Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

57 Holl.: Die achter den anderen timmert, moeter wael achter wonen.

Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit edem. (Fallersleben, 259.)

59 It.: Chi fa la casa in piazza, o ei la fa troppo alta o troppo bassa. (Giani, 320.)

71 Auff niemand ist zu bawen, zu glauben noch zu trauen. - Lehmann, 323.

72 Bau mich wie du wort (willst), egg mich dat et trog (taugt). - Boebel, 136.

Vom Haferbau.

73 Bauen hat ein weites Maul. - Musai, Lebenserzehlung, 802.

74 Bauen ist eine Lust, Aber was es kostet, hab' ich nit gewusst, Hätten sie mir das vorhergesagt, So hätt ich mich anders bedacht. - Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beil.

Hausinschrift.

75 Bauen ist schwerer als einreissen. - Schlechta, 465.

76 Bauen köst Geld. - Bueren, 66.

77 Bauen und processiren kann an den Bettelstab führen.

It.: Murarc e piatire, e dolce impoverire. (Giani, 1128.)

78 Bawen, Prozessführen, kranck sein kosten viel gelt mich und arbeit. - Monatsblätter V, 159, 3.

79 Buwen vnd kyff, köste vnd schön Wyff - nemen Penning vnde Lyff. - Petri, II, 31.

80 Das Bauen wäre eine freie Kunst, wenn einer hätt das Geld umsunst.

Hausinschrift in der Schweiz. (Hertz, 27.)

81 Die begierd zu pawen wirt nit gesettigt mit bawen, sonder gemeret. - Wachter.

82 Ein jeder baut nach seinem Sinn, und nachher wohnt ein Andrer drinn. - Aargauer Taschenbuch.

Hausspruch in Aargau.

83 Gar mancher baut ein neues Haus, ists fertig, guckt ein Schelm heraus. - Brennecke, Ms.

84 Hoch bawen vnd sich köstlich kleiden mit geborgtem Gelde, bringt zuletzt ein heimlich leiden. - Petri, II, 383.

85 Ich hab gebaut diess Haus allhier an die Gassen, drum muss ich Tadler tadlen und Hasser hassen lassen. - Meininger, 168.

Zu Matten im berner Oberlande.

86 Ich hab' gebaut nach meinem Sinn, drum, Neider, geh nur immerhin; und wem die Bauart nicht gefällt, der bau es besser für sein Geld. - Herz, 16.

Hausinschrift in Oberschlesien.

87 Im bawen felt allzeit mangel vor, wenngleich vorrath vorhanden. - Monatsblätter, V, 159, 4.

88 Man muss erst bauen, ehe man einreissen kann. - Wirth, II, 58.

89 Man muss so bauen, dass man sich nicht aus dem Hause hinausbaut.

Dän.: Beest saa at bygge at man kand blive ved byggsteden. (Prov. dan., 97.)

1) Spirkl, gebratne Speckstückchen.

90 Viel bawen sol man schawen, Heuser sol man stützen, Geld sol man nützen. - Petri, II, 570.

D. h. viel bäuen soll man scheuen.

91 Vil ban, vil verdan. - Schuster, 485.

Wer baut, vergräbt sein Kapital. (Boebel, 142.)

92 Vil bawen macht wolfeyle Heuser. - Wachter.

93 Vnd bauen auf Erden Häusser vest vnd sind doch alle nur frembde Gäst; vnd da wir sollten ewig sin, da trachtet mancher selten hin.

In einer Rechnung über das Pfarr- und Schulhaus zu Deyerfelden, Grafschaft Baden v. Jahre 1657. (Aargauer Taschenbuch.)

Mhd.: Wir sin geste ende bauwen grosse veste, mich wundort dat wir neit muren dan weir e weilich solen duren. (Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, II, 1833, 48.)

94 Was er heut gebaut, das reisst er morgen wieder ein.

Lat.: Penelopes telam retexit. (Cicero.) (Binder II, 2530; Erasm., 395; Philippi, II, 90.)

[Spaltenumbruch] 95 Wer bauen will nach Jedermanns Rath, bekommt ein Haus, das buckelich (wacklich) staht.

Dän.: Hoo som bygger efter hoer mands raad haus huns kroget at stoe. Der kommer neppetag op paa. (Prov. dan., 97.)

