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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *51 Er beisst nicht auf den Frosch. - Klix, 16.

*52 Er hat schmal beissen. - Frischbier, II, 323.

*53 Er wird ihn nicht beissen. - Hennig, 24; Frischbier, I, 305.

*54 Er wird von dem einen gebissen, vom andern gestossen. (S. Bock, Weg, Wolf, Zwickmühle.) - Lehmann, 936, 1.

*55 Et mag (mut) beiten oder treken. - Schütz, I, 107.

Die Sache muss durchgesetzt werden.

*56 Hä biest op de Zang wie 'nen dude Höptelecker (oder: wie e kopott Hohn).

*57 Ich dachte was mich bisse.

Ich vermuthete irrthümlich, dass mir was Grosses, Schlimmes, Ungewöhnliches oder Erfreuliches begegnet sei.

*58 Sich beissen vnd fressen wie die Fleischerhunde. - Mathesy, 357a.

*59 Sich beissen wie Kerner's Gaul. - Fischer, Psalter, 732, 2.

*60 Sich untereinander beissen und fressen. - Luther's Tischr., 1402.

*61 Vmb sich beissen wie ein Vnger. - Mathesy, 215a.


Beisskatze.

* In die Beisskatze sperren.

Frühere Ehrenstrafe für böse Weiber.


Beistand.

Vier beyständterin seind der lehrung: natur(angeborne) aigenschafft; ingenium (aigne sinnlichkait); ybung, fleiss, bemühung; verharrung, unablässlich. - Rasch, 136.


Beistehen.

* Einem beystehen wie der Has den jungen. - Fischer, Psalter, 362, 1.


Beiwohnung.

2 Beiwohnung thut viel; und ein Kloster, das ein Jahr offen ist, wird selten gut. - Klosterspiegel, 25, 9.


Beize.

*3 Einen in der Beize haben.

Vom Wildpret entlehnt, das in der scharfen Beize liegt.

*4 In der Baz sein. (Steiermark.)

In der Bedrängniss.

*5 Me macht em 'ne Beizi. (Solothurn.) - Schild, 71, 166.


Beizeit.

Beizeit ist gut laschen. - Gruter, I, 7.


Beizen.

1 Wer paisen will, muss federn vnd Windspiel haben, sagte jener Bischof, als man ihn fragte, wie er dem Adler so gute wort gebe. - Mathesius, Postilla, CCXCIIIa.

*2 Me beizt em. (Solothurn.) - Schild, 71, 166.


Bekacken.

*1 Bekack' di man nich. - Frischbier, II, 326.

Zu dem, der sehr aufgeregt ist.

*2 Dat ös tom Bekacke. - Frischbier, II, 327.


Bekälwern.

* Sich bekälwern. - Frischbier, II, 328.

Für Erbrechen. (S. Kalb 159.)


Bekannt.

5 Man sagt auch: Er ist bekannt wie ein Pudelhund. - Wenn die Römer sagen wollten, dass jemand nach allen Seiten bekannt sei, so gebrauchten sie dafür die Redensart, wie sie bei Persius vorkommt: Intus et in cute notus est. Verwandt damit sagten sie auch: Er ist bekannt wie in der Komödie des Plautus der Ehebrecher: Notus ut in Plauti comoedia moechus. (Aulus Gellius.) - Wie wir sagen: er ist weit und breit bekannt, heisst es bei Ovid: Man kennt ihn im Osten und Westen: Notus a vespere solis ad ortus. - Für unser: das ist aller Welt oder: das ist Gott und Menschen bekannt, sagt man: Superis et inferis notum. (Faselius, 124.)

6 Holl.: Hij is er bekend als een kwade penning. (Harrebomee, II, 178.)

10 Ein Seitenstück zur ronneburger Polizeibehörde liefert Kaleb Chodgson, Major der Stadt Carlisle, bei Gelegenheit des Shakespeare-Jubiläums im Jahre 1864. Als man ihn aufgefordert, sich an der Feier zu betheiligen, hat er es mit den Worten abgelehnt: Shakespeare war ein geschickter Mann, aber er hätte seine Talente besser anwenden können. (Augsburger Allgemeine Zeitung, 1864, Nr. 114, S. 1864.)

