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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Dringar.

Letj Dringar, letj Hungar. (Amrum.) - Johansen, 151; Haupt, VIII, 365, 244.

Kleine Knaben, kleine Hunde.


Drinsitzen.

* Er sitzt drin bis über die Hutschnur.


Dristag.

So dristag (dreist) üüs an fleeg, ju skat a prester üüb a nöös. (Amrum.) - Haupt, VIII, 368, 291.


Dreiten.

*2 Nu ess drieten am Doctor un et lecken am Aptheker. (Bedburg.)

*3 Se dritt1 alle op enen Hop. (Iserlohn.) - Woeste, 83, 36.

Sie halten zusammen.

1) Von dritten = cacare.


Drittertaggast.

Den Derdendagsengast is mor last.

Der Drittetagsgast ist nur zur Last. (Alte und neue Welt, 1877, S. 470.)


Drock.

4 Dat kömmt drock, seggt de Schneider, on kröggt e Par Strömp to versale. - Frischbier, II, 567.


Drohen.

34 Eitles Drohen ist Weiberrache.

Lat.: Minitari muliercularum. (Sailer, Sprüche, 182, 84.)

35 Em sal net meren drön. - Schuster, 664.

36 Mit drawen und poldern fängt man keine Vögel. - Lehmann, 935, 11.

37 Man droht erst, ehe man schlägt.

Nach dem Sprichworte: Le Breton menace lorsqu'il a frappe, verfährt der Bretone auf entgegengesetzte Weise; er schlägt erst zu und droht hernach. (Gerbel, Ausland, 1871, S. 94.)

38 Von Draun fällt kein Haar. (Altmark.) - Danneil, 259.

39 Wer dräuet, der will nicht schlagen. - Petri, II, 697.

40 Wer von dreuen stirbt, soll man mit Klappern begraben. - Petri, II, 775.


Drohnen.

4 Die Drohnen sind wie Edelleute, sie arbeiten nicht und essen doch. - Oekonom. Weisheit, 117; Overbeck, Glossar. Malitt.


Dröhnen.

* Dai druaned1 as ne Kau (Kuh), die melk wer'en wel. (Grafsch. Mark.) - Frommann, V, 58, 32.

1) Vom dumpfen Gebrüll des Rindviehes.


Dröhnkötel.

* Hei is 'n ollen Dröhnkötel, wick die seggen, Varrermann, wick die Pommern.

Durch den Zusatz wird die langweilige, breite, weitschweifige Redseligkeit des "Dröhnkötels" gleichsam charakterisirt.


Drohung.

5 Drau is bäter as Hau (Schläge). (Altmark.)


Drossel.

4 Wenn die Drossel schreit, ist der Lenz nicht mehr weit. - Marienkalender, 1879, S. 14.

*5 Dat is ne olle Drossel.

*6 Nimmer die Drassle singen hören. - Schöpf, 91.

Den Frühling nicht mehr erleben. (S. Kukuk.)


Drosseln.

* Hei drösselt. (Sauerland.)

Die Drossel singt in vielen Variationen; daher von einem Menschen, der andern nach dem Munde redet.


Dröst.

* Dat die de Dröst. - Schütz, I, 260.

Ausruf der Verwunderung und Verwünschung. Das Wort Dröst, wol richtiger Dros, vom holländischen Droes = Teufel, ist im Holsteinischen ein Schimpf- und Fluchwort.


Drüber.

1 Geht's nicht drüber hin (weg), so muss es drunter weg gehen.

Lat.: Edita si nequeas per loca subtus eas. (Reuterdahl, 244.)

*2 Dort geht's drüber und drunter. - Klix, 16.


Drüberhinein.

* Däs wär drüber nei. - Nefflen, 453.

Es ist zum Erstaunen, übersteigt meine Erwartungen.


Druck.

4 Druck erzeugt Empörung.

Frz.: En Flandres l'oppression a fait la rebellion. (Leroux, I, 192.)