96 Wer bauen will, wie 's Allen recht, der baut sein Haus für sich sehr schlecht.

Lat.: Suadere multe fabricabunt atria stulte. (Reuterdahl, 942.)

Schwed.: Heva sina bygningu saeter aepter hwars mans saegn hon wardher illa bygdh. (Reuterdahl, 942.)

97 Wer bauet an Strassen und Gassen, muss ein Jeden reden lassen. Und wer hierüber hat seinen Hohn und Spott, der steck' sein' Nas an einen anderen Ort. (Eschwege in Kurhessen.) - Meininger, 168.

98 Wer baut über den Beutel, dessen bauen ist eitel.

Lat.: Pro opimus tuis strue moenia. (Gaal, 179.)

99 Wer bawt und widerumb bricht, der hat doppelte arbeit und kein vortheil nicht. - Monatsblätter, V, 159, 11.

100 Wer hinter mir will bawen schier, der muss auch wohnen hinder mir. - Loci comm., 192.

Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit aedem. (Loci comm., 192.)

101 Wer viel bawt, der bawt gemeinlich fremden für. - Petri, II, 771.

102 Wer will bauen an die Strassen, der muss die Gescheidten rathen und die Narren reden lassen.

Steht als Inschrift an einem Hause in Uffenheim. (Vgl. Erheiterungen, Stuttgart 1863, 7. Hft., S. 258.) An einem Hause in Halberstadt liest man: "Wer da bauet an offener Strassen, muss sich von jedem Narren tadeln lassen. Mancher sorget für mich, es wäre besser, er sorgte für sich. (Vgl. Inschriften und Legenden halberstädter Bauten von Scheffer, Halberstadt 1864, S. 46.)

103 Wer will bauen ohne Geld, wird zum Narren in der Welt.

Frz.: Trop tost de edifier celluy se haste, qui foiet palays a bourse plate.

Lat.: Tenui crumena moliri palatia. (Bovill, I, 177.)

104 Wo man bauet, da fallen Späne.

Bei Tunnicius (1174): Dar men timmert, dar vallen spene. (Assula crebro ruit, ubi ligna secantur ad aedes.)

105 Zum bawen gehören gutte wissenschafft, grosser vorrath, ein beutel vol gelt, ein Seckel vol gedult, gute trewe Bawleut, nicht Sudler, Hudler, Tagdieb, Holtzdieb, Kalckdieb. - Monatsblätter, V, 159, 2.


Bauer (das).

6 Ein goldnes Bauer ist auch ein Gefängniss.

Die Russen: Die Nachtigall im Goldkäfig gehört auch zu den Gefangenen. (Altmann, VII, 420.)


Bauer (der).

35 Dän.: Var bonden ey bunden, da hlev han vaerre end hunden. (Prov. dan., 86.)

36 Bei Schlingmann (193): "De Bau'r gleikt der Weid, jemihr man 'n beschnied't, jemihr un frischer schleit hä ut."

Böhm.: Chlap jest jako vrba; cim cestejie ji obrubas, tim se huste obali. (Celakovsky, 337.)

42 Dän.: Badre en sund bonde ed en syg keyser. (Prov. dan., 56.)

Lat.: Par fore malo mei quam regis progeniei. (Reuterdahl, 695.)

Schwed.: Baetre aer at wara kare like aen konungh. (Reuterdahl, 695.)

53 Mhd.: So wist dat nijt so sugr, inis as van arde em gebugr, wan e dat hie up stigende is, hie is gijr ind valsch, des sijt gecoijs. (Groote, Köln. Reimchronik, 1291.)

84 It.: L' uso diventa natura.

Lat.: Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu.

Schwed.: Den smak kärlet en gang fatt behaller det. (Marin, 8.)

90 Lat.: Rustica gens nulla genus arte domabile. (Binder I, 1566, II, 2984.) - Rustica turba suos nescit deponere mores. (Binder I, 1567, II, 2984; Schreger, 54; Fischer, 201, 35; Philippi, II, 160; Froberg, 559; Seybold, 533.)

99 "Bawren bleiben doch Bawren und seyn eingelernig, wenn sie gleich schlieffen biss zu Mittag." (Colerus, 399a.)

102 Die Italiener sagen: "Die Leute vom Lande und den Bergen im rauhen Kittel viel Schlauheit verbergen: Contadini e montanini, scarpe grosse e cervelli fini." (Giani, 397.)

