Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 13 Dugk dich, lass voruber gan, Gewalt wyll Recht hann; des klagt mannig arm man. Obrigkeitt sich dessen reim recht an, damit du vor Gott auch magst bestan, sunst furth dych der teuffel mit leib und seel dauon. - Latendorf, Jahrbuch, 267. *14 Er muss ducken. - Frischbier, I, 636. Klein beigeben, nachgeben, schweigen. *15 Sich ducken und bucken. - Dietrich, I, 452. *16 Sich ducken, wie ein Kaninchen in einem Holzhaufen. - Gotthelf, Erzählungen, III, 189. Dücker. * Hal di de Dücker1. - Schütze, I, 262. 1) Taucher, wird ebenfalls von modernen Fluchern für Teufel gebraucht. Dudelsack. 7 Wie man den Dudelsack bläst, so klingt er. Poln.: Jak dudy nadmiesz, tak graja. (Celakovsky, 43.) *8 Es is en ollen Dudelsack. (Sauerland.) Duckmäuser. *3 Das ist ein rechter Duckmäuser. - Klix, 16. Duft. 4 Man muss den Dufft lassen verrauchen. - Lehmann, 830, 16. Duften. 2 Einer duftet, der andere stinkt. Lat.: Dum vitant stulti vitia in contraria innant. - Postilles Ruffllos olet Gorgenios hirciem. (Faselius, 70-193.) *3 Er duftet wie eine Apotheke. *4 Er duftet wie eine Pomadenbüchse. Wenn Juvenal einen Herrn von der neuesten Mode bezeichnen wollte, sagte er, "er dufte mehr Wohlgeruch, als wie zwei Leichenbegängnisse zusammengenommen". Eine der ältesten und zugleich auch die künstlichste Art zu parfümiren war das Einbalsamiren der Leichname. Die Römer waren noch ein armes Volk, als sie bereits bei ihren Leichenbegängnissen eine solche Menge von Salben und Riechwerk vergeudeten, dass ausdrückliche Verbote dagegen gegeben werden mussten. Auch Martial redet mit Bezug auf die Anwendung von Duftstoffen vieler Frauen von wandelnden Buden mit Riechwerk; und Lucian sagt irgendwo von einer solchen, ihr Haupt dufte das ganze Hinterarabien aus. Auch eitle Männer machten sich wohlriechend. Seneca nannte den Gebrauch von Riechwerk und Salben die schmuzigste Zierlichkeit. (Vgl. Riechwerk und Salben in der Deutschen Romanzeitung, 1871, Nr. 33, S. 709.) Dukaten. 20 Dukaten sind des Greifens werth, sie bringen fette Zeiten. 21 Ein Dukaten aus einer schlechten Tasche gilt so viel als einer aus vergoldeter Börse. Die Russen: Der Imperial gilt doch zehn Rubel, wenn man ihn auch aus einer leinenen Börse zieht. (Altmann VI, 507.) *22 Einen Dukaten vergolden wollen. *23 Et rent näkest Tukaten. - Schuster, 461. Dukatenscheisser. *2 Einen Dukatenscheisser haben. Du denkst wol, sagte der Vater zum Knaben, ich habe einen Dukatenscheisser. *3 Er ist ein rechter Dukatenscheisser. - Frischbier, I, 642. Dukatenwage. * Em mess net ales af de Tukatewoch liejen. - Schuster, 914b. Dulcinea. * Seine Dulcinea. Dulcinea von Tolosa hiess die Geliebte des irrenden Ritters Don Quixote in dem Roman des spanischen Dichters Cervantes, und danach pflegt heute noch die Geliebte eines Mannes seine Dulcinea genannt zu werden. Düldappen. * Einen schicken Düldappen fangen. (Mühlhausen.) Einen zum Besten haben. (Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, 1855, S. 320.) Dulden. 10 Dulde hier auf Erden, im Himmel wirst du selig werden. Böhm.: Trp, Kozace, budes Atamanem. - Trp Kozace hore, budes piti med. (Celakovsky, 110.) 