Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Heiligenkram. * Den ganzen Heiligenkram auftischen. Holl.: Al de Santen-kraam. (Harrebomee, II, 266b.) Heimat. *8 In seiner Heimat Macaroni essen. In stiller Zurückgezogenheit glücklich und in Freuden leben. It.: Stare in suo paese e mangiare maccheroni. (Giani, 1876.) Heimatsland. Heimatsland, Himmelspfand. - Ueber Land und Meer, 1862, S. 275a. Heimchen. *2 Er ist ein Hemickenfänger. Er sitzt gern einsam und still auf der Lauer. Heimlich. 6 Was du willt heimlich halten gar, das sag' Narren und Kindern nicht. - Schaltjahr, III, 448. Heimzünden. * Eim heimzünde. (Ulm.) D. i. heimleuchten. Heinz. 9 Wil nicht Heintze, so muss Cuntze. - Pauli, Postilla, I, 58b. "Als das Sprichwort lautet." Lat.: Si non vult Nicolaus, debet Conradus. Heirath. 34 Ist die Heyrat richtig, die Wahl wird schon folgen. - Schuppius, Tract. Hat sich der Candidat verpflichtet, die Pfarrerswitwe zu heirathen, so wird ihm die Pfarre nicht entgehen. *35 Das heisst, auff die Heyrath gehen. Heirathen. 92 Beim Heirathen ist viel zu bedenken: die guten Frauen sterben zu bald, die bösen leben zu lang, die armen sind schwer zu ernähren, die reichen sind unerträglich stolz, der schönen ist übel zu hüten, und am Ende muss man seine Freyheit derjenigen opffern, die nicht einmal dafür dankt. - Harssdörffer, 1183. 93 Du werst doch nit wollen heirathen aus Liebhaberei, bemerkte Itzig seinem Sohn, als dieser ihm gesagt, er habe Rebecka lieb. 94 Heirat, schmuck dich nahent zusammen; zu pett sollt du dich wenig schammen. - Zingerle, Zwei Hexenprocesse. 95 Heirath den Pfannstiel, hast nicht weit ins Loch. (Rott-Thal.) 96 Heirathen gehört zu den wichtigsten Thaten. - Devisenbuch, 79. 97 Heirathen hebt den Dienst auf. - Horn, Spinnstube, 1859, S. 29. In Bezug auf das Gesinde. 98 Heirathen ist die erste Dummheit, die man begeht, wenn man vernünftig geworden ist. 99 Heirathen und Schlittschuhfahren muss geschwind gehen. (Rott-Thal.) 100 Ich heirathe in die Fern', dann bin ich die Tochter eines grossen Herrn. Böhm.: Vdej me, matko, daleko, at' se chlubim vysokym rodem. (Celakovsky, 107.) 101 Ihn heirathen, sagte der Doctor zur Witwe, als sie ihn fragte, was sie mit ihrem Buchhalter machen solle, mit dem sie sich den ganzen Tag herumzanken müsse und den sie doch im Geschäft brauche. 102 Nahe heirat und ferne herrendienst sind die besten. - Zimmerische Chronik, IV. 103 Wer heyrathet, soll eine nehmen ehrlichen Geschlechts; jung, damit sie ihm dienen kann; schön, damit sie ihm gefalle; fromm, damit er sie nicht hüten darf; reich, damit er sich ansehnlich ernehren kann. - Wirth, I, 228. 104 Wer heirathet wegen der Mitgift, mit der Ehe oft Gift trifft. It.: Chi si ammoglia per arricchire, spegne la sua sete con acqua salsa. (Giani, 1010.) 