Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Günstling. Wer dem Günstling schmeichelt, macht dem Fürsten den Hof. - Allgemeine Modenzeitung, Leipzig 1867, Nr. 24, S. 383. Gurgel. 16 Lieber die Gurgel verbrennt als dem Wirth einen Kreuzer geschenkt. *17 Der will sich nur die Gurgel ausspülen. *18 Pros't Gurgel, es kommt ein Durchmarsch. (Breslau.) Häufig gebraucht beim Ansetzen des Glases. Gurke. 20 Die bittere Gurke erfreut nicht. - Merx, 59. Nur das Gute geht zu Grunde. 21 Ich will lieber in die sauern Gurken beissen, als in Altjungfernkraut, sagte das Mädchen, und nahm einen Lahmen (Tauben, Witwer). 22 Seine Gurken muss man nicht dem Gärtner verkaufen. - Schuller, 33. 23 So lange die Gurken blühen, hat niemand Zeit krank zu sein. (Thüringen.) 24 Saure Gurke ist auch Compot. Dieser sprichwörtlich gewordene Ausspruch hat folgenden Ursprung. Einer der berliner Wirthe, der sich durch feine Speisen und grosse Grobheit auszeichnete, ward von einem Gaste um Compot gebeten, dem er statt dessen saure Gurken brachte. Als dieser sich über den Misgriff aufhielt, erhielt er die obige Antwort. *25 Ich sehe, wie die Gurken hangen. *26 Zur sauern Gurke werden. In andauernd oder vorherrschend ernster, finsterer Stimmung sein. Gurkendill. Von Gurkendill wird kein feister Arsch. Weissstein bei Waldenburg in Schlesien. Gurkenhandel. * Da hört doch aller Gurkenhandel auf! "Wenn erst die Mitglieder der Direction einander Concurrenz machen, dann hört der Gurkenhandel auf." (Leipziger Volkszeitung, 1879, Nr. 67.) Gurre. *6 Sie ist eine Gurre. Eine liederliche Weibsperson. Eigentlich: eine Stute geringer Art, überhaupt ein schlechtes Pferd. Gürtel. *7 Sie besitzt den Gürtel der Venus. Von Frauen, die sich durch Anmuth und Liebenswürdigkeit die Liebe ihrer Männer zu erhalten wissen. Das Sprichwort ist aus der Iliade des Homer entlehnt, wo Juno, um sich bei Jupiter liebenswürdig zu machen, den Gürtel borgte. Lat.: Cestum habent Veneris. (Faselius, 44.) Guschelei. Die Guschelei bringt nischte ei. - Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 68. Guss. 10 Es leit vil am ersten gauss, ob ein glock daraus wert oder ein büchs. - Nas, 29b. Gustav. Gustav, dau kannst nex mache(n), vorig's Jauhr an Soldate, und dös Jauhr a Huarekindle. (Reutlingen.) Güster. Die Güster laicht schon, wir müssen nun Boljacken (Netze) stricken. (Oderbruch.) - Engelien, 222, 156. Gustosache. Gustosache und Ohrfeigen sind verschieden. (Znaim in Mähren.) Gut (Adj.). 311 Dat is guod, dat di de Oars no' fest sit't. - Schlingmann, 1047. 312 Dat sall em wol guod sin, söä' de Köster, un schlog dat Kind 'n Krüz vör 'n Oars. - Schlingmann, 867. 313 Es ist alles gut, der Reiter hat den Hals gebrochen, aber das Pferd ist gesund. 314 Es ist gut, dass es in die kurzen Wintertage trifft, sagte der Feling, als er zu einer Woche Gefängniss verurtheilt war. 315 Es ist gut gegangen, bis auf dies Plätzlein, sagte der Kapuziner von Bremgarten, als er [Spaltenumbruch] im Rausche in die Grube gefallen war. - Junker und Pfaffe, II, 57. 