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Drücken.

12 Vom langen Drücken kümmt endlicks an Kacken. (Sauerland.)

*13 Das drückt wie ein Alp.

*14 Das wird dich nicht drücken. - Frischbier, I, 635.

*15 Dear druckt ned, wia der Michel in Himmel. (Ulm.)

*16 Einen drücken, dass die Seel krachet. - Theatr. Diabolorum, 219b.

*17 Einen drucken vnd schinden vnd jhm die Haut mit den Haaren vber den Kopff ziehen. - Dietrich, II, 184.

*18 Er hot sich gedreakt. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 326, 286.

Er hat sich entfernt, und zwar ganz still, ohne Aufsehen zu erregen; auch: er ist gestorben.


Drückel.

* Etwas aufs letzte Drickel1 verschieben. (Schles.)

1) Nach der schlesischen Aussprache Drickl; der letzte Augenblick ist der entscheidende, zwingende, drückende Moment.


Drückepennink.

* Ein Drückepennink sein. (Mecklenburg.) - Hochdeutsch bei Simrock, 212b.

"Du musst nein (= kein) Schmarotzer und ein Drückepennink sein." (S. Kussenpfennig.) (Gryse, Nr. 27.)


Drückfülsel.

* Ein langweiliger Drückfülsel. - Herberger, I, 608.

Von einem in seinen Bewegungen und Thun sehr trägen Menschen. (S. Dreherwurst.)


Drud.

* Schweige, die Drud kompt vber dich.

"Die Drudden (Druden) hielten Schul- vnd Klöster ... lehrten das Volk ... striechen vnd zogen die Kinder, darmit man sie noch heutiges Tages, wenn sie weynen, schreckt, man spricht noch: Schweige u. s. w." (Aventin, CLXVIIIb.)


Drum sein.

* Doa is 'r drüm, we Seebach üm de Klöte. - Schlingmann, 1291.


Drummel.

* Dat di de Drummel.1 - Schütze, I, 262.

1) Das holl. Drommel = Teufel. Wenn man dem Teufelsfluch ausweichen will.


Druese.

* Uf de Druese sin. - Alsatia, 1850, S. 30.

Auf den Hefen.


Drüse.

3 Drüsen und Frantzosen sind des Teuffels Bleikugeln. - Luther, Hauspostille, 1.


Drust.

* In Drusten liggen. - Frommann, I, 54.

In der Mundart in und um Fallersleben soviel wie: besinnungslos daliegen infolge eines Unfalls. Wol dasselbe Wort, was im Mecklenburgischen Druse lautet und die Bedeutung von Schlummer hat. "Dat Weder steit so im Druse." (Bützower Ruhestunden, II, 43.) Man weiss nicht, ob gutes oder schlechtes Wetter werden will.


Drütjenstuhl.

* Ik will im en Drütjenstol sett'n. - Eichwald, 1848.


Drutschel.

* An dickes Drutscherl. (Oberösterr.)

Eine dicke weibliche Person mit plumpen Körperbewegungen. Höfer in seinem Etymologischen Wörterbuche der in Norddeutschland, vorzüglich aber in Oesterreich üblichen Mundart (3 Bde., Linz) bringt die Form lautlich und begrifflich mit "Drossl" in Zusammenhang.


Du.

4 Du, seggt de Wulf to'r Sau, wei hei er frete wull. (Samland.) - Frischbier, II, 569.

5 Es is beter en trü du, as en falsch jei. - Schambach, II, 173.

*6 Wo du nich böst, da fehlt Ener. - Frischbier, I, 369.


Dübbele.

* Er isch ken Dübbele1 werth und wenn er e Grosche im Mul het. (Münsterthal.) - Alsatia, 1851, S. 34.

1) Kleine, werthlose Münze.


Dubbeltje.

* 'N Dubbeltje kann neit rullen. - Stürenburg, 40b.


Ducken.

