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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *9 Dat kann 'r utwennig, as de Hoahn det Kreih'n. - Schlingmann, 1383.

*10 Er kann es auswendig bis auf die Brett'l.


Auswerfen.

Was ausgeworfen ist, mag man auch ausdreschen.

Wer A sagt, soll auch B sagen; was man begonnen, soll man beenden.

Masur.: Co wyr zucona niech bedzie omt't'ocona. (Frischbier, II, 3036.)


Auswiegen.

* Du böst nich utgewegt. (Elbing.) - Frischbier, I, 189.

Zu einer keifenden Frau.


Auswintern.

AUtgewintert - do liggt er. (Samland.) - Frischbier, II, 237.

Der Roggen oder Weizen, den die Winterkälte vernichtete. Das Wort wird auf Todesfälle im Frühlinge angewandt.


Auszahlen.

* Das zuhlt si aus. (Steiermark.)

Ironisch, das ist auch der Mühe werth.


Auszehrung.

* Der hat die Auszehrung nicht.

Von einem sehr wohl aussehenden, kräftigen, starken Menschen. - Die Indier sagen dagegen von Jemand, der an der Auszehrung leidet: "Er hat Pinang oder Pinangbetel bekommen." Sie wissen nämlich dem Pinang oder Betel, den Jedermann daselbst kaut, verschiedene Dinge beizumischen, um ihre Feinde zu vergiften. Da diese Vergiftungen gewöhnlich derart sind, dass sie langsame Auszehrungen veranlassen, so ist dort die obige Redensart entstanden.


Ausziehen.

5 Treck di ne inho ut, ass bet de te Bedde geihst. (Schlingmann, 76.)

Engl.: He'll not put off his doublet before he goes to bed. (Bohn II, 157.)

*12 Der zieht aus.

Hat grosse Eile.


Zu Autor 2.

Engl.: Like author like book. (Bohn II, 12.)

Frz.: Tel auteur, tel livre. (Cahier, 151.)


Autorität.

Ein Quintlein Autorität ist offt besser als ein Centner Goldes. (Schuppius, Traktätlein.)


Auweh.

3 Meister Auweh hat ihm die Suppenstrasse mit einem seidnen Bande von Hanf zugebunden vnd zur Feldglocken gemacht. - Zinkgref, IV, 502.

Für: er ist gehenkt worden.


Zu Avanciren 2.

Holl.: Dat avanciert als eene lues op eene prisenning. (Harrebomee, II, 200a.)


Awerbössig.

* He is so awerbössig (hochnäsig), he kennt sin'n egen Kittel nich. (Mecklenburg.) - Jahrbücher für meckl. Geschichte und Alterthum, 8. Jg., Schwerin 1843, S. 199.

Er ist so übermüthig, dass er sein geringes Kleid, seine niedre Herkunft nicht kennt, sich überhebt.


Axe.

Die Axe soll gehen, aber Keiner will drehen.

Schwed.: Alla wilja att yxan skall ga, men ingen will halla i skaftet. (Wensell, 6.)


Axt.

22 Dän.: Naar ögsen er slöv, vil den slibes i gien. (Prov. dan., 445.)

30 Dän.: Ögsen ligger vet traeet. (Prov. dan., 445.)

32 Frz.: Il ne faut pas aller au bois sans cognee. (Cahier, 234.)

33 Besser laute Axt als Dieb. - Graf, 363, 423; Savigny, II, 57.

34 De Akes äm det Hälf. - Schuster, 1009.

35 Die Axt hätte dem Walde keinen Schaden gethan, hätt' er sie ohne Stiel gela'n.

Böhm.: Sekera lesu neuskodi bez lesu. (Celakovsky, 161.)

36 Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

Schiller gebraucht dies Sprichwort in Wilhelm Tell (Akt V.), um den Gedanken auszusprechen, dass man, was man selbst thue, nicht zu verlohnen brauche.

37 Die Axt ist ein Rufer und kein Dieb. - Graf, 363, 424.

Wer sich der Axt beim Holzholen auf fremdem Gebiete bediente, wurde milder beurtheilt, weil man die diebische Absicht nicht voraussetzte. Diebstahl wird durch Heimlichkeit charakterisirt, mit der die Schläge der Axt im Widerspruch stehen.