316 Es ist gut, sagte der kleine Mann, dass uns die Grossen nicht in den Sack stecken. Holl.: Het is nog al goed, zei het kleine mannetje, dat de grooten ons niet in den zak steken. (Harrebomee, II, 489a.) 317 Es ist kein gut, wir schlagen denn die Pfaffen all zu todt. - Weltbuch, XLIIIIb. "Ist ein Sprichwort." 318 Es ist keiner so gut, er hat einen Wolfszahn. Holl.: Niemand van zoo goeden stand, of hij heeft een' wolven-tand. (Harrebomee, II, 299b.) 319 Es ist nicht gut, wenn das Thor zu nahe beim Rathhauss stehet. - Mathesius, Postilla, CCLXIIIa. 320 Es ist überall gut, wo man nicht ist. Von ferne gesehen erscheinen alle Verhältnisse, Zustände, Stellungen schöner als sie in Wirklichkeit sind. 321 Es wäre nicht gut, wenn man alles vorher wüsste. 322 Es wird selten gut, was man auff abentewer thut. - Petri, II, 301. 323 Gut ist, der vor Gott gut ist. 324 Gut ist nicht gut, dem mangelt ehr. - Büttner, Comp. P. 5. Lat.: Opes sine honore non sunt opes. 325 Gut ist nicht, was gut; gut ist, was mir gefallen thut. - Schuller, 33. 326 Gut sein geht an, gut bleiben macht den Mann. Böhm.: Dlouho byti dobremu pracne jest. (Celakovsky, 28.) 327 Gut sein und arm geboren, ist besser als viel Flitterstaat des Thoren. Lat.: Honesta egestas pompa, inani pulchrior. (Sailer, Sprüche, 131.) 328 Gut sein will besser werden. Böhm.: Kazdy dobry muze lepsi byti. (Celakovsky, 29.) 329 Gut und billig sind selten beisammen. (Köthen.) 330 Gut und gut sind gern beisammen. Poln.: Dobre s dobrym, a zle samo. (Celakovsky, 28.) 331 Gut zu sein, ist leicht; doch schwer ist's, gut zu werden. - Haug, Epigramme, III, 56. 332 Man kann etwas nicht zu gut machen. Dän.: Man kand ikke for vare sig for vel. (Prov. dan., 188.) 333 Man muss einem zu gut halten, so er nicht weiss, was er nicht gelernt. - Lehmann, 903, 45. 334 Na jaja, 't is schon guod, söä' Voa'r Rusch, dat har 'k ne dacht, dat ick 'n Nachtwandler bin; doa drop 'n sein Fru Nachts bei de Der'n. - Schlingmann, 1203. 335 Vor mir guett, hinder mir falsch; kum' lieber gott, brich ime den hals. - Latendorf, Jahrb., 267. 336 Wenn ich gut bin, heiss' ich Kiesewetter; wenn ich böse bin, heiss' ich Kreuzdonnerwetter. 337 Wem's gut geht, der wallfahrtet zu keinem Heiligen. "In des Glückes Sonnenlicht rauchen die Altäre nicht", d. h. in glücklichen Tagen wird den Göttern kein Weihrauch angezündet. It.: Nella felicita gli altari non fumano. (Giani, 664.) 338 Wer gut spricht, der bezahle. - Chaos, 689. Den Bürgen soll man würgen. 339 Wer gut zu thun sich hat gewöhnt, kommt Böses nicht in Sinn. Böhm.: Zvykej dobremu, tak zle na mysl neprijde. (Celakovsky, 29.) 340 Wer nicht ist gut, gerecht und frumm, darf nicht zu Frankfurt in den Thum. Mit den Worten: vir bonus, justus et utilis, bezeichnet die goldene Bulle die Eigenschaften, welche von dem zu wählenden deutschen Kaiser verlangt wurden. Nach einer alten Chronik waren sie deutsch durch den obigen Spruch ausgedrückt. 341 Wo es einem gut gegangen, dahin trägt er ein Verlangen. - Schulfreund, 85, 33. 342 Zu gut bringt Armuth. 343 Zu gut für diese Welt, sagten die Leute, und schlugen die Vernünftigen (Weisen) todt. - Neue Freie Presse, 4592. *344 Das ist so gut wie baar Geld. Holl.: Het is zoo goed als geld in de kist.