12 Lat.: Omnibus lippis et tonsoribus notum est.

[Spaltenumbruch] 13 Was überall bekannt, braucht keine Probe. - Schreger, 94, 142.

In einem Lustspiel, das 1765 vorgestellt wurde, ruft der Harlequin, als er in die Prügelstube abgeholt wird: "Ich werde dort so bekannt sein, wie die Gans im Schafstall." (Neue Preussische Provinzial-Blätter, VI, 152.)

*14 Bekannt as 'n Hund ane Swanz.

*15 Bekannt wie die Gans im Schafstall. - Frischbier, I, 308.

*16 Das ist so bekannt wie der Weg nach Rom.

Holl.: Dat is bekend als de weg naar Rome. (Harrebomee, II, 227b.)

*17 Der ist bekannt wie's sauer Bier. (Rott-Thal.)

*18 Er ist bekannt wie ein Düttchen. - Frischbier, I, 309.

*19 Er ist bekannt wie ein falscher Fünfschilling. (Königsberg.) - Frischbier, II, 329.

Die Fünfschillinge galten bis zur Einführung des Thalerfusses wie Silbergroschen, dann 7 Pfennige.

*20 Er ist bekannt wie ein räudiges Schaf.

*21 Er ist so bekannt, dass ihn kein Hund anbellt. - Frischbier, II, 330.

*22 Er ist so bekannt wie der gute Rath. (Oberfranken.)

*23 Er ist so bekannt wie Pilatus im Credo und Judas in der Passion.

Dän.: Han er naeunt som Pilatus i Credo og Judas i Passen. (Prov. dan., 424.)

*24 Hai is säu bakannt ärre 'n bunt Ruie. (Arnsberg.) - Firmenich, I, 353, 10; für Grafsch. Mark: Frommann, V, 57, 13.

*25 He is so bekannt as de bunte Hund. - Schütz, I, 186; für Mecklenburg: Schiller, III, 4b; für Altmark: Donneil, 86.

Man kennt ihn allenthalben, aber nicht gerade von der rühmlichen Seite.

*26 'R is bekannt wie a lafer Groschen. (Würzburg.) - Sartori, 162.

Er ist ein übel berüchtigter Mensch.


Bekanntschaft.

1 Aus Bekanntschaft wird Freundschaft.

Holl.: Goede kennis maakt vriandschap. (Harrebomee, I, 392b.)

2 Blos um Bekanntschaft zu machen, sagte der Rowdy, und schlug den Grünen zwischen die Ohren. (Neuyork.)

"Grüne" heissen dort die angekommenen Fremden, welche mit den Landesgewohnheiten noch nicht bekannt sind.

Holl.: Dat is man, om kennis te maken, zei lose Nyerk en hij lichte zijne vrouw met houten lant aarn naar bid, dar de nachtegaal zeom jarn op gezongen had. (Harrebomee, I, 392b.)


Bekehren.

6 Wer sich bekehrt und gnad begehrt, den soll der Kaiser schonen. - Graf, 398, 623; Henisch, 269, 37.

*7 Er bekehrt sich von de Matt' (auch vom Sack oder Unterbett) aufs Stroh. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, II, 331.

*8 Er hat sich bekehrt von der Hurerei zum Ehebruch. - Frischbier, II, 332.


Bekennen.

1 Lat.: Initium est salutis notitla peccati. (Seneca.) (Binder II, 1516.) - Res confessa, dimidium poenae. (Marin, 12.)

Schwed.: Erkändt fel är till hälften förlatet. (Marin, 12.)

9 Bekenn1 dich selbs, so bekennestu all Ding. - Wachter.

1) Steht hier in der Bedeutung von erkennen.

10 Bekenne bringt an e Galge. - Frischbier, II, 330.

Beim Kartenspiel gebräuchlich. Bekennen = Farbe bedienen. Beim Ausspielen des Trumpfes sagt der Ausspielende gewöhnlich zu seinem Mitspieler: "Bekenn", und erhält dann obige Antwort.

11 Bekennest du die welt, so hütestu dich vor jren werken. - Wachter.

12 Was man nicht bekennt, wird nicht gebüsst.

Entspricht dem Lehrsatz des kanonischen Rechts, dass die katholische Kirche über Sünden, die nicht gebeichtet werden, keine Strafe verhängen könne, welche lautet: De oceultis non judicat ecclesia. (Faselius, 60.)