Angels.: Seo aesc bidh mlda nallaes thiof. (Schmidt, I, 24, 43.)

[Spaltenumbruch] 38 Die Axt ist immer schuld gewesen, wenn man den Baum nicht fällen konnte. - Altmann VI, 396.

39 Die beste Axt taugt nichts in ungeschickter Hand.

"Auch eine gute Axt taugt nichts in der Hand dessen, der böse Streiche führt." (Altmann VI, 456.)

40 Die fallende Axt ruft.

Nach mittelalterlichem deutschen Rechte war der, welcher im Walde ohne Erlaubniss Holz fällte und nicht dabei getroffen wurde, straflos. Man nahm an, das Fällen der Bäume schalle so weit hin, dass es den Eigner des Holzes herbeirufen müsse, wie das Knarren der Wagenräder im Sommer die Gegenwart nomadisirender Tataren in der Steppe ankündigt. (Vgl. Transkaukasische Reservirungen und gesammelte Notizen von Aug. Frh. v. Gruithausen, Leipzig 1856, II, S. 175.)

41 Eine kleine Axt fällt eine grosse Eiche.

Port.: Pequeno machado parte grande carvalho. (Bohn I, 291.)

42 Es ist gar ein grobe Axt, so ehr abhawet, die sie nicht geben kann. - Lehmann, 791, 6.

43 Es ist keine Axt so gut, sie thut einige vergebliche Schläge. - Altmann VI, 390.

44 Kein axt allzeit harren mag, sondern wird stumpff durch manchen schlag. - Loci comm., 177.

Lat.: Ictibus assiduis fiet habes quoque securis. (Loci comm., 177.)

45 Mancher will jeder Axt ein Stiel finden und dem krumen ein schlimmes machen. (S. Fackel 6, und Laterne 7.) - Lehmann, 601, 109.

46 Mit der Axt in der Hand wird Niemand geboren.

Der Beruf ist keine Mitgabe der Natur.

47 Mit der Axt ruft man. (S. 37 u. 40 u. Hauen 8.) - Graf, 363, 422.

Mhd.: Das ruffen das er thut mit der exe. (Grimm, Wb. I, 414.)

48 Mit der Axt stiehlt man nicht. (S. Hauen 8.) - Graf, 363, 421.

Auf Rügen: Mit der Exe stilt men nicht. (Normann, 24.)

49 Wer mit einer stumpfen Axt in den Wald geht, wird nicht viel Holz hauen. - Altmann VI, 394.

50 Wie die Axt fällt, so fallen die Späne. - Altmann VI, 506.

*51 Der Axt ein Helb geben.

"Jetst aber, weils der Bapst thut selb, giebt er zu irer Axt ein Helb." (Waldis, IV, 83.)

*52 Die Axt beim Stiel fassen. (S. Messer 98.)

*53 Die Axt ist schon an Baum gelegt. - Lehmann, 244, 3 u. 936, 17.

*54 Er kan zu der Axt kein Stiel finden. - Lehmann, 888, 90.

*55 Er weiss mit der Axt und mit der Feder umzugehen.

Um auszudrücken, dass Jemand auf allen Gebieten, in religiösen und weltlichen Dingen erfahren sei, sagt man jüd.-deutsch in Podolien: Er ist do Chumascha (zum Pentateuch) i do Palascha (und zum Säbel). (Chumesch hebr. = der Pentateuch mit poln. Endung. Palasz poln. = Säbel.) Aehnlich sagt der Pole: On do tanca i do rozanca.

*56 Ich will dieser Axt einen Stiel machen.

Ich will Ordnung schaffen.

*57 In dieser (seiner) Axt steht der Stiel nicht recht.

Um auszudrücken, dass nur da die Wirthschaft gedeihe, wo der Herr selber die Aufsicht führt, heisst es bei Waldis, III, 94, 281: das heisst, wo man selber die Aufsicht führt, das in der Axt recht steht der Helb.

*58 Ohne Axt Holz spalten wollen. - Harssdörffer, 2584.

Wird dort von denen gesagt, welche ohne Lehre und mündlichen Unterricht studiren wollen.


Aextlein.

* Der kann hin mit seinem Aextlein. (Nürtingen.)

Er ist nicht aufs Maul gefallen.


Aezeln.

