Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 300 Die Beume wachsen und die wasser fliessen nicht alle gerade. - Monatsblätter, VI, 135.

301 Die höchsten Bäume fasst der Wind am meisten.

Dän.: De hogeste traeer i skoven staaer störste fare for vinden. (Prov. dan., 157.)

302 Die unfruchtbaren Bäume machen mit ihren Blättern und grossen Aesten mehr Geräusch als die fruchtbaren. - Harssdörffer, 534.

303 Ein alter Baum, der an einen jungen sich lehnt, kann hundert Jahre stehen.

304 Ein alter Baum gibt nicht gute Witen. - Herberger, I, 521.

305 Ein alter Baum hat viel Wurzeln und fällt nicht auf Einen Hieb.

Dän.: Et stor trae staaer paa mere end een rood, falder ey for eet pugg. (Prov. dan., 553.)

306 Ein Baum bringt destmehr frucht allzeit, so er nicht steht vom wasser weit.

Lat.: Cernitur uberior prope fontem quaelibet arbor. (Loci comm., 30.)

307 Ein Baum, den man oft fortsetzet, verdirbt leicht. - Oec. rur. 6, 192.

308 Ein Baum, der erst gepflanzt ist, kann leicht herausgezogen werden, aber einen tief eingewurzelten ziehen viel Pferde nicht heraus. - Pers. Rosenthal.

309 Ein Baum, der in einen Topf gepflanzet ist, kann nicht weit von sich erwurzeln. - Petri, II, 837.

310 Ein baum, der ruw vnd schatten geit, soll man werd halten alle zeit.

Lat.: Arbor honoretur, cuius nos umbra tuetur.

311 Ein Baum muss erst blühen, ehe er Früchte trägt.

Dän.: Traeet maa blomstres förend det baer frugt. (Prov. dan., 554.)

312 Ein Baum ohne Wurzeln bringt keine Frucht, es sei denn die Birke.

Welche die Ruthe als Zuchtmittel liefert.

Dän.: Rodelös traee baer ejelden frugt uden det er birken. (Prov. dan., 553.)

313 Ein dürrer Baum hat nicht weit zum Fall.

Lat.: Casum flore careus arbor cito nouit et arens. (Reuterdahl, 110.)

Schwed.: Ao aer gamblo trae fal i vaanum (falt i wane). (Reuterdahl, 110.)

314 Ein fauler Bawm bringt arge Frucht. - Petri, II, 183.

315 Ein groben Bawm muss der Zimmermann behawen vnd nicht der Schreiner. - Lehmann, 350, 11.

"Er verderbt sonst alle seine Hobel, ehe er geschlacht würde."

316 Ein grosser Baum muss viel Wind aussstehen. - Petri, II, 192.

317 Ein guter Baum bringt (treibt) auch wol Wasserreiser. - Petri, II, 103.

318 Ein guter baum bringt gute frücht, 's Widerspil an eim bösen gschicht.

Lat.: Arbor quaeque bona producit dulcia poma, a radice mala nascuntur pessima mala. (Loci comm., 11.)

319 Ein knarrender Baum steht länger. - Schleicher, 151.

320 Ein unfruchtbarer Baum steht gern bei einem Dornstrauch. - Löwenheim, 108.

321 Einem fallenden Baume gibt jeder einen Stoss.

It.: Ad albero caduto accetta, accetta. - Ad arbor che cade ognun grida dagli, dagli. (Bohn I, 67.)

322 Es ist ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen. - Ps. 1, 3; Jer. 17, 8; Fabricius, 49.

323 Et fält niche Baum aw eme Schträch. - Schuster, 881.

324 Faule Bäume lassen sich nicht pfropfen. - Gotthelf, Wanderungen, 240.

325 Ham skal a Buumer büüg wiltzers letj san. (Amrum.) - Haupt, VIII, 367, 269.

326 Henger 'ne aue Bom es got schulle. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 81.

Hinter einem alten Baum ist gut Schutz suchen gegen das Wetter.


