Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] einem Haus, eine Katz und eine Maus. - Bohn 339, 822. 1728 Drei Dinge sind seltener Art: eine Ziege ohne Bart, ein Advokat ohne Lügen, ein Jude ohn Betrügen. 1729 Drei Dinge sind stark, aber das vierte ist stärker als sie: Stark ist der Wein, stark ist das Weib, stark der König, aber am stärksten die Wahrheit. 1730 Drei Dinge sind übel gethan: Zanck vmb frembde sachen, mitt den Sündern gemein zu haben, vor Herrn ein böses Ding. - Ottow's Ms. 1731 Drei Dinge sind unerforschlich: die Höhe des Himmels, die tieffe der Erde, des Königs sorge. - Ottow's Ms. 1732 Drei Dinge sind zu Rom seltzame Vögel: Fasten, beten und die Wahrheit sagen. - Zinkgref, IV, 248. 1733 Drei Dinge sind zur Erhaltung einer Gemeinde (Stadt, Staat) nothwendig: Gesetz, Klage, Gericht. Böhm.: Trech veci k zachovani mesta potrebi: Prava, soudu a zalob. (Rybicka, 534.) 1734 Drei Dinge Sol man nicht Richten: Wass göttlich vnd heimlich ist, wass Vnwissend vnd Verborgen ist, Wass einem nicht befohlen ist. 1735 Drei ding sol niemand verbergen auff der werlt: Kunst, licht vnnd gelt. - Werdea Biiij. 1736 Drei Dinge soll man nicht verleihen: sein Weib, sein Pferd, sein Schwert. - Simrock, 7889. Böhm.: Kone, zenu a flintu nikdy nepujcuj. (Celakovsky, 276.) 1737 Drei Dinge soll man nicht zu sehr reizen: die Brüste, die Nase, den Zorn. - Ottow's Ms. 1738 Drei Dinge soll Niemand theuer kaufen: kleiner Rosse laufen, junger Leute Sinne und alter Weiber Minne. - Eiselein, 632. 1739 Drei Dinge stehen immer offen: des Wolfs Magen, des Mönchs Kragen und des Advokaten Tasche. - Klosterspiegel, 69, 10. 1740 Drei Dinge stehen übel: antwortt ehe man gehörtt hatt, für d alte sich erheben, Schelten, da man nicht grundt hat. - Ottow's Ms. 1741 Drei Dinge stehen Vbel: Wenn sich ein pfaff der langen Kleid schembd, eine Magd des Kreuzes, der Bettler des Sackes. - Ottow's Ms. 1742 Drei Dinge sucht man an drei Orten vergeblich: die Andacht auff dem Dantzhauss, die Katzen im Wasser, die Fisch auff den Matten. - Henisch, 1107, 42. 1743 Drei Dinge taugen selten was: Ein Haus von Lehm, ein Freund von Worten und ein Pferd beim Gras. 1744 Drei Dinge Veracht man billig: einen schwezigen, einen Vnverschembt, einen vnbärdig Man. - Ottow's Ms. 1745 Drei Dinge verderben: der Rost das Eisen, die wirmer das holz, die Motten die Kleider. - Ottow's Ms. 1746 Drei Dinge verderben eine Haushaltung bald: Warm Bier vom Fass, frisch Brot vom Ofen und grün Holz vom Wald. Dän.: Varmt öll af karret, frishe bröd af ovnen, og grönt trae af skoven, gjör skarns haus holdning. (Prov. dan., 316.) 1747 Drei Dinge verenden die Reiche: Herrschaft der Völker, gewalt, ein vngerechter Friede. - Ottow's Ms. 1748 Drei Dinge verkürzen das Leben des Menschen: wenn man Gelegenheit hat, das Gesetz zu lesen und thut es nicht; wenn man den Kelch mit Wein, ohne den Segen zu[Spaltenumbruch] sprechen, von sich weiset; und wenn man sich herrschsüchtig über Andere erhebt. - Löwenheim, 75, 294. 