Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 26 Wenn ein alter Greis nimmt ein Mägdlein jung und weiss, so reit er bald auf dem Zelter nach dem Paradeis. - Monatsblätter, VI, 157.


Grenze.

6 Die Grenzen zu verrücken, gehört zu Bubenstücken.

Lat.: Terminos movere nefas est. (Philippi, II, 217.)


Grenzhändel.

Grenzhändel und Thronstreit bringen den Völkern böse Zeit.

It.: Per ragione di stato e di confini, son rovinati ricchi e poverini. (Giani, 1485.)


Grenzort.

Am Grenzort fehlt's nicht an Diebstahl und Mord.

It.: Gente di confini, o ladri, o assassini. (Giani, 762.)


Grenzstein.

2 Alter Grenzstein, alt Recht; neuer Grenzstein, neu Recht.

Böhm.: Meznik stary stare pravo rusi. - Meznik novy nove pravo cini. (Rybicka, 2476-77.)


Gretlein.

3 Gretel im Busch.

Name der Blume, die sonst auch "Jungfer im Grünen" heisst. (Westermann, 263.)

4 Sie ist ein wunderliches Greti. - Gotthelf, Uli der Knecht, 190.


Gribbeln.

#Es gribbelt mir im Magen, als wenn ich ein Brechmittel nehme.

Aus einer Dorfpredigt im Jahre 1736.


Grieche.

4 Aus einem Griechen kann man zehn Juden machen. (Bulg.)

Während bei uns und anderswo in Europa der jüdische Stamm sich durch grössere Gewandtheit und Schlauheit in Geschäften vor seinen christlichen Mitbürgern auszeichnet, ist in Bulgarien und wol überall in der Türkei das Verhältniss ein ganz anderes. Es herrscht dort das obige Sprichwort, und es ist wahr, der Handel ist den Juden von den viel schlaueren Bulgaren beinahe vollständig aus den Händen genommen. (Ausland, 1872, S. 795.)

5 Wer einem Griechen glaubt, ist des Verstandes beraubt.

It.: Chi si fida di Greco, non ha cervello seco. (Giani, 805.)


Griff.

18 Drey griff haben die Päpst, den Leuten das Gelt abzukauffen: die Abläss, Heer- vnd Kriegszüg wider die Türken, vnd grosse vnkosten, so frembder Herren Gesandten allda thun. - Zinkgref, IV, 227.

19 Wenn man erst den Griff los hett, o dann makt sik allens nett.

*20 Der hat's im Griffe, wie die Zigeuner das Stehlen. (Böhmen.)

*21 I hab's im Griff, wie der Metzger den Stich.

Sagt der, welcher etwas gut und ausgezeichnet kann.


Grille.

21 Bei den Grillen schöner Frauen muss man immer heiter schauen.

22 Dat sind Grillen, söä' de Hattersche, doa lag ihr Mann in't Starwen. - Schlingmann, 607.

23 Nichts als Grillen, sagte der Feling zu seinem Vater, der im Sterben lag und nicht essen wollte.

Holl.: Dat zijn verbruide parten, dat je niet eten wilt, zei de mof tegen zijn' vaar, en hij lag op sterven. (Harrebomee, II, 172b.)


Grimmig.

2 Wär' sie grimmig wie ein Löwe und brummig wie ein Bär, hat sie Geld, so bring' sie her.

*3 Grimmig wie ein Zieselbär.

"Wenn er vom Honigbaum kommt her." (Hermes, Sophiens Reise, III, 217.)


Grind.

20 Es gehet über seinen eygenen Grind vnd Kopff auss. - Dietrich, II, 260.

21 Grindt förcht der Laugen. - Nigrinus, 101.

*22 Dir wer i den Grind waschen. (Wien.)

Grind steht für Kopf.


Grindiger.

6 Ein grindiger krauelt den andern sanft. - Schade, Satiren, I, 76, 21.


[Spaltenumbruch]
Grinzel.

De Grinzel (Goldammer) singt: In'n Winter, Bau'r, Bau'r, loat mi in dein Schün. In'n Soamer: Bau'r, Bau'r, fritt, wat ick scheit. - Schlingmann, 555.


Grips.

Das geht über meinen Grips. - C. Mücke, Schuster Müller, Berlin 1848, S. 9.


Grob.