105 Wer heirathen will, sehe auf die Nachbarn. - Sanders, 98. [Spaltenumbruch] 106 Zum Heirathen gehören Zwei. Wenn die eine Person zwar Neigung hat, aber bei der andern fehlt sie, so kommt die Verbindung nicht zu Stande. Jüd.-deutsch: Der Schiddech (Heirathspartie) in auf ein Seit tummid (immer) farteg (fertig). *107 A hot g'heirath. (Böhm.-Friedland.) So sagt man beim Kegelspiel, wenn der König zuerst, und von ihm geschlagen, ein zweiter Kegel fällt. *108 Die heirathen aufs Inleut Hausboden. - Wurth, 161. Man weiss nicht, worauf und wohin. *109 Du kannst me heirathe, wenn de Geld hast. *110 Eher heirathet der Wolf ein Schaf. Lat.: Prius ovem lupus ducat uxorem. (Erasm., 366.) Heirathsantrag. Einen Heirathsantrag und eine Prise Taback soll man nicht ausschlagen. Jüd.-deutsch: A Schiddech (Heirathspartie) ün a Schmeck Tabek thur (darf) män nit ausschlugen. Heirathsgedanken. * Er hat Heirathsgedanken. Holl.: Hij zet zijne zinnen op het minnen. (Harrebomee, II, 503b.) Heirathsgut. * Er hat sein ganz Heirathgutel an Zaun'n aufbrunzt. (Rott-Thal.) Heiss. *25 Das ist mir zu heiss geschmiedet. - Schuppius, Tractätlein. Heissen. 21 Heisse was, so bist du was. 22 Wie heissen Sie, fragte der Advocat, als er geschrieben hatte: Der mir nach Namen, Stand und Wohnort wohl bekannte. *23 Da heisst es: Hund, friss oder stirb. - Dietrich, II, 222. *24 Heissen vnd lassen ist eins Handwergs. Heiterkeit. 2 Ungetrübte Heiterkeit hält nicht Stand zu jeder Zeit. It.: Nell' allegrezza non si trova fermezza. (Giani, 44.) Held. 30 Der Held frisst keine Käskörbe. - Schaltjahr, III, 530. 31 Der Helden Kinder sind und werden gemeiniglich Landschäden. - Mathesy, Syrach, 374a. 32 Der ist ein Held und edler Mann, der sich selber überwinden kann. Lat.: Fortitudo in fortunam, non in homines. (Sailer, Sprüche, 120, 88.) 33 Der ist ein rechter Held, der in Leid und Freud den Kopf (Muth) behält. Lat.: Scopulus in undis (esto). (Sailer, Sprüche, 94, 18.) 34 Ein held, der hat eins löwen mut, kein gwalt den vnterworffnen thut. - Loci comm., 51. Lat.: Parcere subiectis, seit nobilis ira leonis. 35 Helden tödten ihre Feinde, schöne Leute ihre Freunde. - Wirth, I, 209. 36 Keiner gebe sich für einen Helden aus, dessen Haut noch ganz ist. - Arpagaus, 409. 37 Wer ein Held ist, der hat Pulver genug, und wer's nicht ist, den macht alles Pulver der Welt nicht dazu. (Montenegro.) - Unsere Zeit, XI. Jahrg., S. 770. Heldenleute. Helden-Leut macht die Tugend, nicht die Geburt. - Lehmann, 138, 38. Heldenstück. * Das war kein Heldenstück, Octavio. Worte Wallenstein's in Schiller's Wallenstein (A. 3, Sc. 9). Helfen. 158 Das hat geholfen, als wenn man Wasser auf eine Gans giesst. Altfries.: Dit heed holpen, üs wan em Weeter üp en Guus stört. (Hansen, 2.) 159 Dem ist wohl geholfen, dem der König wil helffen. - Pauli, Schimpff, LVb. 160 Es hilft koa bi-in und koa been. (Böhmerwald.) Kein Bitten und kein Beten. 161 Es hilft nichts und batt nichts. (Kamnitz.)
