Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *21 Es sind leere Complimente.

Frz.: C'est de l'eau benite de Cour. (Lendroy, 124.)

*22 He is so vull Kumpolmente als de Kuh vull Muskaten. - Eichwald, 1078; Schlingmann, 889.


Concept.

*6 Einem das Concept verrücken.


Concilium.

2 Concil, der Pfaffen Spiel.

3 Concil taugt nicht viel.


Concordia.

Concordia ist zu allen Dingen gut. - Froschm. CVIb.


Confekt.

* Er hat Confekt gebacken. - Frischbier, I, 522.

Einen Defekt gemacht.


Cofirmiren.

1 Wer nicht confirmirt ist, ehe er confirmirt wird, der wird nicht confirmirt, wenn er confirmirt wird. - Harms, 146.

Der Spruch, den Pastor Harms in Kiel seinen Confirmanden mitgab.

*2 Der ist mit uns confirmirt worden. (Ulm.)

Er kennt unsere Kniffe und Pfiffe.


Conscienz.

6 Conscientia est mala bestia und ein böser teufel.

"So eine mala bestia und böser teufel ist nur die Conscientia." (Luther, Werke IV, 107b.)


Contenentprise.

* Eine Contenentprise nehmen.

D. h. die Sache eine Weile überlegen.


Convent.

5 Ein Convent ist ein Weinsteingebirg, das man nur mit Pulver sprengen kann. - Klosterspiegel, 77, 6.


Copperhead.

* Es ist ein Copperhead (Kupferschlange).

So wurden im nordamerikanischen Bürgerkriege die südstaatlichen Rebellen genannt, die Anhänger der Sklaverei. (S. Pickfiester.)


Copula.

Copula camalis thut's nicht, es muss Sinn und Herz übereinstimmen. - Monatsblätter, VI, 175.

Das Beischlafen macht die Ehe nicht, sondern die Uebereinstimmung in den Sitten, im Leben und Streben.


Corps.

*2 Corps der Rache.

Diese Bezeichnung entstand aus "Schar der Rache", welchen Namen der Major von Lützow der von ihm gesammelten Freischar gegeben hatte, die im Freiheitskriege bestimmt war, mit Napoleon I. Abrechnung zu halten. Da die Leistungen der Schar dem Namen nicht entsprachen, so wurde das Wort Corps der Rache auch bald ironisch gebraucht. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl. S. 311.)


Corrick.

Mancher vermeint nach Corrick zu fahren und landet schon zu Colgis. - Harssdörffer, 1081.

Von Kaufleuten, welche in kurzer Zeit reich werden wollen.


Corruption.

Corruptio unius est generatio alterius. - Zimmerische Chronik, IV.


Cosa.

Ogni cosa vuol misura, sprach die Dirne, als sie schon dreimal den Schapfenstil angelegt hatte. - Eiselein, 453.


Cöslin.

Cöslin darf eine Thorheit thun, und darf sie auch bezahlen.

Zur Zeit der Reformation lebte dort ein katholischer Barbier, der eines Tages zu viel trank und sich zur Störung des Gottesdienstes mit einem Glase Branntwein in der Hand und einer quakenden Ente unter dem Arme in die Kirche hineindrängte. Darüber geriethen die Cösliner in solche Entrüstung, dass sie ihn in einen Sack näheten und lebendig ersäuften. Sie mussten wegen dieser That nicht allein 4000 Gulden bezahlen, sie erhielten auch den Namen Sacksöfers deshalb. Sie haben aber auch noch andere Spitznamen gehabt. So sagte man Horsa Cöslin, weil sie einmal gegen ihren Landesherrn Bogislaf X. zwar einen muthigen, aber unbesonnenen Angriff gemacht hatten. Man schimpfte sie dann auch wieder Musum Cöslin, oder Mus Cöslin, weil ihr Bürgermeister Heidenreich ihnen den Rathsschatz mausete und damit nach Lübeck entwich, der lübecker Rath aber den Schatz mit Beschlag belegte und davon einen festen Thurm baute, den man dort Musum Cöslin nannte. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, 7.)