43 Grob zwar, doch nicht schlecht, ist vielen auch nicht recht. - Lausch, 82.

44 Meister Grob erwirbt nicht viel Lob.

45 Was gröber isch as Dreck, das geht vun selber weg. (Rheinpfalz.)

Sagt die Magd beim Auskehren, wenn jemand im Wege steht.

*46 Der ist bauermässig grob. (Schwaben.)

*47 Er ist grob, wie ein nochtner Bauer. - Klix.

*48 Gröber als die Feder eines alten Tauchers. - Grimm, Reineke Fuchs, Berlin 1834, XCIII.

*49 Grob wie ein Wädtbruder. - Gotthelf, Wanderungen, 106.

*50 Grob wie Lauch.

*51 Grob wie Schweinsborsten. - Griesinger, Silhouetten aus Schwaben, Stuttgart 1843, S. 1281.

*52 Grob, wird's bald, die Esel scherzen. (Passau.)

*53 So grob, dass manns greifft. - Aventin, XVIIb.

*54 So grob wie ein saltzburger Holtzhauer. - Trutz Simplex, 247.


Grobian.

11 Ein Grobian, wie er im Buche steht. - Aus dem Leben, Zwickau, 109.


Grobianus.

*5 Den Grobianum declamiren. - Schade, Satiren, I, 163, 329.

*6 In Grobiano studirt haben.


Groppe.

Wer einen Groppen (Kaulquappe) fangt, fangt auch einen Fisch.


Groschen.

59 A schneller Grosch ist besser als a langsamer Sechser. (Schwaben.)

60 A tummediker (immer vorhandener) Groschen ist besser wie an amuledig Rändel (Dukaten). (Jüdisch-deutsch. Warschau.)

Besser wenig und sicher als viel und selten.

61 Gew mi 'n Groschen, söä' de Jong, un denn do't sülvst. - Schlingmann, 741.

*62 Einen Groschen auf die Schwelle legen.

D. h. ihn in einem Wirthshause verzehren.

*63 Er hot nit kein Groschen bei der Neschume1.

1) Seele. - Er ist arm wie eine Kirchenmaus.

*64 Es fehlt ihm nor verzehn (14) Groschen züm halben Gülen (Gulden). (Warschau.)

Der polnische halbe Gulden hat 15 Groschen; wem also 14 fehlen, der hat blutwenig.

*65 Es geschieht alles der Groschen wahng (wegen). (Oberharz.)

*66 Es ist ein schöner Groschen, mit dem man einen Thaler gewinnen kann.

*67 Ich komm' auf meinen Groschen.

D. h. ich thaue auf.

*68 Sich ein paar Groschen machen.

Erwerben, meist mit dem Nebenbegriff; auf unredliche Weise.


Gross.

64 Es wird Keiner gross im Reich ohne Ruthenstreich.

Holl.: Niemand wordt groot, zonder met de roede getuchtigd te worden. (Harrebomee, I, 262a.)

65 Gross genug ist einem jedem Bauern recht.

66 Je grösser, je schlimmer; je älter, je dümmer. - Egerbote, 1875, S. 63.

67 Man soll sich nicht für zu gross halten, man weiss nicht, was noch kommen kann.

Bei Tunnicius (387): Men sal sik nicht to grot holden, men wet nicht, wat noch komen kan. (Quid modo te tollis? nescis quid vespera fundet.)

68 Was gross ist, ist ungeschickt.

[Spaltenumbruch] 26 Wenn ein alter Greis nimmt ein Mägdlein jung und weiss, so reit er bald auf dem Zelter nach dem Paradeis.Monatsblätter, VI, 157.


Grenze.

6 Die Grenzen zu verrücken, gehört zu Bubenstücken.

Lat.: Terminos movere nefas est. (Philippi, II, 217.)


Grenzhändel.

Grenzhändel und Thronstreit bringen den Völkern böse Zeit.

It.: Per ragione di stato e di confini, son rovinati ricchi e poverini. (Giani, 1485.)


Grenzort.

Am Grenzort fehlt's nicht an Diebstahl und Mord.

It.: Gente di confini, o ladri, o assassini. (Giani, 762.)


Grenzstein.

2 Alter Grenzstein, alt Recht; neuer Grenzstein, neu Recht.

Böhm.: Mezník starý staré právo ruší. – Mezník nový nové právo činí. (Rybička, 2476-77.)