[Spaltenumbruch]

57 Holl.: Die achter den anderen timmert, moeter wael achter wonen.

Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit edem. (Fallersleben, 259.)

59 It.: Chi fa la casa in piazza, o ei la fa troppo alta o troppo bassa. (Giani, 320.)

71 Auff niemand ist zu bawen, zu glauben noch zu trauen.Lehmann, 323.

72 Bau mich wie du wort (willst), egg mich dat et trog (taugt).Boebel, 136.

Vom Haferbau.

73 Bauen hat ein weites Maul.Musai, Lebenserzehlung, 802.

74 Bauen ist eine Lust, Aber was es kostet, hab' ich nit gewusst, Hätten sie mir das vorhergesagt, So hätt ich mich anders bedacht.Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beil.

Hausinschrift.

75 Bauen ist schwerer als einreissen.Schlechta, 465.

76 Bauen köst Geld.Bueren, 66.

77 Bauen und processiren kann an den Bettelstab führen.

It.: Murarc e piatire, è dolce impoverire. (Giani, 1128.)

78 Bawen, Prozessführen, kranck sein kosten viel gelt mich und arbeit.Monatsblätter V, 159, 3.

79 Buwen vnd kyff, köste vnd schön Wyff – nemen Penning vnde Lyff.Petri, II, 31.

80 Das Bauen wäre eine freie Kunst, wenn einer hätt das Geld umsunst.

Hausinschrift in der Schweiz. (Hertz, 27.)

81 Die begierd zu pawen wirt nit gesettigt mit bawen, sonder gemeret.Wachter.

82 Ein jeder baut nach seinem Sinn, und nachher wohnt ein Andrer drinn.Aargauer Taschenbuch.

Hausspruch in Aargau.

83 Gar mancher baut ein neues Haus, ists fertig, guckt ein Schelm heraus.Brennecke, Ms.

84 Hoch bawen vnd sich köstlich kleiden mit geborgtem Gelde, bringt zuletzt ein heimlich leiden.Petri, II, 383.

85 Ich hab gebaut diess Haus allhier an die Gassen, drum muss ich Tadler tadlen und Hasser hassen lassen.Meininger, 168.

Zu Matten im berner Oberlande.

86 Ich hab' gebaut nach meinem Sinn, drum, Neider, geh nur immerhin; und wem die Bauart nicht gefällt, der bau es besser für sein Geld.Herz, 16.

Hausinschrift in Oberschlesien.

87 Im bawen felt allzeit mangel vor, wenngleich vorrath vorhanden.Monatsblätter, V, 159, 4.

88 Man muss erst bauen, ehe man einreissen kann.Wirth, II, 58.

89 Man muss so bauen, dass man sich nicht aus dem Hause hinausbaut.

Dän.: Beest saa at bygge at man kand blive ved byggsteden. (Prov. dan., 97.)

1) Spirkl, gebratne Speckstückchen.

90 Viel bawen sol man schawen, Heuser sol man stützen, Geld sol man nützen.Petri, II, 570.

D. h. viel bäuen soll man scheuen.

91 Vil bân, vil verdân.Schuster, 485.

Wer baut, vergräbt sein Kapital. (Boebel, 142.)

92 Vil bawen macht wolfeyle Heuser.Wachter.

93 Vnd bauen auf Erden Häusser vest vnd sind doch alle nur frembde Gäst; vnd da wir sollten ewig sin, da trachtet mancher selten hin.

In einer Rechnung über das Pfarr- und Schulhaus zu Deyerfelden, Grafschaft Baden v. Jahre 1657. (Aargauer Taschenbuch.)

Mhd.: Wir sin geste ende bûwen grosse veste, mich wundort dat wir neit muren dan wîr ê weilich solen duren. (Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, II, 1833, 48.)

94 Was er heut gebaut, das reisst er morgen wieder ein.

Lat.: Penelopes telam retexit. (Cicero.) (Binder II, 2530; Erasm., 395; Philippi, II, 90.)

[Spaltenumbruch] 95 Wer bauen will nach Jedermanns Rath, bekommt ein Haus, das buckelich (wacklich) staht.

Dän.: Hoo som bygger efter hoer mands raad haus huns kroget at stoe. Der kommer neppetag op paa. (Prov. dan., 97.)

96 Wer bauen will, wie 's Allen recht, der baut sein Haus für sich sehr schlecht.

Lat.: Suadere multe fabricabunt atria stulte. (Reuterdahl, 942.)

