Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 116 Der Wein gebiert den Essig, das Feuer den Rauch, die Ehre den Hochmuth. - Parömiakon, 2868. 117 Der Wein geht barfuss. Im Sprichwort sagt man: "Der Wein geht barfuss, und die Wahrheit ist im Wein." (Willius, 130.) 118 Der wein geht ein, der sin geht auss. - Schade, Sat., I, 163, 308. 119 Der Wein geht voran. Frz.: Le vin va devant. (Kritzinger, 716b.) 120 Der wein gross krafft dem menschen bringt, so man nur messiglich ihn trinckt; wenn man aber ferht vbers zil, so thut der wein das widerspil. Lat.: Vinum dat festum, frigus conuertit in aestum, letificat moestum, miserum quoque reddit honestum. (Loci comm., 202.) 121 Der Wein hält nichts geheim. Holl.: In den wijn kan geen ding geheim zijn. (Harrebomee, II, 462b.) 122 Der Wein hängt aneinander. - B. Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 48. "Immer wohlgemuther und zutraulicher wurden die beiden Genossen, denn der Sternenwirth bewährte heute seine alte wirthliche Ermahnung: Der Wein hängt aneinander." 123 Der Wein hat den Blick (den Geschmack) wie seines Herrn Glück. 124 Der Wein hat ein kurtzen Odem, er lest nichts verschwiegen. - Petri, II, 112. 125 Der Wein hat einen unbeheben Mund und kurzen Athem. - Körte, 6638. Holl.: De wijn heeft een' open mond en korten adem. (Harrebomee, II, 461a.) 126 Der Wein hat kein schrein. - Petri, II, 112; Latendorf II, 7; Schottel, 1124a. Holl.: De wijn heeft geen schrijn. ( Harrebomee, II, 461a.) 127 Der Wein hat keinen Zaun (keine Deichsel). - Winckler, X, 55. 128 Der Wein hat viel kurtzweil. - Petri, II, 112. 129 Der Wein hinein, der Gauch heraus. - Murner, Nb., 5, in Kloster, IV, 636. 130 Der Wein in der Flasche löscht den Durst nicht. Engl.: Wine in the bottle doth not quench the thirst. (Bohn II, 23.) 131 Der Wein in Einem Fass ist nicht gleich (gut). Jemehr dem Boden (dem Niederschlage, der Hefe) zu, desto mehr nimmt seine Güte ab. Lat.: In dolio quatuor vini aetates. (Bovill, I, 154.) 132 Der Wein isch durch Wassle geloffe. - Globus, XVIII, 217. Der Wein ist durch Wasselnheim gelaufen, d. i. mit Wasser vermischt. Wasselnheim ist eine kleine, vier Stunden von Strassburg entfernte Stadt. 133 Der Wein ist auf der Bleiche gewesen, hole der Teufel den Bleicher. - Körte, 6630. 134 Der Wein ist das Postpferd der Dichter. Dän.: Viin er Poetens post-hest. (Prov. dan., 562.) 135 Der Wein ist der beste Wahrsager. - Chaos, 211. 136 Der Wein ist der Meister. - Birlinger, 536. 137 Der Wein ist der Poeten (Dichter) Postpferd. - Einfälle, 536. 138 Der Wein ist der Spiegel der Seele. - Einfälle, 472. Schwed.: Wijn speglar hjärtat. (Grubb, 853.) 139 Der Wein ist des Satans süsses Gift. So nannten ihn die Theologen der trinklustigen Vorzeit: dulce venenum Satanae. (Witzfunken, III, 58.) 140 Der Wein ist die Wage der Menschen. 141 Der Wein ist doch Wein vnnd verdirbt drum nicht, ob man schon ein wenig Wasser drein schütt. - Lehmann, 868, 58. Mit Bezug auf Verwässerung der Wahrheit. 142 Der Wein ist ein Baur und haut gern über die Schnur. Schwed.: Wijn weet ingen styrsel. (Grubb, 853.) 143 Der Wein ist ein guter Mann und wirft doch viele an die Mauer an. 144 Der Wein ist ein listiger Kämpfer, er nimmt die Füsse zuerst gefangen. 145 Der Wein ist ein Ross ohne Zügel. 