* 'S äzelt en recht dernoch. (Schles.) - Frommann, III, 415, 561.


[Spaltenumbruch] *9 Dat kann 'r utwennig, as de Hoahn det Kreih'n.Schlingmann, 1383.

*10 Er kann es auswendig bis auf die Brett'l.


Auswerfen.

Was ausgeworfen ist, mag man auch ausdreschen.

Wer A sagt, soll auch B sagen; was man begonnen, soll man beenden.

Masur.: Co wyr zuconą niech będzie omt't'ocona. (Frischbier, II, 3036.)


Auswiegen.

* Du böst nich utgewêgt. (Elbing.) – Frischbier, I, 189.

Zu einer keifenden Frau.


Auswintern.

Ûtgewintert – do liggt er. (Samland.) – Frischbier, II, 237.

Der Roggen oder Weizen, den die Winterkälte vernichtete. Das Wort wird auf Todesfälle im Frühlinge angewandt.


Auszahlen.

* Das zuhlt si aus. (Steiermark.)

Ironisch, das ist auch der Mühe werth.


Auszehrung.

* Der hat die Auszehrung nicht.

Von einem sehr wohl aussehenden, kräftigen, starken Menschen. – Die Indier sagen dagegen von Jemand, der an der Auszehrung leidet: „Er hat Pinang oder Pinangbetel bekommen.“ Sie wissen nämlich dem Pinang oder Betel, den Jedermann daselbst kaut, verschiedene Dinge beizumischen, um ihre Feinde zu vergiften. Da diese Vergiftungen gewöhnlich derart sind, dass sie langsame Auszehrungen veranlassen, so ist dort die obige Redensart entstanden.


Ausziehen.

5 Treck di ne inho ut, ass bet de te Bedde geihst. (Schlingmann, 76.)

Engl.: He'll not put off his doublet before he goes to bed. (Bohn II, 157.)

*12 Der zieht aus.

Hat grosse Eile.


Zu Autor 2.

Engl.: Like author like book. (Bohn II, 12.)

Frz.: Tel auteur, tel livre. (Cahier, 151.)


Autorität.

Ein Quintlein Autorität ist offt besser als ein Centner Goldes. (Schuppius, Traktätlein.)


Auweh.

3 Meister Auweh hat ihm die Suppenstrasse mit einem seidnen Bande von Hanf zugebunden vnd zur Feldglocken gemacht.Zinkgref, IV, 502.

Für: er ist gehenkt worden.


Zu Avanciren 2.

Holl.: Dat avanciert als eene lues op eene prisenning. (Harrebomée, II, 200a.)


Awerbössig.

* He is so awerbössig (hochnäsig), he kennt sin'n egen Kittel nich. (Mecklenburg.) – Jahrbücher für meckl. Geschichte und Alterthum, 8. Jg., Schwerin 1843, S. 199.

Er ist so übermüthig, dass er sein geringes Kleid, seine niedre Herkunft nicht kennt, sich überhebt.


Axe.

Die Axe soll gehen, aber Keiner will drehen.

Schwed.: Alla wilja att yxan skall gå, men ingen will hålla i skaftet. (Wensell, 6.)


Axt.

22 Dän.: Naar ögsen er slöv, vil den slibes i gien. (Prov. dan., 445.)

30 Dän.: Ögsen ligger vet traeet. (Prov. dan., 445.)

32 Frz.: Il ne faut pas aller au bois sans cognée. (Cahier, 234.)

33 Besser laute Axt als Dieb.Graf, 363, 423; Savigny, II, 57.

34 De Akes äm det Hälf.Schuster, 1009.

35 Die Axt hätte dem Walde keinen Schaden gethan, hätt' er sie ohne Stiel gela'n.

Böhm.: Sekera lesu neuškodí bez lesu. (Čelakovský, 161.)

36 Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.

Schiller gebraucht dies Sprichwort in Wilhelm Tell (Akt V.), um den Gedanken auszusprechen, dass man, was man selbst thue, nicht zu verlohnen brauche.

37 Die Axt ist ein Rufer und kein Dieb.Graf, 363, 424.

Wer sich der Axt beim Holzholen auf fremdem Gebiete bediente, wurde milder beurtheilt, weil man die diebische Absicht nicht voraussetzte. Diebstahl wird durch Heimlichkeit charakterisirt, mit der die Schläge der Axt im Widerspruch stehen.