12 Duck di, Broder, et kömmt e Sten geschwomme. - Frischbier, I, 687.

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Dringar.

Letj Dringar, letj Hungar. (Amrum.) – Johansen, 151; Haupt, VIII, 365, 244.

Kleine Knaben, kleine Hunde.


Drinsitzen.

* Er sitzt drin bis über die Hutschnur.


Dristag.

So dristag (dreist) üüs an fleeg, ju skat a prêster üüb a nöös. (Amrum.) – Haupt, VIII, 368, 291.


Drîten.

*2 Nu ess drieten am Doctor un et lecken am Aptheker. (Bedburg.)

*3 Se dritt1 alle op enen Hop. (Iserlohn.) – Woeste, 83, 36.

Sie halten zusammen.

1) Von dritten = cacare.


Drittertaggast.

Den Derdendagsengast is mor last.

Der Drittetagsgast ist nur zur Last. (Alte und neue Welt, 1877, S. 470.)


Drock.

4 Dat kömmt drock, seggt de Schnîder, on kröggt e Pâr Strömp to versâle.Frischbier, II, 567.


Drohen.

34 Eitles Drohen ist Weiberrache.

Lat.: Minitari muliercularum. (Sailer, Sprüche, 182, 84.)

35 Em sâl net meren drön.Schuster, 664.

36 Mit drawen und poldern fängt man keine Vögel.Lehmann, 935, 11.

37 Man droht erst, ehe man schlägt.

Nach dem Sprichworte: Le Breton menace lorsqu'il a frappé, verfährt der Bretone auf entgegengesetzte Weise; er schlägt erst zu und droht hernach. (Gerbel, Ausland, 1871, S. 94.)

38 Von Draun fällt kein Haar. (Altmark.) – Danneil, 259.

39 Wer dräuet, der will nicht schlagen.Petri, II, 697.

40 Wer von dreuen stirbt, soll man mit Klappern begraben.Petri, II, 775.


Drohnen.

4 Die Drohnen sind wie Edelleute, sie arbeiten nicht und essen doch.Oekonom. Weisheit, 117; Overbeck, Glossar. Malitt.


Dröhnen.

* Dai druaned1 as ne Kau (Kuh), die melk wer'en wel. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 58, 32.

1) Vom dumpfen Gebrüll des Rindviehes.


Dröhnkötel.

* Hei is 'n ollen Dröhnkötel, wick die seggen, Varrermann, wick die Pommern.

Durch den Zusatz wird die langweilige, breite, weitschweifige Redseligkeit des „Dröhnkötels“ gleichsam charakterisirt.


Drohung.

5 Drau is bäter as Hau (Schläge). (Altmark.)


Drossel.

4 Wenn die Drossel schreit, ist der Lenz nicht mehr weit.Marienkalender, 1879, S. 14.

*5 Dat is ne olle Drossel.

*6 Nimmer die Drassle singen hören.Schöpf, 91.

Den Frühling nicht mehr erleben. (S. Kukuk.)


Drosseln.

* Hei drösselt. (Sauerland.)

Die Drossel singt in vielen Variationen; daher von einem Menschen, der andern nach dem Munde redet.


Dröst.

* Dat die de Dröst.Schütz, I, 260.

Ausruf der Verwunderung und Verwünschung. Das Wort Dröst, wol richtiger Drôs, vom holländischen Droes = Teufel, ist im Holsteinischen ein Schimpf- und Fluchwort.


Drüber.

1 Geht's nicht drüber hin (weg), so muss es drunter weg gehen.

Lat.: Edita si nequeas per loca subtus eas. (Reuterdahl, 244.)

*2 Dort geht's drüber und drunter.Klix, 16.


Drüberhinein.

* Däs wär drüber nei.Nefflen, 453.

Es ist zum Erstaunen, übersteigt meine Erwartungen.


Druck.