146 Der Wein ist ein Schlauch, fällt (füllt) Augen, Zung' und Füsse auch. Lat.: Vinum est dolosus luctator, pedes captat primum. (Sutor, 151.) [Spaltenumbruch] 147 Der Wein ist ein Schleifstein. - Parömiakon, 1664. Er wetzt den Verstand. 148 Der Wein ist ein Schlüssel zum Herzen. - Parömiakon, 2043. 149 Der Wein ist ein schwatzhafter Gesell. It.: Molto vino, poco secreto. (Pazzaglia, 410, 18.) 150 Der Wein ist ein spotter. - Petri, II, 112. 151 Der wein ist ein warsager. - Franck, II, 35b; Gruter, I, 18; III, 19; Petri, II, 112; Eyering, I, 578; Lehmann, II, 82, 129; Egenolff, 42b; Schottel, 1114b; Blum, 576; Gaal, 1689; Eiselein, 636; Sailer, 172; Simrock, 11426; Körte, 6643; Körte2, 8331. Engl.: Drunkhards speak the truth. (Gaal, 1689.) Lat.: In vino veritas. (Langius, 462; Suringar, CI; Sutor, 244.) Ung.: Ki mondattya a' bor az igazat. (Gaal, 1689.) 152 Der Wein ist ein Wetterhahn, erst stärkt er, dann stürzt er den Mann. Engl.: Wine is a turn-coat, first a friend, then an enemy. (Bohn II, 23.) 153 Der Wein ist gesund, wenn man ihn trinkt, wie Wasser der Hund. Lat.: Insanire facit sanos quoque copia vini. - Vina senem ut nolit, cogunt ductare choreas. (Eiselein, 637.) 154 Der Wein ist gut certissime, er schmeckt mir wohl in corpore, trink ihn gern omni tempore, will dirs bringen Herr Domine. - Chaos, 217. 155 Der Wein ist gut, der frölich macht. - Lehmann, 878, 10. 156 Der Wein ist gut, läst einen wie er ist. - Gruter, III, 19; Lehmann, II, 82, 130. 157 Der Wein ist gut und die geflickten Hosen sind warm. - Werth, 111. Ironische Hervorhebung des Vortheils, den jemand, der sein Geld im Wein vertrunken hat, erhält, dass er zu warmen Hosen gelangt ist. 158 Der Wein ist hinein, der Witz heraus; da sitzt Hans Garaus. 159 Der Wein ist kein Narr, aber er macht Narren. - Simrock, 11444; Körte, 6634. It.: Il vino e una dolce corda. (Pazzaglia, 410, 10.) Ung.: Nincsen oly bölcs ember, kit a' bor meg nem bolondithat. (Gaal, 1697.) 160 Der Wein ist kein Sueve, sondern ein Sasse. Er liebt das Sitzen mehr als das Gehen. Böhm.: Vino nerika: jdi! ale: sed! (Celakovsky, 141.) 161 Der Wein ist Medicin. Holl.: De wijn is medicijn. (Harrebomee, II, 461a.) 162 Der Wein ist mitten im Fass am besten. "Das weiss ich frey, dass der Wein mitten im Fass am besten sey." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 99.) It.: Mai vino alcuno divento buono nel fine. (Pazzaglia, 400, 14.) 163 Der Wein ist nicht für Kühe gewachsen. Holl.: De wijn is voor de koeijen niet gewassen. (Harrebomee, II, 461b.) 164 Der Wein ist nicht gut, der nicht macht einen fröhlichen Muth. Frz.: Vin n'est pas bon, qui n'ejouit le compagnon. (Kritzinger, 717a.) 165 Der Wein ist nicht übel, sagte der Küfer, aber es fehlt ihm die rechte Gegenwart des Geistes. 166 Der Wein ist tewer oder sawer, den man einspielen oder einsingen muss. - Lehmann, 878, 9. 167 Der Wein ist unverschämt, er geht wol ohne Hos' und Hemd. Holl.: De wijn is onbeschaamd, hij gaat zonder broek of hemd. (Harrebomee, II, 461b.) 168 Der Wein ist Wein, wenn man auch Wasser hineingiesst. 169 Der wein ist wie der, so jhn trinckt, vnnd kan sich nach jedem Kopff richten. - Lehmann, 879, 46. Lat.: Vinum se accomodat bibentis moribus. (Kritzinger, 717a.) 170 Der Wein ist wie der Stock. "Der wein nicht besser wirt, dann jhn sein stock gebirt." Lat.: Naturam uitis sequitur uinum, bene scitis. (Loci comm., 212.) 171 Der Wein ist zapfenräss.
