Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
598 Wenn der Wein zu grund felt, so schwimmen die Wort empor. - Eyering, III, 386 u. 586. Holl.: Als de wijn nederzinkt, de woorden zwemmen boven. (Harrebomee, II, 461a.) Schwed.: Drycken blottan mangens wett. (Törning, 31.) 599 Wenn der Wi g'rothet und 's Tägerfeld treid, gid der Aescher eim selte B'scheid. (Luzern.) Wenn Wein und Getreide, die Hauptproducte der Gegend gedeihen, so wird der Bewohner von Aesch übermüthig, und fertigt den Fragenden patzig ab. 600 Wenn dir der Wein den Kopf nimmt ein, so sind auch die Füsse nicht mehr dein. Engl.: Wine is a turn-coat; first a friend, then an enemy. 601 Wenn ich trink' Wein, red' ich fein Latein; trink' ich aber Bier, werd' ich närrisch dafür. - Parömiakon, 2624. 602 Wenn ich zum Wein will gahn, so muss ich ein paar batzen han. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 172. "Ich wil zum weyn gehen vnd wolleben, trink und iss, dass du lebst." (Wachter, Aiij.) 603 Wenn jeder seinen Wein beschnitte, keiner an faulen Reben litte. 604 Wenn me Wein drenkt, kriegt me Lüüs. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 365. Schon Mancher, der sein Vermögen im Wein vertrunken hat, ist so weit herunter gekommen, dass er im Ungeziefer verkam. 605 Wenn man Wein mit Wasser zu sehr mischt, Kraft und Hitze ihm schier entwischt. 606 Wenn nicht mehr viel Wein im Fasse ist, so wird er Essig. Aehnlich geht es mit dem menschlichen Leben. 607 Wenn süsser Wein zu Essig wird, so ist er viel herber. - Petri, II, 675. 608 Wer allzu sehr des Weines Freund, ist sicherlich sein eigner Feind. 609 Wer beim Wein spielt, wirft böse Karten. 610 Wer den Wein getrunken hat, weiss, wie er schmeckt. - Winckler, XIX, 54. 611 Wer den Wein getruncken, mag auch die Hefe trincken. - Lehmann, 558, 62; Eiselein, 293. Zu einem, der in seiner Jugend mit gemeinen Dirnen sich beholffen, hernach aber an eine betagte Fraw sich verheurat vnd der bald müd ward, sagte Chyträus: "Erstlich den guten Wein trunkst nach deinem Willen, mit trüben Häfen nun dein Durst thu stillen." (Zinkgref, IV, 82.) Lat.: Faex illi placeat, qui bona vina bibit. (Zinkgref, IV, 82.) 612 Wer den Wein hat getruncken, der soll auch vor gut haben, wenn er auf die Hefen kompt. - Lehmann, 152, 180. Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit. (Gaal, 829; Eiselein, 293.) 613 Wer den Wein lobet, der trincket gerne Wein. - Büttner, Q6. 614 Wer den Wein nicht kann bezahlen, lass sich ein volles Weinglas malen. 615 Wer den Wein sich lässt wohl schmecken, den wird bald Noth und Sorge wecken. Böhm.: Kdo vinko dusi, bzro nouzi zkusi. (Celakovsky, 139.) 616 Wer den Wein trincken hönt mit massen, der möcht sein Kindern erbe lassen; nun trincket man den Wein gar auss, drumb muss mancher auss dem hauss. - Henisch, 908, 63. 617 Wer den Wein zu sehr liebt, der liebt sich zu wenig. Span.: Quien es amigo del vino, conmigo es de si mismo. (Cahier, 3762.) 618 Wer des Weins guter Freund, ist sein eigner Feind. Frz.: Qui de vin friand est ami, de soi-meme est grand ennemi. (Kritzinger, 717a.) 619 Wer en Wii un en Ma will studiere, der muess sie am Morge und z' Abid probire. - Sutermeister, 148. 