Schwed.: Heva sina bygningu saeter aepter hwars mans saegn hon wardher illa bygdh. (Reuterdahl, 942.)

97 Wer bauet an Strassen und Gassen, muss ein Jeden reden lassen. Und wer hierüber hat seinen Hohn und Spott, der steck' sein' Nas an einen anderen Ort. (Eschwege in Kurhessen.) – Meininger, 168.

98 Wer baut über den Beutel, dessen bauen ist eitel.

Lat.: Pro opimus tuis strue moenia. (Gaal, 179.)

99 Wer bawt und widerumb bricht, der hat doppelte arbeit und kein vortheil nicht.Monatsblätter, V, 159, 11.

100 Wer hinter mir will bawen schier, der muss auch wohnen hinder mir.Loci comm., 192.

Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit aedem. (Loci comm., 192.)

101 Wer viel bawt, der bawt gemeinlich fremden für.Petri, II, 771.

102 Wer will bauen an die Strassen, der muss die Gescheidten rathen und die Narren reden lassen.

Steht als Inschrift an einem Hause in Uffenheim. (Vgl. Erheiterungen, Stuttgart 1863, 7. Hft., S. 258.) An einem Hause in Halberstadt liest man: „Wer da bauet an offener Strassen, muss sich von jedem Narren tadeln lassen. Mancher sorget für mich, es wäre besser, er sorgte für sich. (Vgl. Inschriften und Legenden halberstädter Bauten von Scheffer, Halberstadt 1864, S. 46.)

103 Wer will bauen ohne Geld, wird zum Narren in der Welt.

Frz.: Trop tost de edifier celluy se haste, qui foiet palays a bourse plate.

Lat.: Tenui crumena moliri palatia. (Bovill, I, 177.)

104 Wo man bauet, da fallen Späne.

Bei Tunnicius (1174): Dar men timmert, dâr vallen spene. (Assula crebro ruit, ubi ligna secantur ad aedes.)

105 Zum bawen gehören gutte wissenschafft, grosser vorrath, ein beutel vol gelt, ein Seckel vol gedult, gute trewe Bawleut, nicht Sudler, Hudler, Tagdieb, Holtzdieb, Kalckdieb.Monatsblätter, V, 159, 2.


Bauer (das).

6 Ein goldnes Bauer ist auch ein Gefängniss.

Die Russen: Die Nachtigall im Goldkäfig gehört auch zu den Gefangenen. (Altmann, VII, 420.)


Bauer (der).

35 Dän.: Var bonden ey bunden, da hlev han vaerre end hunden. (Prov. dan., 86.)

36 Bei Schlingmann (193): „De Bû'r glîkt der Wîd, jemihr man 'n beschnied't, jemihr un frischer schleit hä ut.“

Böhm.: Chlap jest jako vrba; čím čestĕjie ji obrubáš, tím sĕ húštĕ obalí. (Čelakovský, 337.)

42 Dän.: Badre en sund bonde ed en syg keyser. (Prov. dan., 56.)

Lat.: Par fore malo mei quam regis progeniei. (Reuterdahl, 695.)

Schwed.: Baetre aer at wara kare like aen konungh. (Reuterdahl, 695.)

53 Mhd.: So wist dat nijt so sugr, inis as van arde em gebugr, wan e dat hie up stigende is, hie is gijr ind valsch, des sijt gecoijs. (Groote, Köln. Reimchronik, 1291.)

84 It.: L' uso diventa natura.

Lat.: Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu.

Schwed.: Den smak kärlet en gång fått behåller det. (Marin, 8.)

90 Lat.: Rustica gens nulla genus arte domabile. (Binder I, 1566, II, 2984.) – Rustica turba suos nescit deponere mores. (Binder I, 1567, II, 2984; Schreger, 54; Fischer, 201, 35; Philippi, II, 160; Froberg, 559; Seybold, 533.)

99 „Bawren bleiben doch Bawren und seyn eingelernig, wenn sie gleich schlieffen biss zu Mittag.“ (Colerus, 399a.)