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Günstling. Wer dem Günstling schmeichelt, macht dem Fürsten den Hof. – Allgemeine Modenzeitung, Leipzig 1867, Nr. 24, S. 383. Gurgel. 16 Lieber die Gurgel verbrennt als dem Wirth einen Kreuzer geschenkt. *17 Der will sich nur die Gurgel ausspülen. *18 Pros't Gurgel, es kommt ein Durchmarsch. (Breslau.) Häufig gebraucht beim Ansetzen des Glases. Gurke. 20 Die bittere Gurke erfreut nicht. – Merx, 59. Nur das Gute geht zu Grunde. 21 Ich will lieber in die sauern Gurken beissen, als in Altjungfernkraut, sagte das Mädchen, und nahm einen Lahmen (Tauben, Witwer). 22 Seine Gurken muss man nicht dem Gärtner verkaufen. – Schuller, 33. 23 So lange die Gurken blühen, hat niemand Zeit krank zu sein. (Thüringen.) 24 Saure Gurke ist auch Compot. Dieser sprichwörtlich gewordene Ausspruch hat folgenden Ursprung. Einer der berliner Wirthe, der sich durch feine Speisen und grosse Grobheit auszeichnete, ward von einem Gaste um Compot gebeten, dem er statt dessen saure Gurken brachte. 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(Čelakovský, 29.) 329 Gut und billig sind selten beisammen. (Köthen.) 330 Gut und gut sind gern beisammen. Poln.: Dobre s dobrym, a złe samo. (Čelakovský, 28.) 331 Gut zu sein, ist leicht; doch schwer ist's, gut zu werden. – Haug, Epigramme, III, 56. 332 Man kann etwas nicht zu gut machen. Dän.: Man kand ikke for vare sig for vel. (Prov. dan., 188.) 333 Man muss einem zu gut halten, so er nicht weiss, was er nicht gelernt. – Lehmann, 903, 45. 334 Na jaja, 't is schon guod, söä' Voa'r Rusch, dat har 'k ne dacht, dat ick 'n Nachtwandler bin; doa drop 'n sîn Fru Nachts bî de Dêr'n. – Schlingmann, 1203. 335 Vor mir guett, hinder mir falsch; kum' lieber gott, brich ime den hals. – Latendorf, Jahrb., 267. 336 Wenn ich gut bin, heiss' ich Kiesewetter; wenn ich böse bin, heiss' ich Kreuzdonnerwetter. 337 Wem's gut geht, der wallfahrtet zu keinem Heiligen. „In des Glückes Sonnenlicht rauchen die Altäre nicht“, d. h. in glücklichen Tagen wird den Göttern kein Weihrauch angezündet. It.: Nella felicità gli altari non fumano. (Giani, 664.) 338 Wer gut spricht, der bezahle. – Chaos, 689. Den Bürgen soll man würgen. 339 Wer gut zu thun sich hat gewöhnt, kommt Böses nicht in Sinn. Böhm.: Zvykej dobrému, tak zlé na mysl nepřijde. (Čelakovský, 29.) 340 Wer nicht ist gut, gerecht und frumm, darf nicht zu Frankfurt in den Thum. Mit den Worten: vir bonus, justus et utilis, bezeichnet die goldene Bulle die Eigenschaften, welche von dem zu wählenden deutschen Kaiser verlangt wurden. Nach einer alten Chronik waren sie deutsch durch den obigen Spruch ausgedrückt. 341 Wo es einem gut gegangen, dahin trägt er ein Verlangen. – Schulfreund, 85, 33. 342 Zu gut bringt Armuth. 343 Zu gut für diese Welt, sagten die Leute, und schlugen die Vernünftigen (Weisen) todt. – Neue Freie Presse, 4592. *344 Das ist so gut wie baar Geld. Holl.: Het is zoo goed als geld in de kist.
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Günstling.
Wer dem Günstling schmeichelt, macht dem Fürsten den Hof. – Allgemeine Modenzeitung, Leipzig 1867, Nr. 24, S. 383.
Gurgel.