1749 Drei Dinge verlangt das Ackerland: guten Arbeiter, guten Samen und guten Wetterstand. It.: Tre cose vuol il campo: buon lavoratore, buon seme, e buon tempo. (Giani, 275.) 1750 Drei Dinge verleschen: das Wasser das feuwer, die Allmosen die Sünde, ein sanft Wortt den Zorn. - Ottow's Ms. 1751 Drei Dinge wehren nicht lange: Merzblumen, Wintterschön, pfaffen Streit. - Ottow's Ms. 1752 Drei Dinge werden an drei Orten erkannt: ein Held im Kriege, ein weiser Mann im Zorn und ein Freund in der Noth. - Olearius 355. 1753 Drei Dinge werden in Rom selten gesehen: der Papst (weil er sich in einer geschlossnen Sänfte tragen läst), altes Gold, drei schöne Frauen (weil sie wegen der Eifersucht ihrer Männer zu Hause bleiben müssen). - Einfälle, 202. 1754 Drei Dinge werden nicht fertig: der kölner Dom, der schelling'sche Pantheismus und die preussische Verfassung. - H. Heine, Breslauer Zeitung 1864, Nr. 447, S. 2491. 1755 Drei Dinge werden nicht hoch geacht: eines Sackträgers Macht (Kraft), einer Hure Schönheit und eines Bauern Weisheit. Holl.: De schoonheyt van een hoer, de wijsheyt van een boer, en sack-dragers kracht en sijn niet veel geacht. (Gats, 224.) 1756 Drei Dinge werden nicht von Dauer sein: früher Sonnenschein, ein Weib, das spricht Latein und ein Kind, aufgezogen mit Wein. 1757 Drei Dinge wird man nicht los: Feinde, Weiber und Schulden. "Widersacher, Weiber, Schulden, ach, kein Ritter wird sie los." (Goethe.) 1758 Drei Dinge womitt man nicht scherzen soll: Mit geistlichen Dingen, mit dem dreieinigen Gott, mit Jungfrauen. - Ottow's Ms. 1759 Drei Dinge zeigen einen Narren: viel Reden, viel Lachen, und ein arger ohrenblaser. - Ottow's Ms. 1760 Drei Dinge zeugen von einer guten oder schlechten Regierung: die Kirchen, die Gerichtshöfe und die Schulen. - Schottus in itin. Italiae. 1761 Drei Dinge zeugen von einer guten Regierung: Brot auf dem Markte, Recht vor Gericht und Sicherheit an allen Orten. Lat.: Italorum adagium est: Panis in foro, justitia in tribunali, securitas ubique, boni imperii signa sunt. (Kornmann, IV, 28.) 1762 Drei Dingen geht man schnell aus dem Wege: Feuer, Rauch und Wasser. It.: Fumo, acqua e fuoco presto si fan luogo. 1763 Drei Dingen ist selten zu Vertrauen: einem frembdem Hunde, einem geborgtem Pferde, einem schwazhaftigem Weibe. - Ottow's Ms. 1764 Drei Dingen man nicht trauen muss: dem Kindernasch, dem Hundezahn und - Pferdefuss. Lat.: Vngula quadrupedis infantis posteriora dens canis hec suspecta solent fore qualibet hora. (Reuterdahl, 1070.) Schwed.: Thu skalt ey tro husta foth, ey barns bok loth ey hundaten. (Reuterdahl, 1070.) 1765 Drei Dingen traue beileibe nicht: dem Pferde, dem Hunde und einem Weibsgesicht. Böhm.: Koni, psu a zence nikdy never. (Celakovsky, 393.) Poln.: Ani na wsi, ani w miescie nietrzeba wierzyc niewiescie. (Celakovsky, 393.) 1766 Drei Dingen traue nicht: dem Schlafe des Hundes, den Schwüren des Juden und den Thränen des Weibes.