[Spaltenumbruch] 116 Der Wein gebiert den Essig, das Feuer den Rauch, die Ehre den Hochmuth. – Parömiakon, 2868. 117 Der Wein geht barfuss. Im Sprichwort sagt man: „Der Wein geht barfuss, und die Wahrheit ist im Wein.“ (Willius, 130.) 118 Der wein geht ein, der sin geht auss. – Schade, Sat., I, 163, 308. 119 Der Wein geht voran. Frz.: Le vin va devant. (Kritzinger, 716b.) 120 Der wein gross krafft dem menschen bringt, so man nur messiglich ihn trinckt; wenn man aber ferht vbers zil, so thut der wein das widerspil. Lat.: Vinum dat festum, frigus conuertit in aestum, letificat moestum, miserum quoque reddit honestum. (Loci comm., 202.) 121 Der Wein hält nichts geheim. Holl.: In den wijn kan geen ding geheim zijn. (Harrebomée, II, 462b.) 122 Der Wein hängt aneinander. – B. Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 48. „Immer wohlgemuther und zutraulicher wurden die beiden Genossen, denn der Sternenwirth bewährte heute seine alte wirthliche Ermahnung: Der Wein hängt aneinander.“ 123 Der Wein hat den Blick (den Geschmack) wie seines Herrn Glück. 124 Der Wein hat ein kurtzen Odem, er lest nichts verschwiegen. – Petri, II, 112. 125 Der Wein hat einen unbeheben Mund und kurzen Athem. – Körte, 6638. Holl.: De wijn heeft een' open mond en korten adem. (Harrebomée, II, 461a.) 126 Der Wein hat kein schrein. – Petri, II, 112; Latendorf II, 7; Schottel, 1124a. Holl.: De wijn heeft geen schrijn. ( Harrebomée, II, 461a.) 127 Der Wein hat keinen Zaun (keine Deichsel). – Winckler, X, 55. 128 Der Wein hat viel kurtzweil. – Petri, II, 112. 129 Der Wein hinein, der Gauch heraus. – Murner, Nb., 5, in Kloster, IV, 636. 130 Der Wein in der Flasche löscht den Durst nicht. Engl.: Wine in the bottle doth not quench the thirst. (Bohn II, 23.) 131 Der Wein in Einem Fass ist nicht gleich (gut). Jemehr dem Boden (dem Niederschlage, der Hefe) zu, desto mehr nimmt seine Güte ab. Lat.: In dolio quatuor vini aetates. (Bovill, I, 154.) 132 Der Wein isch durch Wassle geloffe. – Globus, XVIII, 217. Der Wein ist durch Wasselnheim gelaufen, d. i. mit Wasser vermischt. Wasselnheim ist eine kleine, vier Stunden von Strassburg entfernte Stadt. 133 Der Wein ist auf der Bleiche gewesen, hole der Teufel den Bleicher. – Körte, 6630. 134 Der Wein ist das Postpferd der Dichter. Dän.: Viin er Poëtens post-hest. (Prov. dan., 562.) 135 Der Wein ist der beste Wahrsager. – Chaos, 211. 136 Der Wein ist der Meister. – Birlinger, 536. 137 Der Wein ist der Poeten (Dichter) Postpferd. – Einfälle, 536. 138 Der Wein ist der Spiegel der Seele. – Einfälle, 472. Schwed.: Wijn speglar hjärtat. (Grubb, 853.) 139 Der Wein ist des Satans süsses Gift. So nannten ihn die Theologen der trinklustigen Vorzeit: dulce venenum Satanae. 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(Pazzaglia, 410, 18.) 150 Der Wein ist ein spotter. – Petri, II, 112. 151 Der wein ist ein warsager. – Franck, II, 35b; Gruter, I, 18; III, 19; Petri, II, 112; Eyering, I, 578; Lehmann, II, 82, 129; Egenolff, 42b; Schottel, 1114b; Blum, 576; Gaal, 1689; Eiselein, 636; Sailer, 172; Simrock, 11426; Körte, 6643; Körte2, 8331. Engl.: Drunkhards speak the truth. (Gaal, 1689.) Lat.: In vino veritas. (Langius, 462; Suringar, CI; Sutor, 244.) Ung.: Ki mondattya a' bor az igazat. (Gaal, 1689.) 152 Der Wein ist ein Wetterhahn, erst stärkt er, dann stürzt er den Mann. Engl.: Wine is a turn-coat, first a friend, then an enemy. (Bohn II, 23.) 153 Der Wein ist gesund, wenn man ihn trinkt, wie Wasser der Hund. Lat.: Insanire facit sanos quoque copia vini. – Vina senem ut nolit, cogunt ductare choreas. 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116 Der Wein gebiert den Essig, das Feuer den Rauch, die Ehre den Hochmuth. – Parömiakon, 2868.