4 Druck erzeugt Empörung.

Frz.: En Flandres l'oppression a fait la rébellion. (Leroux, I, 192.)


[Spaltenumbruch]
Drücken.

12 Vom langen Drücken kümmt endlicks ân Kacken. (Sauerland.)

*13 Das drückt wie ein Alp.

*14 Das wird dich nicht drücken.Frischbier, I, 635.

*15 Dear druckt ned, wia der Michel in Himmel. (Ulm.)

*16 Einen drücken, dass die Seel krachet.Theatr. Diabolorum, 219b.

*17 Einen drucken vnd schinden vnd jhm die Haut mit den Haaren vber den Kopff ziehen.Dietrich, II, 184.

*18 Er hôt sich gedreakt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 286.

Er hat sich entfernt, und zwar ganz still, ohne Aufsehen zu erregen; auch: er ist gestorben.


Drückel.

* Etwas aufs letzte Drickel1 verschieben. (Schles.)

1) Nach der schlesischen Aussprache Drickl; der letzte Augenblick ist der entscheidende, zwingende, drückende Moment.


Drückepennink.

* Ein Drückepennink sein. (Mecklenburg.) – Hochdeutsch bei Simrock, 212b.

„Du musst nein (= kein) Schmarotzer und ein Drückepennink sein.“ (S. Kussenpfennig.) (Gryse, Nr. 27.)


Drückfülsel.

* Ein langweiliger Drückfülsel.Herberger, I, 608.

Von einem in seinen Bewegungen und Thun sehr trägen Menschen. (S. Dreherwurst.)


Drud.

* Schweige, die Drud kompt vber dich.

„Die Drudden (Druden) hielten Schul- vnd Klöster ... lehrten das Volk ... striechen vnd zogen die Kinder, darmit man sie noch heutiges Tages, wenn sie weynen, schreckt, man spricht noch: Schweige u. s. w.“ (Aventin, CLXVIIIb.)


Drum sein.

* Doa is 'r drüm, we Seebach üm de Klöte.Schlingmann, 1291.


Drummel.

* Dat di de Drummel.1Schütze, I, 262.

1) Das holl. Drommel = Teufel. Wenn man dem Teufelsfluch ausweichen will.


Druese.

* Uf de Druese sin.Alsatia, 1850, S. 30.

Auf den Hefen.


Drüse.

3 Drüsen und Frantzosen sind des Teuffels Bleikugeln.Luther, Hauspostille, 1.


Drust.

* In Drusten liggen.Frommann, I, 54.

In der Mundart in und um Fallersleben soviel wie: besinnungslos daliegen infolge eines Unfalls. Wol dasselbe Wort, was im Mecklenburgischen Druse lautet und die Bedeutung von Schlummer hat. „Dat Weder steit so im Druse.“ (Bützower Ruhestunden, II, 43.) Man weiss nicht, ob gutes oder schlechtes Wetter werden will.


Drütjenstuhl.

* Ik will im ên Drütjenstol sett'n.Eichwald, 1848.


Drutschel.

* An dickes Drutscherl. (Oberösterr.)

Eine dicke weibliche Person mit plumpen Körperbewegungen. Höfer in seinem Etymologischen Wörterbuche der in Norddeutschland, vorzüglich aber in Oesterreich üblichen Mundart (3 Bde., Linz) bringt die Form lautlich und begrifflich mit „Drossl“ in Zusammenhang.


Du.

4 Du, seggt de Wulf tô'r Sû, wî hei êr frête wull. (Samland.) – Frischbier, II, 569.

5 Es is beter en trü du, as en falsch jî.Schambach, II, 173.

*6 Wo du nich böst, da fehlt Ener.Frischbier, I, 369.


Dübbele.

* Er isch ken Dübbele1 werth und wenn er e Grosche im Mul het. (Münsterthal.) – Alsatia, 1851, S. 34.

1) Kleine, werthlose Münze.


Dubbeltje.