Gretlein.

3 Gretel im Busch.

Name der Blume, die sonst auch „Jungfer im Grünen“ heisst. (Westermann, 263.)

4 Sie ist ein wunderliches Greti.Gotthelf, Uli der Knecht, 190.


Gribbeln.

#Es gribbelt mir im Magen, als wenn ich ein Brechmittel nehme.

Aus einer Dorfpredigt im Jahre 1736.


Grieche.

4 Aus einem Griechen kann man zehn Juden machen. (Bulg.)

Während bei uns und anderswo in Europa der jüdische Stamm sich durch grössere Gewandtheit und Schlauheit in Geschäften vor seinen christlichen Mitbürgern auszeichnet, ist in Bulgarien und wol überall in der Türkei das Verhältniss ein ganz anderes. Es herrscht dort das obige Sprichwort, und es ist wahr, der Handel ist den Juden von den viel schlaueren Bulgaren beinahe vollständig aus den Händen genommen. (Ausland, 1872, S. 795.)

5 Wer einem Griechen glaubt, ist des Verstandes beraubt.

It.: Chi si fida di Greco, non ha cervello seco. (Giani, 805.)


Griff.

18 Drey griff haben die Päpst, den Leuten das Gelt abzukauffen: die Abläss, Heer- vnd Kriegszüg wider die Türken, vnd grosse vnkosten, so frembder Herren Gesandten allda thun.Zinkgref, IV, 227.

19 Wenn man erst den Griff los hett, o dann makt sik allens nett.

*20 Der hat's im Griffe, wie die Zigeuner das Stehlen. (Böhmen.)

*21 I hab's im Griff, wie der Metzger den Stich.

Sagt der, welcher etwas gut und ausgezeichnet kann.


Grille.

21 Bei den Grillen schöner Frauen muss man immer heiter schauen.

22 Dat sind Grillen, söä' de Hattersche, doa lag ihr Mann in't Starwen.Schlingmann, 607.

23 Nichts als Grillen, sagte der Feling zu seinem Vater, der im Sterben lag und nicht essen wollte.

Holl.: Dat zijn verbruide parten, dat je niet eten wilt, zei de mof tegen zijn' vaâr, en hij lag op sterven. (Harrebomée, II, 172b.)


Grimmig.

2 Wär' sie grimmig wie ein Löwe und brummig wie ein Bär, hat sie Geld, so bring' sie her.

*3 Grimmig wie ein Zieselbär.

„Wenn er vom Honigbaum kommt her.“ (Hermes, Sophiens Reise, III, 217.)


Grind.

20 Es gehet über seinen eygenen Grind vnd Kopff auss.Dietrich, II, 260.

21 Grindt förcht der Laugen.Nigrinus, 101.

*22 Dir wer i den Grind waschen. (Wien.)

Grind steht für Kopf.


Grindiger.

6 Ein grindiger krauelt den andern sanft.Schade, Satiren, I, 76, 21.


[Spaltenumbruch]
Grinzel.

De Grinzel (Goldammer) singt: In'n Winter, Bû'r, Bû'r, loat mi in dîn Schün. In'n Soamer: Bû'r, Bû'r, fritt, wat ick schît.Schlingmann, 555.


Grips.

Das geht über meinen Grips.C. Mücke, Schuster Müller, Berlin 1848, S. 9.


Grob.

43 Grob zwar, doch nicht schlecht, ist vielen auch nicht recht.Lausch, 82.

44 Meister Grob erwirbt nicht viel Lob.

45 Was gröber isch as Dreck, das geht vun selber weg. (Rheinpfalz.)

Sagt die Magd beim Auskehren, wenn jemand im Wege steht.

*46 Der ist bauermässig grob. (Schwaben.)

*47 Er ist grob, wie ein nochtner Bauer.Klix.

*48 Gröber als die Feder eines alten Tauchers.Grimm, Reineke Fuchs, Berlin 1834, XCIII.

*49 Grob wie ein Wädtbruder.Gotthelf, Wanderungen, 106.

*50 Grob wie Lauch.

*51 Grob wie Schweinsborsten.Griesinger, Silhouetten aus Schwaben, Stuttgart 1843, S. 1281.

*52 Grob, wird's bald, die Esel scherzen. (Passau.)