[Spaltenumbruch]
Heiligenkram. * Den ganzen Heiligenkram auftischen. Holl.: Al de Santen-kraam. (Harrebomée, II, 266b.) Heimat. *8 In seiner Heimat Macaroni essen. In stiller Zurückgezogenheit glücklich und in Freuden leben. It.: Stare in suo paese e mangiare maccheroni. (Giani, 1876.) Heimatsland. Heimatsland, Himmelspfand. – Ueber Land und Meer, 1862, S. 275a. Heimchen. *2 Er ist ein Hemickenfänger. Er sitzt gern einsam und still auf der Lauer. Heimlich. 6 Was du willt heimlich halten gar, das sag' Narren und Kindern nicht. – Schaltjahr, III, 448. Heimzünden. * Eim heimzünde. (Ulm.) D. i. heimleuchten. Heinz. 9 Wil nicht Heintze, so muss Cuntze. – Pauli, Postilla, I, 58b. „Als das Sprichwort lautet.“ Lat.: Si non vult Nicolaus, debet Conradus. Heirath. 34 Ist die Heyrat richtig, die Wahl wird schon folgen. – Schuppius, Tract. Hat sich der Candidat verpflichtet, die Pfarrerswitwe zu heirathen, so wird ihm die Pfarre nicht entgehen. *35 Das heisst, auff die Heyrath gehen. Heirathen. 92 Beim Heirathen ist viel zu bedenken: die guten Frauen sterben zu bald, die bösen leben zu lang, die armen sind schwer zu ernähren, die reichen sind unerträglich stolz, der schönen ist übel zu hüten, und am Ende muss man seine Freyheit derjenigen opffern, die nicht einmal dafür dankt. – Harssdörffer, 1183. 93 Du werst doch nit wollen heirathen aus Liebhaberei, bemerkte Itzig seinem Sohn, als dieser ihm gesagt, er habe Rebecka lieb. 94 Heirat, schmuck dich nahent zusammen; zu pett sollt du dich wenig schammen. – Zingerle, Zwei Hexenprocesse. 95 Heirath den Pfannstiel, hast nicht weit ins Loch. (Rott-Thal.) 96 Heirathen gehört zu den wichtigsten Thaten. – Devisenbuch, 79. 97 Heirathen hebt den Dienst auf. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 29. In Bezug auf das Gesinde. 98 Heirathen ist die erste Dummheit, die man begeht, wenn man vernünftig geworden ist. 99 Heirathen und Schlittschuhfahren muss geschwind gehen. (Rott-Thal.) 100 Ich heirathe in die Fern', dann bin ich die Tochter eines grossen Herrn. Böhm.: Vdej mĕ, matko, daleko, at' se chlubím vysokým rodem. (Čelakovský, 107.) 101 Ihn heirathen, sagte der Doctor zur Witwe, als sie ihn fragte, was sie mit ihrem Buchhalter machen solle, mit dem sie sich den ganzen Tag herumzanken müsse und den sie doch im Geschäft brauche. 102 Nahe heirat und ferne herrendienst sind die besten. – Zimmerische Chronik, IV. 103 Wer heyrathet, soll eine nehmen ehrlichen Geschlechts; jung, damit sie ihm dienen kann; schön, damit sie ihm gefalle; fromm, damit er sie nicht hüten darf; reich, damit er sich ansehnlich ernehren kann. – Wirth, I, 228. 104 Wer heirathet wegen der Mitgift, mit der Ehe oft Gift trifft. It.: Chi si ammoglia per arricchire, spegne la sua sete con acqua salsa. (Giani, 1010.) 105 Wer heirathen will, sehe auf die Nachbarn. – Sanders, 98. [Spaltenumbruch] 106 Zum Heirathen gehören Zwei. Wenn die eine Person zwar Neigung hat, aber bei der andern fehlt sie, so kommt die Verbindung nicht zu Stande. Jüd.-deutsch: Der Schiddech (Heirathspartie) in auf ein Seit tummid (immer) farteg (fertig). *107 A hôt g'heirath. (Böhm.-Friedland.) So sagt man beim Kegelspiel, wenn der König zuerst, und von ihm geschlagen, ein zweiter Kegel fällt. *108 Die heirathen aufs Inleut Hausboden. – Wurth, 161. Man weiss nicht, worauf und wohin. *109 Du kannst me heirathe, wenn de Geld hast. *110 Eher heirathet der Wolf ein Schaf. Lat.: Prius ovem lupus ducat uxorem. (Erasm., 366.) Heirathsantrag. Einen Heirathsantrag und eine Prise Taback soll man nicht ausschlagen. Jüd.-deutsch: A Schiddech (Heirathspartie) ün a Schmeck Tabek thur (darf) män nit ausschlugen. Heirathsgedanken. * Er hat Heirathsgedanken. Holl.: Hij zet zijne zinnen op het minnen. (Harrebomée, II, 503b.) Heirathsgut. * Er hat sein ganz Heirathgutel an Zaun'n aufbrunzt. (Rott-Thal.) Heiss. *25 Das ist mir zu heiss geschmiedet. – Schuppius, Tractätlein. Heissen. 21 Heisse was, so bist du was. 22 Wie heissen Sie, fragte der Advocat, als er geschrieben hatte: Der mir nach Namen, Stand und Wohnort wohl bekannte. *23 Da heisst es: Hund, friss oder stirb. – Dietrich, II, 222. *24 Heissen vnd lassen ist eins Handwergs. Heiterkeit. 2 Ungetrübte Heiterkeit hält nicht Stand zu jeder Zeit. It.: Nell' allegrezza non si trova fermezza. (Giani, 44.) Held. 30 Der Held frisst keine Käskörbe. – Schaltjahr, III, 530. 31 Der Helden Kinder sind und werden gemeiniglich Landschäden. – Mathesy, Syrach, 374a. 32 Der ist ein Held und edler Mann, der sich selber überwinden kann. Lat.: Fortitudo in fortunam, non in homines. (Sailer, Sprüche, 120, 88.) 33 Der ist ein rechter Held, der in Leid und Freud den Kopf (Muth) behält. Lat.: Scopulus in undis (esto). (Sailer, Sprüche, 94, 18.) 34 Ein held, der hat eins löwen mut, kein gwalt den vnterworffnen thut. – Loci comm., 51. Lat.: Parcere subiectis, seit nobilis ira leonis. 35 Helden tödten ihre Feinde, schöne Leute ihre Freunde. – Wirth, I, 209. 36 Keiner gebe sich für einen Helden aus, dessen Haut noch ganz ist. – Arpagaus, 409. 37 Wer ein Held ist, der hat Pulver genug, und wer's nicht ist, den macht alles Pulver der Welt nicht dazu. (Montenegro.) – Unsere Zeit, XI. Jahrg., S. 770. Heldenleute. Helden-Leut macht die Tugend, nicht die Geburt. – Lehmann, 138, 38. Heldenstück. * Das war kein Heldenstück, Octavio. Worte Wallenstein's in Schiller's Wallenstein (A. 3, Sc. 9). Helfen. 158 Das hat geholfen, als wenn man Wasser auf eine Gans giesst. Altfries.: Dit heed holpen, üs wan em Weeter üp en Guus stört. (Hansen, 2.) 159 Dem ist wohl geholfen, dem der König wil helffen. – Pauli, Schimpff, LVb. 160 Es hilft koa bi-in und koa béen. (Böhmerwald.) Kein Bitten und kein Beten. 161 Es hilft nichts und batt nichts. (Kamnitz.)