620 Wer früh Wein trinkt, wird spät reich. Holl.: Vroeg aan den wijn, maakt spade rijk. (Harrebomee, II, 463a.) [Spaltenumbruch] 621 Wer guten Wein kauft, bekommt guten Wein auf den Tisch. Frz.: Qui bon l'achete, bon le boit. (Recueil, 1; Kritzinger, 7b.) 622 Wer guten wein in ehren helt, den helt er wieder in ehren. - Lehmann, 878, 25. Lat.: Medici bibenti vinum est medicamentum. 623 Wer guten Wein will haben, muss das Fass nicht mit Essig füllen. It.: Chi vuol buon vino non imbotti agresto. (Pazzaglia, 410, 20.) 624 Wer keinen Wein, dem schmeckt auch Wasser fein. Böhm.: Neni-li vina, dobret' i pivo. (Celakovsky, 190.) 625 Wer kein wein hat zu der wurst, der nem die pfütz vnd lesch den durst. - Eyering, I, 107; Chaos, 737; Zinkgref, IV, 341. Die Russen: Hat man keinen Schwaden, so schmeckt auch wol der Hirse. (Altmann V.) 626 Wer keinen Wein hat, muss Wasser trinken. 627 Wer keinen Wein im Haus, steckt den Reif vergebens aus. 628 Wer keinen Wein mehr trinken kann, ist kein tauglicher Mann. 629 Wer keinen Wein zu verkaufen hat, was hängt der einen Kranz heraus! 630 Wer mir guten Wein thut geben, der soll in Ewigkeit hoch leben; doch wer mit Krätzer mich macht toll, den gleich der Teufel holen soll. Lat.: Vivat in aeternum, qui dat mihi dulce Falernum; qui mihi dat villum, Satanas male torqueat illum. (Binder II, 3586; Lehmann, 880, 51.) 631 Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang. - Simrock, 11420; Körte, 6651; Venedey, 83; Goldschmidt, 129. Man soll es aber mit der Liebe nicht übertreiben. Die Italiener sagen: Chi del vino e troppo amico, di se stesso e nimico. (Pazzaglia, 410, 3.) Der Spruch steht auf der Wartburg und wird ziemlich allgemein Luther zugeschrieben; doch hat es auch an einzelnen Stimmen nicht gefehlt, welche ihm die Autorschaft bestritten haben, und der Nachweis, dass die Worte von Luther herrühren, ist bisjetzt noch nicht geführt. (Vgl. Büchmann, 8. Aufl., S. 52.) "Wer keinem Menschen schuldig ist, wer L'Hombre nicht versteht, wer keine schöne Jungfrau küsst, wer nicht zu Weine geht u. s. w., an diesen ist bei meiner Treu so Hopf als Malz vergessen." (Witzfunken, IV, 142.) 632 Wer nicht Wein hat, trinkt wol Wasser. - Eiselein, 629. Lat.: Qui vinum non habet, aquam bibere non spernit. (Eiselein, 629.) 633 Wer nit wein hat, der muss sich mit dem bier oder wasser behelffen. - Tappius, 220a; Henisch, 374, 47. Lat.: Si non adsunt carnes, taricho contentos esse oportet. - Vbi non est copia meliorum, boni consulere oportet, quae cunque contingunt. (Henisch, 374, 48.) 634 Wer mit Wein umgeht, trinkt auch Wein. Holl.: Die wijn voert, die wijn drinkt. (Harrebomee, II, 461b.) 635 Wer sawern Wein trincken will, der muss vorher lachen, den darnach wirds jhm verboten. - Petri, II, 750. 636 Wer seinen Wein in der Jugend trinkt, der muss im Alter Wasser trinken. In der Herzegowina: Bis zu Mittag: Wein trinkt Königssohn Marko, und von Mittag an: O weh mir, meine Mutter! (Hausfreund, XVI, 495, 43.) 637 Wer sich stets mit wein füllet, der ist gleich dem, der auff dem Meer einschlafft. - Henisch, 856, 53. 638 Wer sich mit wein vberladt, der fesselt sich selbst an Händen vnnd füssen. - Lehmann, 878, 21. 639 Wer sich Weins vnd niedlicher Speiss fleisset, der wird selten reich. - Petri, II, 764. 640 Wer täglich im Wein schwimmt, muss endlich darin ersaufen. - Sailer, 158; Simrock, 11460. Folge der Unmässigkeit. 641 Wer viel Wein geleckt, weiss, dass jeder anders schmeckt.