102 Die Italiener sagen: „Die Leute vom Lande und den Bergen im rauhen Kittel viel Schlauheit verbergen: Contadini e montanini, scarpe grosse e cervelli fini.“ (Giani, 397.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0469" n="[457]"/>
          <cb n="913"/>
          <p rendition="#et2">57 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die achter den anderen timmert, moeter wael achter wonen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Post teneat sedem, qui post me construit edem. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 259.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">59 <hi rendition="#i">It.</hi>: Chi fa la casa in piazza, o ei la fa troppo alta o troppo bassa. (<hi rendition="#i">Giani, 320.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Auff niemand ist zu bawen, zu glauben noch zu trauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 323.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Bau mich wie du wort (willst), egg mich dat et trog (taugt).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vom Haferbau.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Bauen hat ein weites Maul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Musai, Lebenserzehlung, 802.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Bauen ist eine Lust, Aber was es kostet, hab' ich nit gewusst, Hätten sie mir das vorhergesagt, So hätt ich mich anders bedacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beil.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hausinschrift.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Bauen ist schwerer als einreissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlechta, 465.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Bauen köst Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 66.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Bauen und processiren kann an den Bettelstab führen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Murarc e piatire, è dolce impoverire. (<hi rendition="#i">Giani, 1128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Bawen, Prozessführen, kranck sein kosten viel gelt mich und arbeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter V, 159, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Buwen vnd kyff, köste vnd schön Wyff &#x2013; nemen Penning vnde Lyff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Das Bauen wäre eine freie Kunst, wenn einer hätt das Geld umsunst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Hausinschrift in der Schweiz. (<hi rendition="#i">Hertz, 27.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">81 Die begierd zu pawen wirt nit gesettigt mit bawen, sonder gemeret.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Ein jeder baut nach seinem Sinn, und nachher wohnt ein Andrer drinn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aargauer Taschenbuch.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hausspruch in Aargau.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">83 Gar mancher baut ein neues Haus, ists fertig, guckt ein Schelm heraus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Brennecke, Ms.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Hoch bawen vnd sich köstlich kleiden mit geborgtem Gelde, bringt zuletzt ein heimlich leiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 383.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">85 Ich hab gebaut diess Haus allhier an die Gassen, drum muss ich Tadler tadlen und Hasser hassen lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Meininger, 168.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zu Matten im berner Oberlande.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Ich hab' gebaut nach meinem Sinn, drum, Neider, geh nur immerhin; und wem die Bauart nicht gefällt, der bau es besser für sein Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herz, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hausinschrift in Oberschlesien.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Im bawen felt allzeit mangel vor, wenngleich vorrath vorhanden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 159, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">88 Man muss erst bauen, ehe man einreissen kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 58.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Man muss so bauen, dass man sich nicht aus dem Hause hinausbaut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Beest saa at bygge at man kand blive ved byggsteden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Spirkl, gebratne Speckstückchen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Viel bawen sol man schawen, Heuser sol man stützen, Geld sol man nützen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 570.