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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 1857 Geliehen Ding soll man wiedergeben, wie man es empfing.

Lat.: Absque nota satire debent concessa redire. (Reuterdahl, 10.)

Schwed.: Loenth thingh skulu olastadh (lakkelosth) heem gaa. (Reuterdahl, 10.)

1858 Gering Ding hat auch sein Gunst. - Henisch, 1781, 12; Petri, II, 334.

1859 Geschehen Ding haben kein Umkehr. - Graf, 20.

Holl.: Gedame zuken hebben gein keer. (Harrebomee, I, 15.)

1860 Gleich Ding, gut Ding. - Petri, II, 339.

1861 Gut Ding kommt alle Tage recht. - Storch, Freiknecht, II, 282.

1862 Gut Ding soll man gut lassen bleiben. - Petri, II, 363.

1863 Gut ding vom hertzen leicht entgeht, da man das böse nicht entleht. - Loci comm., 85.

Lat.: Labitur ex mente cito res bona, sed mala lente.

1864 Heb alle Ding zu rechter Zeit an. - Bullinger, 796.

1865 Heilige Dinge soll man nicht antasten mit unreinen Händen.

Bei Tunnicius (648): Hillige dinge en sal men nicht antasten mit unreinen handen. (Illotis manibus rem sacram tangere noli.)

1866 In allen Dingen eilt der Thor; aber der weiss sicht sich eben vor, das er nichts thue ohn Rath, was einem weissen wol anstadt. - Werdea, Diiji.

Lat.: Stultus et insipiens actu festinat in omni nil unquam sapiens percipi tantum agit. (Werdea, Diiji.)

1867 In allen dingen mässig sei, das ist die lieblichst Cantorey. - Henisch, 583, 15.

1868 In drei Dingen besteht des Menschen Vollkommenheit: in Gottesfurcht und Gebet, Geduld in Widerwärtigkeit und Klugheit im gemeinen Leben. - Pers. Rosenthal, 352.

1869 In drei Dingen sind die Menschen verschieden: In der Gestalt, der Stimme und in dem Verstande. - Löwenheim, 92.

1870 In drei Dingen steht Menschenfreundlichkeit höher als Mildthätigkeit: Mildthätigkeit übt man nur mit Geld, Menschenfreundlichkeit mit der Person; Mildthätigkeit nur gegen Arme, Menschenfreundlichkeit gegen Alle; Mildthätigkeit nur gegen Lebende, Menschenfreundlichkeit gegen Lebende und Todte. - Löwenheim, 86.

1871 In nothwendigen Dingen Einheit, in zweifelhaften Freiheit, in allen aber Liebe.

Lat.: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas. (Egeria, 106.)

1872 In plötzlichen Dingen gilt Glück mehr als Rath. - Wirth, II, 363.

1873 In vier Dingen kann man eines Menschen Glück erkennen: dass er wol geboren und erzogen ist, dass er wol heirathe, in Gesundheit sein Leben hinbringe und wol sterbe. - Harssdörffer, 224.

1874 Ist ein Ding auch noch so krumm, mit Gold dreht man es bald herum.

1875 Je ein Ding besser ist, je sein Missbrauch grösser ist.

"Heisst es." (Theatrum Diabolorum, 169b.)

1876 Je weniger eines dings ist, je lieber es ist; vnd je lieber es ist, je feigern hals es tregt. - Henisch, 1042, 40; Petri, II, 396.

1877 Jdes Ding het sin Wetenskup, sä Engelmöe, do puste se dat Lücht mit de Ners ut. - Hauskalender, II.

1878 Jedes Ding hat seinen Fund. (Braunschweig.)

1879 Jedes Ding hat seinen Haken.

Altfries.: Ark Ding heed sin Haak. (Hansen, 4.)

1880 Jedes Ding hat seinen Handgriff, nur das Mistspreiten hat seinen Schludder. - Simrock, 4291.

1881 Jedes Ding hat seine Natur.

Mhd.: Ich sagen fernt und hure alle ding ubent ir nature. (Morolf.) (Zingerle, 108.)