11 Dulden geht schon an, wenn man nur hoffen kann. Böhm.: Dlouho trpeti nebylo by nejhorsi, jen kdy? se ceho naditi. (Celakovsky, 111.) [Spaltenumbruch] 12 Dulden und hoffen - der Himmel steht offen. - Stammbuch, 26. 13 Dulden und Schweigen macht die Trauben süss. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4592; Schuller, 25. 14 Wer dulden kann, kann Glück und Unglück überwinden. Lat.: Superare fortunam potest, potens pati. (Sailer, Sprüche, 32.) 15 Wer nichts kan dulden vnd ist zu bhend, der ist nicht nutz im regiment. - Loci comm., 91. Lat.: Nescit regnare, qui nescit dissimulare. *16 Er duldet nicht, dass ein I-Punkt oder U- haken schief steht. Wer viel auf Kleinigkeiten sieht. Lat.: Laureolum in mustaceo quaerere. (Cicero.) Dumm. 78 Der muss sehr dumm sein, der keine Ausrede weiss. Dän.: Den er meget enfoldig, som ingen undskyldning veed. (Prov. dan., 144.) 79 Domm ös domm - Vader heft de Bock gestahle, morge ward he det Schap nahale. (Elbing.) - Frischbier, I, 652. 80 Dum, dum, rief der Professor, als die gelehrte Frau sagte: De gustibus non est disputandibus (disputandum). 81 Dumm, faul und gefrässig, gibt einen guten Scharwerker. - Frischbier, II, 570. 82 Dumm geboren, dumm gewachsen, dumm gestorben. - Schuller, 26. 83 Dumm genug, wenn man den Esel zur Krippe stellt, und er frisst nicht. (Wienerwald.) 84 Dumm sein is kene Sünd, aber en Schand. (Ulm.) - Schottmüller, Ms. 85 Dumm, still und gefrässig, das ist (heisst) ein Cadett. 86 Es ist dumm, auf die Jagd zu gehen, wenn die Hunde nicht jagen wollen. Lat.: Stultitia est venatum ducere invitos canes. (Plautus.) 87 Es ist niemand so dumm, er will Rath geben, wo man keinen bedarf, und keiner so weise, dass einer guten Rath nicht hören sollte. 88 Je dümmer, je besser. - Frischbier, I, 649. 89 Wat domm öss, gehört ons. - Frischbier, I, 658. 90 Wie gut ist's, dass ich dumm bin, sagte der Teuffel, als er hörte, man habe einen Ketzer verbrannt. (S. Ketzerei.) *91 Der ist dumm wie Scheffeln sein Schwein. - Klix, 16. *92 Der ist dummer als die Nacht. - Wurth, 253. *93 Der ist so dumm, er könnte Regierungsrath werden. Scheint sich auf eine Randbemerkung Friedrich Wilhelm's I. von Preussen zu beziehen, die er 1713 auf eine Anfrage des Generaldirectoriums machte, wie der Sohn des verstorbenen Kanzlers von Heimann auf seine Bitte um eine Anstellung zu bescheiden wäre. Der König schreibt: "Sollen examiniren, ob er Verstand und Kop; hat er das, soll er in Kur Marck Krigs Dom. Kammer zu führen sind, und soll da vorläufig habilitiren; ist es ein Dummer Deuffel, sollen Ihm zum Klev. Regierungsrath machen; dazu ist er gut genug." (Förster, Urkundenbuch, S. 56.) *94 Du bist dümmer wie Herrgotts Reitpferd (Esel). (Hirschberg.) *95 Du bist nicht dumm, aber wenn einer sagt, du bist gescheit, so ist der dumm. *96 Du bist so dumm, wie der Bär in Polen. (Ulm.) *97 Du böst so domm wie e Russerad. (Elbing.) - Frischbier, I, 653. Die Räder der russischen Bauernwagen haben Felgen, die aus Einem Stück bestehen. *98 Dumm as wera Hirsch. (Oberösterr.) - Baumgarten, 18. *99 Dumm, dreist und gefrässig. - Frischbier, I, 643. *100 Dumm, dröftig, faul - bequem. (Elbing.) - Frischbier, I, 654. *101 Dumm wie Bohnenstroh. *102 Dumm wie d' Länderkuh. - Gotthelf, Geldstag, S. 54.