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598 Wenn der Wein zu grund felt, so schwimmen die Wort empor. – Eyering, III, 386 u. 586. Holl.: Als de wijn nederzinkt, de woorden zwemmen boven. (Harrebomée, II, 461a.) Schwed.: Drycken blottan mångens wett. (Törning, 31.) 599 Wenn der Wi g'rothet und 's Tägerfeld treid, gid der Aescher eim selte B'scheid. (Luzern.) Wenn Wein und Getreide, die Hauptproducte der Gegend gedeihen, so wird der Bewohner von Aesch übermüthig, und fertigt den Fragenden patzig ab. 600 Wenn dir der Wein den Kopf nimmt ein, so sind auch die Füsse nicht mehr dein. 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Der Spruch steht auf der Wartburg und wird ziemlich allgemein Luther zugeschrieben; doch hat es auch an einzelnen Stimmen nicht gefehlt, welche ihm die Autorschaft bestritten haben, und der Nachweis, dass die Worte von Luther herrühren, ist bisjetzt noch nicht geführt. (Vgl. Büchmann, 8. Aufl., S. 52.) „Wer keinem Menschen schuldig ist, wer L'Hombre nicht versteht, wer keine schöne Jungfrau küsst, wer nicht zu Weine geht u. s. w., an diesen ist bei meiner Treu so Hopf als Malz vergessen.“ (Witzfunken, IV, 142.) 632 Wer nicht Wein hat, trinkt wol Wasser. – Eiselein, 629. Lat.: Qui vinum non habet, aquam bibere non spernit. (Eiselein, 629.) 633 Wer nit wein hat, der muss sich mit dem bier oder wasser behelffen. – Tappius, 220a; Henisch, 374, 47. Lat.: Si non adsunt carnes, taricho contentos esse oportet. – Vbi non est copia meliorum, boni consulere oportet, quae cunque contingunt. (Henisch, 374, 48.) 634 Wer mit Wein umgeht, trinkt auch Wein. Holl.: Die wijn voert, die wijn drinkt. 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598 Wenn der Wein zu grund felt, so schwimmen die Wort empor. – Eyering, III, 386 u. 586.
Holl.: Als de wijn nederzinkt, de woorden zwemmen boven. (Harrebomée, II, 461a.)
Schwed.: Drycken blottan mångens wett. (Törning, 31.)
599 Wenn der Wi g'rothet und 's Tägerfeld treid, gid der Aescher eim selte B'scheid. (Luzern.)
Wenn Wein und Getreide, die Hauptproducte der Gegend gedeihen, so wird der Bewohner von Aesch übermüthig, und fertigt den Fragenden patzig ab.
600 Wenn dir der Wein den Kopf nimmt ein, so sind auch die Füsse nicht mehr dein.
Engl.: Wine is a turn-coat; first a friend, then an enemy.
601 Wenn ich trink' Wein, red' ich fein Latein; trink' ich aber Bier, werd' ich närrisch dafür. – Parömiakon, 2624.
602 Wenn ich zum Wein will gahn, so muss ich ein paar batzen han. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 172.
„Ich wil zum weyn gehen vnd wolleben, trink und iss, dass du lebst.“ (Wachter, Aiij.)
603 Wenn jeder seinen Wein beschnitte, keiner an faulen Reben litte.
604 Wenn me Wîn drenkt, kriegt me Lüüs. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 365.
Schon Mancher, der sein Vermögen im Wein vertrunken hat, ist so weit herunter gekommen, dass er im Ungeziefer verkam.
605 Wenn man Wein mit Wasser zu sehr mischt, Kraft und Hitze ihm schier entwischt.
606 Wenn nicht mehr viel Wein im Fasse ist, so wird er Essig.
Aehnlich geht es mit dem menschlichen Leben.
607 Wenn süsser Wein zu Essig wird, so ist er viel herber. – Petri, II, 675.
608 Wer allzu sehr des Weines Freund, ist sicherlich sein eigner Feind.
609 Wer beim Wein spielt, wirft böse Karten.
610 Wer den Wein getrunken hat, weiss, wie er schmeckt. – Winckler, XIX, 54.
611 Wer den Wein getruncken, mag auch die Hefe trincken. – Lehmann, 558, 62; Eiselein, 293.
Zu einem, der in seiner Jugend mit gemeinen Dirnen sich beholffen, hernach aber an eine betagte Fraw sich verheurat vnd der bald müd ward, sagte Chyträus: „Erstlich den guten Wein trunkst nach deinem Willen, mit trüben Häfen nun dein Durst thu stillen.“ (Zinkgref, IV, 82.)
Lat.: Faex illi placeat, qui bona vina bibit. (Zinkgref, IV, 82.)
612 Wer den Wein hat getruncken, der soll auch vor gut haben, wenn er auf die Hefen kompt. – Lehmann, 152, 180.
Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit. (Gaal, 829; Eiselein, 293.)
613 Wer den Wein lobet, der trincket gerne Wein. – Büttner, Q6.
614 Wer den Wein nicht kann bezahlen, lass sich ein volles Weinglas malen.
615 Wer den Wein sich lässt wohl schmecken, den wird bald Noth und Sorge wecken.
Böhm.: Kdo vínko dusí, bzro nouzi zkusí. (Čelakovsky, 139.)
616 Wer den Wein trincken hönt mit massen, der möcht sein Kindern erbe lassen; nun trincket man den Wein gar auss, drumb muss mancher auss dem hauss. – Henisch, 908, 63.
617 Wer den Wein zu sehr liebt, der liebt sich zu wenig.
Span.: Quien es amigo del vino, conmigo es de si mismo. (Cahier, 3762.)