[Spaltenumbruch] 1882 Jedes Ding ist gut, wenn das Ende gut ist.

Bei Tunnicius (614): Al deink is gaut als dat ende gut is. (Omnia laudantur, bonus est dum finis et aptus.)

1883 Jedes Ding ist zu jeder Zeit nutz. - Lehmann, 561, 57.

1884 Jedes Ding muss einen Kopf haben.

1885 Jedes Ding will ein Ende haben.

Lat.: Quolibet ex opere finem delectat habere. (Reuterdahl, 832.)

Schwed.: Aal thingh sta aa aenda lykth. (Reuterdahl, 832.)

1886 Jedes Ding will sein Ursach haben.

1887 Jedes Ding will seine Ordnung haben.

1888 Kein besser ding auff Erden ist, dann haben frid zu aller frist. - Henisch, 1242, 51.

1889 Kein Ding so gelegen felt, dass dabey sich nicht etwas ungelegnes helt. - Buchler, 363.

1890 Kein Ding will verschwiegen bleiben.

Bei Tunnicius (591): Nein dink wil vorswegen blyven. (Sub nive tecta patent, evelat et omnia tempus.)

1891 Klein Ding freut Kind. - Gotthelf, Käthi, II, 19.

"Sagt das Sprichwort."

1892 Länger als zum dritten Ding, währt keine Entschuldigung. - Graf, 442 , 356.

Beim altdeutschen Gerichtsverfahren enthielt nicht schon die erste Vorladung den vollen Zwang; wer aber zum dritten Gerichtstage nicht erschien, der hatte, ob Kläger oder Verklagter, seine Sache verloren.

Jüdl.: Laengin aen a thriti thing ma aei for fol motoes. (Thorsen, 43, 72.)

1893 Lassen wir das Ding e Ding sein, e Sperling is auch e Vogel. (Königsberg.) - Frischbier, II, 534.

Lassen wir die Sache auf sich beruhen.

1894 Man kann ein Ding begreifen, aber fürchten muss man es doch.

Lat.: Quae posse fieri non putes, metuas tamen. (Philippi, II, 118.)

1895 Man kann ein Ding leicht verbessern, wenn's nur erfunden ist. - Petri, II, 455.

1896 Man kann kein Ding anders backen als es gesauert ist. - Petri, II, 456.

1897 Man kann nicht alle Dinge an der Schnur haben. - Petri, II, 456.

1898 Man muss bissweilen ein Ding mit der Haussscher beschneiden. - Lehmann, 780, 4.

1899 Man muss nicht nach Dingen greifen, die man nicht erlangen kann.

Lat.: Quod nequis amplecti quid anelas id tibi necti. (Reuterdahl, 820.)

1900 Man muss offt ein Ding lassen gehen, wie es geht; denn es will also gehen, wie es gehet. - Lehmann, 880, 3.

1901 Man muss viel Dinge hören, aber nur von einem reden. - Schlechta, 170.

1902 Man sagt so lange von einem Ding, bis es geschieht. - Simrock, 3473.

1903 Man sol all ding auffs best ausslegen. - Franck, I, 71a.

Lat.: Maldictum interpretando fit acrius. (Franck, I, 71a.)

1904 Man soll das kleinste Ding auch ehren, die Nadel kann einen Schneider nähren. - Körte, 4416.

1905 Man soll eines Dinges mit vernunfft vnd nicht nach wollust brauchen. - Lehmann, 723, 26.

1906 Man soll kein Ding loben bis man's Ende nicht gesehen hat.

1907 Man soll nicht nach Dingen langen, die man nicht haben soll.

Lat.: Petere abstine, concedi quod nefas tibi. (Philippi, II, 94.)

1908 Man soll nicht sagen, was ein Ding ist. - Schottmüller, Ms.

Wird in Berlin häufig gebraucht, um ein schlechtes Frauenzimmer zu bezeichnen.

1909 Mit Dingen, die stinken und schmerzen, muss man nicht scherzen.

Poln.: Nietrzeba tym zartowac, co smierdzi, co szkodzi i co boli. (Celakovsky, 84.)