16 Lieber die Gurgel verbrennt als dem Wirth einen Kreuzer geschenkt.
*17 Der will sich nur die Gurgel ausspülen.
*18 Pros't Gurgel, es kommt ein Durchmarsch. (Breslau.)
Häufig gebraucht beim Ansetzen des Glases.
Gurke.
20 Die bittere Gurke erfreut nicht. – Merx, 59.
Nur das Gute geht zu Grunde.
21 Ich will lieber in die sauern Gurken beissen, als in Altjungfernkraut, sagte das Mädchen, und nahm einen Lahmen (Tauben, Witwer).
22 Seine Gurken muss man nicht dem Gärtner verkaufen. – Schuller, 33.
23 So lange die Gurken blühen, hat niemand Zeit krank zu sein. (Thüringen.)
24 Saure Gurke ist auch Compot.
Dieser sprichwörtlich gewordene Ausspruch hat folgenden Ursprung. Einer der berliner Wirthe, der sich durch feine Speisen und grosse Grobheit auszeichnete, ward von einem Gaste um Compot gebeten, dem er statt dessen saure Gurken brachte. Als dieser sich über den Misgriff aufhielt, erhielt er die obige Antwort.
*25 Ich sehe, wie die Gurken hangen.
*26 Zur sauern Gurke werden.
In andauernd oder vorherrschend ernster, finsterer Stimmung sein.
Gurkendill.
Von Gurkendill wird kein feister Arsch.
Weissstein bei Waldenburg in Schlesien.
Gurkenhandel.
* Da hört doch aller Gurkenhandel auf!
„Wenn erst die Mitglieder der Direction einander Concurrenz machen, dann hört der Gurkenhandel auf.“ (Leipziger Volkszeitung, 1879, Nr. 67.)
Gurre.
*6 Sie ist eine Gurre.
Eine liederliche Weibsperson. Eigentlich: eine Stute geringer Art, überhaupt ein schlechtes Pferd.
Gürtel.
*7 Sie besitzt den Gürtel der Venus.
Von Frauen, die sich durch Anmuth und Liebenswürdigkeit die Liebe ihrer Männer zu erhalten wissen. Das Sprichwort ist aus der Iliade des Homer entlehnt, wo Juno, um sich bei Jupiter liebenswürdig zu machen, den Gürtel borgte.
Lat.: Cestum habent Veneris. (Faselius, 44.)
Guschelei.
Die Guschelei bringt nischte ei. – Schles. Provinzial-Blätter, 1871, S. 68.
Guss.
10 Es leit vil am ersten gûss, ob ein glock daraus wert oder ein büchs. – Nas, 29b.
Gustav.
Gustav, dau kannst nex mache(n), vorig's Jauhr an Soldate, und dös Jauhr a Huarekindle. (Reutlingen.)
Güster.
Die Güster laicht schon, wir müssen nun Boljacken (Netze) stricken. (Oderbruch.) – Engelien, 222, 156.
Gustosache.
Gustosache und Ohrfeigen sind verschieden. (Znaim in Mähren.)
Gut (Adj.).
311 Dat is guod, dat di de Oars no' fest sit't. – Schlingmann, 1047.
312 Dat sall em wol guod sin, söä' de Köster, un schlog dat Kind 'n Krüz vör 'n Oars. – Schlingmann, 867.
313 Es ist alles gut, der Reiter hat den Hals gebrochen, aber das Pferd ist gesund.
314 Es ist gut, dass es in die kurzen Wintertage trifft, sagte der Feling, als er zu einer Woche Gefängniss verurtheilt war.
315 Es ist gut gegangen, bis auf dies Plätzlein, sagte der Kapuziner von Bremgarten, als er
im Rausche in die Grube gefallen war. – Junker und Pfaffe, II, 57.
316 Es ist gut, sagte der kleine Mann, dass uns die Grossen nicht in den Sack stecken.
Holl.: Het is nog al goed, zei het kleine mannetje, dat de grooten ons niet in den zak steken. (Harrebomée, II, 489a.)