* 'N Dubbeltje kann nît rullen.Stürenburg, 40b.


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[[599]/0611] Dringar. Letj Dringar, letj Hungar. (Amrum.) – Johansen, 151; Haupt, VIII, 365, 244. Kleine Knaben, kleine Hunde. Drinsitzen. * Er sitzt drin bis über die Hutschnur. Dristag. So dristag (dreist) üüs an fleeg, ju skat a prêster üüb a nöös. (Amrum.) – Haupt, VIII, 368, 291. Drîten. *2 Nu ess drieten am Doctor un et lecken am Aptheker. (Bedburg.) *3 Se dritt1 alle op enen Hop. (Iserlohn.) – Woeste, 83, 36. Sie halten zusammen. 1) Von dritten = cacare. Drittertaggast. Den Derdendagsengast is mor last. Der Drittetagsgast ist nur zur Last. (Alte und neue Welt, 1877, S. 470.) Drock. 4 Dat kömmt drock, seggt de Schnîder, on kröggt e Pâr Strömp to versâle. – Frischbier, II, 567. Drohen. 34 Eitles Drohen ist Weiberrache. Lat.: Minitari muliercularum. (Sailer, Sprüche, 182, 84.) 35 Em sâl net meren drön. – Schuster, 664. 36 Mit drawen und poldern fängt man keine Vögel. – Lehmann, 935, 11. 37 Man droht erst, ehe man schlägt. Nach dem Sprichworte: Le Breton menace lorsqu'il a frappé, verfährt der Bretone auf entgegengesetzte Weise; er schlägt erst zu und droht hernach. (Gerbel, Ausland, 1871, S. 94.) 38 Von Draun fällt kein Haar. (Altmark.) – Danneil, 259. 39 Wer dräuet, der will nicht schlagen. – Petri, II, 697. 40 Wer von dreuen stirbt, soll man mit Klappern begraben. – Petri, II, 775. Drohnen. 4 Die Drohnen sind wie Edelleute, sie arbeiten nicht und essen doch. – Oekonom. Weisheit, 117; Overbeck, Glossar. Malitt. Dröhnen. * Dai druaned1 as ne Kau (Kuh), die melk wer'en wel. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 58, 32. 1) Vom dumpfen Gebrüll des Rindviehes. Dröhnkötel. * Hei is 'n ollen Dröhnkötel, wick die seggen, Varrermann, wick die Pommern. Durch den Zusatz wird die langweilige, breite, weitschweifige Redseligkeit des „Dröhnkötels“ gleichsam charakterisirt. Drohung. 5 Drau is bäter as Hau (Schläge). (Altmark.) Drossel. 4 Wenn die Drossel schreit, ist der Lenz nicht mehr weit. – Marienkalender, 1879, S. 14. *5 Dat is ne olle Drossel. *6 Nimmer die Drassle singen hören. – Schöpf, 91. Den Frühling nicht mehr erleben. (S. Kukuk.) Drosseln. * Hei drösselt. (Sauerland.) Die Drossel singt in vielen Variationen; daher von einem Menschen, der andern nach dem Munde redet. Dröst. * Dat die de Dröst. – Schütz, I, 260. Ausruf der Verwunderung und Verwünschung. Das Wort Dröst, wol richtiger Drôs, vom holländischen Droes = Teufel, ist im Holsteinischen ein Schimpf- und Fluchwort. Drüber. 1 Geht's nicht drüber hin (weg), so muss es drunter weg gehen. Lat.: Edita si nequeas per loca subtus eas. (Reuterdahl, 244.) *2 Dort geht's drüber und drunter. – Klix, 16. Drüberhinein. * Däs wär drüber nei. – Nefflen, 453. Es ist zum Erstaunen, übersteigt meine Erwartungen. Druck. 4 Druck erzeugt Empörung. Frz.: En Flandres l'oppression a fait la rébellion. (Leroux, I, 192.) Drücken. 