[Spaltenumbruch] 1857 Geliehen Ding soll man wiedergeben, wie man es empfing.

Lat.: Absque nota satire debent concessa redire. (Reuterdahl, 10.)

Schwed.: Loenth thingh skulu olastadh (lakkelosth) heem gaa. (Reuterdahl, 10.)

1858 Gering Ding hat auch sein Gunst.Henisch, 1781, 12; Petri, II, 334.

1859 Geschehen Ding haben kein Umkehr.Graf, 20.

Holl.: Gedame zuken hebben gein keer. (Harrebomée, I, 15.)

1860 Gleich Ding, gut Ding.Petri, II, 339.

1861 Gut Ding kommt alle Tage recht.Storch, Freiknecht, II, 282.

1862 Gut Ding soll man gut lassen bleiben.Petri, II, 363.

1863 Gut ding vom hertzen leicht entgeht, da man das böse nicht entleht.Loci comm., 85.

Lat.: Labitur ex mente cito res bona, sed mala lente.

1864 Heb alle Ding zu rechter Zeit an.Bullinger, 796.

1865 Heilige Dinge soll man nicht antasten mit unreinen Händen.

Bei Tunnicius (648): Hillige dinge en sal men nicht antasten mit unreinen handen. (Illotis manibus rem sacram tangere noli.)

1866 In allen Dingen eilt der Thor; aber der weiss sicht sich eben vor, das er nichts thue ohn Rath, was einem weissen wol anstadt.Werdea, Diiji.

Lat.: Stultus et insipiens actu festinat in omni nil unquam sapiens percipi tantum agit. (Werdea, Diiji.)

1867 In allen dingen mässig sei, das ist die lieblichst Cantorey.Henisch, 583, 15.

1868 In drei Dingen besteht des Menschen Vollkommenheit: in Gottesfurcht und Gebet, Geduld in Widerwärtigkeit und Klugheit im gemeinen Leben.Pers. Rosenthal, 352.

1869 In drei Dingen sind die Menschen verschieden: In der Gestalt, der Stimme und in dem Verstande.Löwenheim, 92.

1870 In drei Dingen steht Menschenfreundlichkeit höher als Mildthätigkeit: Mildthätigkeit übt man nur mit Geld, Menschenfreundlichkeit mit der Person; Mildthätigkeit nur gegen Arme, Menschenfreundlichkeit gegen Alle; Mildthätigkeit nur gegen Lebende, Menschenfreundlichkeit gegen Lebende und Todte.Löwenheim, 86.

1871 In nothwendigen Dingen Einheit, in zweifelhaften Freiheit, in allen aber Liebe.

Lat.: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas. (Egeria, 106.)

1872 In plötzlichen Dingen gilt Glück mehr als Rath.Wirth, II, 363.

1873 In vier Dingen kann man eines Menschen Glück erkennen: dass er wol geboren und erzogen ist, dass er wol heirathe, in Gesundheit sein Leben hinbringe und wol sterbe.Harssdörffer, 224.

1874 Ist ein Ding auch noch so krumm, mit Gold dreht man es bald herum.

1875 Je ein Ding besser ist, je sein Missbrauch grösser ist.

„Heisst es.“ (Theatrum Diabolorum, 169b.)

1876 Je weniger eines dings ist, je lieber es ist; vnd je lieber es ist, je feigern hals es tregt.Henisch, 1042, 40; Petri, II, 396.

1877 Jdes Ding het sin Wetenskup, sä Engelmöe, do puste se dat Lücht mit de Ners ut.Hauskalender, II.

1878 Jedes Ding hat seinen Fund. (Braunschweig.)

1879 Jedes Ding hat seinen Haken.

Altfries.: Ark Ding heed sin Haak. (Hansen, 4.)

1880 Jedes Ding hat seinen Handgriff, nur das Mistspreiten hat seinen Schludder.Simrock, 4291.

1881 Jedes Ding hat seine Natur.

Mhd.: Ich sagen fernt und hure alle ding ubent ir nature. (Morolf.) (Zingerle, 108.)