[Spaltenumbruch]

327 Hohe Bewme thun schwere felle. - Petri, II, 383.

328 Is de Bom grot, is de Planter dod. - Schambach, II, 245.

329 Ist der Baum gesund, so bringt er Blätter und Früchte.

330 Je krümmer deär Boem, je besser die Krücke. (Neumark.) - Engelin, 219, 79.

331 Junge Bäum muss man beschnitzeln, wenn sie grad sollen wachsen. - Lehmann, 410, 43.

332 Junge Bäume wachsen leicht aus.

333 Junge Bewme lassen sich wol beugen. - Petri, II, 410.

334 Kan man ohne schaden ein Baum nicht aussrotten, so soll man jhn beschneiden vnd stümmeln, dass der vberfluss nit zu starck wachse. - Lehmann, 85, 2.

335 Kein Baum tregt jhm selber die Frucht. - Eyering, II, 81; III, 116.

336 Ken Boem felt uppen ierschten Schlach. (Neumark.) - Engelin, 223, 100.

337 Kleine Bäume tragen auch Frucht.

Dän.: Smaa gryder have og ören. (Prov. dan., 513.)

338 Kleiner Baum trägt auch Epffel. - Lehmann, 262, 14.

339 Man haut den Baum nicht ab, wenn auch ein Wurm im Apfel ist.

Dän.: Traeet hugges ikke af, om end ormen kommer i aeblet. (Prov. dan., 554.)

340 Man helt ein Baum in ehren, von dem man schutz vnd schatten hat. - Lehmann, 157, 10.

341 Man lass die Beume erst blühen, ehe sie Früchte tragen. - Luther's Tischr., 177b.

342 Man muss den Baum die äst stumpfen. - Lehmann, 775, 14.

343 Man muss die jungen Bäume beschnitzeln, sonst wachsen grosse Est auff alle seiten. - Lehmann, 129, 9.

344 Man schäzt den Baum nicht nach der Rinde.

It.: Dell' albero non si giudica della scorza. (Giani, 40.)

345 Man sol nicht ertz auff den beumen suchen, sagen die bergleut. - Mathesius, Sarepta, XLb.

346 Man soll den Baum nicht vom Gute schneiden ehe zu Lichtmess. - Graf, 75, 63.

Drückt den Rechtssatz aus, nach welchem der Pächter von seinem Gut vor Lichtmess nicht entfernt werden soll, damit er die Frucht seiner Arbeit geniessen könne. Die Zeit um Lichtmess schien für den Wechsel der Wirthschaftspächter von jeher die geeignetste, weil um diese Zeit die alte Feldwirthschaft zum Abschluss gelangt, und die neue beginnt.

347 Man soll sich vor dem Baume neigen, von dem man Schatten hat.

348 Nach einem Baume ohne Obst wirft man keinen Stein.

Nur Leute, die sich durch Verdienste auszeichnen, werden angefochten, verleumdet.

349 Nicht jeder Baum trägt Früchte. - Schlechta, 941.

350 So lang der Baum blüehet, cha-n-er Frucht träge. (Solothurn.) - Schild, 567.

351 Steht der Baum im Hag, so nimmt jedweder Theil. - Graf, 85, 125.

Wenn ein Baum mitten auf der Grenze steht, so haben beide Nachbarn gleiches Anrecht daran. In Schwyz: "So aber der Baum im Hag Stadt, so sol Jetwederen theil nem." (Kothing, 299.)

352 Süsse Bewme geben süsse Aepffel. - Petri, II, 543.

353 Tiefer darf man den Baum nicht pflanzen, als er gestanden hat.

354 Von einem dürren Baume bricht man keine frische Pflaume.

355 Vor dem Baum, den ich brauche, muss ich mich beugen. (Tolkemit.) - Frischbier, I, 290.

356 Wann de Bam lank sein Bläder behäld gödd ed vil on graus Käld. (Trier.) - Laven, 196, 131; Firmenich, III, 546, 72.

357 Wann der Baum fellt, er falle gegen Mittag oder gegen Mitternacht, auf welchen Ort er fellt, da ligt er. - Henisch, 989, 40; Petri, II, 633.