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0723" n="[711]"/> <cb n="1421"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heiligenkram.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Den ganzen Heiligenkram auftischen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Al de Santen-kraam. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 266<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heimat.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 In seiner Heimat Macaroni essen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In stiller Zurückgezogenheit glücklich und in Freuden leben.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Stare in suo paese e mangiare maccheroni. (<hi rendition="#i">Giani, 1876.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heimatsland.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Heimatsland, Himmelspfand.</hi> – <hi rendition="#i">Ueber Land und Meer, 1862, S. 275<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heimchen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er ist ein Hemickenfänger.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Er sitzt gern einsam und still auf der Lauer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heimlich.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Was du willt heimlich halten gar, das sag' Narren und Kindern nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 448.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heimzünden.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Eim heimzünde.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">D. i. heimleuchten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heinz.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Wil nicht Heintze, so muss Cuntze.</hi> – <hi rendition="#i">Pauli, Postilla, I, 58<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Als das Sprichwort lautet.“</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Si non vult Nicolaus, debet Conradus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heirath.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Ist die Heyrat richtig, die Wahl wird schon folgen.</hi> – <hi rendition="#i">Schuppius, Tract.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Hat sich der Candidat verpflichtet, die Pfarrerswitwe zu heirathen, so wird ihm die Pfarre nicht entgehen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*35 Das heisst, auff die Heyrath gehen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heirathen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Beim Heirathen ist viel zu bedenken: die guten Frauen sterben zu bald, die bösen leben zu lang, die armen sind schwer zu ernähren, die reichen sind unerträglich stolz, der schönen ist übel zu hüten, und am Ende muss man seine Freyheit derjenigen opffern, die nicht einmal dafür dankt.</hi> – <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1183.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">93 Du werst doch nit wollen heirathen aus Liebhaberei, bemerkte Itzig seinem Sohn, als dieser ihm gesagt, er habe Rebecka lieb.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">94 Heirat, schmuck dich nahent zusammen; zu pett sollt du dich wenig schammen.</hi> – <hi rendition="#i">Zingerle, Zwei Hexenprocesse.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">95 Heirath den Pfannstiel, hast nicht weit ins Loch.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">96 Heirathen gehört zu den wichtigsten Thaten.</hi> – <hi rendition="#i">Devisenbuch, 79.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Heirathen hebt den Dienst auf.</hi> – <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1859, S. 29.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Bezug auf das Gesinde.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Heirathen ist die erste Dummheit, die man begeht, wenn man vernünftig geworden ist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Heirathen und Schlittschuhfahren muss geschwind gehen.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">100 Ich heirathe in die Fern', dann bin ich die Tochter eines grossen Herrn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Vdej mĕ, matko, daleko, at' se chlubím vysokým rodem. (<hi rendition="#i">Čelakovský, 107.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">101 Ihn heirathen, sagte der Doctor zur Witwe, als sie ihn fragte, was sie mit ihrem Buchhalter machen solle, mit dem sie sich den ganzen Tag herumzanken müsse und den sie doch im Geschäft brauche.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Nahe heirat und ferne herrendienst sind die besten.</hi> – <hi rendition="#i">Zimmerische Chronik, IV.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">103 Wer heyrathet, soll eine nehmen ehrlichen Geschlechts; jung, damit sie ihm dienen kann; schön, damit sie ihm gefalle; fromm, damit er sie nicht hüten darf; reich, damit er sich ansehnlich ernehren kann.</hi> – <hi rendition="#i">Wirth, I, 228.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">104 Wer heirathet wegen der Mitgift, mit der Ehe oft Gift trifft.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi si ammoglia per arricchire, spegne la sua sete con acqua salsa. (<hi rendition="#i">Giani, 1010.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">105 Wer heirathen will, sehe auf die Nachbarn.</hi> – <hi rendition="#i">Sanders, 98.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1422"/> 106 Zum Heirathen gehören Zwei.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wenn die eine Person zwar Neigung hat, aber bei der andern fehlt sie, so kommt die Verbindung nicht zu Stande.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Jüd.-deutsch</hi>: Der Schiddech (Heirathspartie) in auf ein Seit tummid (immer) farteg (fertig).