Angels.: Seo aesc bidh mlda nallaes thiof. (Schmidt, I, 24, 43.)

[Spaltenumbruch] 38 Die Axt ist immer schuld gewesen, wenn man den Baum nicht fällen konnte.Altmann VI, 396.

39 Die beste Axt taugt nichts in ungeschickter Hand.

„Auch eine gute Axt taugt nichts in der Hand dessen, der böse Streiche führt.“ (Altmann VI, 456.)

40 Die fallende Axt ruft.

Nach mittelalterlichem deutschen Rechte war der, welcher im Walde ohne Erlaubniss Holz fällte und nicht dabei getroffen wurde, straflos. Man nahm an, das Fällen der Bäume schalle so weit hin, dass es den Eigner des Holzes herbeirufen müsse, wie das Knarren der Wagenräder im Sommer die Gegenwart nomadisirender Tataren in der Steppe ankündigt. (Vgl. Transkaukasische Reservirungen und gesammelte Notizen von Aug. Frh. v. Gruithausen, Leipzig 1856, II, S. 175.)

41 Eine kleine Axt fällt eine grosse Eiche.

Port.: Pequeno machado parte grande carvalho. (Bohn I, 291.)

42 Es ist gar ein grobe Axt, so ehr abhawet, die sie nicht geben kann.Lehmann, 791, 6.

43 Es ist keine Axt so gut, sie thut einige vergebliche Schläge.Altmann VI, 390.

44 Kein axt allzeit harren mag, sondern wird stumpff durch manchen schlag.Loci comm., 177.

Lat.: Ictibus assiduis fiet habes quoque securis. (Loci comm., 177.)

45 Mancher will jeder Axt ein Stiel finden und dem krumen ein schlimmes machen. (S. Fackel 6, und Laterne 7.)Lehmann, 601, 109.

46 Mit der Axt in der Hand wird Niemand geboren.

Der Beruf ist keine Mitgabe der Natur.

47 Mit der Axt ruft man. (S. 37 u. 40 u. Hauen 8.)Graf, 363, 422.

Mhd.: Das ruffen das er thut mit der exe. (Grimm, Wb. I, 414.)

48 Mit der Axt stiehlt man nicht. (S. Hauen 8.)Graf, 363, 421.

Auf Rügen: Mit der Exe stilt men nicht. (Normann, 24.)

49 Wer mit einer stumpfen Axt in den Wald geht, wird nicht viel Holz hauen.Altmann VI, 394.

50 Wie die Axt fällt, so fallen die Späne.Altmann VI, 506.

*51 Der Axt ein Helb geben.

„Jetst aber, weils der Bapst thut selb, giebt er zu irer Axt ein Helb.“ (Waldis, IV, 83.)

*52 Die Axt beim Stiel fassen. (S. Messer 98.)

*53 Die Axt ist schon an Baum gelegt.Lehmann, 244, 3 u. 936, 17.

*54 Er kan zu der Axt kein Stiel finden.Lehmann, 888, 90.

*55 Er weiss mit der Axt und mit der Feder umzugehen.

Um auszudrücken, dass Jemand auf allen Gebieten, in religiösen und weltlichen Dingen erfahren sei, sagt man jüd.-deutsch in Podolien: Er ist do Chumascha (zum Pentateuch) i do Palascha (und zum Säbel). (Chumesch hebr. = der Pentateuch mit poln. Endung. Palasz poln. = Säbel.) Aehnlich sagt der Pole: On do tańca i do roźańca.

*56 Ich will dieser Axt einen Stiel machen.

Ich will Ordnung schaffen.

*57 In dieser (seiner) Axt steht der Stiel nicht recht.

Um auszudrücken, dass nur da die Wirthschaft gedeihe, wo der Herr selber die Aufsicht führt, heisst es bei Waldis, III, 94, 281: das heisst, wo man selber die Aufsicht führt, das in der Axt recht steht der Helb.

*58 Ohne Axt Holz spalten wollen.Harssdörffer, 2584.

Wird dort von denen gesagt, welche ohne Lehre und mündlichen Unterricht studiren wollen.


Aextlein.

* Der kann hin mit seinem Aextlein. (Nürtingen.)