[Spaltenumbruch] 300 Die Beume wachsen und die wasser fliessen nicht alle gerade.Monatsblätter, VI, 135.

301 Die höchsten Bäume fasst der Wind am meisten.

Dän.: De hogeste traeer i skoven staaer störste fare for vinden. (Prov. dan., 157.)

302 Die unfruchtbaren Bäume machen mit ihren Blättern und grossen Aesten mehr Geräusch als die fruchtbaren.Harssdörffer, 534.

303 Ein alter Baum, der an einen jungen sich lehnt, kann hundert Jahre stehen.

304 Ein alter Baum gibt nicht gute Witen.Herberger, I, 521.

305 Ein alter Baum hat viel Wurzeln und fällt nicht auf Einen Hieb.

Dän.: Et stor trae staaer paa mere end een rood, falder ey for eet pugg. (Prov. dan., 553.)

306 Ein Baum bringt destmehr frucht allzeit, so er nicht steht vom wasser weit.

Lat.: Cernitur uberior prope fontem quaelibet arbor. (Loci comm., 30.)

307 Ein Baum, den man oft fortsetzet, verdirbt leicht.Oec. rur. 6, 192.

308 Ein Baum, der erst gepflanzt ist, kann leicht herausgezogen werden, aber einen tief eingewurzelten ziehen viel Pferde nicht heraus.Pers. Rosenthal.

309 Ein Baum, der in einen Topf gepflanzet ist, kann nicht weit von sich erwurzeln.Petri, II, 837.

310 Ein baum, der ruw vnd schatten geit, soll man werd halten alle zeit.

Lat.: Arbor honoretur, cuius nos umbra tuetur.

311 Ein Baum muss erst blühen, ehe er Früchte trägt.

Dän.: Traeet maa blomstres förend det baer frugt. (Prov. dan., 554.)

312 Ein Baum ohne Wurzeln bringt keine Frucht, es sei denn die Birke.

Welche die Ruthe als Zuchtmittel liefert.

Dän.: Rodelös traee baer ejelden frugt uden det er birken. (Prov. dan., 553.)

313 Ein dürrer Baum hat nicht weit zum Fall.

Lat.: Casum flore careus arbor cito nouit et arens. (Reuterdahl, 110.)

Schwed.: Ao aer gamblo trae fal i vaanum (falt i wane). (Reuterdahl, 110.)

314 Ein fauler Bawm bringt arge Frucht.Petri, II, 183.

315 Ein groben Bawm muss der Zimmermann behawen vnd nicht der Schreiner.Lehmann, 350, 11.

„Er verderbt sonst alle seine Hobel, ehe er geschlacht würde.“

316 Ein grosser Baum muss viel Wind aussstehen.Petri, II, 192.

317 Ein guter Baum bringt (treibt) auch wol Wasserreiser.Petri, II, 103.

318 Ein guter baum bringt gute frücht, 's Widerspil an eim bösen gschicht.

Lat.: Arbor quaeque bona producit dulcia poma, a radice mala nascuntur pessima mala. (Loci comm., 11.)

319 Ein knarrender Baum steht länger.Schleicher, 151.

320 Ein unfruchtbarer Baum steht gern bei einem Dornstrauch.Löwenheim, 108.

321 Einem fallenden Baume gibt jeder einen Stoss.

It.: Ad albero caduto accetta, accetta. – Ad arbor che cade ognun grida dágli, dágli. (Bohn I, 67.)

322 Es ist ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen.Ps. 1, 3; Jer. 17, 8; Fabricius, 49.

323 Et fält niche Bûm aw eme Schträch.Schuster, 881.

324 Faule Bäume lassen sich nicht pfropfen.Gotthelf, Wanderungen, 240.

325 Ham skal a Buumer büüg wiltzers letj san. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 269.

326 Henger 'ne aue Bôm es got schulle. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 81.

Hinter einem alten Baum ist gut Schutz suchen gegen das Wetter.