[Spaltenumbruch] 1882 Jedes Ding ist gut, wenn das Ende gut ist.

Bei Tunnicius (614): Al dînk is gût als dat ende gut is. (Omnia laudantur, bonus est dum finis et aptus.)

1883 Jedes Ding ist zu jeder Zeit nutz.Lehmann, 561, 57.

1884 Jedes Ding muss einen Kopf haben.

1885 Jedes Ding will ein Ende haben.

Lat.: Quolibet ex opere finem delectat habere. (Reuterdahl, 832.)

Schwed.: Aal thingh sta aa aenda lykth. (Reuterdahl, 832.)

1886 Jedes Ding will sein Ursach haben.

1887 Jedes Ding will seine Ordnung haben.

1888 Kein besser ding auff Erden ist, dann haben frid zu aller frist.Henisch, 1242, 51.

1889 Kein Ding so gelegen felt, dass dabey sich nicht etwas ungelegnes helt.Buchler, 363.

1890 Kein Ding will verschwiegen bleiben.

Bei Tunnicius (591): Nein dink wil vorswegen blyven. (Sub nive tecta patent, evelat et omnia tempus.)

1891 Klein Ding freut Kind.Gotthelf, Käthi, II, 19.

„Sagt das Sprichwort.“

1892 Länger als zum dritten Ding, währt keine Entschuldigung.Graf, 442 , 356.

Beim altdeutschen Gerichtsverfahren enthielt nicht schon die erste Vorladung den vollen Zwang; wer aber zum dritten Gerichtstage nicht erschien, der hatte, ob Kläger oder Verklagter, seine Sache verloren.

Jüdl.: Laengin aen a thriti thing ma aei for fol motoes. (Thorsen, 43, 72.)

1893 Lassen wir das Ding e Ding sein, e Sperling is auch e Vogel. (Königsberg.) – Frischbier, II, 534.

Lassen wir die Sache auf sich beruhen.

1894 Man kann ein Ding begreifen, aber fürchten muss man es doch.

Lat.: Quae posse fieri non putes, metuas tamen. (Philippi, II, 118.)

1895 Man kann ein Ding leicht verbessern, wenn's nur erfunden ist.Petri, II, 455.

1896 Man kann kein Ding anders backen als es gesauert ist.Petri, II, 456.

1897 Man kann nicht alle Dinge an der Schnur haben.Petri, II, 456.

1898 Man muss bissweilen ein Ding mit der Haussscher beschneiden.Lehmann, 780, 4.

1899 Man muss nicht nach Dingen greifen, die man nicht erlangen kann.

Lat.: Quod nequis amplecti quid anelas id tibi necti. (Reuterdahl, 820.)

1900 Man muss offt ein Ding lassen gehen, wie es geht; denn es will also gehen, wie es gehet.Lehmann, 880, 3.

1901 Man muss viel Dinge hören, aber nur von einem reden.Schlechta, 170.

1902 Man sagt so lange von einem Ding, bis es geschieht.Simrock, 3473.

1903 Man sol all ding auffs best ausslegen.Franck, I, 71a.

Lat.: Maldictum interpretando fit acrius. (Franck, I, 71a.)

1904 Man soll das kleinste Ding auch ehren, die Nadel kann einen Schneider nähren.Körte, 4416.

1905 Man soll eines Dinges mit vernunfft vnd nicht nach wollust brauchen.Lehmann, 723, 26.

1906 Man soll kein Ding loben bis man's Ende nicht gesehen hat.

1907 Man soll nicht nach Dingen langen, die man nicht haben soll.

Lat.: Petere abstine, concedi quod nefas tibi. (Philippi, II, 94.)

1908 Man soll nicht sagen, was ein Ding ist.Schottmüller, Ms.

Wird in Berlin häufig gebraucht, um ein schlechtes Frauenzimmer zu bezeichnen.

1909 Mit Dingen, die stinken und schmerzen, muss man nicht scherzen.

Poln.: Nietrzeba tym žartować, co śmierdzi, co szkodzi i co boli. (Čelakovský, 84.)