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[[441]/0453] *9 Dat kann 'r utwennig, as de Hoahn det Kreih'n. – Schlingmann, 1383. *10 Er kann es auswendig bis auf die Brett'l. Auswerfen. Was ausgeworfen ist, mag man auch ausdreschen. Wer A sagt, soll auch B sagen; was man begonnen, soll man beenden. Masur.: Co wyr zuconą niech będzie omt't'ocona. (Frischbier, II, 3036.) Auswiegen. * Du böst nich utgewêgt. (Elbing.) – Frischbier, I, 189. Zu einer keifenden Frau. Auswintern. Ûtgewintert – do liggt er. (Samland.) – Frischbier, II, 237. Der Roggen oder Weizen, den die Winterkälte vernichtete. Das Wort wird auf Todesfälle im Frühlinge angewandt. Auszahlen. * Das zuhlt si aus. (Steiermark.) Ironisch, das ist auch der Mühe werth. Auszehrung. * Der hat die Auszehrung nicht. Von einem sehr wohl aussehenden, kräftigen, starken Menschen. – Die Indier sagen dagegen von Jemand, der an der Auszehrung leidet: „Er hat Pinang oder Pinangbetel bekommen.“ Sie wissen nämlich dem Pinang oder Betel, den Jedermann daselbst kaut, verschiedene Dinge beizumischen, um ihre Feinde zu vergiften. Da diese Vergiftungen gewöhnlich derart sind, dass sie langsame Auszehrungen veranlassen, so ist dort die obige Redensart entstanden. Ausziehen. 5 Treck di ne inho ut, ass bet de te Bedde geihst. (Schlingmann, 76.) Engl.: He'll not put off his doublet before he goes to bed. (Bohn II, 157.) *12 Der zieht aus. Hat grosse Eile. Zu Autor 2. Engl.: Like author like book. (Bohn II, 12.) Frz.: Tel auteur, tel livre. (Cahier, 151.) Autorität. Ein Quintlein Autorität ist offt besser als ein Centner Goldes. (Schuppius, Traktätlein.) Auweh. 3 Meister Auweh hat ihm die Suppenstrasse mit einem seidnen Bande von Hanf zugebunden vnd zur Feldglocken gemacht. – Zinkgref, IV, 502. Für: er ist gehenkt worden. Zu Avanciren 2. Holl.: Dat avanciert als eene lues op eene prisenning. (Harrebomée, II, 200a.) Awerbössig. * He is so awerbössig (hochnäsig), he kennt sin'n egen Kittel nich. (Mecklenburg.) – Jahrbücher für meckl. Geschichte und Alterthum, 8. Jg., Schwerin 1843, S. 199. Er ist so übermüthig, dass er sein geringes Kleid, seine niedre Herkunft nicht kennt, sich überhebt. Axe. Die Axe soll gehen, aber Keiner will drehen. Schwed.: Alla wilja att yxan skall gå, men ingen will hålla i skaftet. (Wensell, 6.) Axt. 22 Dän.: Naar ögsen er slöv, vil den slibes i gien. (Prov. dan., 445.) 30 Dän.: Ögsen ligger vet traeet. (Prov. dan., 445.) 32 Frz.: Il ne faut pas aller au bois sans cognée. (Cahier, 234.) 33 Besser laute Axt als Dieb. – Graf, 363, 423; Savigny, II, 57. 34 De Akes äm det Hälf. – Schuster, 1009. 35 Die Axt hätte dem Walde keinen Schaden gethan, hätt' er sie ohne Stiel gela'n. Böhm.: Sekera lesu neuškodí bez lesu. (Čelakovský, 161.) 36 Die Axt im Haus erspart den Zimmermann. Schiller gebraucht dies Sprichwort in Wilhelm Tell (Akt V.), um den Gedanken auszusprechen, dass man, was man selbst thue, nicht zu verlohnen brauche. 37 Die Axt ist ein Rufer und kein Dieb. – Graf, 363, 424. Wer sich der Axt beim Holzholen auf fremdem Gebiete bediente, wurde milder beurtheilt, weil man die diebische Absicht nicht voraussetzte. Diebstahl wird durch Heimlichkeit charakterisirt, mit der die Schläge der Axt im Widerspruch stehen. Angels.: Seo aesc bidh mlda nallaes thiof. (Schmidt, I, 24, 43.) 