[Spaltenumbruch]

327 Hohe Bewme thun schwere felle.Petri, II, 383.

328 Is de Bôm grôt, is de Planter dôd.Schambach, II, 245.

329 Ist der Baum gesund, so bringt er Blätter und Früchte.

330 Je krümmer deär Boem, je besser die Krücke. (Neumark.) – Engelin, 219, 79.

331 Junge Bäum muss man beschnitzeln, wenn sie grad sollen wachsen.Lehmann, 410, 43.

332 Junge Bäume wachsen leicht aus.

333 Junge Bewme lassen sich wol beugen.Petri, II, 410.

334 Kan man ohne schaden ein Baum nicht aussrotten, so soll man jhn beschneiden vnd stümmeln, dass der vberfluss nit zu starck wachse.Lehmann, 85, 2.

335 Kein Baum tregt jhm selber die Frucht.Eyering, II, 81; III, 116.

336 Kên Boem felt uppen ierschten Schlach. (Neumark.) – Engelin, 223, 100.

337 Kleine Bäume tragen auch Frucht.

Dän.: Smaa gryder have og ören. (Prov. dan., 513.)

338 Kleiner Baum trägt auch Epffel.Lehmann, 262, 14.

339 Man haut den Baum nicht ab, wenn auch ein Wurm im Apfel ist.

Dän.: Traeet hugges ikke af, om end ormen kommer i aeblet. (Prov. dan., 554.)

340 Man helt ein Baum in ehren, von dem man schutz vnd schatten hat.Lehmann, 157, 10.

341 Man lass die Beume erst blühen, ehe sie Früchte tragen.Luther's Tischr., 177b.

342 Man muss den Baum die äst stumpfen.Lehmann, 775, 14.

343 Man muss die jungen Bäume beschnitzeln, sonst wachsen grosse Est auff alle seiten.Lehmann, 129, 9.

344 Man schäzt den Baum nicht nach der Rinde.

It.: Dell' albero non si giudica della scorza. (Giani, 40.)

345 Man sol nicht ertz auff den beumen suchen, sagen die bergleut.Mathesius, Sarepta, XLb.

346 Man soll den Baum nicht vom Gute schneiden ehe zu Lichtmess.Graf, 75, 63.

Drückt den Rechtssatz aus, nach welchem der Pächter von seinem Gut vor Lichtmess nicht entfernt werden soll, damit er die Frucht seiner Arbeit geniessen könne. Die Zeit um Lichtmess schien für den Wechsel der Wirthschaftspächter von jeher die geeignetste, weil um diese Zeit die alte Feldwirthschaft zum Abschluss gelangt, und die neue beginnt.

347 Man soll sich vor dem Baume neigen, von dem man Schatten hat.

348 Nach einem Baume ohne Obst wirft man keinen Stein.

Nur Leute, die sich durch Verdienste auszeichnen, werden angefochten, verleumdet.

349 Nicht jeder Baum trägt Früchte.Schlechta, 941.

350 So lang der Baum blüehet, cha-n-er Frucht träge. (Solothurn.) – Schild, 567.

351 Steht der Baum im Hag, so nimmt jedweder Theil.Graf, 85, 125.

Wenn ein Baum mitten auf der Grenze steht, so haben beide Nachbarn gleiches Anrecht daran. In Schwyz: „So aber der Baum im Hag Stadt, so sol Jetwederen theil nem.“ (Kothing, 299.)