[Spaltenumbruch] 13 Dugk dich, lass voruber gan, Gewalt wyll Recht hann; des klagt mannig arm man. Obrigkeitt sich dessen reim recht an, damit du vor Gott auch magst bestan, sunst furth dych der teuffel mit leib und seel dauon. – Latendorf, Jahrbuch, 267. *14 Er muss ducken. – Frischbier, I, 636. Klein beigeben, nachgeben, schweigen. *15 Sich ducken und bucken. – Dietrich, I, 452. *16 Sich ducken, wie ein Kaninchen in einem Holzhaufen. – Gotthelf, Erzählungen, III, 189. Dücker. * Hâl di de Dücker1. – Schütze, I, 262. 1) Taucher, wird ebenfalls von modernen Fluchern für Teufel gebraucht. Dudelsack. 7 Wie man den Dudelsack bläst, so klingt er. Poln.: Jak dudy nadmiesz, tak graja. (Celakovský, 43.) *8 Es is en ollen Dudelsack. (Sauerland.) Duckmäuser. *3 Das ist ein rechter Duckmäuser. – Klix, 16. Duft. 4 Man muss den Dufft lassen verrauchen. – Lehmann, 830, 16. Duften. 2 Einer duftet, der andere stinkt. Lat.: Dum vitant stulti vitia in contraria innant. – Postilles Ruffllos olet Gorgenios hirciem. (Faselius, 70-193.) *3 Er duftet wie eine Apotheke. *4 Er duftet wie eine Pomadenbüchse. Wenn Juvenal einen Herrn von der neuesten Mode bezeichnen wollte, sagte er, „er dufte mehr Wohlgeruch, als wie zwei Leichenbegängnisse zusammengenommen“. Eine der ältesten und zugleich auch die künstlichste Art zu parfümiren war das Einbalsamiren der Leichname. Die Römer waren noch ein armes Volk, als sie bereits bei ihren Leichenbegängnissen eine solche Menge von Salben und Riechwerk vergeudeten, dass ausdrückliche Verbote dagegen gegeben werden mussten. Auch Martial redet mit Bezug auf die Anwendung von Duftstoffen vieler Frauen von wandelnden Buden mit Riechwerk; und Lucian sagt irgendwo von einer solchen, ihr Haupt dufte das ganze Hinterarabien aus. Auch eitle Männer machten sich wohlriechend. Seneca nannte den Gebrauch von Riechwerk und Salben die schmuzigste Zierlichkeit. (Vgl. Riechwerk und Salben in der Deutschen Romanzeitung, 1871, Nr. 33, S. 709.) Dukaten. 20 Dukaten sind des Greifens werth, sie bringen fette Zeiten. 21 Ein Dukaten aus einer schlechten Tasche gilt so viel als einer aus vergoldeter Börse. Die Russen: Der Imperial gilt doch zehn Rubel, wenn man ihn auch aus einer leinenen Börse zieht. (Altmann VI, 507.) *22 Einen Dukaten vergolden wollen. *23 Et rênt näkest Tukâten. – Schuster, 461. Dukatenscheisser. *2 Einen Dukatenscheisser haben. Du denkst wol, sagte der Vater zum Knaben, ich habe einen Dukatenscheisser. *3 Er ist ein rechter Dukatenscheisser. – Frischbier, I, 642. Dukatenwage. * Em mess net ales af de Tukatewôch liejen. – Schuster, 914b. Dulcinea. * Seine Dulcinea. Dulcinea von Tolosa hiess die Geliebte des irrenden Ritters Don Quixote in dem Roman des spanischen Dichters Cervantes, und danach pflegt heute noch die Geliebte eines Mannes seine Dulcinea genannt zu werden. Düldappen. * Einen schicken Düldappen fangen. (Mühlhausen.) Einen zum Besten haben. (Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, 1855, S. 320.) Dulden. 10 Dulde hier auf Erden, im Himmel wirst du selig werden. Böhm.: Trp, Kozáce, budeš Atamanem. – Trp Kozáce hore, budeš píti med. (Celakovský, 110.) 11 Dulden geht schon an, wenn man nur hoffen kann. Böhm.: Dlouho trpeti nebylo by nejhorší, jen kdy? se ceho nadíti. (Celakovský, 111.) [Spaltenumbruch] 12 Dulden und hoffen – der Himmel steht offen. – Stammbuch, 26. 13 Dulden und Schweigen macht die Trauben süss. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592; Schuller, 25. 14 Wer dulden kann, kann Glück und Unglück überwinden. Lat.: Superare fortunam potest, potens pati. (Sailer, Sprüche, 32.) 15 Wer nichts kan dulden vnd ist zu bhend, der ist nicht nutz im regiment. – Loci comm., 91. Lat.: Nescit regnare, qui nescit dissimulare. *16 Er duldet nicht, dass ein I-Punkt oder U- haken schief steht. Wer viel auf Kleinigkeiten sieht. Lat.: Laureolum in mustaceo quaerere. (Cicero.) 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Regierungsrath machen; dazu ist er gut genug.“ (Förster, Urkundenbuch, S. 56.) *94 Du bist dümmer wie Herrgotts Reitpferd (Esel). (Hirschberg.) *95 Du bist nicht dumm, aber wenn einer sagt, du bist gescheit, so ist der dumm. *96 Du bist so dumm, wie der Bär in Polen. (Ulm.) *97 Du böst so domm wie e Russerad. (Elbing.) – Frischbier, I, 653. Die Räder der russischen Bauernwagen haben Felgen, die aus Einem Stück bestehen. *98 Dumm as wera Hirsch. (Oberösterr.) – Baumgarten, 18. *99 Dumm, dreist und gefrässig. – Frischbier, I, 643. *100 Dumm, dröftig, faul – bequem. (Elbing.) – Frischbier, I, 654. *101 Dumm wie Bohnenstroh. *102 Dumm wie d' Länderkuh. – Gotthelf, Geldstag, S. 54.