38 Die Axt ist immer schuld gewesen, wenn man den Baum nicht fällen konnte. – Altmann VI, 396. 39 Die beste Axt taugt nichts in ungeschickter Hand. „Auch eine gute Axt taugt nichts in der Hand dessen, der böse Streiche führt.“ (Altmann VI, 456.) 40 Die fallende Axt ruft. Nach mittelalterlichem deutschen Rechte war der, welcher im Walde ohne Erlaubniss Holz fällte und nicht dabei getroffen wurde, straflos. Man nahm an, das Fällen der Bäume schalle so weit hin, dass es den Eigner des Holzes herbeirufen müsse, wie das Knarren der Wagenräder im Sommer die Gegenwart nomadisirender Tataren in der Steppe ankündigt. (Vgl. Transkaukasische Reservirungen und gesammelte Notizen von Aug. Frh. v. Gruithausen, Leipzig 1856, II, S. 175.) 41 Eine kleine Axt fällt eine grosse Eiche. Port.: Pequeno machado parte grande carvalho. (Bohn I, 291.) 42 Es ist gar ein grobe Axt, so ehr abhawet, die sie nicht geben kann. – Lehmann, 791, 6. 43 Es ist keine Axt so gut, sie thut einige vergebliche Schläge. – Altmann VI, 390. 44 Kein axt allzeit harren mag, sondern wird stumpff durch manchen schlag. – Loci comm., 177. Lat.: Ictibus assiduis fiet habes quoque securis. (Loci comm., 177.) 45 Mancher will jeder Axt ein Stiel finden und dem krumen ein schlimmes machen. (S. Fackel 6, und Laterne 7.) – Lehmann, 601, 109. 46 Mit der Axt in der Hand wird Niemand geboren. Der Beruf ist keine Mitgabe der Natur. 47 Mit der Axt ruft man. (S. 37 u. 40 u. Hauen 8.) – Graf, 363, 422. Mhd.: Das ruffen das er thut mit der exe. (Grimm, Wb. I, 414.) 48 Mit der Axt stiehlt man nicht. (S. Hauen 8.) – Graf, 363, 421. Auf Rügen: Mit der Exe stilt men nicht. (Normann, 24.) 49 Wer mit einer stumpfen Axt in den Wald geht, wird nicht viel Holz hauen. – Altmann VI, 394. 50 Wie die Axt fällt, so fallen die Späne. – Altmann VI, 506. *51 Der Axt ein Helb geben. „Jetst aber, weils der Bapst thut selb, giebt er zu irer Axt ein Helb.“ (Waldis, IV, 83.) *52 Die Axt beim Stiel fassen. (S. Messer 98.) *53 Die Axt ist schon an Baum gelegt. – Lehmann, 244, 3 u. 936, 17. *54 Er kan zu der Axt kein Stiel finden. – Lehmann, 888, 90. *55 Er weiss mit der Axt und mit der Feder umzugehen. Um auszudrücken, dass Jemand auf allen Gebieten, in religiösen und weltlichen Dingen erfahren sei, sagt man jüd.-deutsch in Podolien: Er ist do Chumascha (zum Pentateuch) i do Palascha (und zum Säbel). (Chumesch hebr. = der Pentateuch mit poln. Endung. Palasz poln. = Säbel.) Aehnlich sagt der Pole: On do tańca i do roźańca. *56 Ich will dieser Axt einen Stiel machen. Ich will Ordnung schaffen. *57 In dieser (seiner) Axt steht der Stiel nicht recht. Um auszudrücken, dass nur da die Wirthschaft gedeihe, wo der Herr selber die Aufsicht führt, heisst es bei Waldis, III, 94, 281: das heisst, wo man selber die Aufsicht führt, das in der Axt recht steht der Helb. *58 Ohne Axt Holz spalten wollen. – Harssdörffer, 2584. Wird dort von denen gesagt, welche ohne Lehre und mündlichen Unterricht studiren wollen. Aextlein. * Der kann hin mit seinem Aextlein. (Nürtingen.) Er ist nicht aufs Maul gefallen. Aezeln. * 'S äzelt ên recht dernôch. (Schles.) – Frommann, III, 415, 561.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [441]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/453>, abgerufen am 22.11.2024.