117 Der Wein geht barfuss.
Im Sprichwort sagt man: „Der Wein geht barfuss, und die Wahrheit ist im Wein.“ (Willius, 130.)
118 Der wein geht ein, der sin geht auss. – Schade, Sat., I, 163, 308.
119 Der Wein geht voran.
Frz.: Le vin va devant. (Kritzinger, 716b.)
120 Der wein gross krafft dem menschen bringt, so man nur messiglich ihn trinckt; wenn man aber ferht vbers zil, so thut der wein das widerspil.
Lat.: Vinum dat festum, frigus conuertit in aestum, letificat moestum, miserum quoque reddit honestum. (Loci comm., 202.)
121 Der Wein hält nichts geheim.
Holl.: In den wijn kan geen ding geheim zijn. (Harrebomée, II, 462b.)
122 Der Wein hängt aneinander. – B. Auerbach, Dorfgeschichten, IV, 48.
„Immer wohlgemuther und zutraulicher wurden die beiden Genossen, denn der Sternenwirth bewährte heute seine alte wirthliche Ermahnung: Der Wein hängt aneinander.“
123 Der Wein hat den Blick (den Geschmack) wie seines Herrn Glück.
124 Der Wein hat ein kurtzen Odem, er lest nichts verschwiegen. – Petri, II, 112.
125 Der Wein hat einen unbeheben Mund und kurzen Athem. – Körte, 6638.
Holl.: De wijn heeft een' open mond en korten adem. (Harrebomée, II, 461a.)
126 Der Wein hat kein schrein. – Petri, II, 112; Latendorf II, 7; Schottel, 1124a.
Holl.: De wijn heeft geen schrijn. ( Harrebomée, II, 461a.)
127 Der Wein hat keinen Zaun (keine Deichsel). – Winckler, X, 55.
128 Der Wein hat viel kurtzweil. – Petri, II, 112.
129 Der Wein hinein, der Gauch heraus. – Murner, Nb., 5, in Kloster, IV, 636.
130 Der Wein in der Flasche löscht den Durst nicht.
Engl.: Wine in the bottle doth not quench the thirst. (Bohn II, 23.)
131 Der Wein in Einem Fass ist nicht gleich (gut).
Jemehr dem Boden (dem Niederschlage, der Hefe) zu, desto mehr nimmt seine Güte ab.
Lat.: In dolio quatuor vini aetates. (Bovill, I, 154.)
132 Der Wein isch durch Wassle geloffe. – Globus, XVIII, 217.
Der Wein ist durch Wasselnheim gelaufen, d. i. mit Wasser vermischt. Wasselnheim ist eine kleine, vier Stunden von Strassburg entfernte Stadt.
133 Der Wein ist auf der Bleiche gewesen, hole der Teufel den Bleicher. – Körte, 6630.
134 Der Wein ist das Postpferd der Dichter.
Dän.: Viin er Poëtens post-hest. (Prov. dan., 562.)
135 Der Wein ist der beste Wahrsager. – Chaos, 211.
136 Der Wein ist der Meister. – Birlinger, 536.
137 Der Wein ist der Poeten (Dichter) Postpferd. – Einfälle, 536.
138 Der Wein ist der Spiegel der Seele. – Einfälle, 472.
Schwed.: Wijn speglar hjärtat. (Grubb, 853.)
139 Der Wein ist des Satans süsses Gift.
So nannten ihn die Theologen der trinklustigen Vorzeit: dulce venenum Satanae. (Witzfunken, III, 58.)
140 Der Wein ist die Wage der Menschen.
141 Der Wein ist doch Wein vnnd verdirbt drum nicht, ob man schon ein wenig Wasser drein schütt. – Lehmann, 868, 58.
Mit Bezug auf Verwässerung der Wahrheit.
142 Der Wein ist ein Bûr und haut gern über die Schnur.
Schwed.: Wijn weet ingen styrsel. (Grubb, 853.)
143 Der Wein ist ein guter Mann und wirft doch viele an die Mauer an.
144 Der Wein ist ein listiger Kämpfer, er nimmt die Füsse zuerst gefangen.
145 Der Wein ist ein Ross ohne Zügel.
146 Der Wein ist ein Schlauch, fällt (füllt) Augen, Zung' und Füsse auch.
Lat.: Vinum est dolosus luctator, pedes captat primum. (Sutor, 151.)