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13 Dugk dich, lass voruber gan, Gewalt wyll Recht hann; des klagt mannig arm man. Obrigkeitt sich dessen reim recht an, damit du vor Gott auch magst bestan, sunst furth dych der teuffel mit leib und seel dauon. – Latendorf, Jahrbuch, 267.
*14 Er muss ducken. – Frischbier, I, 636.
Klein beigeben, nachgeben, schweigen.
*15 Sich ducken und bucken. – Dietrich, I, 452.
*16 Sich ducken, wie ein Kaninchen in einem Holzhaufen. – Gotthelf, Erzählungen, III, 189.
Dücker.
* Hâl di de Dücker1. – Schütze, I, 262.
1) Taucher, wird ebenfalls von modernen Fluchern für Teufel gebraucht.
Dudelsack.
7 Wie man den Dudelsack bläst, so klingt er.
Poln.: Jak dudy nadmiesz, tak graja. (Celakovský, 43.)
*8 Es is en ollen Dudelsack. (Sauerland.)
Duckmäuser.
*3 Das ist ein rechter Duckmäuser. – Klix, 16.
Duft.
4 Man muss den Dufft lassen verrauchen. – Lehmann, 830, 16.
Duften.
2 Einer duftet, der andere stinkt.
Lat.: Dum vitant stulti vitia in contraria innant. – Postilles Ruffllos olet Gorgenios hirciem. (Faselius, 70-193.)
*3 Er duftet wie eine Apotheke.
*4 Er duftet wie eine Pomadenbüchse.
Wenn Juvenal einen Herrn von der neuesten Mode bezeichnen wollte, sagte er, „er dufte mehr Wohlgeruch, als wie zwei Leichenbegängnisse zusammengenommen“. Eine der ältesten und zugleich auch die künstlichste Art zu parfümiren war das Einbalsamiren der Leichname. Die Römer waren noch ein armes Volk, als sie bereits bei ihren Leichenbegängnissen eine solche Menge von Salben und Riechwerk vergeudeten, dass ausdrückliche Verbote dagegen gegeben werden mussten. Auch Martial redet mit Bezug auf die Anwendung von Duftstoffen vieler Frauen von wandelnden Buden mit Riechwerk; und Lucian sagt irgendwo von einer solchen, ihr Haupt dufte das ganze Hinterarabien aus. Auch eitle Männer machten sich wohlriechend. Seneca nannte den Gebrauch von Riechwerk und Salben die schmuzigste Zierlichkeit. (Vgl. Riechwerk und Salben in der Deutschen Romanzeitung, 1871, Nr. 33, S. 709.)
Dukaten.
20 Dukaten sind des Greifens werth, sie bringen fette Zeiten.
21 Ein Dukaten aus einer schlechten Tasche gilt so viel als einer aus vergoldeter Börse.
Die Russen: Der Imperial gilt doch zehn Rubel, wenn man ihn auch aus einer leinenen Börse zieht. (Altmann VI, 507.)
*22 Einen Dukaten vergolden wollen.
*23 Et rênt näkest Tukâten. – Schuster, 461.
Dukatenscheisser.
*2 Einen Dukatenscheisser haben.
Du denkst wol, sagte der Vater zum Knaben, ich habe einen Dukatenscheisser.
*3 Er ist ein rechter Dukatenscheisser. – Frischbier, I, 642.
Dukatenwage.
* Em mess net ales af de Tukatewôch liejen. – Schuster, 914b.
Dulcinea.
* Seine Dulcinea.
Dulcinea von Tolosa hiess die Geliebte des irrenden Ritters Don Quixote in dem Roman des spanischen Dichters Cervantes, und danach pflegt heute noch die Geliebte eines Mannes seine Dulcinea genannt zu werden.
Düldappen.
* Einen schicken Düldappen fangen. (Mühlhausen.)
Einen zum Besten haben. (Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit, 1855, S. 320.)
Dulden.