352 Süsse Bewme geben süsse Aepffel.Petri, II, 543.

353 Tiefer darf man den Baum nicht pflanzen, als er gestanden hat.

354 Von einem dürren Baume bricht man keine frische Pflaume.

355 Vor dem Baum, den ich brauche, muss ich mich beugen. (Tolkemit.) – Frischbier, I, 290.

356 Wann de Bâm lank sein Bläder behäld gödd ed vil on grûs Käld. (Trier.) – Laven, 196, 131; Firmenich, III, 546, 72.

357 Wann der Baum fellt, er falle gegen Mittag oder gegen Mitternacht, auf welchen Ort er fellt, da ligt er.Henisch, 989, 40; Petri, II, 633.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0478" n="[466]"/><cb n="931"/>
300 Die Beume wachsen und die wasser fliessen nicht alle gerade.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 135.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">301 Die höchsten Bäume fasst der Wind am meisten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: De hogeste traeer i skoven staaer störste fare for vinden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 157.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">302 Die unfruchtbaren Bäume machen mit ihren Blättern und grossen Aesten mehr Geräusch als die fruchtbaren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 534.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">303 Ein alter Baum, der an einen jungen sich lehnt, kann hundert Jahre stehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">304 Ein alter Baum gibt nicht gute Witen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 521.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">305 Ein alter Baum hat viel Wurzeln und fällt nicht auf Einen Hieb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Et stor trae staaer paa mere end een rood, falder ey for eet pugg. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 553.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">306 Ein Baum bringt destmehr frucht allzeit, so er nicht steht vom wasser weit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cernitur uberior prope fontem quaelibet arbor. (<hi rendition="#i">Loci comm., 30.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">307 Ein Baum, den man oft fortsetzet, verdirbt leicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Oec. rur. 6, 192.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">308 Ein Baum, der erst gepflanzt ist, kann leicht herausgezogen werden, aber einen tief eingewurzelten ziehen viel Pferde nicht heraus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pers. Rosenthal.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">309 Ein Baum, der in einen Topf gepflanzet ist, kann nicht weit von sich erwurzeln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 837.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">310 Ein baum, der ruw vnd schatten geit, soll man werd halten alle zeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Arbor honoretur, cuius nos umbra tuetur.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">311 Ein Baum muss erst blühen, ehe er Früchte trägt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Traeet maa blomstres förend det baer frugt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 554.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">312 Ein Baum ohne Wurzeln bringt keine Frucht, es sei denn die Birke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Welche die Ruthe als Zuchtmittel liefert.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Rodelös traee baer ejelden frugt uden det er birken. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 553.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">313 Ein dürrer Baum hat nicht weit zum Fall.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Casum flore careus arbor cito nouit et arens. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 110.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ao aer gamblo trae fal i vaanum (falt i wane). (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 110.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">314 Ein fauler Bawm bringt arge Frucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 183.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">315 Ein groben Bawm muss der Zimmermann behawen vnd nicht der Schreiner.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 350, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Er verderbt sonst alle seine Hobel, ehe er geschlacht würde.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">316 Ein grosser Baum muss viel Wind aussstehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 192.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">317 Ein guter Baum bringt (treibt) auch wol Wasserreiser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 103.