[Spaltenumbruch] *51 Er beisst nicht auf den Frosch.Klix, 16.

*52 Er hat schmal beissen.Frischbier, II, 323.

*53 Er wird ihn nicht beissen.Hennig, 24; Frischbier, I, 305.

*54 Er wird von dem einen gebissen, vom andern gestossen. (S. Bock, Weg, Wolf, Zwickmühle.)Lehmann, 936, 1.

*55 Et mag (mut) bîten oder trêken.Schütz, I, 107.

Die Sache muss durchgesetzt werden.

*56 Hä biest op de Zang wie 'nen dude Höptelecker (oder: wie e kopott Hohn).

*57 Ich dachte was mich bisse.

Ich vermuthete irrthümlich, dass mir was Grosses, Schlimmes, Ungewöhnliches oder Erfreuliches begegnet sei.

*58 Sich beissen vnd fressen wie die Fleischerhunde.Mathesy, 357a.

*59 Sich beissen wie Kerner's Gaul.Fischer, Psalter, 732, 2.

*60 Sich untereinander beissen und fressen.Luther's Tischr., 1402.

*61 Vmb sich beissen wie ein Vnger.Mathesy, 215a.


Beisskatze.

* In die Beisskatze sperren.

Frühere Ehrenstrafe für böse Weiber.


Beistand.

Vier beyständterin seind der lehrung: natur(angeborne) aigenschafft; ingenium (aigne sinnlichkait); ybung, fleiss, bemühung; verharrung, unablässlich.Rasch, 136.


Beistehen.

* Einem beystehen wie der Has den jungen.Fischer, Psalter, 362, 1.


Beiwohnung.

2 Beiwohnung thut viel; und ein Kloster, das ein Jahr offen ist, wird selten gut.Klosterspiegel, 25, 9.


Beize.

*3 Einen in der Beize haben.

Vom Wildpret entlehnt, das in der scharfen Beize liegt.

*4 In der Baz sein. (Steiermark.)

In der Bedrängniss.

*5 Me macht em 'ne Beizi. (Solothurn.) – Schild, 71, 166.


Beizeit.

Beizeit ist gut laschen.Gruter, I, 7.


Beizen.

1 Wer paisen will, muss federn vnd Windspiel haben, sagte jener Bischof, als man ihn fragte, wie er dem Adler so gute wort gebe.Mathesius, Postilla, CCXCIIIa.

*2 Me beizt em. (Solothurn.) – Schild, 71, 166.


Bekacken.

*1 Bekack' di man nich.Frischbier, II, 326.

Zu dem, der sehr aufgeregt ist.

*2 Dat ös tom Bekacke.Frischbier, II, 327.


Bekälwern.

* Sich bekälwern.Frischbier, II, 328.

Für Erbrechen. (S. Kalb 159.)


Bekannt.

5 Man sagt auch: Er ist bekannt wie ein Pudelhund. – Wenn die Römer sagen wollten, dass jemand nach allen Seiten bekannt sei, so gebrauchten sie dafür die Redensart, wie sie bei Persius vorkommt: Intus et in cute notus est. Verwandt damit sagten sie auch: Er ist bekannt wie in der Komödie des Plautus der Ehebrecher: Notus ut in Plauti comoedia moechus. (Aulus Gellius.) – Wie wir sagen: er ist weit und breit bekannt, heisst es bei Ovid: Man kennt ihn im Osten und Westen: Notus a vespere solis ad ortus. – Für unser: das ist aller Welt oder: das ist Gott und Menschen bekannt, sagt man: Superis et inferis notum. (Faselius, 124.)

6 Holl.: Hij is er bekend als een kwade penning. (Harrebomée, II, 178.)

10 Ein Seitenstück zur ronneburger Polizeibehörde liefert Kaleb Chodgson, Major der Stadt Carlisle, bei Gelegenheit des Shakespeare-Jubiläums im Jahre 1864. Als man ihn aufgefordert, sich an der Feier zu betheiligen, hat er es mit den Worten abgelehnt: Shakespeare war ein geschickter Mann, aber er hätte seine Talente besser anwenden können. (Augsburger Allgemeine Zeitung, 1864, Nr. 114, S. 1864.)