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[[579]/0591] 1857 Geliehen Ding soll man wiedergeben, wie man es empfing. Lat.: Absque nota satire debent concessa redire. (Reuterdahl, 10.) Schwed.: Loenth thingh skulu olastadh (lakkelosth) heem gaa. (Reuterdahl, 10.) 1858 Gering Ding hat auch sein Gunst. – Henisch, 1781, 12; Petri, II, 334. 1859 Geschehen Ding haben kein Umkehr. – Graf, 20. Holl.: Gedame zuken hebben gein keer. (Harrebomée, I, 15.) 1860 Gleich Ding, gut Ding. – Petri, II, 339. 1861 Gut Ding kommt alle Tage recht. – Storch, Freiknecht, II, 282. 1862 Gut Ding soll man gut lassen bleiben. – Petri, II, 363. 1863 Gut ding vom hertzen leicht entgeht, da man das böse nicht entleht. – Loci comm., 85. Lat.: Labitur ex mente cito res bona, sed mala lente. 1864 Heb alle Ding zu rechter Zeit an. – Bullinger, 796. 1865 Heilige Dinge soll man nicht antasten mit unreinen Händen. Bei Tunnicius (648): Hillige dinge en sal men nicht antasten mit unreinen handen. (Illotis manibus rem sacram tangere noli.) 1866 In allen Dingen eilt der Thor; aber der weiss sicht sich eben vor, das er nichts thue ohn Rath, was einem weissen wol anstadt. – Werdea, Diiji. Lat.: Stultus et insipiens actu festinat in omni nil unquam sapiens percipi tantum agit. (Werdea, Diiji.) 1867 In allen dingen mässig sei, das ist die lieblichst Cantorey. – Henisch, 583, 15. 1868 In drei Dingen besteht des Menschen Vollkommenheit: in Gottesfurcht und Gebet, Geduld in Widerwärtigkeit und Klugheit im gemeinen Leben. – Pers. Rosenthal, 352. 1869 In drei Dingen sind die Menschen verschieden: In der Gestalt, der Stimme und in dem Verstande. – Löwenheim, 92. 1870 In drei Dingen steht Menschenfreundlichkeit höher als Mildthätigkeit: Mildthätigkeit übt man nur mit Geld, Menschenfreundlichkeit mit der Person; Mildthätigkeit nur gegen Arme, Menschenfreundlichkeit gegen Alle; Mildthätigkeit nur gegen Lebende, Menschenfreundlichkeit gegen Lebende und Todte. – Löwenheim, 86. 1871 In nothwendigen Dingen Einheit, in zweifelhaften Freiheit, in allen aber Liebe. Lat.: In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas. (Egeria, 106.) 1872 In plötzlichen Dingen gilt Glück mehr als Rath. – Wirth, II, 363. 1873 In vier Dingen kann man eines Menschen Glück erkennen: dass er wol geboren und erzogen ist, dass er wol heirathe, in Gesundheit sein Leben hinbringe und wol sterbe. – Harssdörffer, 224. 1874 Ist ein Ding auch noch so krumm, mit Gold dreht man es bald herum. 1875 Je ein Ding besser ist, je sein Missbrauch grösser ist. „Heisst es.“ (Theatrum Diabolorum, 169b.) 1876 Je weniger eines dings ist, je lieber es ist; vnd je lieber es ist, je feigern hals es tregt. – Henisch, 1042, 40; Petri, II, 396. 1877 Jdes Ding het sin Wetenskup, sä Engelmöe, do puste se dat Lücht mit de Ners ut. – Hauskalender, II. 1878 Jedes Ding hat seinen Fund. (Braunschweig.) 1879 Jedes Ding hat seinen Haken. Altfries.: Ark Ding heed sin Haak. (Hansen, 4.) 1880 Jedes Ding hat seinen Handgriff, nur das Mistspreiten hat seinen Schludder. – Simrock, 4291. 1881 Jedes Ding hat seine Natur. Mhd.: Ich sagen fernt und hure alle ding ubent ir nature. (Morolf.) (Zingerle, 108.) 