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">318 Ein guter baum bringt gute frücht, 's Widerspil an eim bösen gschicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Arbor quaeque bona producit dulcia poma, a radice mala nascuntur pessima mala. (<hi rendition="#i">Loci comm., 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">319 Ein knarrender Baum steht länger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schleicher, 151.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">320 Ein unfruchtbarer Baum steht gern bei einem Dornstrauch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">321 Einem fallenden Baume gibt jeder einen Stoss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ad albero caduto accetta, accetta. &#x2013; Ad arbor che cade ognun grida dágli, dágli. (<hi rendition="#i">Bohn I, 67.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">322 Es ist ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ps. 1, 3; Jer. 17, 8; Fabricius, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">323 Et fält niche Bûm aw eme Schträch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 881.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">324 Faule Bäume lassen sich nicht pfropfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Wanderungen, 240.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">325 Ham skal a Buumer büüg wiltzers letj san.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 367, 269.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">326 Henger 'ne aue Bôm es got schulle.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hinter einem alten Baum ist gut Schutz suchen gegen das Wetter.</p><lb/>
          <cb n="932"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">327 Hohe Bewme thun schwere felle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 383.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">328 Is de Bôm grôt, is de Planter dôd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 245.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">329 Ist der Baum gesund, so bringt er Blätter und Früchte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">330 Je krümmer deär Boem, je besser die Krücke.</hi> (<hi rendition="#i">Neumark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Engelin, 219, 79.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">331 Junge Bäum muss man beschnitzeln, wenn sie grad sollen wachsen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 410, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">332 Junge Bäume wachsen leicht aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">333 Junge Bewme lassen sich wol beugen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 410.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">334 Kan man ohne schaden ein Baum nicht aussrotten, so soll man jhn beschneiden vnd stümmeln, dass der vberfluss nit zu starck wachse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 85, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">335 Kein Baum tregt jhm selber die Frucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 81; III, 116.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">336 Kên Boem felt uppen ierschten Schlach.</hi> (<hi rendition="#i">Neumark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Engelin, 223, 100.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">337 Kleine Bäume tragen auch Frucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Smaa gryder have og ören. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 513.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">338 Kleiner Baum trägt auch Epffel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 262, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">339 Man haut den Baum nicht ab, wenn auch ein Wurm im Apfel ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Traeet hugges ikke af, om end ormen kommer i aeblet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 554.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">340 Man helt ein Baum in ehren, von dem man schutz vnd schatten hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 157, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">341 Man lass die Beume erst blühen, ehe sie Früchte tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischr., 177<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">342 Man muss den Baum die äst stumpfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 775, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">343 Man muss die jungen Bäume beschnitzeln, sonst wachsen grosse Est auff alle seiten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 129, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">344 Man schäzt den Baum nicht nach der Rinde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dell' albero non si giudica della scorza. (<hi rendition="#i">Giani, 40.