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. viel bäuen soll man scheuen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">91 Vil bân, vil verdân.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 485.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer baut, vergräbt sein Kapital. (<hi rendition="#i">Boebel, 142.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Vil bawen macht wolfeyle Heuser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">93 Vnd bauen auf Erden Häusser vest vnd sind doch alle nur frembde Gäst; vnd da wir sollten ewig sin, da trachtet mancher selten hin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In einer Rechnung über das Pfarr- und Schulhaus zu Deyerfelden, Grafschaft Baden v. Jahre 1657. (<hi rendition="#i">Aargauer Taschenbuch.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Wir sin geste ende bûwen grosse veste, mich wundort dat wir neit muren dan wîr ê weilich solen duren. (<hi rendition="#i">Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, II, 1833, 48.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">94 Was er heut gebaut, das reisst er morgen wieder ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Penelopes telam retexit. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2530; Erasm., 395; Philippi, II, 90.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="914"/>
95 Wer bauen will nach Jedermanns Rath, bekommt ein Haus, das buckelich (wacklich) staht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hoo som bygger efter hoer mands raad haus huns kroget at stoe. Der kommer neppetag op paa. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">96 Wer bauen will, wie 's Allen recht, der baut sein Haus für sich sehr schlecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Suadere multe fabricabunt atria stulte. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 942.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Heva sina bygningu saeter aepter hwars mans saegn hon wardher illa bygdh. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 942.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">97 Wer bauet an Strassen und Gassen, muss ein Jeden reden lassen. Und wer hierüber hat seinen Hohn und Spott, der steck' sein' Nas an einen anderen Ort.</hi> (<hi rendition="#i">Eschwege in Kurhessen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Meininger, 168.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Wer baut über den Beutel, dessen bauen ist eitel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pro opimus tuis strue moenia. (<hi rendition="#i">Gaal, 179.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Wer bawt und widerumb bricht, der hat doppelte arbeit und kein vortheil nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 159, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">100 Wer hinter mir will bawen schier, der muss auch wohnen hinder mir.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Loci comm., 192.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Post teneat sedem, qui post me construit aedem. (<hi rendition="#i">Loci comm., 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Wer viel bawt, der bawt gemeinlich fremden für.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 771.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">102 Wer will bauen an die Strassen, der muss die Gescheidten rathen und die Narren reden lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Steht als Inschrift an einem Hause in Uffenheim. (Vgl. <hi rendition="#i">Erheiterungen, Stuttgart 1863, 7. Hft., S. 258.</hi>) An einem Hause in Halberstadt liest man: &#x201E;Wer da bauet an offener Strassen, muss sich von jedem Narren tadeln lassen. Mancher sorget für mich, es wäre besser, er sorgte für sich. (Vgl. <hi rendition="#i">Inschriften und Legenden halberstädter Bauten</hi> von <hi rendition="#i">Scheffer, Halberstadt 1864, S. 46.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Wer will bauen ohne Geld, wird zum Narren in der Welt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Trop tost de edifier celluy se haste, qui foiet palays a bourse plate.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tenui crumena moliri palatia. (<hi rendition="#i">Bovill, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">104 Wo man bauet, da fallen Späne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1174)</hi>: Dar men timmert, dâr vallen spene. (Assula crebro ruit, ubi ligna secantur ad aedes.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">105 Zum bawen gehören gutte wissenschafft, grosser vorrath, ein beutel vol gelt, ein Seckel vol gedult, gute trewe Bawleut, nicht Sudler, Hudler, Tagdieb, Holtzdieb, Kalckdieb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 159, 2.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Bauer</hi> (das).