[Spaltenumbruch]
Concilia.

Concilia sind keine Evangelia. - Fischart, Ursprung des viereckigen Hütlein, 18, 6.


Couleur.

1 Wenn Jemand Couleur ausspielt, muss man Trumpf bedienen.

*2 De sülwege Kalür, blot in Grön. - Schlingmann, 776.

Ein Lehrling hatte im Auftrage seines Herrn aus einem Laden Tuch einer gewissen Güte (Qualität) nach Probe, jedoch von anderer und zwar grüner Farbe zu besorgen. Er entledigte sich dort seines Auftrages, indem er die etwa blaue Probe vorlegte und zur Verdeutlichung seiner Absicht die obigen Worte hinzufügte.


Cour.

*2 Hä hät tüchtig de Cour gemacht kriegen. - (Bedburg.)


Courage.

7 Courag wie a Teufel, will sehn, wer mir was thut, sagte der Schwabe.

8 Courage, verlass mich nicht; wenn's angeht, so entlauf' ich. (Schwaben.)

*9 Der hat Courage wie ein Leiermann. - Klix, 16.


Courier.

Ein langsamer Courier kann kein Freudenbote sein.


Courtisan.

Kein Courtisan lernt sich selbst kennen, ausser vom Hörensagen. - Opel, 372.


Courtoisie.

Es ist ein närrisch Cortesi, den bissen aussen Maul nemen vnd einem andern geben. - Lehmann, 910, 44.


Cras.

Cras, cras schreyen die Raben, d. h. morgen, morgen will ich Busse thun. - Fischer, Psalter, 645, 4.


Craxtepellen.

* Er ist aus Craxtepellen (Crispellen), wo die Hunde mit dem Arsche bellen. (S. Austupöhnen, Blindischke Buxtehude 1.) - Frischbier, I, 220.


Credit.

16 Creditgeben unbedacht, hat manchem schon viel Leid gebracht. - Dresdener Nachrichten.

17 Langer Credit macht faule Zahler.

Dän.: Give lang dag og ond betalning. (Prov. dan., 237.)

18 Wer auff Credit verkaufft, der hat guten Vertrieb, aber sein gut gehet in Stich. - Lehmann, 414, 8.

19 Wer keinen Credit hat, ist vor Schulden sicher.

It.: Chi non ha crediti, non ha debiti. (Giani, 463.)

*20 Er gibt nur kurzen Credit.

Frz.: Faire credit depuis la main jusqu'a la bourse. (Lendroy, 542.)

*21 Sich Credit reiten.

Redensart der Studenten: Auf gepumptem Pferde ohne Geld in der Tasche im Wichs umherreiten und sich den Schein der Wohlhabenheit geben.


Credo.

*3 Das wil mir in mein Credo nicht. - Theatrum Diabolorum, 159a.

*4 Einem den Credo lehren.

"Mit schmeichelworten jn bethören, biss dass sie jn den Credo lehren." (Waldis, I, 79, 22.)

*5 Ich will's ihm ins Credo stellen.

Ich will seiner Aussage, Versicherung, Rede u. s. w. Glauben schenken. "Drumb soll ein fürsichtig man . ... jr red nicht baldt in credo schreiben." (Waldis, III, 91, 73.)

*6 Ik wil dy den creden noch wol anders lesen. - Freybe, Redentiner Spiele, 1854.


Cremona.

* Cremona, die Thurmreiche.

Berühmt ist hier der 372 Fuss hohe freistehende Glockenthurm, nach der Peterskirche in Rom das höchste Bauwerk Italiens. - Cesena - die Stadt der schönen Frauen.

It.: Cremona la torrita. Cesena, delle belle donne. (Giani, 1477.)


Crescite.