*53 So grob, dass manns greifft.Aventin, XVIIb.

*54 So grob wie ein saltzburger Holtzhauer.Trutz Simplex, 247.


Grobian.

11 Ein Grobian, wie er im Buche steht.Aus dem Leben, Zwickau, 109.


Grobianus.

*5 Den Grobianum declamiren.Schade, Satiren, I, 163, 329.

*6 In Grobiano studirt haben.


Groppe.

Wer einen Groppen (Kaulquappe) fangt, fangt auch einen Fisch.


Groschen.

59 A schneller Grosch ist besser als a langsamer Sechser. (Schwaben.)

60 A tummediker (immer vorhandener) Groschen ist besser wie an amuledig Rändel (Dukaten). (Jüdisch-deutsch. Warschau.)

Besser wenig und sicher als viel und selten.

61 Gew mi 'n Groschen, söä' de Jong, un denn do't sülvst.Schlingmann, 741.

*62 Einen Groschen auf die Schwelle legen.

D. h. ihn in einem Wirthshause verzehren.

*63 Er hot nit kein Groschen bei der Neschume1.

1) Seele. – Er ist arm wie eine Kirchenmaus.

*64 Es fehlt ihm nor verzehn (14) Groschen züm halben Gülen (Gulden). (Warschau.)

Der polnische halbe Gulden hat 15 Groschen; wem also 14 fehlen, der hat blutwenig.

*65 Es geschieht alles der Groschen wahng (wegen). (Oberharz.)

*66 Es ist ein schöner Groschen, mit dem man einen Thaler gewinnen kann.

*67 Ich komm' auf meinen Groschen.

D. h. ich thaue auf.

*68 Sich ein paar Groschen machen.

Erwerben, meist mit dem Nebenbegriff; auf unredliche Weise.


Gross.

64 Es wird Keiner gross im Reich ohne Ruthenstreich.

Holl.: Niemand wordt groot, zonder met de roede getuchtigd te worden. (Harrebomée, I, 262a.)

65 Gross genug ist einem jedem Bauern recht.

66 Je grösser, je schlimmer; je älter, je dümmer.Egerbote, 1875, S. 63.

67 Man soll sich nicht für zu gross halten, man weiss nicht, was noch kommen kann.

Bei Tunnicius (387): Men sal sik nicht to grôt holden, men wet nicht, wat noch komen kan. (Quid modo te tollis? nescis quid vespera fundet.)