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Ein goldnes Bauer ist auch ein Gefängniss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Die Nachtigall im Goldkäfig gehört auch zu den Gefangenen. (<hi rendition="#i">Altmann, VII, 420.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Bauer</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et2">35 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Var bonden ey bunden, da hlev han vaerre end hunden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 86.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">36 Bei <hi rendition="#i">Schlingmann (193):</hi> &#x201E;De Bû'r glîkt der Wîd, jemihr man 'n beschnied't, jemihr un frischer schleit hä ut.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Chlap jest jako vrba; &#x010D;ím &#x010D;est&#x0115;jie ji obrubá&#x0161;, tím s&#x0115;&#x0161;t&#x0115; obalí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">42 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Badre en sund bonde ed en syg keyser. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 56.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Par fore malo mei quam regis progeniei. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 695.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Baetre aer at wara kare like aen konungh. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 695.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">53 <hi rendition="#i">Mhd.</hi>: So wist dat nijt so sugr, inis as van arde em gebugr, wan e dat hie up stigende is, hie is gijr ind valsch, des sijt gecoijs. (<hi rendition="#i">Groote, Köln. Reimchronik, 1291.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">84 <hi rendition="#i">It.</hi>: L' uso diventa natura.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Den smak kärlet en gång fått behåller det. (<hi rendition="#i">Marin, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">90 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Rustica gens nulla genus arte domabile. (<hi rendition="#i">Binder I, 1566, II, 2984.</hi>) &#x2013; Rustica turba suos nescit deponere mores. (<hi rendition="#i">Binder I, 1567, II, 2984; Schreger, 54; Fischer, 201, 35; Philippi, II, 160; Froberg, 559; Seybold, 533</hi>.)</p><lb/>
          <p rendition="#et">99 &#x201E;Bawren bleiben doch Bawren und seyn eingelernig, wenn sie gleich schlieffen biss zu Mittag.&#x201C; (<hi rendition="#i">Colerus, 399<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">102 Die Italiener sagen: &#x201E;Die Leute vom Lande und den Bergen im rauhen Kittel viel Schlauheit verbergen: Contadini e montanini, scarpe grosse e cervelli fini.&#x201C; (<hi rendition="#i">Giani, 397.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"> <hi rendition="#i">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[457]/0469] 57 Holl.: Die achter den anderen timmert, moeter wael achter wonen. Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit edem. (Fallersleben, 259.) 59 It.: Chi fa la casa in piazza, o ei la fa troppo alta o troppo bassa. (Giani, 320.) 71 Auff niemand ist zu bawen, zu glauben noch zu trauen. – Lehmann, 323. 72 Bau mich wie du wort (willst), egg mich dat et trog (taugt). – Boebel, 136. Vom Haferbau. 73 Bauen hat ein weites Maul. – Musai, Lebenserzehlung, 802. 74 Bauen ist eine Lust, Aber was es kostet, hab' ich nit gewusst, Hätten sie mir das vorhergesagt, So hätt ich mich anders bedacht. – Volksblatt für Stadt und Land, Wien 1876, Nr. 24, Beil. Hausinschrift. 75 Bauen ist schwerer als einreissen. – Schlechta, 465. 76 Bauen köst Geld. – Bueren, 66. 77 Bauen und processiren kann an den Bettelstab führen. It.: Murarc e piatire, è dolce impoverire. (Giani, 1128.) 78 Bawen, Prozessführen, kranck sein kosten viel gelt mich und arbeit. – Monatsblätter V, 159, 3. 79 Buwen vnd kyff, köste vnd schön Wyff – nemen Penning vnde Lyff. – Petri, II, 31. 80 Das Bauen wäre eine freie Kunst, wenn einer hätt das Geld umsunst. Hausinschrift in der Schweiz. (Hertz, 27.) 81 Die begierd zu pawen wirt nit gesettigt mit bawen, sonder gemeret. – Wachter. 82 Ein jeder baut nach seinem Sinn, und nachher wohnt ein Andrer drinn. – Aargauer Taschenbuch. Hausspruch in Aargau. 83 Gar mancher baut ein neues Haus, ists fertig, guckt ein Schelm heraus. – Brennecke, Ms. 84 Hoch bawen vnd sich köstlich kleiden mit geborgtem Gelde, bringt zuletzt ein heimlich leiden. – Petri, II, 383. 85 Ich hab gebaut diess Haus allhier an die Gassen, drum muss ich Tadler tadlen und Hasser hassen lassen. – Meininger, 168. Zu Matten im berner Oberlande. 86 Ich hab' gebaut nach meinem Sinn, drum, Neider, geh nur immerhin; und wem die Bauart nicht gefällt, der bau es besser für sein Geld. – Herz, 16. Hausinschrift in Oberschlesien. 87 Im bawen felt allzeit mangel vor, wenngleich vorrath vorhanden. – Monatsblätter, V, 159, 4. 88 Man muss erst bauen, ehe man einreissen kann. – Wirth, II, 58. 