</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*107 A hôt g'heirath.</hi> (<hi rendition="#i">Böhm.-Friedland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">So sagt man beim Kegelspiel, wenn der König zuerst, und von ihm geschlagen, ein zweiter Kegel fällt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*108 Die heirathen aufs Inleut Hausboden.</hi> – <hi rendition="#i">Wurth, 161.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Man weiss nicht, worauf und wohin.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*109 Du kannst me heirathe, wenn de Geld hast.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*110 Eher heirathet der Wolf ein Schaf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Prius ovem lupus ducat uxorem. (<hi rendition="#i">Erasm., 366.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heirathsantrag.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Einen Heirathsantrag und eine Prise Taback soll man nicht ausschlagen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Jüd.-deutsch</hi>: A Schiddech (Heirathspartie) ün a Schmeck Tabek thur (darf) män nit ausschlugen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heirathsgedanken.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er hat Heirathsgedanken.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zet zijne zinnen op het minnen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 503<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heirathsgut.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat sein ganz Heirathgutel an Zaun'n aufbrunzt.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heiss.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 Das ist mir zu heiss geschmiedet.</hi> – <hi rendition="#i">Schuppius, Tractätlein.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heissen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Heisse was, so bist du was.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Wie heissen Sie, fragte der Advocat, als er geschrieben hatte: Der mir nach Namen, Stand und Wohnort wohl bekannte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Da heisst es: Hund, friss oder stirb.</hi> – <hi rendition="#i">Dietrich, II, 222.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*24 Heissen vnd lassen ist eins Handwergs.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heiterkeit.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ungetrübte Heiterkeit hält nicht Stand zu jeder Zeit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Nell' allegrezza non si trova fermezza. (<hi rendition="#i">Giani, 44.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Held.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Der Held frisst keine Käskörbe.</hi> – <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 530.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Der Helden Kinder sind und werden gemeiniglich Landschäden.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, Syrach, 374<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Der ist ein Held und edler Mann, der sich selber überwinden kann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fortitudo in fortunam, non in homines. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 120, 88.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Der ist ein rechter Held, der in Leid und Freud den Kopf (Muth) behält.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Scopulus in undis (esto). (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 94, 18.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Ein held, der hat eins löwen mut, kein gwalt den vnterworffnen thut.</hi> – <hi rendition="#i">Loci comm., 51.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Parcere subiectis, seit nobilis ira leonis.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Helden tödten ihre Feinde, schöne Leute ihre Freunde.</hi> – <hi rendition="#i">Wirth, I, 209.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Keiner gebe sich für einen Helden aus, dessen Haut noch ganz ist.</hi> – <hi rendition="#i">Arpagaus, 409.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Wer ein Held ist, der hat Pulver genug, und wer's nicht ist, den macht alles Pulver der Welt nicht dazu.</hi> (<hi rendition="#i">Montenegro.</hi>) – <hi rendition="#i">Unsere Zeit, XI. Jahrg., S. 770.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heldenleute.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Helden-Leut macht die Tugend, nicht die Geburt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 138, 38.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Heldenstück.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das war kein Heldenstück, Octavio.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Worte Wallenstein's in <hi rendition="#i">Schiller's Wallenstein (A. 3, Sc. 9).</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Helfen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">158 Das hat geholfen, als wenn man Wasser auf eine Gans giesst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Altfries.</hi>: Dit heed holpen, üs wan em Weeter üp en Guus stört. (<hi rendition="#i">Hansen, 2.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">159 Dem ist wohl geholfen, dem der König wil helffen.</hi> – <hi rendition="#i">Pauli, Schimpff, LV<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">160 Es hilft koa bi-in und koa béen.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmerwald.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Kein Bitten und kein Beten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">161 Es hilft nichts und batt nichts.</hi> (<hi rendition="#i">Kamnitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[711]/0723]
Heiligenkram.