68 Was gross ist, ist ungeschickt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0702" n="[690]"/><cb n="1379"/>
26 Wenn ein alter Greis nimmt ein Mägdlein jung und weiss, so reit er bald auf dem Zelter nach dem Paradeis.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 157.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grenze.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Die Grenzen zu verrücken, gehört zu Bubenstücken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Terminos movere nefas est. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 217.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grenzhändel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Grenzhändel und Thronstreit bringen den Völkern böse Zeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Per ragione di stato e di confini, son rovinati ricchi e poverini. (<hi rendition="#i">Giani, 1485.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grenzort.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Am Grenzort fehlt's nicht an Diebstahl und Mord.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Gente di confini, o ladri, o assassini. (<hi rendition="#i">Giani, 762.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grenzstein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Alter Grenzstein, alt Recht; neuer Grenzstein, neu Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Mezník starý staré právo ru&#x0161;í. &#x2013; Mezník nový nové právo &#x010D;iní. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 2476-77.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gretlein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Gretel im Busch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Name der Blume, die sonst auch &#x201E;Jungfer im Grünen&#x201C; heisst. (<hi rendition="#i">Westermann, 263.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Sie ist ein wunderliches Greti.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Uli der Knecht, 190.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gribbeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">#Es gribbelt mir im Magen, als wenn ich ein Brechmittel nehme.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus einer Dorfpredigt im Jahre 1736.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grieche.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Aus einem Griechen kann man zehn Juden machen.</hi> (<hi rendition="#i">Bulg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Während bei uns und anderswo in Europa der jüdische Stamm sich durch grössere Gewandtheit und Schlauheit in Geschäften vor seinen christlichen Mitbürgern auszeichnet, ist in Bulgarien und wol überall in der Türkei das Verhältniss ein ganz anderes. Es herrscht dort das obige Sprichwort, und es ist wahr, der Handel ist den Juden von den viel schlaueren Bulgaren beinahe vollständig aus den Händen genommen. (<hi rendition="#i">Ausland, 1872, S. 795.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wer einem Griechen glaubt, ist des Verstandes beraubt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi si fida di Greco, non ha cervello seco. (<hi rendition="#i">Giani, 805.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Griff.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Drey griff haben die Päpst, den Leuten das Gelt abzukauffen: die Abläss, Heer- vnd Kriegszüg wider die Türken, vnd grosse vnkosten, so frembder Herren Gesandten allda thun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 227.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Wenn man erst den Griff los hett, o dann makt sik allens nett.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Der hat's im Griffe, wie die Zigeuner das Stehlen.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 I hab's im Griff, wie der Metzger den Stich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt der, welcher etwas gut und ausgezeichnet kann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grille.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Bei den Grillen schöner Frauen muss man immer heiter schauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Dat sind Grillen, söä' de Hattersche, doa lag ihr Mann in't Starwen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 607.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Nichts als Grillen, sagte der Feling zu seinem Vater, der im Sterben lag und nicht essen wollte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat zijn verbruide parten, dat je niet eten wilt, zei de mof tegen zijn' vaâr, en hij lag op sterven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 172<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grimmig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wär' sie grimmig wie ein Löwe und brummig wie ein Bär, hat sie Geld, so bring' sie her.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Grimmig wie ein Zieselbär.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wenn er vom Honigbaum kommt her.&#x201C; (<hi rendition="#i">Hermes, Sophiens Reise, III, 217.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grind.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Es gehet über seinen eygenen Grind vnd Kopff auss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, II, 260.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Grindt förcht der Laugen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nigrinus, 101.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Dir wer i den Grind waschen.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Grind steht für Kopf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grindiger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Ein grindiger krauelt den andern sanft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schade, Satiren, I, 76, 21.</hi></p><lb/>