89 Man muss so bauen, dass man sich nicht aus dem Hause hinausbaut. Dän.: Beest saa at bygge at man kand blive ved byggsteden. (Prov. dan., 97.) 1) Spirkl, gebratne Speckstückchen. 90 Viel bawen sol man schawen, Heuser sol man stützen, Geld sol man nützen. – Petri, II, 570. D. h. viel bäuen soll man scheuen. 91 Vil bân, vil verdân. – Schuster, 485. Wer baut, vergräbt sein Kapital. (Boebel, 142.) 92 Vil bawen macht wolfeyle Heuser. – Wachter. 93 Vnd bauen auf Erden Häusser vest vnd sind doch alle nur frembde Gäst; vnd da wir sollten ewig sin, da trachtet mancher selten hin. In einer Rechnung über das Pfarr- und Schulhaus zu Deyerfelden, Grafschaft Baden v. Jahre 1657. (Aargauer Taschenbuch.) Mhd.: Wir sin geste ende bûwen grosse veste, mich wundort dat wir neit muren dan wîr ê weilich solen duren. (Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters, II, 1833, 48.) 94 Was er heut gebaut, das reisst er morgen wieder ein. Lat.: Penelopes telam retexit. (Cicero.) (Binder II, 2530; Erasm., 395; Philippi, II, 90.) 95 Wer bauen will nach Jedermanns Rath, bekommt ein Haus, das buckelich (wacklich) staht. Dän.: Hoo som bygger efter hoer mands raad haus huns kroget at stoe. Der kommer neppetag op paa. (Prov. dan., 97.) 96 Wer bauen will, wie 's Allen recht, der baut sein Haus für sich sehr schlecht. Lat.: Suadere multe fabricabunt atria stulte. (Reuterdahl, 942.) Schwed.: Heva sina bygningu saeter aepter hwars mans saegn hon wardher illa bygdh. (Reuterdahl, 942.) 97 Wer bauet an Strassen und Gassen, muss ein Jeden reden lassen. Und wer hierüber hat seinen Hohn und Spott, der steck' sein' Nas an einen anderen Ort. (Eschwege in Kurhessen.) – Meininger, 168. 98 Wer baut über den Beutel, dessen bauen ist eitel. Lat.: Pro opimus tuis strue moenia. (Gaal, 179.) 99 Wer bawt und widerumb bricht, der hat doppelte arbeit und kein vortheil nicht. – Monatsblätter, V, 159, 11. 100 Wer hinter mir will bawen schier, der muss auch wohnen hinder mir. – Loci comm., 192. Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit aedem. (Loci comm., 192.) 101 Wer viel bawt, der bawt gemeinlich fremden für. – Petri, II, 771. 102 Wer will bauen an die Strassen, der muss die Gescheidten rathen und die Narren reden lassen. Steht als Inschrift an einem Hause in Uffenheim. (Vgl. Erheiterungen, Stuttgart 1863, 7. Hft., S. 258.) An einem Hause in Halberstadt liest man: „Wer da bauet an offener Strassen, muss sich von jedem Narren tadeln lassen. Mancher sorget für mich, es wäre besser, er sorgte für sich. (Vgl. Inschriften und Legenden halberstädter Bauten von Scheffer, Halberstadt 1864, S. 46.) 103 Wer will bauen ohne Geld, wird zum Narren in der Welt. Frz.: Trop tost de edifier celluy se haste, qui foiet palays a bourse plate. Lat.: Tenui crumena moliri palatia. (Bovill, I, 177.) 104 Wo man bauet, da fallen Späne. Bei Tunnicius (1174): Dar men timmert, dâr vallen spene. (Assula crebro ruit, ubi ligna secantur ad aedes.) 105 Zum bawen gehören gutte wissenschafft, grosser vorrath, ein beutel vol gelt, ein Seckel vol gedult, gute trewe Bawleut, nicht Sudler, Hudler, Tagdieb, Holtzdieb, Kalckdieb. – Monatsblätter, V, 159, 2. Bauer (das). 6 Ein goldnes Bauer ist auch ein Gefängniss. Die Russen: Die Nachtigall im Goldkäfig gehört auch zu den Gefangenen. (Altmann, VII, 420.) Bauer (der). 35 Dän.: Var bonden ey bunden, da hlev han vaerre end hunden. (Prov. dan., 86.) 36 Bei Schlingmann (193): „De Bû'r glîkt der Wîd, jemihr man 'n beschnied't, jemihr un frischer schleit hä ut.“ Böhm.: Chlap jest jako vrba; čím čestĕjie ji obrubáš, tím sĕ húštĕ obalí. (Čelakovský, 337.) 42 Dän.: Badre en sund bonde ed en syg keyser. (Prov. dan., 56.) Lat.: Par fore malo mei quam regis progeniei. (Reuterdahl, 695.) Schwed.: Baetre aer at wara kare like aen konungh. (Reuterdahl, 695.) 53 Mhd.: So wist dat nijt so sugr, inis as van arde em gebugr, wan e dat hie up stigende is, hie is gijr ind valsch, des sijt gecoijs. (Groote, Köln. Reimchronik, 1291.) 84 It.: L' uso diventa natura. Lat.: Quo semel est imbuta recens servabit odorem testa diu. Schwed.: Den smak kärlet en gång fått behåller det. (Marin, 8.) 90 Lat.: Rustica gens nulla genus arte domabile. (Binder I, 1566, II, 2984.) – Rustica turba suos nescit deponere mores. (Binder I, 1567, II, 2984; Schreger, 54; Fischer, 201, 35; Philippi, II, 160; Froberg, 559; Seybold, 533.) 99 „Bawren bleiben doch Bawren und seyn eingelernig, wenn sie gleich schlieffen biss zu Mittag.“ (Colerus, 399a.) 102 Die Italiener sagen: „Die Leute vom Lande und den Bergen im rauhen Kittel viel Schlauheit verbergen: Contadini e montanini, scarpe grosse e cervelli fini.“ (Giani, 397.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/469
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [457]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/469>, abgerufen am 25.11.2024.