618 Wer des Weins guter Freund, ist sein eigner Feind.
Frz.: Qui de vin friand est ami, de soi-même est grand ennemi. (Kritzinger, 717a.)
619 Wer en Wii un en Ma will studiere, der muess sie am Morge und z' Abid probire. – Sutermeister, 148.
620 Wer früh Wein trinkt, wird spät reich.
Holl.: Vroeg aan den wijn, maakt spade rijk. (Harrebomée, II, 463a.)
621 Wer guten Wein kauft, bekommt guten Wein auf den Tisch.
Frz.: Qui bon l'achète, bon le boit. (Recueil, 1; Kritzinger, 7b.)
622 Wer guten wein in ehren helt, den helt er wieder in ehren. – Lehmann, 878, 25.
Lat.: Medici bibenti vinum est medicamentum.
623 Wer guten Wein will haben, muss das Fass nicht mit Essig füllen.
It.: Chi vuol buon vino non imbotti agresto. (Pazzaglia, 410, 20.)
624 Wer keinen Wein, dem schmeckt auch Wasser fein.
Böhm.: Není-li vína, dobrét' i pivo. (Čelakovsky, 190.)
625 Wer kein wein hat zu der wurst, der nem die pfütz vnd lesch den durst. – Eyering, I, 107; Chaos, 737; Zinkgref, IV, 341.
Die Russen: Hat man keinen Schwaden, so schmeckt auch wol der Hirse. (Altmann V.)
626 Wer keinen Wein hat, muss Wasser trinken.
627 Wer keinen Wein im Haus, steckt den Reif vergebens aus.
628 Wer keinen Wein mehr trinken kann, ist kein tauglicher Mann.
629 Wer keinen Wein zu verkaufen hat, was hängt der einen Kranz heraus!
630 Wer mir guten Wein thut geben, der soll in Ewigkeit hoch leben; doch wer mit Krätzer mich macht toll, den gleich der Teufel holen soll.
Lat.: Vivat in aeternum, qui dat mihi dulce Falernum; qui mihi dat villum, Satanas male torqueat illum. (Binder II, 3586; Lehmann, 880, 51.)
631 Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang. – Simrock, 11420; Körte, 6651; Venedey, 83; Goldschmidt, 129.
Man soll es aber mit der Liebe nicht übertreiben. Die Italiener sagen: Chi del vino è troppo amico, di se stesso è nimico. (Pazzaglia, 410, 3.) Der Spruch steht auf der Wartburg und wird ziemlich allgemein Luther zugeschrieben; doch hat es auch an einzelnen Stimmen nicht gefehlt, welche ihm die Autorschaft bestritten haben, und der Nachweis, dass die Worte von Luther herrühren, ist bisjetzt noch nicht geführt. (Vgl. Büchmann, 8. Aufl., S. 52.) „Wer keinem Menschen schuldig ist, wer L'Hombre nicht versteht, wer keine schöne Jungfrau küsst, wer nicht zu Weine geht u. s. w., an diesen ist bei meiner Treu so Hopf als Malz vergessen.“ (Witzfunken, IV, 142.)
632 Wer nicht Wein hat, trinkt wol Wasser. – Eiselein, 629.
Lat.: Qui vinum non habet, aquam bibere non spernit. (Eiselein, 629.)
633 Wer nit wein hat, der muss sich mit dem bier oder wasser behelffen. – Tappius, 220a; Henisch, 374, 47.
Lat.: Si non adsunt carnes, taricho contentos esse oportet. – Vbi non est copia meliorum, boni consulere oportet, quae cunque contingunt. (Henisch, 374, 48.)
634 Wer mit Wein umgeht, trinkt auch Wein.
Holl.: Die wijn voert, die wijn drinkt. (Harrebomée, II, 461b.)
635 Wer sawern Wein trincken will, der muss vorher lachen, den darnach wirds jhm verboten. – Petri, II, 750.
636 Wer seinen Wein in der Jugend trinkt, der muss im Alter Wasser trinken.
In der Herzegowina: Bis zu Mittag: Wein trinkt Königssohn Marko, und von Mittag an: O weh mir, meine Mutter! (Hausfreund, XVI, 495, 43.)
637 Wer sich stets mit wein füllet, der ist gleich dem, der auff dem Meer einschlafft. – Henisch, 856, 53.
638 Wer sich mit wein vberladt, der fesselt sich selbst an Händen vnnd füssen. – Lehmann, 878, 21.
639 Wer sich Weins vnd niedlicher Speiss fleisset, der wird selten reich. – Petri, II, 764.
640 Wer täglich im Wein schwimmt, muss endlich darin ersaufen. – Sailer, 158; Simrock, 11460.
Folge der Unmässigkeit.
641 Wer viel Wein geleckt, weiss, dass jeder anders schmeckt.
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