* Den ganzen Heiligenkram auftischen.
Holl.: Al de Santen-kraam. (Harrebomée, II, 266b.)
Heimat.
*8 In seiner Heimat Macaroni essen.
In stiller Zurückgezogenheit glücklich und in Freuden leben.
It.: Stare in suo paese e mangiare maccheroni. (Giani, 1876.)
Heimatsland.
Heimatsland, Himmelspfand. – Ueber Land und Meer, 1862, S. 275a.
Heimchen.
*2 Er ist ein Hemickenfänger.
Er sitzt gern einsam und still auf der Lauer.
Heimlich.
6 Was du willt heimlich halten gar, das sag' Narren und Kindern nicht. – Schaltjahr, III, 448.
Heimzünden.
* Eim heimzünde. (Ulm.)
D. i. heimleuchten.
Heinz.
9 Wil nicht Heintze, so muss Cuntze. – Pauli, Postilla, I, 58b.
„Als das Sprichwort lautet.“
Lat.: Si non vult Nicolaus, debet Conradus.
Heirath.
34 Ist die Heyrat richtig, die Wahl wird schon folgen. – Schuppius, Tract.
Hat sich der Candidat verpflichtet, die Pfarrerswitwe zu heirathen, so wird ihm die Pfarre nicht entgehen.
*35 Das heisst, auff die Heyrath gehen.
Heirathen.
92 Beim Heirathen ist viel zu bedenken: die guten Frauen sterben zu bald, die bösen leben zu lang, die armen sind schwer zu ernähren, die reichen sind unerträglich stolz, der schönen ist übel zu hüten, und am Ende muss man seine Freyheit derjenigen opffern, die nicht einmal dafür dankt. – Harssdörffer, 1183.
93 Du werst doch nit wollen heirathen aus Liebhaberei, bemerkte Itzig seinem Sohn, als dieser ihm gesagt, er habe Rebecka lieb.
94 Heirat, schmuck dich nahent zusammen; zu pett sollt du dich wenig schammen. – Zingerle, Zwei Hexenprocesse.
95 Heirath den Pfannstiel, hast nicht weit ins Loch. (Rott-Thal.)
96 Heirathen gehört zu den wichtigsten Thaten. – Devisenbuch, 79.
97 Heirathen hebt den Dienst auf. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 29.
In Bezug auf das Gesinde.
98 Heirathen ist die erste Dummheit, die man begeht, wenn man vernünftig geworden ist.
99 Heirathen und Schlittschuhfahren muss geschwind gehen. (Rott-Thal.)
100 Ich heirathe in die Fern', dann bin ich die Tochter eines grossen Herrn.
Böhm.: Vdej mĕ, matko, daleko, at' se chlubím vysokým rodem. (Čelakovský, 107.)
101 Ihn heirathen, sagte der Doctor zur Witwe, als sie ihn fragte, was sie mit ihrem Buchhalter machen solle, mit dem sie sich den ganzen Tag herumzanken müsse und den sie doch im Geschäft brauche.
102 Nahe heirat und ferne herrendienst sind die besten. – Zimmerische Chronik, IV.
103 Wer heyrathet, soll eine nehmen ehrlichen Geschlechts; jung, damit sie ihm dienen kann; schön, damit sie ihm gefalle; fromm, damit er sie nicht hüten darf; reich, damit er sich ansehnlich ernehren kann. – Wirth, I, 228.