Crescite et multipli camini, sagt Moschel vnd Schefflimini.

Altes Pasquill. (Vgl. Birlinger, Alemannia, III, 295.)


[Spaltenumbruch] *21 Es sind leere Complimente.

Frz.: C'est de l'eau benite de Cour. (Lendroy, 124.)

*22 He is so vull Kumpolmente als de Kuh vull Muskaten.Eichwald, 1078; Schlingmann, 889.


Concept.

*6 Einem das Concept verrücken.


Concilium.

2 Concil, der Pfaffen Spiel.

3 Concil taugt nicht viel.


Concordia.

Concordia ist zu allen Dingen gut.Froschm. CVIb.


Confekt.

* Er hat Confekt gebacken.Frischbier, I, 522.

Einen Defekt gemacht.


Cofirmiren.

1 Wer nicht confirmirt ist, ehe er confirmirt wird, der wird nicht confirmirt, wenn er confirmirt wird.Harms, 146.

Der Spruch, den Pastor Harms in Kiel seinen Confirmanden mitgab.

*2 Der ist mit uns confirmirt worden. (Ulm.)

Er kennt unsere Kniffe und Pfiffe.


Conscienz.

6 Conscientia est mala bestia und ein böser teufel.

„So eine mala bestia und böser teufel ist nur die Conscientia.“ (Luther, Werke IV, 107b.)


Contenentprise.

* Eine Contenentprise nehmen.

D. h. die Sache eine Weile überlegen.


Convent.

5 Ein Convent ist ein Weinsteingebirg, das man nur mit Pulver sprengen kann.Klosterspiegel, 77, 6.


Copperhead.

* Es ist ein Copperhead (Kupferschlange).

So wurden im nordamerikanischen Bürgerkriege die südstaatlichen Rebellen genannt, die Anhänger der Sklaverei. (S. Pickfiester.)


Copula.

Copula camalis thut's nicht, es muss Sinn und Herz übereinstimmen.Monatsblätter, VI, 175.

Das Beischlafen macht die Ehe nicht, sondern die Uebereinstimmung in den Sitten, im Leben und Streben.


Corps.

*2 Corps der Rache.

Diese Bezeichnung entstand aus „Schar der Rache“, welchen Namen der Major von Lützow der von ihm gesammelten Freischar gegeben hatte, die im Freiheitskriege bestimmt war, mit Napoleon I. Abrechnung zu halten. Da die Leistungen der Schar dem Namen nicht entsprachen, so wurde das Wort Corps der Rache auch bald ironisch gebraucht. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl. S. 311.)


Corrick.

Mancher vermeint nach Corrick zu fahren und landet schon zu Colgis.Harssdörffer, 1081.

Von Kaufleuten, welche in kurzer Zeit reich werden wollen.


Corruption.

Corruptio unius est generatio alterius.Zimmerische Chronik, IV.


Cosa.

Ogni cosa vuol misura, sprach die Dirne, als sie schon dreimal den Schapfenstil angelegt hatte.Eiselein, 453.


Cöslin.

Cöslin darf eine Thorheit thun, und darf sie auch bezahlen.

Zur Zeit der Reformation lebte dort ein katholischer Barbier, der eines Tages zu viel trank und sich zur Störung des Gottesdienstes mit einem Glase Branntwein in der Hand und einer quakenden Ente unter dem Arme in die Kirche hineindrängte. Darüber geriethen die Cösliner in solche Entrüstung, dass sie ihn in einen Sack näheten und lebendig ersäuften. Sie mussten wegen dieser That nicht allein 4000 Gulden bezahlen, sie erhielten auch den Namen Sacksöfers deshalb. Sie haben aber auch noch andere Spitznamen gehabt. So sagte man Horsa Cöslin, weil sie einmal gegen ihren Landesherrn Bogislaf X. zwar einen muthigen, aber unbesonnenen Angriff gemacht hatten. Man schimpfte sie dann auch wieder Musum Cöslin, oder Mus Cöslin, weil ihr Bürgermeister Heidenreich ihnen den Rathsschatz mausete und damit nach Lübeck entwich, der lübecker Rath aber den Schatz mit Beschlag belegte und davon einen festen Thurm baute, den man dort Musum Cöslin nannte. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, 7.)