12 Lat.: Omnibus lippis et tonsoribus notum est.

[Spaltenumbruch] 13 Was überall bekannt, braucht keine Probe.Schreger, 94, 142.

In einem Lustspiel, das 1765 vorgestellt wurde, ruft der Harlequin, als er in die Prügelstube abgeholt wird: „Ich werde dort so bekannt sein, wie die Gans im Schafstall.“ (Neue Preussische Provinzial-Blätter, VI, 152.)

*14 Bekannt as 'n Hund ane Swanz.

*15 Bekannt wie die Gans im Schafstall.Frischbier, I, 308.

*16 Das ist so bekannt wie der Weg nach Rom.

Holl.: Dat is bekend als de weg naar Rome. (Harrebomée, II, 227b.)

*17 Der ist bekannt wie's sauer Bier. (Rott-Thal.)

*18 Er ist bekannt wie ein Düttchen.Frischbier, I, 309.

*19 Er ist bekannt wie ein falscher Fünfschilling. (Königsberg.) – Frischbier, II, 329.

Die Fünfschillinge galten bis zur Einführung des Thalerfusses wie Silbergroschen, dann 7 Pfennige.

*20 Er ist bekannt wie ein räudiges Schaf.

*21 Er ist so bekannt, dass ihn kein Hund anbellt.Frischbier, II, 330.

*22 Er ist so bekannt wie der gute Rath. (Oberfranken.)

*23 Er ist so bekannt wie Pilatus im Credo und Judas in der Passion.

Dän.: Han er naeunt som Pilatus i Credo og Judas i Passen. (Prov. dan., 424.)

*24 Hai is säu bakannt ärre 'n bunt Ruie. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 353, 10; für Grafsch. Mark: Frommann, V, 57, 13.

*25 He is so bekannt as de bunte Hund.Schütz, I, 186; für Mecklenburg: Schiller, III, 4b; für Altmark: Donneil, 86.

Man kennt ihn allenthalben, aber nicht gerade von der rühmlichen Seite.

*26 'R is bekannt wie a låfer Groschen. (Würzburg.) – Sartori, 162.

Er ist ein übel berüchtigter Mensch.


Bekanntschaft.

1 Aus Bekanntschaft wird Freundschaft.

Holl.: Goede kennis maakt vriandschap. (Harrebomée, I, 392b.)

2 Blos um Bekanntschaft zu machen, sagte der Rowdy, und schlug den Grünen zwischen die Ohren. (Neuyork.)

„Grüne“ heissen dort die angekommenen Fremden, welche mit den Landesgewohnheiten noch nicht bekannt sind.

Holl.: Dat is man, om kennis te maken, zei lose Nyerk en hij lichte zijne vrouw met houten lant aarn naar bid, dar de nachtegaal zeom jarn op gezongen had. (Harrebomée, I, 392b.)


Bekehren.

6 Wer sich bekehrt und gnad begehrt, den soll der Kaiser schonen.Graf, 398, 623; Henisch, 269, 37.

*7 Er bekehrt sich von de Matt' (auch vom Sack oder Unterbett) aufs Stroh. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 331.

*8 Er hat sich bekehrt von der Hurerei zum Ehebruch.Frischbier, II, 332.


Bekennen.

1 Lat.: Initium est salutis notitla peccati. (Seneca.) (Binder II, 1516.) – Res confessa, dimidium poenae. (Marin, 12.)

Schwed.: Erkändt fel är till hälften förlåtet. (Marin, 12.)

9 Bekenn1 dich selbs, so bekennestu all Ding.Wachter.

1) Steht hier in der Bedeutung von erkennen.

10 Bekenne bringt an e Galge.Frischbier, II, 330.

Beim Kartenspiel gebräuchlich. Bekennen = Farbe bedienen. Beim Ausspielen des Trumpfes sagt der Ausspielende gewöhnlich zu seinem Mitspieler: „Bekenn“, und erhält dann obige Antwort.