317 Es ist kein gut, wir schlagen denn die Pfaffen all zu todt. – Weltbuch, XLIIIIb.
„Ist ein Sprichwort.“
318 Es ist keiner so gut, er hat einen Wolfszahn.
Holl.: Niemand van zoo goeden stand, of hij heeft een' wolven-tand. (Harrebomée, II, 299b.)
319 Es ist nicht gut, wenn das Thor zu nahe beim Rathhauss stehet. – Mathesius, Postilla, CCLXIIIa.
320 Es ist überall gut, wo man nicht ist.
Von ferne gesehen erscheinen alle Verhältnisse, Zustände, Stellungen schöner als sie in Wirklichkeit sind.
321 Es wäre nicht gut, wenn man alles vorher wüsste.
322 Es wird selten gut, was man auff abentewer thut. – Petri, II, 301.
323 Gut ist, der vor Gott gut ist.
324 Gut ist nicht gut, dem mangelt ehr. – Büttner, Comp. P. 5.
Lat.: Opes sine honore non sunt opes.
325 Gut ist nicht, was gut; gut ist, was mir gefallen thut. – Schuller, 33.
326 Gut sein geht an, gut bleiben macht den Mann.
Böhm.: Dlouho býti dobrému pracné jest. (Čelakovský, 28.)
327 Gut sein und arm geboren, ist besser als viel Flitterstaat des Thoren.
Lat.: Honesta egestas pompa, inani pulchrior. (Sailer, Sprüche, 131.)
328 Gut sein will besser werden.
Böhm.: Každý dobrý může lepší býti. (Čelakovský, 29.)
329 Gut und billig sind selten beisammen. (Köthen.)
330 Gut und gut sind gern beisammen.
Poln.: Dobre s dobrym, a złe samo. (Čelakovský, 28.)
331 Gut zu sein, ist leicht; doch schwer ist's, gut zu werden. – Haug, Epigramme, III, 56.
332 Man kann etwas nicht zu gut machen.
Dän.: Man kand ikke for vare sig for vel. (Prov. dan., 188.)
333 Man muss einem zu gut halten, so er nicht weiss, was er nicht gelernt. – Lehmann, 903, 45.
334 Na jaja, 't is schon guod, söä' Voa'r Rusch, dat har 'k ne dacht, dat ick 'n Nachtwandler bin; doa drop 'n sîn Fru Nachts bî de Dêr'n. – Schlingmann, 1203.
335 Vor mir guett, hinder mir falsch; kum' lieber gott, brich ime den hals. – Latendorf, Jahrb., 267.
336 Wenn ich gut bin, heiss' ich Kiesewetter; wenn ich böse bin, heiss' ich Kreuzdonnerwetter.
337 Wem's gut geht, der wallfahrtet zu keinem Heiligen.
„In des Glückes Sonnenlicht rauchen die Altäre nicht“, d. h. in glücklichen Tagen wird den Göttern kein Weihrauch angezündet.
It.: Nella felicità gli altari non fumano. (Giani, 664.)
338 Wer gut spricht, der bezahle. – Chaos, 689.
Den Bürgen soll man würgen.
339 Wer gut zu thun sich hat gewöhnt, kommt Böses nicht in Sinn.
Böhm.: Zvykej dobrému, tak zlé na mysl nepřijde. (Čelakovský, 29.)
340 Wer nicht ist gut, gerecht und frumm, darf nicht zu Frankfurt in den Thum.
Mit den Worten: vir bonus, justus et utilis, bezeichnet die goldene Bulle die Eigenschaften, welche von dem zu wählenden deutschen Kaiser verlangt wurden. Nach einer alten Chronik waren sie deutsch durch den obigen Spruch ausgedrückt.
341 Wo es einem gut gegangen, dahin trägt er ein Verlangen. – Schulfreund, 85, 33.
342 Zu gut bringt Armuth.
343 Zu gut für diese Welt, sagten die Leute, und schlugen die Vernünftigen (Weisen) todt. – Neue Freie Presse, 4592.
*344 Das ist so gut wie baar Geld.
Holl.: Het is zoo goed als geld in de kist.
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