1882 Jedes Ding ist gut, wenn das Ende gut ist. Bei Tunnicius (614): Al dînk is gût als dat ende gut is. (Omnia laudantur, bonus est dum finis et aptus.) 1883 Jedes Ding ist zu jeder Zeit nutz. – Lehmann, 561, 57. 1884 Jedes Ding muss einen Kopf haben. 1885 Jedes Ding will ein Ende haben. Lat.: Quolibet ex opere finem delectat habere. (Reuterdahl, 832.) Schwed.: Aal thingh sta aa aenda lykth. (Reuterdahl, 832.) 1886 Jedes Ding will sein Ursach haben. 1887 Jedes Ding will seine Ordnung haben. 1888 Kein besser ding auff Erden ist, dann haben frid zu aller frist. – Henisch, 1242, 51. 1889 Kein Ding so gelegen felt, dass dabey sich nicht etwas ungelegnes helt. – Buchler, 363. 1890 Kein Ding will verschwiegen bleiben. Bei Tunnicius (591): Nein dink wil vorswegen blyven. (Sub nive tecta patent, evelat et omnia tempus.) 1891 Klein Ding freut Kind. – Gotthelf, Käthi, II, 19. „Sagt das Sprichwort.“ 1892 Länger als zum dritten Ding, währt keine Entschuldigung. – Graf, 442 , 356. Beim altdeutschen Gerichtsverfahren enthielt nicht schon die erste Vorladung den vollen Zwang; wer aber zum dritten Gerichtstage nicht erschien, der hatte, ob Kläger oder Verklagter, seine Sache verloren. Jüdl.: Laengin aen a thriti thing ma aei for fol motoes. (Thorsen, 43, 72.) 1893 Lassen wir das Ding e Ding sein, e Sperling is auch e Vogel. (Königsberg.) – Frischbier, II, 534. Lassen wir die Sache auf sich beruhen. 1894 Man kann ein Ding begreifen, aber fürchten muss man es doch. Lat.: Quae posse fieri non putes, metuas tamen. (Philippi, II, 118.) 1895 Man kann ein Ding leicht verbessern, wenn's nur erfunden ist. – Petri, II, 455. 1896 Man kann kein Ding anders backen als es gesauert ist. – Petri, II, 456. 1897 Man kann nicht alle Dinge an der Schnur haben. – Petri, II, 456. 1898 Man muss bissweilen ein Ding mit der Haussscher beschneiden. – Lehmann, 780, 4. 1899 Man muss nicht nach Dingen greifen, die man nicht erlangen kann. Lat.: Quod nequis amplecti quid anelas id tibi necti. (Reuterdahl, 820.) 1900 Man muss offt ein Ding lassen gehen, wie es geht; denn es will also gehen, wie es gehet. – Lehmann, 880, 3. 1901 Man muss viel Dinge hören, aber nur von einem reden. – Schlechta, 170. 1902 Man sagt so lange von einem Ding, bis es geschieht. – Simrock, 3473. 1903 Man sol all ding auffs best ausslegen. – Franck, I, 71a. Lat.: Maldictum interpretando fit acrius. (Franck, I, 71a.) 1904 Man soll das kleinste Ding auch ehren, die Nadel kann einen Schneider nähren. – Körte, 4416. 1905 Man soll eines Dinges mit vernunfft vnd nicht nach wollust brauchen. – Lehmann, 723, 26. 1906 Man soll kein Ding loben bis man's Ende nicht gesehen hat. 1907 Man soll nicht nach Dingen langen, die man nicht haben soll. Lat.: Petere abstine, concedi quod nefas tibi. (Philippi, II, 94.) 1908 Man soll nicht sagen, was ein Ding ist. – Schottmüller, Ms. Wird in Berlin häufig gebraucht, um ein schlechtes Frauenzimmer zu bezeichnen. 1909 Mit Dingen, die stinken und schmerzen, muss man nicht scherzen. Poln.: Nietrzeba tym žartować, co śmierdzi, co szkodzi i co boli. (Čelakovský, 84.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [579]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/591>, abgerufen am 22.11.2024.