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">345 Man sol nicht ertz auff den beumen suchen, sagen die bergleut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Sarepta, XL<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">346 Man soll den Baum nicht vom Gute schneiden ehe zu Lichtmess.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 75, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Drückt den Rechtssatz aus, nach welchem der Pächter von seinem Gut vor Lichtmess nicht entfernt werden soll, damit er die Frucht seiner Arbeit geniessen könne. Die Zeit um Lichtmess schien für den Wechsel der Wirthschaftspächter von jeher die geeignetste, weil um diese Zeit die alte Feldwirthschaft zum Abschluss gelangt, und die neue beginnt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">347 Man soll sich vor dem Baume neigen, von dem man Schatten hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">348 Nach einem Baume ohne Obst wirft man keinen Stein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nur Leute, die sich durch Verdienste auszeichnen, werden angefochten, verleumdet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">349 Nicht jeder Baum trägt Früchte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlechta, 941.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">350 So lang der Baum blüehet, cha-n-er Frucht träge.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 567.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">351 Steht der Baum im Hag, so nimmt jedweder Theil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 85, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn ein Baum mitten auf der Grenze steht, so haben beide Nachbarn gleiches Anrecht daran. In Schwyz: &#x201E;So aber der Baum im Hag Stadt, so sol Jetwederen theil nem.&#x201C; (<hi rendition="#i">Kothing, 299.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">352 Süsse Bewme geben süsse Aepffel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 543.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">353 Tiefer darf man den Baum nicht pflanzen, als er gestanden hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">354 Von einem dürren Baume bricht man keine frische Pflaume.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">355 Vor dem Baum, den ich brauche, muss ich mich beugen.</hi> (<hi rendition="#i">Tolkemit.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 290.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">356 Wann de Bâm lank sein Bläder behäld gödd ed vil on grûs Käld.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Laven, 196, 131; Firmenich, III, 546, 72.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">357 Wann der Baum fellt, er falle gegen Mittag oder gegen Mitternacht, auf welchen Ort er fellt, da ligt er.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 989, 40; Petri, II, 633.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[466]/0478] 300 Die Beume wachsen und die wasser fliessen nicht alle gerade. – Monatsblätter, VI, 135. 301 Die höchsten Bäume fasst der Wind am meisten. Dän.: De hogeste traeer i skoven staaer störste fare for vinden. (Prov. dan., 157.) 302 Die unfruchtbaren Bäume machen mit ihren Blättern und grossen Aesten mehr Geräusch als die fruchtbaren. – Harssdörffer, 534. 303 Ein alter Baum, der an einen jungen sich lehnt, kann hundert Jahre stehen. 304 Ein alter Baum gibt nicht gute Witen. – Herberger, I, 521. 305 Ein alter Baum hat viel Wurzeln und fällt nicht auf Einen Hieb. Dän.: Et stor trae staaer paa mere end een rood, falder ey for eet pugg. (Prov. dan., 553.) 306 Ein Baum bringt destmehr frucht allzeit, so er nicht steht vom wasser weit. Lat.: Cernitur uberior prope fontem quaelibet arbor. (Loci comm., 30.) 307 Ein Baum, den man oft fortsetzet, verdirbt leicht. – Oec. rur. 6, 192. 308 Ein Baum, der erst gepflanzt ist, kann leicht herausgezogen werden, aber einen tief eingewurzelten ziehen viel Pferde nicht heraus. – Pers. Rosenthal. 309 Ein Baum, der in einen Topf gepflanzet ist, kann nicht weit von sich erwurzeln. – Petri, II, 837. 310 Ein baum, der ruw vnd schatten geit, soll man werd halten alle zeit. Lat.: Arbor honoretur, cuius nos umbra tuetur. 311 Ein Baum muss erst blühen, ehe er Früchte trägt. Dän.: Traeet maa blomstres förend det baer frugt. (Prov. dan., 554.) 312 Ein Baum ohne Wurzeln bringt keine Frucht, es sei denn die Birke. Welche die Ruthe als Zuchtmittel liefert. Dän.: Rodelös traee baer ejelden frugt uden det er birken. (Prov. dan., 553.) 