11 Bekennest du die welt, so hütestu dich vor jren werken.Wachter.

12 Was man nicht bekennt, wird nicht gebüsst.

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[[476]/0488] *51 Er beisst nicht auf den Frosch. – Klix, 16. *52 Er hat schmal beissen. – Frischbier, II, 323. *53 Er wird ihn nicht beissen. – Hennig, 24; Frischbier, I, 305. *54 Er wird von dem einen gebissen, vom andern gestossen. (S. Bock, Weg, Wolf, Zwickmühle.) – Lehmann, 936, 1. *55 Et mag (mut) bîten oder trêken. – Schütz, I, 107. Die Sache muss durchgesetzt werden. *56 Hä biest op de Zang wie 'nen dude Höptelecker (oder: wie e kopott Hohn). *57 Ich dachte was mich bisse. Ich vermuthete irrthümlich, dass mir was Grosses, Schlimmes, Ungewöhnliches oder Erfreuliches begegnet sei. *58 Sich beissen vnd fressen wie die Fleischerhunde. – Mathesy, 357a. *59 Sich beissen wie Kerner's Gaul. – Fischer, Psalter, 732, 2. *60 Sich untereinander beissen und fressen. – Luther's Tischr., 1402. *61 Vmb sich beissen wie ein Vnger. – Mathesy, 215a. Beisskatze. * In die Beisskatze sperren. Frühere Ehrenstrafe für böse Weiber. Beistand. Vier beyständterin seind der lehrung: natur(angeborne) aigenschafft; ingenium (aigne sinnlichkait); ybung, fleiss, bemühung; verharrung, unablässlich. – Rasch, 136. Beistehen. * Einem beystehen wie der Has den jungen. – Fischer, Psalter, 362, 1. Beiwohnung. 2 Beiwohnung thut viel; und ein Kloster, das ein Jahr offen ist, wird selten gut. – Klosterspiegel, 25, 9. Beize. *3 Einen in der Beize haben. Vom Wildpret entlehnt, das in der scharfen Beize liegt. *4 In der Baz sein. (Steiermark.) In der Bedrängniss. *5 Me macht em 'ne Beizi. (Solothurn.) – Schild, 71, 166. Beizeit. Beizeit ist gut laschen. – Gruter, I, 7. Beizen. 1 Wer paisen will, muss federn vnd Windspiel haben, sagte jener Bischof, als man ihn fragte, wie er dem Adler so gute wort gebe. – Mathesius, Postilla, CCXCIIIa. *2 Me beizt em. (Solothurn.) – Schild, 71, 166. Bekacken. *1 Bekack' di man nich. – Frischbier, II, 326. Zu dem, der sehr aufgeregt ist. *2 Dat ös tom Bekacke. – Frischbier, II, 327. Bekälwern. * Sich bekälwern. – Frischbier, II, 328. Für Erbrechen. (S. Kalb 159.) Bekannt. 5 Man sagt auch: Er ist bekannt wie ein Pudelhund. – Wenn die Römer sagen wollten, dass jemand nach allen Seiten bekannt sei, so gebrauchten sie dafür die Redensart, wie sie bei Persius vorkommt: Intus et in cute notus est. Verwandt damit sagten sie auch: Er ist bekannt wie in der Komödie des Plautus der Ehebrecher: Notus ut in Plauti comoedia moechus. (Aulus Gellius.) – Wie wir sagen: er ist weit und breit bekannt, heisst es bei Ovid: Man kennt ihn im Osten und Westen: Notus a vespere solis ad ortus. – Für unser: das ist aller Welt oder: das ist Gott und Menschen bekannt, sagt man: Superis et inferis notum. (Faselius, 124.) 6 Holl.: Hij is er bekend als een kwade penning. (Harrebomée, II, 178.) 10 Ein Seitenstück zur ronneburger Polizeibehörde liefert Kaleb Chodgson, Major der Stadt Carlisle, bei Gelegenheit des Shakespeare-Jubiläums im Jahre 1864. Als man ihn aufgefordert, sich an der Feier zu betheiligen, hat er es mit den Worten abgelehnt: Shakespeare war ein geschickter Mann, aber er hätte seine Talente besser anwenden können. (Augsburger Allgemeine Zeitung, 1864, Nr. 114, S. 1864.) 