[Spaltenumbruch] einem Haus, eine Katz und eine Maus. – Bohn 339, 822. 1728 Drei Dinge sind seltener Art: eine Ziege ohne Bart, ein Advokat ohne Lügen, ein Jude ohn Betrügen. 1729 Drei Dinge sind stark, aber das vierte ist stärker als sie: Stark ist der Wein, stark ist das Weib, stark der König, aber am stärksten die Wahrheit. 1730 Drei Dinge sind übel gethan: Zanck vmb frembde sachen, mitt den Sündern gemein zu haben, vor Herrn ein böses Ding. – Ottow's Ms. 1731 Drei Dinge sind unerforschlich: die Höhe des Himmels, die tieffe der Erde, des Königs sorge. – Ottow's Ms. 1732 Drei Dinge sind zu Rom seltzame Vögel: Fasten, beten und die Wahrheit sagen. – Zinkgref, IV, 248. 1733 Drei Dinge sind zur Erhaltung einer Gemeinde (Stadt, Staat) nothwendig: Gesetz, Klage, Gericht. Böhm.: Třech vĕci k zachování mešta potřebí: Prava, soudu a žalob. (Rybička, 534.) 1734 Drei Dinge Sol man nicht Richten: Wass göttlich vnd heimlich ist, wass Vnwissend vnd Verborgen ist, Wass einem nicht befohlen ist. 1735 Drei ding sol niemand verbergen auff der werlt: Kunst, licht vnnd gelt. – Werdea Biiij. 1736 Drei Dinge soll man nicht verleihen: sein Weib, sein Pferd, sein Schwert. – Simrock, 7889. Böhm.: Konĕ, zenu a flintu nikdy nepůjčuj. (Čelakovský, 276.) 1737 Drei Dinge soll man nicht zu sehr reizen: die Brüste, die Nase, den Zorn. – Ottow's Ms. 1738 Drei Dinge soll Niemand theuer kaufen: kleiner Rosse laufen, junger Leute Sinne und alter Weiber Minne. – Eiselein, 632. 1739 Drei Dinge stehen immer offen: des Wolfs Magen, des Mönchs Kragen und des Advokaten Tasche. – Klosterspiegel, 69, 10. 1740 Drei Dinge stehen übel: antwortt ehe man gehörtt hatt, für d alte sich erheben, Schelten, da man nicht grundt hat. – Ottow's Ms. 1741 Drei Dinge stehen Vbel: Wenn sich ein pfaff der langen Kleid schembd, eine Magd des Kreuzes, der Bettler des Sackes. – Ottow's Ms. 1742 Drei Dinge sucht man an drei Orten vergeblich: die Andacht auff dem Dantzhauss, die Katzen im Wasser, die Fisch auff den Matten. – Henisch, 1107, 42. 1743 Drei Dinge taugen selten was: Ein Haus von Lehm, ein Freund von Worten und ein Pferd beim Gras. 1744 Drei Dinge Veracht man billig: einen schwezigen, einen Vnverschembt, einen vnbärdig Man. – Ottow's Ms. 1745 Drei Dinge verderben: der Rost das Eisen, die wirmer das holz, die Motten die Kleider. – Ottow's Ms. 1746 Drei Dinge verderben eine Haushaltung bald: Warm Bier vom Fass, frisch Brot vom Ofen und grün Holz vom Wald. Dän.: Varmt öll af karret, frishe bröd af ovnen, og grönt trae af skoven, gjör skarns haus holdning. (Prov. dan., 316.) 1747 Drei Dinge verenden die Reiche: Herrschaft der Völker, gewalt, ein vngerechter Friede. – Ottow's Ms. 1748 Drei Dinge verkürzen das Leben des Menschen: wenn man Gelegenheit hat, das Gesetz zu lesen und thut es nicht; wenn man den Kelch mit Wein, ohne den Segen zu[Spaltenumbruch] sprechen, von sich weiset; und wenn man sich herrschsüchtig über Andere erhebt. – Löwenheim, 75, 294. 1749 Drei Dinge verlangt das Ackerland: guten Arbeiter, guten Samen und guten Wetterstand. It.: Tre cose vuol il campo: buon lavoratore, buon seme, e buon tempo. 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1729 Drei Dinge sind stark, aber das vierte ist stärker als sie: Stark ist der Wein, stark ist das Weib, stark der König, aber am stärksten die Wahrheit.
1730 Drei Dinge sind übel gethan: Zanck vmb frembde sachen, mitt den Sündern gemein zu haben, vor Herrn ein böses Ding. – Ottow's Ms.
1731 Drei Dinge sind unerforschlich: die Höhe des Himmels, die tieffe der Erde, des Königs sorge. – Ottow's Ms.
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Böhm.: Třech vĕci k zachování mešta potřebí: Prava, soudu a žalob. (Rybička, 534.)
1734 Drei Dinge Sol man nicht Richten: Wass göttlich vnd heimlich ist, wass Vnwissend vnd Verborgen ist, Wass einem nicht befohlen ist.
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Böhm.: Konĕ, zenu a flintu nikdy nepůjčuj. (Čelakovský, 276.)
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1739 Drei Dinge stehen immer offen: des Wolfs Magen, des Mönchs Kragen und des Advokaten Tasche. – Klosterspiegel, 69, 10.
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1741 Drei Dinge stehen Vbel: Wenn sich ein pfaff der langen Kleid schembd, eine Magd des Kreuzes, der Bettler des Sackes. – Ottow's Ms.
1742 Drei Dinge sucht man an drei Orten vergeblich: die Andacht auff dem Dantzhauss, die Katzen im Wasser, die Fisch auff den Matten. – Henisch, 1107, 42.