104 Wer heirathet wegen der Mitgift, mit der Ehe oft Gift trifft.
It.: Chi si ammoglia per arricchire, spegne la sua sete con acqua salsa. (Giani, 1010.)
105 Wer heirathen will, sehe auf die Nachbarn. – Sanders, 98.
106 Zum Heirathen gehören Zwei.
Wenn die eine Person zwar Neigung hat, aber bei der andern fehlt sie, so kommt die Verbindung nicht zu Stande.
Jüd.-deutsch: Der Schiddech (Heirathspartie) in auf ein Seit tummid (immer) farteg (fertig).
*107 A hôt g'heirath. (Böhm.-Friedland.)
So sagt man beim Kegelspiel, wenn der König zuerst, und von ihm geschlagen, ein zweiter Kegel fällt.
*108 Die heirathen aufs Inleut Hausboden. – Wurth, 161.
Man weiss nicht, worauf und wohin.
*109 Du kannst me heirathe, wenn de Geld hast.
*110 Eher heirathet der Wolf ein Schaf.
Lat.: Prius ovem lupus ducat uxorem. (Erasm., 366.)
Heirathsantrag.
Einen Heirathsantrag und eine Prise Taback soll man nicht ausschlagen.
Jüd.-deutsch: A Schiddech (Heirathspartie) ün a Schmeck Tabek thur (darf) män nit ausschlugen.
Heirathsgedanken.
* Er hat Heirathsgedanken.
Holl.: Hij zet zijne zinnen op het minnen. (Harrebomée, II, 503b.)
Heirathsgut.
* Er hat sein ganz Heirathgutel an Zaun'n aufbrunzt. (Rott-Thal.)
Heiss.
*25 Das ist mir zu heiss geschmiedet. – Schuppius, Tractätlein.
Heissen.
21 Heisse was, so bist du was.
22 Wie heissen Sie, fragte der Advocat, als er geschrieben hatte: Der mir nach Namen, Stand und Wohnort wohl bekannte.
*23 Da heisst es: Hund, friss oder stirb. – Dietrich, II, 222.
*24 Heissen vnd lassen ist eins Handwergs.
Heiterkeit.
2 Ungetrübte Heiterkeit hält nicht Stand zu jeder Zeit.
It.: Nell' allegrezza non si trova fermezza. (Giani, 44.)
Held.
30 Der Held frisst keine Käskörbe. – Schaltjahr, III, 530.
31 Der Helden Kinder sind und werden gemeiniglich Landschäden. – Mathesy, Syrach, 374a.
32 Der ist ein Held und edler Mann, der sich selber überwinden kann.
Lat.: Fortitudo in fortunam, non in homines. (Sailer, Sprüche, 120, 88.)
33 Der ist ein rechter Held, der in Leid und Freud den Kopf (Muth) behält.
Lat.: Scopulus in undis (esto). (Sailer, Sprüche, 94, 18.)
34 Ein held, der hat eins löwen mut, kein gwalt den vnterworffnen thut. – Loci comm., 51.
Lat.: Parcere subiectis, seit nobilis ira leonis.
35 Helden tödten ihre Feinde, schöne Leute ihre Freunde. – Wirth, I, 209.
36 Keiner gebe sich für einen Helden aus, dessen Haut noch ganz ist. – Arpagaus, 409.
37 Wer ein Held ist, der hat Pulver genug, und wer's nicht ist, den macht alles Pulver der Welt nicht dazu. (Montenegro.) – Unsere Zeit, XI. Jahrg., S. 770.
Heldenleute.
Helden-Leut macht die Tugend, nicht die Geburt. – Lehmann, 138, 38.
Heldenstück.
* Das war kein Heldenstück, Octavio.
Worte Wallenstein's in Schiller's Wallenstein (A. 3, Sc. 9).
Helfen.
158 Das hat geholfen, als wenn man Wasser auf eine Gans giesst.
Altfries.: Dit heed holpen, üs wan em Weeter üp en Guus stört. (Hansen, 2.)
159 Dem ist wohl geholfen, dem der König wil helffen. – Pauli, Schimpff, LVb.
160 Es hilft koa bi-in und koa béen. (Böhmerwald.)
Kein Bitten und kein Beten.
161 Es hilft nichts und batt nichts. (Kamnitz.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |