Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] jung bei jung ist's beste Leben. - Schuppius, Tract. 2740 Gott helfe dir zu Golde, zu Sünden kommst du so. - Klix, 23. 2741 Gott herzlich lieben, Kunst fleissig üben, das Saufen hassen, die Buhlschaft lassen, sind Himmels Gaben, wer sie kann haben. - Gerlach, 27. 2742 Gott hilft denen, die sich selbst helfen, sagte die Maid zu ihrem Schatz, als er sie bat, sie küssen zu dürfen. 2743 Gott hört den Hirten nicht, wenn er übel von der Heerde spricht. Böhm.: Vyslysel-liby buh pokazde pastuchu, vsecko by stado pres leto zdechlo. (Celakovsky, 15.) 2744 Gott ist myn schilt, wilt wie du wilt. - Weinsberg, 72. 2745 Gott im Herzen, die Lieb am Arm, vertreibt viel Schmerzen vnd macht fein warm. - Keil, 72. 2746 Gott im Herzen, die Schrift in der Hand, fährst du wohl zu Wasser und Land. - Caspari, 15. 2747 Gott is an ehrlicher Bezuhler, nor a Schlepper1. 1) Zauderer. D. h. er bezahlt ehrlich nach Verdienst, wenn auch nicht sogleich. 2748 Gott ist aller Gaben voll, gibt jedem, was er haben soll. - Hertz, 12. 2749 Gott ist allzeit dessen Richter, der nicht sein eigner Richter will sein. - Wirth, II, 329. 2750 Gott ist der beste Arzt. 2751 Gott ist der Freigebigen Schatzmeister. Dieses Sprichwort führte Adam Graf von Wallenstein (gest. 1678) gern im Munde. Er hatte sein ererbtes Gut wol dreimal ausgegeben; es fiel ihm jedoch wieder durch unvermuthete Erbschaft zu, sodass er ohne Schulden starb. (Homayer, Taschenbuch, 1829, 81.) 2752 Gott ist der Herr der Zeit. 2753 Gott ist der Waisen Vormund. Böhm.: Buh nejvyssi porucnik sirotkuv. (Rybicka, 2297.) 2754 Gott ist ein Feind der Stolzen. - Merx, 51. 2755 Gott ist ein gerader Schütze, er trifft den Kopff mit sampt der Mütze; bist du klug, so mach dir's nütze. - Herberger, Paradiesgärtlein, Leipzig 1625, S. 359. 2756 Gott ist ein guter Mittelmann, wer jhm sein Sach vertraven kann. "Ist dir ein Schaden zugefügt, er gibt davor, das dir genügt. Hastu schmertzen, ruff jhn nur an, er ist der artzt, der helffen kan." (Zinkgref, IV, 330.) 2757 Gott ist Herr in seinem Haus, wie er will, so theilt er aus. - Weingärtner, 59. 2758 Gott ist hoch, aber er sieht weit. Böhm.: Buh vysoko, ale vidi daleko. (Celakovsky, 5.) Kroat.: Bog visoko sedi, i siroko gledi. (Celakovsky, 6.) 2759 Gott ist in Nöthen anzuflehn, Gelegenheit nicht zu versehn, und Fleiss muss fort und fort geschehn. 2760 Gott ist mächtig im Himmel vnd der König in Spanien vff der Erden. - Zinkgref, IV, 468. Ein Wort des spanischen Gesandten Mendoza zu Heinrich IV. von Frankreich. 2761 Gott ist mit dem geraden Sinn. - Merx, 208. Er liebt Ränke und Winkelzüge nicht. 2762 Gott ist nie in Hast, er ist seines Zieles sicher. - Heimat, 618. 2763 Gott ist wahrhafftig und gerecht, hie liegt der Herr und auch der Knecht; nun ihr weltweisen tret herbey, sagt, wer Knecht oder Herr da sey. - Monatsbl., VI, 188, 13. Grabschrift auf einen Herrn und seinen Diener. 2764 Gott kan einer, die zum brunnen gehet, sobald einen Mann bescheren, als der, die zum tantz gehet. - Mathesius, Sarepta, CXCIb. 2765 Gott kommt weit in kurzer Zeit. It.: In un' ora Dio lavora. (Giani, 496.) 2766 Gott lasse mich nicht in die Hände des Richters und Arztes fallen. - Merx, 202. [Spaltenumbruch] 2767 Gott lässt dem Teuffel oft was zu, dass er uns dadurch probiren thu. - Simpl., I, 249. 2768 Gott lest sich erschleichen, aber nit erlauschen. - Franck, Paradoxa, 1542, S. 25. Lat.: Deus repenti obvius, fugit in sequentem. 2769 Gott lieb der ale Weg. (Bedburg.) Ich erhielt dies Sprichwort mit der Bemerkung: Gott ist conservativ. 2770 Gott liebt das Dreifache. "Wenn man als anständiger Mensch auftreten will, muss man drei Gläschen zu Leibe genommen haben, denn Gott liebt das Dreifache." (Bohemia, 1872, Nr. 273.) 2771 Gott liebt den Frieden und hasst den Streit. 2772 Gott Lob und Dank, ist besser als aller Anfang. Aeltere thüringische Landleute, die an der Väter Sitte festhalten, legen während des Kornschneidens bei jeder Arbeitspause zwei Bündel Aehren kreuzweise auf die Erde und sprechen den obigen Spruch, wenn ein Acker abgemäht ist. (Gutzkow, Unterhaltungen am häuslichen Herd, 1857, S. 359a.) 2773 Gott macht auch Narren klug. - Sprichwörterlese, 157. 2774 Gott mag walten, Gott regieren; er wird's wohl zu Ende führen. Lat.: Quo fata trahunt, retrahuntque, sequamur. (Virgil.) (Philippi, II, 146.) 2775 Gott muss hinter der Thür stehen. Wird zurückgesetzt. 2776 Gott muss zum Rechten sehen, soll eine Sache recht geschehen. Poln.: Niech pan bog radzi o swej czeladzi. (Celakovsky, 11.) 2777 Gott nährt die Bienen, wie die Bären, aber mit verschiedenen Bissen. 2778 Gott nimmt ein Opfer wol als Pfand, aber nicht aus jeder Hand. Poln.: Nie z kazdej reki przyjemna bogu ofiara. (Celakovsky, 10.) 2779 Gott richtet den Eid. - Graf, 469, 599. Altfries.: God riucht dyn eed. (Hettema, XXIV, 14.) 2780 Gott richtet wol nit von Stund, er richtet aber zu Grund. - Aus einer Handschrift von 1624. 2781 Gott sammelt die übrigen Brocken. Wo übrig bleibt, da sind Arme, die es bedürfen. 2782 Gott schickt keinen Boten, wenn er schlagen will. Böhm.: Buh netrubi, proc cloveka hubi. (Celakovsky, 7.) 2783 Gott schlägt wol, aber er schlägt auch nicht. Böhm.: Polekej boze, jenom nezahub! (Celakovsky, 12.) 2784 Gott schuf das Meer, der Friese dessen Grenze. "Deus mare, Friso litora fecit ist ein altes Wort der Völkerschaften, die in Schleswig und den friesischen Inseln bis an die Strasse von Calais dem Meere sein Gebiet zu entreissen suchten." (Weigelt, Die nordfriesischen Inseln, Hamburg 1873, S. 24.) 2785 Gott schuf den Bauer und der Teufel den Bojaren. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4592. Ebenso beschuldigt der polnische Bauer in Westgalizien den Teufel, dass er seine polnischen Herren geschaffen hat. 2786 Gott segne den, der deckt, und den, dem's schmeckt. Böhm.: Buh zehnej tomu, kdo krmi a pojl, a dvojnasob tomu, kdo dobrodini pomni. (Celakovsky, 49.) 2787 Gott segne Sachsen. - Bohemia, 1875, 257. Es heisst dort: Wenn gegen Mittag die meisten Geschäfte abgeschlossen waren und die Landwirthe die blanken "Gott segne Sachsen" - so nannte man die Thaler von ihrer Randdevise - im Beutel hatten, dann ging es an das Einkaufen, und die Gewölbe der Handwerker und Kaufleute füllten sich. 2788 Gott segne und benedeie dies Haus und lasse Docters und Advocaten daraus. Hausinschrift in Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beilage. 2789 Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht! So sollte die Frau eines Korbmachers sagen, als dieser mit einem Korbe fertig war, aber sie wollte nicht. Darüber erzürnte ihr Mann und schlug sie. Während des Actes ging der Vogt, ein Edelmann, vorüber und fragte den Mann nach dem Grunde seines Verfahrens. Als er nach Hause kam, erzählte er unter Lachen den Vorgang seiner Frau, welche bemerkte: Nun das hätte ich auch nicht gesagt. Als dies der Edelmann hörte, ergrimmte er und rief: also auch du wolltest so halsstarrig sein? nahm einen Stock und führte tüchtige Streiche auf seine Frau. Die Magd, welche es gesehen hatte, erzählte es dem Knechte und fragte ihn, ob er [Spaltenumbruch] jung bei jung ist's beste Leben. – Schuppius, Tract. 2740 Gott helfe dir zu Golde, zu Sünden kommst du so. – Klix, 23. 2741 Gott herzlich lieben, Kunst fleissig üben, das Saufen hassen, die Buhlschaft lassen, sind Himmels Gaben, wer sie kann haben. – Gerlach, 27. 2742 Gott hilft denen, die sich selbst helfen, sagte die Maid zu ihrem Schatz, als er sie bat, sie küssen zu dürfen. 2743 Gott hört den Hirten nicht, wenn er übel von der Heerde spricht. Böhm.: Vyslyšel-liby bůh pokaždé pastuchu, všecko by stádo přes léto zdechlo. 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jung bei jung ist's beste Leben. – Schuppius, Tract.
2740 Gott helfe dir zu Golde, zu Sünden kommst du so. – Klix, 23.
2741 Gott herzlich lieben, Kunst fleissig üben, das Saufen hassen, die Buhlschaft lassen, sind Himmels Gaben, wer sie kann haben. – Gerlach, 27.
2742 Gott hilft denen, die sich selbst helfen, sagte die Maid zu ihrem Schatz, als er sie bat, sie küssen zu dürfen.
2743 Gott hört den Hirten nicht, wenn er übel von der Heerde spricht.
Böhm.: Vyslyšel-liby bůh pokaždé pastuchu, všecko by stádo přes léto zdechlo. (Čelakovský, 15.)
2744 Gott ist myn schilt, wilt wie du wilt. – Weinsberg, 72.
2745 Gott im Herzen, die Lieb am Arm, vertreibt viel Schmerzen vnd macht fein warm. – Keil, 72.
2746 Gott im Herzen, die Schrift in der Hand, fährst du wohl zu Wasser und Land. – Caspari, 15.
2747 Gott is an ehrlicher Bezuhler, nor a Schlepper1.
1) Zauderer. D. h. er bezahlt ehrlich nach Verdienst, wenn auch nicht sogleich.
2748 Gott ist aller Gaben voll, gibt jedem, was er haben soll. – Hertz, 12.
2749 Gott ist allzeit dessen Richter, der nicht sein eigner Richter will sein. – Wirth, II, 329.
2750 Gott ist der beste Arzt.
2751 Gott ist der Freigebigen Schatzmeister.
Dieses Sprichwort führte Adam Graf von Wallenstein (gest. 1678) gern im Munde. Er hatte sein ererbtes Gut wol dreimal ausgegeben; es fiel ihm jedoch wieder durch unvermuthete Erbschaft zu, sodass er ohne Schulden starb. (Homayer, Taschenbuch, 1829, 81.)
2752 Gott ist der Herr der Zeit.
2753 Gott ist der Waisen Vormund.
Böhm.: Bůh nejvyšší poručník sirotkův. (Rybička, 2297.)
2754 Gott ist ein Feind der Stolzen. – Merx, 51.
2755 Gott ist ein gerader Schütze, er trifft den Kopff mit sampt der Mütze; bist du klug, so mach dir's nütze. – Herberger, Paradiesgärtlein, Leipzig 1625, S. 359.
2756 Gott ist ein guter Mittelmann, wer jhm sein Sach vertraven kann.
„Ist dir ein Schaden zugefügt, er gibt davor, das dir genügt. Hastu schmertzen, ruff jhn nur an, er ist der artzt, der helffen kan.“ (Zinkgref, IV, 330.)
2757 Gott ist Herr in seinem Haus, wie er will, so theilt er aus. – Weingärtner, 59.
2758 Gott ist hoch, aber er sieht weit.
Böhm.: Bůh vysoko, ale vidí daleko. (Čelakovský, 5.)
Kroat.: Bog visoko sedi, i široko gledi. (Čelakovský, 6.)
2759 Gott ist in Nöthen anzuflehn, Gelegenheit nicht zu versehn, und Fleiss muss fort und fort geschehn.
2760 Gott ist mächtig im Himmel vnd der König in Spanien vff der Erden. – Zinkgref, IV, 468.
Ein Wort des spanischen Gesandten Mendoza zu Heinrich IV. von Frankreich.
2761 Gott ist mit dem geraden Sinn. – Merx, 208.
Er liebt Ränke und Winkelzüge nicht.
2762 Gott ist nie in Hast, er ist seines Zieles sicher. – Heimat, 618.
2763 Gott ist wahrhafftig und gerecht, hie liegt der Herr und auch der Knecht; nun ihr weltweisen tret herbey, sagt, wer Knecht oder Herr da sey. – Monatsbl., VI, 188, 13.
Grabschrift auf einen Herrn und seinen Diener.
2764 Gott kan einer, die zum brunnen gehet, sobald einen Mann bescheren, als der, die zum tantz gehet. – Mathesius, Sarepta, CXCIb.
2765 Gott kommt weit in kurzer Zeit.
It.: In un' ora Dio lavora. (Giani, 496.)
