignen Schlund. – Wenzig, 80. 1828 Ja, an alte Hund. (Schwaben.) 1829 Je mehr Hunde und Windspiel im Felde, je lustiger ist die Jagd. – Harssdörffer, 2632. 1830 Jedem was sein, dem Hund das Bein. – Wenzig, 77. 1831 Junge Hunde riechen anders als Säuen. Lat.: Aliter catuli longe olent, aliter sues. (Plautus.) 1832 Lauernde Hunde beissen zuerst. Bei Tunnicius (631): Lupende hunde byten êrsten. (Crebrius obmordet tacitus latrante molossus.) 1833 Ma bringt ehnda aus an todten Hund an Schass (Schuss, Wind) als aus dem a Wort. (Niederösterr.) 1834 Mach dich mit keinem Hund gemein, wenn du nicht willst gebissen sein. 1835 Magere Hunde leiden am meisten von den Fliegen. 1836 Man bind't die Hunde nicht mit Bratwürsten an. – Auerbach, Neues Leben, III, 32. 1837 Man gibt einem bösen Hunde lieber zwei Stück Brot als einem guten eins. (Rheinpfalz.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [727]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/739>, abgerufen am 22.11.2024.