          <cb n="1380"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grinzel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">De Grinzel (Goldammer) singt: In'n Winter, Bû'r, Bû'r, loat mi in dîn Schün. In'n Soamer: Bû'r, Bû'r, fritt, wat ick schît.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 555.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grips.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Das geht über meinen Grips.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">C. Mücke, Schuster Müller, Berlin 1848, S. 9.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grob.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Grob zwar, doch nicht schlecht, ist vielen auch nicht recht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lausch, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Meister Grob erwirbt nicht viel Lob.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Was gröber isch as Dreck, das geht vun selber weg.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt die Magd beim Auskehren, wenn jemand im Wege steht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*46 Der ist bauermässig grob.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*47 Er ist grob, wie ein nochtner Bauer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*48 Gröber als die Feder eines alten Tauchers.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimm, Reineke Fuchs, Berlin 1834, XCIII.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*49 Grob wie ein Wädtbruder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Wanderungen, 106.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*50 Grob wie Lauch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Grob wie Schweinsborsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Griesinger, Silhouetten aus Schwaben, Stuttgart 1843, S. 1281.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*52 Grob, wird's bald, die Esel scherzen.</hi> (<hi rendition="#i">Passau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*53 So grob, dass manns greifft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, XVII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*54 So grob wie ein saltzburger Holtzhauer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Trutz Simplex, 247.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grobian.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Ein Grobian, wie er im Buche steht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aus dem Leben, Zwickau, 109.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Grobianus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Den Grobianum declamiren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schade, Satiren, I, 163, 329.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 In Grobiano studirt haben.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Groppe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wer einen Groppen (Kaulquappe) fangt, fangt auch einen Fisch.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Groschen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 A schneller Grosch ist besser als a langsamer Sechser.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 A tummediker (immer vorhandener) Groschen ist besser wie an amuledig Rändel (Dukaten).</hi> (<hi rendition="#i">Jüdisch-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Besser wenig und sicher als viel und selten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Gew mi 'n Groschen, söä' de Jong, un denn do't sülvst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 741.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*62 Einen Groschen auf die Schwelle legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. ihn in einem Wirthshause verzehren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*63 Er hot nit kein Groschen bei der Neschume<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Seele. &#x2013; Er ist arm wie eine Kirchenmaus.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*64 Es fehlt ihm nor verzehn (14) Groschen züm halben Gülen (Gulden).</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der polnische halbe Gulden hat 15 Groschen; wem also 14 fehlen, der hat blutwenig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*65 Es geschieht alles der Groschen wahng (wegen).</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*66 Es ist ein schöner Groschen, mit dem man einen Thaler gewinnen kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*67 Ich komm' auf meinen Groschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. ich thaue auf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*68 Sich ein paar Groschen machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Erwerben, meist mit dem Nebenbegriff; auf unredliche Weise.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gross.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Es wird Keiner gross im Reich ohne Ruthenstreich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Niemand wordt groot, zonder met de roede getuchtigd te worden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 262<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Gross genug ist einem jedem Bauern recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Je grösser, je schlimmer; je älter, je dümmer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egerbote, 1875, S. 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Man soll sich nicht für zu gross halten, man weiss nicht, was noch kommen kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (387):</hi> Men sal sik nicht to grôt holden, men wet nicht, wat noch komen kan. (Quid modo te tollis? nescis quid vespera fundet.