2766 Gott lasse mich nicht in die Hände des Richters und Arztes fallen. – Merx, 202.
2767 Gott lässt dem Teuffel oft was zu, dass er uns dadurch probiren thu. – Simpl., I, 249.
2768 Gott lest sich erschleichen, aber nit erlauschen. – Franck, Paradoxa, 1542, S. 25.
Lat.: Deus repenti obvius, fugit in sequentem.
2769 Gott lieb der âle Weg. (Bedburg.)
Ich erhielt dies Sprichwort mit der Bemerkung: Gott ist conservativ.
2770 Gott liebt das Dreifache.
„Wenn man als anständiger Mensch auftreten will, muss man drei Gläschen zu Leibe genommen haben, denn Gott liebt das Dreifache.“ (Bohemia, 1872, Nr. 273.)
2771 Gott liebt den Frieden und hasst den Streit.
2772 Gott Lob und Dank, ist besser als aller Anfang.
Aeltere thüringische Landleute, die an der Väter Sitte festhalten, legen während des Kornschneidens bei jeder Arbeitspause zwei Bündel Aehren kreuzweise auf die Erde und sprechen den obigen Spruch, wenn ein Acker abgemäht ist. (Gutzkow, Unterhaltungen am häuslichen Herd, 1857, S. 359a.)
2773 Gott macht auch Narren klug. – Sprichwörterlese, 157.
2774 Gott mag walten, Gott regieren; er wird's wohl zu Ende führen.
Lat.: Quo fata trahunt, retrahuntque, sequamur. (Virgil.) (Philippi, II, 146.)
2775 Gott muss hinter der Thür stehen.
Wird zurückgesetzt.
2776 Gott muss zum Rechten sehen, soll eine Sache recht geschehen.
Poln.: Niech pan bóg radzi o swéj czeladzi. (Čelakovský, 11.)
2777 Gott nährt die Bienen, wie die Bären, aber mit verschiedenen Bissen.
2778 Gott nimmt ein Opfer wol als Pfand, aber nicht aus jeder Hand.
Poln.: Nie z kaźdéj ręki przyjemna bogu ofiara. (Čelakovský, 10.)
2779 Gott richtet den Eid. – Graf, 469, 599.
Altfries.: God riucht dyn eed. (Hettema, XXIV, 14.)
2780 Gott richtet wol nit von Stund, er richtet aber zu Grund. – Aus einer Handschrift von 1624.
2781 Gott sammelt die übrigen Brocken.
Wo übrig bleibt, da sind Arme, die es bedürfen.
2782 Gott schickt keinen Boten, wenn er schlagen will.
Böhm.: Bůh netrúbi, proč človĕka hubí. (Čelakovský, 7.)
2783 Gott schlägt wol, aber er schlägt auch nicht.
Böhm.: Polekej bože, jenom nezahub! (Čelakovský, 12.)
2784 Gott schuf das Meer, der Friese dessen Grenze.
„Deus mare, Friso litora fecit ist ein altes Wort der Völkerschaften, die in Schleswig und den friesischen Inseln bis an die Strasse von Calais dem Meere sein Gebiet zu entreissen suchten.“ (Weigelt, Die nordfriesischen Inseln, Hamburg 1873, S. 24.)
2785 Gott schuf den Bauer und der Teufel den Bojaren. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592.
Ebenso beschuldigt der polnische Bauer in Westgalizien den Teufel, dass er seine polnischen Herren geschaffen hat.
2786 Gott segne den, der deckt, und den, dem's schmeckt.
Böhm.: Bůh žehnej tomu, kdo krmí a pojl, a dvojnásob tomu, kdo dobrodiní pomní. (Čelakovský, 49.)
2787 Gott segne Sachsen. – Bohemia, 1875, 257.
Es heisst dort: Wenn gegen Mittag die meisten Geschäfte abgeschlossen waren und die Landwirthe die blanken „Gott segne Sachsen“ – so nannte man die Thaler von ihrer Randdevise – im Beutel hatten, dann ging es an das Einkaufen, und die Gewölbe der Handwerker und Kaufleute füllten sich.
2788 Gott segne und benedeie dies Haus und lasse Docters und Advocaten daraus.
Hausinschrift in Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beilage.
2789 Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht!
So sollte die Frau eines Korbmachers sagen, als dieser mit einem Korbe fertig war, aber sie wollte nicht. Darüber erzürnte ihr Mann und schlug sie. Während des Actes ging der Vogt, ein Edelmann, vorüber und fragte den Mann nach dem Grunde seines Verfahrens. Als er nach Hause kam, erzählte er unter Lachen den Vorgang seiner Frau, welche bemerkte: Nun das hätte ich auch nicht gesagt. Als dies der Edelmann hörte, ergrimmte er und rief: also auch du wolltest so halsstarrig sein? nahm einen Stock und führte tüchtige Streiche auf seine Frau. Die Magd, welche es gesehen hatte, erzählte es dem Knechte und fragte ihn, ob er
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