[Spaltenumbruch]
Concilia.

Concilia sind keine Evangelia.Fischart, Ursprung des viereckigen Hütlein, 18, 6.


Couleur.

1 Wenn Jemand Couleur ausspielt, muss man Trumpf bedienen.

*2 De sülwege Kalür, blot in Grön.Schlingmann, 776.

Ein Lehrling hatte im Auftrage seines Herrn aus einem Laden Tuch einer gewissen Güte (Qualität) nach Probe, jedoch von anderer und zwar grüner Farbe zu besorgen. Er entledigte sich dort seines Auftrages, indem er die etwa blaue Probe vorlegte und zur Verdeutlichung seiner Absicht die obigen Worte hinzufügte.


Cour.

*2 Hä hät tüchtig de Cour gemacht kriegen. – (Bedburg.)


Courage.

7 Courag wie a Teufel, will sehn, wer mir was thut, sagte der Schwabe.

8 Courage, verlass mich nicht; wenn's angeht, so entlauf' ich. (Schwaben.)

*9 Der hat Courage wie ein Leiermann.Klix, 16.


Courier.

Ein langsamer Courier kann kein Freudenbote sein.


Courtisan.

Kein Courtisan lernt sich selbst kennen, ausser vom Hörensagen.Opel, 372.


Courtoisie.

Es ist ein närrisch Cortesi, den bissen aussen Maul nemen vnd einem andern geben.Lehmann, 910, 44.


Cras.

Cras, cras schreyen die Raben, d. h. morgen, morgen will ich Busse thun.Fischer, Psalter, 645, 4.


Craxtepellen.

* Er ist aus Craxtepellen (Crispellen), wo die Hunde mit dem Arsche bellen. (S. Austupöhnen, Blindischke Buxtehude 1.)Frischbier, I, 220.


Credit.

16 Creditgeben unbedacht, hat manchem schon viel Leid gebracht.Dresdener Nachrichten.

17 Langer Credit macht faule Zahler.

Dän.: Give lang dag og ond betalning. (Prov. dan., 237.)

18 Wer auff Credit verkaufft, der hat guten Vertrieb, aber sein gut gehet in Stich.Lehmann, 414, 8.

19 Wer keinen Credit hat, ist vor Schulden sicher.

It.: Chi non ha crediti, non ha debiti. (Giani, 463.)

*20 Er gibt nur kurzen Credit.

Frz.: Faire credit depuis la main jusqu'à la bourse. (Lendroy, 542.)

*21 Sich Credit reiten.

Redensart der Studenten: Auf gepumptem Pferde ohne Geld in der Tasche im Wichs umherreiten und sich den Schein der Wohlhabenheit geben.


Credo.

*3 Das wil mir in mein Credo nicht.Theatrum Diabolorum, 159a.

*4 Einem den Credo lehren.

„Mit schmeichelworten jn bethören, biss dass sie jn den Credo lehren.“ (Waldis, I, 79, 22.)

*5 Ich will's ihm ins Credo stellen.

Ich will seiner Aussage, Versicherung, Rede u. s. w. Glauben schenken. „Drumb soll ein fürsichtig man . ... jr red nicht baldt in credo schreiben.“ (Waldis, III, 91, 73.)

*6 Ik wil dy den creden noch wol anders lesen.Freybe, Redentiner Spiele, 1854.


Cremona.

* Cremona, die Thurmreiche.

Berühmt ist hier der 372 Fuss hohe freistehende Glockenthurm, nach der Peterskirche in Rom das höchste Bauwerk Italiens. – Cesena – die Stadt der schönen Frauen.