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">68 Was gross ist, ist ungeschickt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[690]/0702] 26 Wenn ein alter Greis nimmt ein Mägdlein jung und weiss, so reit er bald auf dem Zelter nach dem Paradeis. – Monatsblätter, VI, 157. Grenze. 6 Die Grenzen zu verrücken, gehört zu Bubenstücken. Lat.: Terminos movere nefas est. (Philippi, II, 217.) Grenzhändel. Grenzhändel und Thronstreit bringen den Völkern böse Zeit. It.: Per ragione di stato e di confini, son rovinati ricchi e poverini. (Giani, 1485.) Grenzort. Am Grenzort fehlt's nicht an Diebstahl und Mord. It.: Gente di confini, o ladri, o assassini. (Giani, 762.) Grenzstein. 2 Alter Grenzstein, alt Recht; neuer Grenzstein, neu Recht. Böhm.: Mezník starý staré právo ruší. – Mezník nový nové právo činí. (Rybička, 2476-77.) Gretlein. 3 Gretel im Busch. Name der Blume, die sonst auch „Jungfer im Grünen“ heisst. (Westermann, 263.) 4 Sie ist ein wunderliches Greti. – Gotthelf, Uli der Knecht, 190. Gribbeln. #Es gribbelt mir im Magen, als wenn ich ein Brechmittel nehme. Aus einer Dorfpredigt im Jahre 1736. Grieche. 4 Aus einem Griechen kann man zehn Juden machen. (Bulg.) Während bei uns und anderswo in Europa der jüdische Stamm sich durch grössere Gewandtheit und Schlauheit in Geschäften vor seinen christlichen Mitbürgern auszeichnet, ist in Bulgarien und wol überall in der Türkei das Verhältniss ein ganz anderes. Es herrscht dort das obige Sprichwort, und es ist wahr, der Handel ist den Juden von den viel schlaueren Bulgaren beinahe vollständig aus den Händen genommen. (Ausland, 1872, S. 795.) 5 Wer einem Griechen glaubt, ist des Verstandes beraubt. It.: Chi si fida di Greco, non ha cervello seco. (Giani, 805.) Griff. 18 Drey griff haben die Päpst, den Leuten das Gelt abzukauffen: die Abläss, Heer- vnd Kriegszüg wider die Türken, vnd grosse vnkosten, so frembder Herren Gesandten allda thun. – Zinkgref, IV, 227. 19 Wenn man erst den Griff los hett, o dann makt sik allens nett. *20 Der hat's im Griffe, wie die Zigeuner das Stehlen. (Böhmen.) *21 I hab's im Griff, wie der Metzger den Stich. Sagt der, welcher etwas gut und ausgezeichnet kann. Grille. 21 Bei den Grillen schöner Frauen muss man immer heiter schauen. 22 Dat sind Grillen, söä' de Hattersche, doa lag ihr Mann in't Starwen. – Schlingmann, 607. 23 Nichts als Grillen, sagte der Feling zu seinem Vater, der im Sterben lag und nicht essen wollte. Holl.: Dat zijn verbruide parten, dat je niet eten wilt, zei de mof tegen zijn' vaâr, en hij lag op sterven. (Harrebomée, II, 172b.) Grimmig. 2 Wär' sie grimmig wie ein Löwe und brummig wie ein Bär, hat sie Geld, so bring' sie her. *3 Grimmig wie ein Zieselbär. „Wenn er vom Honigbaum kommt her.“ (Hermes, Sophiens Reise, III, 217.) Grind. 20 Es gehet über seinen eygenen Grind vnd Kopff auss. – Dietrich, II, 260. 21 Grindt förcht der Laugen. – Nigrinus, 101. *22 Dir wer i den Grind waschen. (Wien.) Grind steht für Kopf. Grindiger. 6 Ein grindiger krauelt den andern sanft. – Schade, Satiren, I, 76, 21. Grinzel. De Grinzel (Goldammer) singt: In'n Winter, Bû'r, Bû'r, loat mi in dîn Schün. In'n Soamer: Bû'r, Bû'r, fritt, wat ick schît. – Schlingmann, 555. Grips. Das geht über meinen Grips. – C. Mücke, Schuster Müller, Berlin 1848, S. 9. Grob. 43 Grob zwar, doch nicht schlecht, ist vielen auch nicht recht. – Lausch, 82. 44 Meister Grob erwirbt nicht viel Lob. 45 Was gröber isch as Dreck, das geht vun selber weg. (Rheinpfalz.) Sagt die Magd beim Auskehren, wenn jemand im Wege steht. *46 Der ist bauermässig grob. (Schwaben.) *47 Er ist grob, wie ein nochtner Bauer. – Klix. *48 Gröber als die Feder eines alten Tauchers. – Grimm, Reineke Fuchs, Berlin 1834, XCIII. *49 Grob wie ein Wädtbruder. – Gotthelf, Wanderungen, 106. *50 Grob wie Lauch. *51 Grob wie Schweinsborsten. – Griesinger, Silhouetten aus Schwaben, Stuttgart 1843, S. 1281. *52 Grob, wird's bald, die Esel scherzen. (Passau.) *53 So grob, dass manns greifft. – Aventin, XVIIb. *54 So grob wie ein saltzburger Holtzhauer. – Trutz Simplex, 247. Grobian. 11 Ein Grobian, wie er im Buche steht. – Aus dem Leben, Zwickau, 109. Grobianus. *5 Den Grobianum declamiren. – Schade, Satiren, I, 163, 329. *6 In Grobiano studirt haben. Groppe. Wer einen Groppen (Kaulquappe) fangt, fangt auch einen Fisch. Groschen. 59 A schneller Grosch ist besser als a langsamer Sechser. (Schwaben.) 60 A tummediker (immer vorhandener) Groschen ist besser wie an amuledig Rändel (Dukaten). (Jüdisch-deutsch. Warschau.) Besser wenig und sicher als viel und selten. 61 Gew mi 'n Groschen, söä' de Jong, un denn do't sülvst. – Schlingmann, 741. *62 Einen Groschen auf die Schwelle legen. D. h. ihn in einem Wirthshause verzehren. *63 Er hot nit kein Groschen bei der Neschume1. 1) Seele. – Er ist arm wie eine Kirchenmaus. *64 Es fehlt ihm nor verzehn (14) Groschen züm halben Gülen (Gulden). (Warschau.) Der polnische halbe Gulden hat 15 Groschen; wem also 14 fehlen, der hat blutwenig. *65 Es geschieht alles der Groschen wahng (wegen). (Oberharz.) *66 Es ist ein schöner Groschen, mit dem man einen Thaler gewinnen kann. *67 Ich komm' auf meinen Groschen. D. h. ich thaue auf. *68 Sich ein paar Groschen machen. Erwerben, meist mit dem Nebenbegriff; auf unredliche Weise. Gross. 64 Es wird Keiner gross im Reich ohne Ruthenstreich. Holl.: Niemand wordt groot, zonder met de roede getuchtigd te worden. (Harrebomée, I, 262a.) 65 Gross genug ist einem jedem Bauern recht. 66 Je grösser, je schlimmer; je älter, je dümmer. – Egerbote, 1875, S. 63. 67 Man soll sich nicht für zu gross halten, man weiss nicht, was noch kommen kann. Bei Tunnicius (387): Men sal sik nicht to grôt holden, men wet nicht, wat noch komen kan. (Quid modo te tollis? nescis quid vespera fundet.) 68 Was gross ist, ist ungeschickt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/702
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [690]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/702>, abgerufen am 22.11.2024.