1743 Drei Dinge taugen selten was: Ein Haus von Lehm, ein Freund von Worten und ein Pferd beim Gras.
1744 Drei Dinge Veracht man billig: einen schwezigen, einen Vnverschembt, einen vnbärdig Man. – Ottow's Ms.
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1746 Drei Dinge verderben eine Haushaltung bald: Warm Bier vom Fass, frisch Brot vom Ofen und grün Holz vom Wald.
Dän.: Varmt öll af karret, frishe bröd af ovnen, og grönt trae af skoven, gjör skarns haus holdning. (Prov. dan., 316.)
1747 Drei Dinge verenden die Reiche: Herrschaft der Völker, gewalt, ein vngerechter Friede. – Ottow's Ms.
1748 Drei Dinge verkürzen das Leben des Menschen: wenn man Gelegenheit hat, das Gesetz zu lesen und thut es nicht; wenn man den Kelch mit Wein, ohne den Segen zu
sprechen, von sich weiset; und wenn man sich herrschsüchtig über Andere erhebt. – Löwenheim, 75, 294.
1749 Drei Dinge verlangt das Ackerland: guten Arbeiter, guten Samen und guten Wetterstand.
It.: Tre cose vuol il campo: buon lavoratore, buon seme, e buon tempo. (Giani, 275.)
1750 Drei Dinge verleschen: das Wasser das feuwer, die Allmosen die Sünde, ein sanft Wortt den Zorn. – Ottow's Ms.
1751 Drei Dinge wehren nicht lange: Merzblumen, Wintterschön, pfaffen Streit. – Ottow's Ms.
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1754 Drei Dinge werden nicht fertig: der kölner Dom, der schelling'sche Pantheismus und die preussische Verfassung. – H. Heine, Breslauer Zeitung 1864, Nr. 447, S. 2491.
1755 Drei Dinge werden nicht hoch geacht: eines Sackträgers Macht (Kraft), einer Hure Schönheit und eines Bauern Weisheit.
Holl.: De schoonheyt van een hoer, de wijsheyt van een boer, en sack-dragers kracht en sijn niet veel geacht. (Gats, 224.)
1756 Drei Dinge werden nicht von Dauer sein: früher Sonnenschein, ein Weib, das spricht Latein und ein Kind, aufgezogen mit Wein.
1757 Drei Dinge wird man nicht los: Feinde, Weiber und Schulden.
„Widersacher, Weiber, Schulden, ach, kein Ritter wird sie los.“ (Goethe.)
1758 Drei Dinge womitt man nicht scherzen soll: Mit geistlichen Dingen, mit dem dreieinigen Gott, mit Jungfrauen. – Ottow's Ms.
1759 Drei Dinge zeigen einen Narren: viel Reden, viel Lachen, und ein arger ohrenblaser. – Ottow's Ms.
1760 Drei Dinge zeugen von einer guten oder schlechten Regierung: die Kirchen, die Gerichtshöfe und die Schulen. – Schottus in itin. Italiae.
1761 Drei Dinge zeugen von einer guten Regierung: Brot auf dem Markte, Recht vor Gericht und Sicherheit an allen Orten.
Lat.: Italorum adagium est: Panis in foro, justitia in tribunali, securitas ubique, boni imperii signa sunt. (Kornmann, IV, 28.)
1762 Drei Dingen geht man schnell aus dem Wege: Feuer, Rauch und Wasser.
It.: Fumo, acqua e fuoco presto si fan luogo.
1763 Drei Dingen ist selten zu Vertrauen: einem frembdem Hunde, einem geborgtem Pferde, einem schwazhaftigem Weibe. – Ottow's Ms.
1764 Drei Dingen man nicht trauen muss: dem Kindernasch, dem Hundezahn und – Pferdefuss.
Lat.: Vngula quadrupedis infantis posteriora dens canis hec suspecta solent fore qualibet hora. (Reuterdahl, 1070.)
Schwed.: Thu skalt ey tro husta foth, ey barns bok loth ey hundaten. (Reuterdahl, 1070.)
1765 Drei Dingen traue beileibe nicht: dem Pferde, dem Hunde und einem Weibsgesicht.
Böhm.: Koni, psu a žence nikdy nevĕř. (Čelakovský, 393.)
Poln.: Ani na wsi, ani w miéscie nietrzeba wierzyć niewieście. (Čelakovský, 393.)
1766 Drei Dingen traue nicht: dem Schlafe des Hundes, den Schwüren des Juden und den Thränen des Weibes.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [576]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/588>, abgerufen am 16.07.2024. |