It.: Cremona la torrita. Cesena, delle belle donne. (Giani, 1477.)


Crescite.

Crescite et multipli camini, sagt Moschel vnd Schefflimini.

Altes Pasquill. (Vgl. Birlinger, Alemannia, III, 295.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0565" n="[553]"/><cb n="1105"/>
*21 Es sind leere Complimente.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est de l'eau benite de Cour. (<hi rendition="#i">Lendroy, 124.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 He is so vull Kumpolmente als de Kuh vull Muskaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1078; Schlingmann, 889.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Concept.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Einem das Concept verrücken.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Concilium.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Concil, der Pfaffen Spiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Concil taugt nicht viel.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Concordia.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Concordia ist zu allen Dingen gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Froschm. CVI<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Confekt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat Confekt gebacken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 522.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen Defekt gemacht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Cofirmiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wer nicht confirmirt ist, ehe er confirmirt wird, der wird nicht confirmirt, wenn er confirmirt wird.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harms, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Spruch, den Pastor Harms in Kiel seinen Confirmanden mitgab.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Der ist mit uns confirmirt worden.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er kennt unsere Kniffe und Pfiffe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Conscienz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Conscientia est mala bestia und ein böser teufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;So eine mala bestia und böser teufel ist nur die Conscientia.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther, Werke IV, 107<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Contenentprise.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Eine Contenentprise nehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. die Sache eine Weile überlegen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Convent.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Ein Convent ist ein Weinsteingebirg, das man nur mit Pulver sprengen kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 77, 6.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Copperhead.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Copperhead (Kupferschlange).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So wurden im nordamerikanischen Bürgerkriege die südstaatlichen Rebellen genannt, die Anhänger der Sklaverei. (S.  Pickfiester.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Copula.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Copula camalis thut's nicht, es muss Sinn und Herz übereinstimmen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 175.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Beischlafen macht die Ehe nicht, sondern die Uebereinstimmung in den Sitten, im Leben und Streben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Corps.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Corps der Rache.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Bezeichnung entstand aus &#x201E;Schar der Rache&#x201C;, welchen Namen der Major von Lützow der von ihm gesammelten Freischar gegeben hatte, die im Freiheitskriege bestimmt war, mit Napoleon I. Abrechnung zu halten. Da die Leistungen der Schar dem Namen nicht entsprachen, so wurde das Wort Corps der Rache auch bald ironisch gebraucht. (Vgl. <hi rendition="#i">Büchmann, 10. Aufl. S. 311.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Corrick.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Mancher vermeint nach Corrick zu fahren und landet schon zu Colgis.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1081.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Kaufleuten, welche in kurzer Zeit reich werden wollen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Corruption.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Corruptio unius est generatio alterius.