147 Der Wein ist ein Schleifstein. – Parömiakon, 1664.
Er wetzt den Verstand.
148 Der Wein ist ein Schlüssel zum Herzen. – Parömiakon, 2043.
149 Der Wein ist ein schwatzhafter Gesell.
It.: Molto vino, poco secreto. (Pazzaglia, 410, 18.)
150 Der Wein ist ein spotter. – Petri, II, 112.
151 Der wein ist ein warsager. – Franck, II, 35b; Gruter, I, 18; III, 19; Petri, II, 112; Eyering, I, 578; Lehmann, II, 82, 129; Egenolff, 42b; Schottel, 1114b; Blum, 576; Gaal, 1689; Eiselein, 636; Sailer, 172; Simrock, 11426; Körte, 6643; Körte2, 8331.
Engl.: Drunkhards speak the truth. (Gaal, 1689.)
Lat.: In vino veritas. (Langius, 462; Suringar, CI; Sutor, 244.)
Ung.: Ki mondattya a' bor az igazat. (Gaal, 1689.)
152 Der Wein ist ein Wetterhahn, erst stärkt er, dann stürzt er den Mann.
Engl.: Wine is a turn-coat, first a friend, then an enemy. (Bohn II, 23.)
153 Der Wein ist gesund, wenn man ihn trinkt, wie Wasser der Hund.
Lat.: Insanire facit sanos quoque copia vini. – Vina senem ut nolit, cogunt ductare choreas. (Eiselein, 637.)
154 Der Wein ist gut certissime, er schmeckt mir wohl in corpore, trink ihn gern omni tempore, will dirs bringen Herr Domine. – Chaos, 217.
155 Der Wein ist gut, der frölich macht. – Lehmann, 878, 10.
156 Der Wein ist gut, läst einen wie er ist. – Gruter, III, 19; Lehmann, II, 82, 130.
157 Der Wein ist gut und die geflickten Hosen sind warm. – Werth, 111.
Ironische Hervorhebung des Vortheils, den jemand, der sein Geld im Wein vertrunken hat, erhält, dass er zu warmen Hosen gelangt ist.
158 Der Wein ist hinein, der Witz heraus; da sitzt Hans Garaus.
159 Der Wein ist kein Narr, aber er macht Narren. – Simrock, 11444; Körte, 6634.
It.: Il vino è una dolce corda. (Pazzaglia, 410, 10.)
Ung.: Nincsen oly bölcs ember, kit a' bor meg nem bolondithat. (Gaal, 1697.)
160 Der Wein ist kein Sueve, sondern ein Sasse.
Er liebt das Sitzen mehr als das Gehen.
Böhm.: Vino nĕríka: jdi! ale: sed! (Čelakovsky, 141.)
161 Der Wein ist Medicin.
Holl.: De wijn is medicijn. (Harrebomée, II, 461a.)
162 Der Wein ist mitten im Fass am besten.
„Das weiss ich frey, dass der Wein mitten im Fass am besten sey.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 99.)
It.: Mai vino alcuno diventò buono nel fine. (Pazzaglia, 400, 14.)
163 Der Wein ist nicht für Kühe gewachsen.
Holl.: De wijn is voor de koeijen niet gewassen. (Harrebomée, II, 461b.)
164 Der Wein ist nicht gut, der nicht macht einen fröhlichen Muth.
Frz.: Vin n'est pas bon, qui n'éjouit le compagnon. (Kritzinger, 717a.)
165 Der Wein ist nicht übel, sagte der Küfer, aber es fehlt ihm die rechte Gegenwart des Geistes.
166 Der Wein ist tewer oder sawer, den man einspielen oder einsingen muss. – Lehmann, 878, 9.
167 Der Wein ist unverschämt, er geht wol ohne Hos' und Hemd.
Holl.: De wijn is onbeschaamd, hij gaat zonder broek of hemd. (Harrebomée, II, 461b.)
168 Der Wein ist Wein, wenn man auch Wasser hineingiesst.
169 Der wein ist wie der, so jhn trinckt, vnnd kan sich nach jedem Kopff richten. – Lehmann, 879, 46.
Lat.: Vinum se accomodat bibentis moribus. (Kritzinger, 717a.)
170 Der Wein ist wie der Stock.
„Der wein nicht besser wirt, dann jhn sein stock gebirt.“
Lat.: Naturam uitis sequitur uinum, bene scitis. (Loci comm., 212.)
171 Der Wein ist zapfenräss.
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