313 Ein dürrer Baum hat nicht weit zum Fall. Lat.: Casum flore careus arbor cito nouit et arens. (Reuterdahl, 110.) Schwed.: Ao aer gamblo trae fal i vaanum (falt i wane). (Reuterdahl, 110.) 314 Ein fauler Bawm bringt arge Frucht. – Petri, II, 183. 315 Ein groben Bawm muss der Zimmermann behawen vnd nicht der Schreiner. – Lehmann, 350, 11. „Er verderbt sonst alle seine Hobel, ehe er geschlacht würde.“ 316 Ein grosser Baum muss viel Wind aussstehen. – Petri, II, 192. 317 Ein guter Baum bringt (treibt) auch wol Wasserreiser. – Petri, II, 103. 318 Ein guter baum bringt gute frücht, 's Widerspil an eim bösen gschicht. Lat.: Arbor quaeque bona producit dulcia poma, a radice mala nascuntur pessima mala. (Loci comm., 11.) 319 Ein knarrender Baum steht länger. – Schleicher, 151. 320 Ein unfruchtbarer Baum steht gern bei einem Dornstrauch. – Löwenheim, 108. 321 Einem fallenden Baume gibt jeder einen Stoss. It.: Ad albero caduto accetta, accetta. – Ad arbor che cade ognun grida dágli, dágli. (Bohn I, 67.) 322 Es ist ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen. – Ps. 1, 3; Jer. 17, 8; Fabricius, 49. 323 Et fält niche Bûm aw eme Schträch. – Schuster, 881. 324 Faule Bäume lassen sich nicht pfropfen. – Gotthelf, Wanderungen, 240. 325 Ham skal a Buumer büüg wiltzers letj san. (Amrum.) – Haupt, VIII, 367, 269. 326 Henger 'ne aue Bôm es got schulle. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 81. Hinter einem alten Baum ist gut Schutz suchen gegen das Wetter. 327 Hohe Bewme thun schwere felle. – Petri, II, 383. 328 Is de Bôm grôt, is de Planter dôd. – Schambach, II, 245. 329 Ist der Baum gesund, so bringt er Blätter und Früchte. 330 Je krümmer deär Boem, je besser die Krücke. (Neumark.) – Engelin, 219, 79. 331 Junge Bäum muss man beschnitzeln, wenn sie grad sollen wachsen. – Lehmann, 410, 43. 332 Junge Bäume wachsen leicht aus. 333 Junge Bewme lassen sich wol beugen. – Petri, II, 410. 334 Kan man ohne schaden ein Baum nicht aussrotten, so soll man jhn beschneiden vnd stümmeln, dass der vberfluss nit zu starck wachse. – Lehmann, 85, 2. 335 Kein Baum tregt jhm selber die Frucht. – Eyering, II, 81; III, 116. 336 Kên Boem felt uppen ierschten Schlach. (Neumark.) – Engelin, 223, 100. 337 Kleine Bäume tragen auch Frucht. Dän.: Smaa gryder have og ören. (Prov. dan., 513.) 338 Kleiner Baum trägt auch Epffel. – Lehmann, 262, 14. 339 Man haut den Baum nicht ab, wenn auch ein Wurm im Apfel ist. Dän.: Traeet hugges ikke af, om end ormen kommer i aeblet. (Prov. dan., 554.) 340 Man helt ein Baum in ehren, von dem man schutz vnd schatten hat. – Lehmann, 157, 10. 341 Man lass die Beume erst blühen, ehe sie Früchte tragen. – Luther's Tischr., 177b. 342 Man muss den Baum die äst stumpfen. – Lehmann, 775, 14. 343 Man muss die jungen Bäume beschnitzeln, sonst wachsen grosse Est auff alle seiten. – Lehmann, 129, 9. 344 Man schäzt den Baum nicht nach der Rinde. It.: Dell' albero non si giudica della scorza. (Giani, 40.) 345 Man sol nicht ertz auff den beumen suchen, sagen die bergleut. – Mathesius, Sarepta, XLb. 346 Man soll den Baum nicht vom Gute schneiden ehe zu Lichtmess. – Graf, 75, 63. Drückt den Rechtssatz aus, nach welchem der Pächter von seinem Gut vor Lichtmess nicht entfernt werden soll, damit er die Frucht seiner Arbeit geniessen könne. Die Zeit um Lichtmess schien für den Wechsel der Wirthschaftspächter von jeher die geeignetste, weil um diese Zeit die alte Feldwirthschaft zum Abschluss gelangt, und die neue beginnt. 347 Man soll sich vor dem Baume neigen, von dem man Schatten hat. 348 Nach einem Baume ohne Obst wirft man keinen Stein. Nur Leute, die sich durch Verdienste auszeichnen, werden angefochten, verleumdet. 349 Nicht jeder Baum trägt Früchte. – Schlechta, 941. 350 So lang der Baum blüehet, cha-n-er Frucht träge. (Solothurn.) – Schild, 567. 351 Steht der Baum im Hag, so nimmt jedweder Theil. – Graf, 85, 125. Wenn ein Baum mitten auf der Grenze steht, so haben beide Nachbarn gleiches Anrecht daran. In Schwyz: „So aber der Baum im Hag Stadt, so sol Jetwederen theil nem.“ (Kothing, 299.) 352 Süsse Bewme geben süsse Aepffel. – Petri, II, 543. 353 Tiefer darf man den Baum nicht pflanzen, als er gestanden hat. 354 Von einem dürren Baume bricht man keine frische Pflaume. 355 Vor dem Baum, den ich brauche, muss ich mich beugen. (Tolkemit.) – Frischbier, I, 290. 356 Wann de Bâm lank sein Bläder behäld gödd ed vil on grûs Käld. (Trier.) – Laven, 196, 131; Firmenich, III, 546, 72. 357 Wann der Baum fellt, er falle gegen Mittag oder gegen Mitternacht, auf welchen Ort er fellt, da ligt er. – Henisch, 989, 40; Petri, II, 633.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/478
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [466]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/478>, abgerufen am 16.07.2024.