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zimmerische Chronik, IV.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Cosa.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ogni cosa vuol misura, sprach die Dirne, als sie schon dreimal den Schapfenstil angelegt hatte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 453.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Cöslin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Cöslin darf eine Thorheit thun, und darf sie auch bezahlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Zeit der Reformation lebte dort ein katholischer Barbier, der eines Tages zu viel trank und sich zur Störung des Gottesdienstes mit einem Glase Branntwein in der Hand und einer quakenden Ente unter dem Arme in die Kirche hineindrängte. Darüber geriethen die Cösliner in solche Entrüstung, dass sie ihn in einen Sack näheten und lebendig ersäuften. Sie mussten wegen dieser That nicht allein 4000 Gulden bezahlen, sie erhielten auch den Namen Sacksöfers deshalb. Sie haben aber auch noch andere Spitznamen gehabt. So sagte man Horsa Cöslin, weil sie einmal gegen ihren Landesherrn Bogislaf X. zwar einen muthigen, aber unbesonnenen Angriff gemacht hatten. Man schimpfte sie dann auch wieder Musum Cöslin, oder Mus Cöslin, weil ihr Bürgermeister Heidenreich ihnen den Rathsschatz mausete und damit nach Lübeck entwich, der lübecker Rath aber den Schatz mit Beschlag belegte und davon einen festen Thurm baute, den man dort Musum Cöslin nannte. (Vgl. <hi rendition="#i">Schmidt, Jubelschrift, 7.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="1106"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Concilia.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Concilia sind keine Evangelia.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Ursprung des viereckigen Hütlein, 18, 6.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Couleur.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Wenn Jemand Couleur ausspielt, muss man Trumpf bedienen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 De sülwege Kalür, blot in Grön.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 776.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Lehrling hatte im Auftrage seines Herrn aus einem Laden Tuch einer gewissen Güte (Qualität) nach Probe, jedoch von anderer und zwar grüner Farbe zu besorgen. Er entledigte sich dort seines Auftrages, indem er die etwa blaue Probe vorlegte und zur Verdeutlichung seiner Absicht die obigen Worte hinzufügte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Cour.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Hä hät tüchtig de Cour gemacht kriegen. &#x2013;</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Courage.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Courag wie a Teufel, will sehn, wer mir was thut, sagte der Schwabe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Courage, verlass mich nicht; wenn's angeht, so entlauf' ich.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Der hat Courage wie ein Leiermann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 16.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Courier.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ein langsamer Courier kann kein Freudenbote sein.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Courtisan.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kein Courtisan lernt sich selbst kennen, ausser vom Hörensagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 372.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Courtoisie.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es ist ein närrisch Cortesi, den bissen aussen Maul nemen vnd einem andern geben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 910, 44.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Cras.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Cras, cras schreyen die Raben, d. h. morgen, morgen will ich Busse thun.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 645, 4.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Craxtepellen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist aus Craxtepellen (Crispellen), wo die Hunde mit dem Arsche bellen. (S. Austupöhnen,  Blindischke  Buxtehude 1.)</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 220.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Credit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Creditgeben unbedacht, hat manchem schon viel Leid gebracht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dresdener Nachrichten.