12 Vom langen Drücken kümmt endlicks ân Kacken. (Sauerland.) *13 Das drückt wie ein Alp. *14 Das wird dich nicht drücken. – Frischbier, I, 635. *15 Dear druckt ned, wia der Michel in Himmel. (Ulm.) *16 Einen drücken, dass die Seel krachet. – Theatr. Diabolorum, 219b. *17 Einen drucken vnd schinden vnd jhm die Haut mit den Haaren vber den Kopff ziehen. – Dietrich, II, 184. *18 Er hôt sich gedreakt. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 286. Er hat sich entfernt, und zwar ganz still, ohne Aufsehen zu erregen; auch: er ist gestorben. Drückel. * Etwas aufs letzte Drickel1 verschieben. (Schles.) 1) Nach der schlesischen Aussprache Drickl; der letzte Augenblick ist der entscheidende, zwingende, drückende Moment. Drückepennink. * Ein Drückepennink sein. (Mecklenburg.) – Hochdeutsch bei Simrock, 212b. „Du musst nein (= kein) Schmarotzer und ein Drückepennink sein.“ (S. Kussenpfennig.) (Gryse, Nr. 27.) Drückfülsel. * Ein langweiliger Drückfülsel. – Herberger, I, 608. Von einem in seinen Bewegungen und Thun sehr trägen Menschen. (S. Dreherwurst.) Drud. * Schweige, die Drud kompt vber dich. „Die Drudden (Druden) hielten Schul- vnd Klöster ... lehrten das Volk ... striechen vnd zogen die Kinder, darmit man sie noch heutiges Tages, wenn sie weynen, schreckt, man spricht noch: Schweige u. s. w.“ (Aventin, CLXVIIIb.) Drum sein. * Doa is 'r drüm, we Seebach üm de Klöte. – Schlingmann, 1291. Drummel. * Dat di de Drummel.1 – Schütze, I, 262. 1) Das holl. Drommel = Teufel. Wenn man dem Teufelsfluch ausweichen will. Druese. * Uf de Druese sin. – Alsatia, 1850, S. 30. Auf den Hefen. Drüse. 3 Drüsen und Frantzosen sind des Teuffels Bleikugeln. – Luther, Hauspostille, 1. Drust. * In Drusten liggen. – Frommann, I, 54. In der Mundart in und um Fallersleben soviel wie: besinnungslos daliegen infolge eines Unfalls. Wol dasselbe Wort, was im Mecklenburgischen Druse lautet und die Bedeutung von Schlummer hat. „Dat Weder steit so im Druse.“ (Bützower Ruhestunden, II, 43.) Man weiss nicht, ob gutes oder schlechtes Wetter werden will. Drütjenstuhl. * Ik will im ên Drütjenstol sett'n. – Eichwald, 1848. Drutschel. * An dickes Drutscherl. (Oberösterr.) Eine dicke weibliche Person mit plumpen Körperbewegungen. Höfer in seinem Etymologischen Wörterbuche der in Norddeutschland, vorzüglich aber in Oesterreich üblichen Mundart (3 Bde., Linz) bringt die Form lautlich und begrifflich mit „Drossl“ in Zusammenhang. Du. 4 Du, seggt de Wulf tô'r Sû, wî hei êr frête wull. (Samland.) – Frischbier, II, 569. 5 Es is beter en trü du, as en falsch jî. – Schambach, II, 173. *6 Wo du nich böst, da fehlt Ener. – Frischbier, I, 369. Dübbele. * Er isch ken Dübbele1 werth und wenn er e Grosche im Mul het. (Münsterthal.) – Alsatia, 1851, S. 34. 1) Kleine, werthlose Münze. Dubbeltje. * 'N Dubbeltje kann nît rullen. – Stürenburg, 40b. Ducken. 12 Duck di, Broder, et kömmt e Stên geschwomme. – Frischbier, I, 687.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [599]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/611>, abgerufen am 22.11.2024.