10 Dulde hier auf Erden, im Himmel wirst du selig werden.
Böhm.: Trp, Kozáce, budeš Atamanem. – Trp Kozáce hore, budeš píti med. (Celakovský, 110.)
11 Dulden geht schon an, wenn man nur hoffen kann.
Böhm.: Dlouho trpeti nebylo by nejhorší, jen kdy? se ceho nadíti. (Celakovský, 111.)
12 Dulden und hoffen – der Himmel steht offen. – Stammbuch, 26.
13 Dulden und Schweigen macht die Trauben süss. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592; Schuller, 25.
14 Wer dulden kann, kann Glück und Unglück überwinden.
Lat.: Superare fortunam potest, potens pati. (Sailer, Sprüche, 32.)
15 Wer nichts kan dulden vnd ist zu bhend, der ist nicht nutz im regiment. – Loci comm., 91.
Lat.: Nescit regnare, qui nescit dissimulare.
*16 Er duldet nicht, dass ein I-Punkt oder U- haken schief steht.
Wer viel auf Kleinigkeiten sieht.
Lat.: Laureolum in mustaceo quaerere. (Cicero.)
Dumm.
78 Der muss sehr dumm sein, der keine Ausrede weiss.
Dän.: Den er meget enfoldig, som ingen undskyldning veed. (Prov. dan., 144.)
79 Domm ös domm – Vader heft de Bock gestahle, morge ward he det Schap nahale. (Elbing.) – Frischbier, I, 652.
80 Dum, dum, rief der Professor, als die gelehrte Frau sagte: De gustibus non est disputandibus (disputandum).
81 Dumm, faul und gefrässig, gibt einen guten Scharwerker. – Frischbier, II, 570.
82 Dumm geboren, dumm gewachsen, dumm gestorben. – Schuller, 26.
83 Dumm genug, wenn man den Esel zur Krippe stellt, und er frisst nicht. (Wienerwald.)
84 Dumm sein is kene Sünd, aber en Schand. (Ulm.) – Schottmüller, Ms.
85 Dumm, still und gefrässig, das ist (heisst) ein Cadett.
86 Es ist dumm, auf die Jagd zu gehen, wenn die Hunde nicht jagen wollen.
Lat.: Stultitia est venatum ducere invitos canes. (Plautus.)
87 Es ist niemand so dumm, er will Rath geben, wo man keinen bedarf, und keiner so weise, dass einer guten Rath nicht hören sollte.
88 Je dümmer, je besser. – Frischbier, I, 649.
89 Wat domm öss, gehört ons. – Frischbier, I, 658.
90 Wie gut ist's, dass ich dumm bin, sagte der Teuffel, als er hörte, man habe einen Ketzer verbrannt. (S. Ketzerei.)
*91 Der ist dumm wie Scheffeln sein Schwein. – Klix, 16.
*92 Der ist dummer als die Nacht. – Wurth, 253.
*93 Der ist so dumm, er könnte Regierungsrath werden.
Scheint sich auf eine Randbemerkung Friedrich Wilhelm's I. von Preussen zu beziehen, die er 1713 auf eine Anfrage des Generaldirectoriums machte, wie der Sohn des verstorbenen Kanzlers von Heimann auf seine Bitte um eine Anstellung zu bescheiden wäre. Der König schreibt: „Sollen examiniren, ob er Verstand und Kop; hat er das, soll er in Kur Marck Krigs Dom. Kammer zu führen sind, und soll da vorläufig habilitiren; ist es ein Dummer Deuffel, sollen Ihm zum Klev. Regierungsrath machen; dazu ist er gut genug.“ (Förster, Urkundenbuch, S. 56.)
*94 Du bist dümmer wie Herrgotts Reitpferd (Esel). (Hirschberg.)
*95 Du bist nicht dumm, aber wenn einer sagt, du bist gescheit, so ist der dumm.
*96 Du bist so dumm, wie der Bär in Polen. (Ulm.)
*97 Du böst so domm wie e Russerad. (Elbing.) – Frischbier, I, 653.
Die Räder der russischen Bauernwagen haben Felgen, die aus Einem Stück bestehen.
*98 Dumm as wera Hirsch. (Oberösterr.) – Baumgarten, 18.
*99 Dumm, dreist und gefrässig. – Frischbier, I, 643.
*100 Dumm, dröftig, faul – bequem. (Elbing.) – Frischbier, I, 654.
*101 Dumm wie Bohnenstroh.
*102 Dumm wie d' Länderkuh. – Gotthelf, Geldstag, S. 54.
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