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Langer Credit macht faule Zahler.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Give lang dag og ond betalning. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 237.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Wer auff Credit verkaufft, der hat guten Vertrieb, aber sein gut gehet in Stich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 414, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Wer keinen Credit hat, ist vor Schulden sicher.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non ha crediti, non ha debiti. (<hi rendition="#i">Giani, 463.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Er gibt nur kurzen Credit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Faire credit depuis la main jusqu'à la bourse. (<hi rendition="#i">Lendroy, 542.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Sich Credit reiten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Redensart der Studenten: Auf gepumptem Pferde ohne Geld in der Tasche im Wichs umherreiten und sich den Schein der Wohlhabenheit geben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Credo.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Das wil mir in mein Credo nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum, 159<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Einem den Credo lehren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Mit schmeichelworten jn bethören, biss dass sie jn den Credo lehren.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, I, 79, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Ich will's ihm ins Credo stellen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich will seiner Aussage, Versicherung, Rede u. s. w. Glauben schenken. &#x201E;Drumb soll ein fürsichtig man . ... jr red nicht baldt in credo schreiben.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, III, 91, 73.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Ik wil dy den creden noch wol anders lesen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Freybe, Redentiner Spiele, 1854.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Cremona.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Cremona, die Thurmreiche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Berühmt ist hier der 372 Fuss hohe freistehende Glockenthurm, nach der Peterskirche in Rom das höchste Bauwerk Italiens. &#x2013; Cesena &#x2013; die Stadt der schönen Frauen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cremona la torrita. Cesena, delle belle donne. (<hi rendition="#i">Giani, 1477.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Crescite.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Crescite et multipli camini, sagt Moschel vnd Schefflimini.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Altes Pasquill. (Vgl. <hi rendition="#i">Birlinger, Alemannia, III, 295.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[553]/0565] *21 Es sind leere Complimente. Frz.: C'est de l'eau benite de Cour. (Lendroy, 124.) *22 He is so vull Kumpolmente als de Kuh vull Muskaten. – Eichwald, 1078; Schlingmann, 889. Concept. *6 Einem das Concept verrücken. Concilium. 2 Concil, der Pfaffen Spiel. 3 Concil taugt nicht viel. Concordia. Concordia ist zu allen Dingen gut. – Froschm. CVIb. Confekt. * Er hat Confekt gebacken. – Frischbier, I, 522. Einen Defekt gemacht. Cofirmiren. 1 Wer nicht confirmirt ist, ehe er confirmirt wird, der wird nicht confirmirt, wenn er confirmirt wird. – Harms, 146. Der Spruch, den Pastor Harms in Kiel seinen Confirmanden mitgab. *2 Der ist mit uns confirmirt worden. (Ulm.) Er kennt unsere Kniffe und Pfiffe. Conscienz. 6 Conscientia est mala bestia und ein böser teufel. „So eine mala bestia und böser teufel ist nur die Conscientia.“ (Luther, Werke IV, 107b.) Contenentprise. * Eine Contenentprise nehmen. D. h. die Sache eine Weile überlegen. Convent. 5 Ein Convent ist ein Weinsteingebirg, das man nur mit Pulver sprengen kann. – Klosterspiegel, 77, 6. Copperhead. * Es ist ein Copperhead (Kupferschlange). So wurden im nordamerikanischen Bürgerkriege die südstaatlichen Rebellen genannt, die Anhänger der Sklaverei. (S. Pickfiester.) Copula. Copula camalis thut's nicht, es muss Sinn und Herz übereinstimmen. – Monatsblätter, VI, 175. Das Beischlafen macht die Ehe nicht, sondern die Uebereinstimmung in den Sitten, im Leben und Streben. Corps. *2 Corps der Rache. Diese Bezeichnung entstand aus „Schar der Rache“, welchen Namen der Major von Lützow der von ihm gesammelten Freischar gegeben hatte, die im Freiheitskriege bestimmt war, mit Napoleon I. Abrechnung zu halten. Da die