12 Lat.: Omnibus lippis et tonsoribus notum est. 13 Was überall bekannt, braucht keine Probe. – Schreger, 94, 142. In einem Lustspiel, das 1765 vorgestellt wurde, ruft der Harlequin, als er in die Prügelstube abgeholt wird: „Ich werde dort so bekannt sein, wie die Gans im Schafstall.“ (Neue Preussische Provinzial-Blätter, VI, 152.) *14 Bekannt as 'n Hund ane Swanz. *15 Bekannt wie die Gans im Schafstall. – Frischbier, I, 308. *16 Das ist so bekannt wie der Weg nach Rom. Holl.: Dat is bekend als de weg naar Rome. (Harrebomée, II, 227b.) *17 Der ist bekannt wie's sauer Bier. (Rott-Thal.) *18 Er ist bekannt wie ein Düttchen. – Frischbier, I, 309. *19 Er ist bekannt wie ein falscher Fünfschilling. (Königsberg.) – Frischbier, II, 329. Die Fünfschillinge galten bis zur Einführung des Thalerfusses wie Silbergroschen, dann 7 Pfennige. *20 Er ist bekannt wie ein räudiges Schaf. *21 Er ist so bekannt, dass ihn kein Hund anbellt. – Frischbier, II, 330. *22 Er ist so bekannt wie der gute Rath. (Oberfranken.) *23 Er ist so bekannt wie Pilatus im Credo und Judas in der Passion. Dän.: Han er naeunt som Pilatus i Credo og Judas i Passen. (Prov. dan., 424.) *24 Hai is säu bakannt ärre 'n bunt Ruie. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 353, 10; für Grafsch. Mark: Frommann, V, 57, 13. *25 He is so bekannt as de bunte Hund. – Schütz, I, 186; für Mecklenburg: Schiller, III, 4b; für Altmark: Donneil, 86. Man kennt ihn allenthalben, aber nicht gerade von der rühmlichen Seite. *26 'R is bekannt wie a låfer Groschen. (Würzburg.) – Sartori, 162. Er ist ein übel berüchtigter Mensch. Bekanntschaft. 1 Aus Bekanntschaft wird Freundschaft. Holl.: Goede kennis maakt vriandschap. (Harrebomée, I, 392b.) 2 Blos um Bekanntschaft zu machen, sagte der Rowdy, und schlug den Grünen zwischen die Ohren. (Neuyork.) „Grüne“ heissen dort die angekommenen Fremden, welche mit den Landesgewohnheiten noch nicht bekannt sind. Holl.: Dat is man, om kennis te maken, zei lose Nyerk en hij lichte zijne vrouw met houten lant aarn naar bid, dar de nachtegaal zeom jarn op gezongen had. (Harrebomée, I, 392b.) Bekehren. 6 Wer sich bekehrt und gnad begehrt, den soll der Kaiser schonen. – Graf, 398, 623; Henisch, 269, 37. *7 Er bekehrt sich von de Matt' (auch vom Sack oder Unterbett) aufs Stroh. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 331. *8 Er hat sich bekehrt von der Hurerei zum Ehebruch. – Frischbier, II, 332. Bekennen. 1 Lat.: Initium est salutis notitla peccati. (Seneca.) (Binder II, 1516.) – Res confessa, dimidium poenae. (Marin, 12.) Schwed.: Erkändt fel är till hälften förlåtet. (Marin, 12.) 9 Bekenn1 dich selbs, so bekennestu all Ding. – Wachter. 1) Steht hier in der Bedeutung von erkennen. 10 Bekenne bringt an e Galge. – Frischbier, II, 330. Beim Kartenspiel gebräuchlich. Bekennen = Farbe bedienen. Beim Ausspielen des Trumpfes sagt der Ausspielende gewöhnlich zu seinem Mitspieler: „Bekenn“, und erhält dann obige Antwort. 11 Bekennest du die welt, so hütestu dich vor jren werken. – Wachter. 12 Was man nicht bekennt, wird nicht gebüsst. Entspricht dem Lehrsatz des kanonischen Rechts, dass die katholische Kirche über Sünden, die nicht gebeichtet werden, keine Strafe verhängen könne, welche lautet: De oceultis non judicat ecclesia. (Faselius, 60.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [476]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/488>, abgerufen am 22.11.2024.