Leistungen der Schar dem Namen nicht entsprachen, so wurde das Wort Corps der Rache auch bald ironisch gebraucht. (Vgl. Büchmann, 10. Aufl. S. 311.) Corrick. Mancher vermeint nach Corrick zu fahren und landet schon zu Colgis. – Harssdörffer, 1081. Von Kaufleuten, welche in kurzer Zeit reich werden wollen. Corruption. Corruptio unius est generatio alterius. – Zimmerische Chronik, IV. Cosa. Ogni cosa vuol misura, sprach die Dirne, als sie schon dreimal den Schapfenstil angelegt hatte. – Eiselein, 453. Cöslin. Cöslin darf eine Thorheit thun, und darf sie auch bezahlen. Zur Zeit der Reformation lebte dort ein katholischer Barbier, der eines Tages zu viel trank und sich zur Störung des Gottesdienstes mit einem Glase Branntwein in der Hand und einer quakenden Ente unter dem Arme in die Kirche hineindrängte. Darüber geriethen die Cösliner in solche Entrüstung, dass sie ihn in einen Sack näheten und lebendig ersäuften. Sie mussten wegen dieser That nicht allein 4000 Gulden bezahlen, sie erhielten auch den Namen Sacksöfers deshalb. Sie haben aber auch noch andere Spitznamen gehabt. So sagte man Horsa Cöslin, weil sie einmal gegen ihren Landesherrn Bogislaf X. zwar einen muthigen, aber unbesonnenen Angriff gemacht hatten. Man schimpfte sie dann auch wieder Musum Cöslin, oder Mus Cöslin, weil ihr Bürgermeister Heidenreich ihnen den Rathsschatz mausete und damit nach Lübeck entwich, der lübecker Rath aber den Schatz mit Beschlag belegte und davon einen festen Thurm baute, den man dort Musum Cöslin nannte. (Vgl. Schmidt, Jubelschrift, 7.) Concilia. Concilia sind keine Evangelia. – Fischart, Ursprung des viereckigen Hütlein, 18, 6. Couleur. 1 Wenn Jemand Couleur ausspielt, muss man Trumpf bedienen. *2 De sülwege Kalür, blot in Grön. – Schlingmann, 776. Ein Lehrling hatte im Auftrage seines Herrn aus einem Laden Tuch einer gewissen Güte (Qualität) nach Probe, jedoch von anderer und zwar grüner Farbe zu besorgen. Er entledigte sich dort seines Auftrages, indem er die etwa blaue Probe vorlegte und zur Verdeutlichung seiner Absicht die obigen Worte hinzufügte. Cour. *2 Hä hät tüchtig de Cour gemacht kriegen. – (Bedburg.) Courage. 7 Courag wie a Teufel, will sehn, wer mir was thut, sagte der Schwabe. 8 Courage, verlass mich nicht; wenn's angeht, so entlauf' ich. (Schwaben.) *9 Der hat Courage wie ein Leiermann. – Klix, 16. Courier. Ein langsamer Courier kann kein Freudenbote sein. Courtisan. Kein Courtisan lernt sich selbst kennen, ausser vom Hörensagen. – Opel, 372. Courtoisie. Es ist ein närrisch Cortesi, den bissen aussen Maul nemen vnd einem andern geben. – Lehmann, 910, 44. Cras. Cras, cras schreyen die Raben, d. h. morgen, morgen will ich Busse thun. – Fischer, Psalter, 645, 4. Craxtepellen. * Er ist aus Craxtepellen (Crispellen), wo die Hunde mit dem Arsche bellen. (S. Austupöhnen, Blindischke Buxtehude 1.) – Frischbier, I, 220. Credit. 16 Creditgeben unbedacht, hat manchem schon viel Leid gebracht. – Dresdener Nachrichten. 17 Langer Credit macht faule Zahler. Dän.: Give lang dag og ond betalning. (Prov. dan., 237.) 18 Wer auff Credit verkaufft, der hat guten Vertrieb, aber sein gut gehet in Stich. – Lehmann, 414, 8. 19 Wer keinen Credit hat, ist vor Schulden sicher. It.: Chi non ha crediti, non ha debiti. (Giani, 463.) *20 Er gibt nur kurzen Credit. Frz.: Faire credit depuis la main jusqu'à la bourse. (Lendroy, 542.) *21 Sich Credit reiten. Redensart der Studenten: Auf gepumptem Pferde ohne Geld in der Tasche im Wichs umherreiten und sich den Schein der Wohlhabenheit geben. Credo. *3 Das wil mir in mein Credo nicht. – Theatrum Diabolorum, 159a. *4 Einem den Credo lehren. „Mit schmeichelworten jn bethören, biss dass sie jn den Credo lehren.“ (Waldis, I, 79, 22.) *5 Ich will's ihm ins Credo stellen. Ich will seiner Aussage, Versicherung, Rede u. s. w. Glauben schenken. „Drumb soll ein fürsichtig man . ... jr red nicht baldt in credo schreiben.“ (Waldis, III, 91, 73.) *6 Ik wil dy den creden noch wol anders lesen. – Freybe, Redentiner Spiele, 1854. Cremona. * Cremona, die Thurmreiche. Berühmt ist hier der 372 Fuss hohe freistehende Glockenthurm, nach der Peterskirche in Rom das höchste Bauwerk Italiens. – Cesena – die Stadt der schönen Frauen. It.: Cremona la torrita. Cesena, delle belle donne. (Giani, 1477.) Crescite. Crescite et multipli camini, sagt Moschel vnd Schefflimini. Altes Pasquill. (Vgl. Birlinger, Alemannia, III, 295.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/565
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [553]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/565>, abgerufen am 03.12.2024.